Mutter-Kind-Kur wurde abgelehnt

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Miffy, 4. Juni 2008.

  1. Miffy

    Miffy Neues Mitglied

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    Halli hallo

    mein Tag fing heute eh schon so blöd an. Finger- und Zehgelenke steif, Schmerzen ohne Ende, Streit am Frühstückstisch.....bla, bla, bla.
    Und dann gucke ich in den Briefkasten, sehe den Umschlag der TK und freue mich - meine Kur!!!! Ja Pustekuchen - ABGELEHNT!!!. Man könne mir mit meiner cP keine Kur genehmigen. Ich solle doch lieber an Präventionsmaßnahmen, speziell in den Bereichen Stressbewältigung und Entspannung, teilnehmen, die ja so zahlreich von der TK angeboten werden. Man könne eine MUKI-Kur nur Eltern genehmigen, die besonders psychischen und sozialen Belastungen wie z.B. alleinerziehend, Doppelbelastung Kind/Beruf, behinderte Kinder etc. ausgesetzt sind.

    Ich hab da natürlich gleich angerufen. Die Frau am Telefon tat mir leid, aber ich mußte diesen ganzen Frust loswerden. Es kann einfach nicht sein, dass in meinem Fall eine Kur abgelehnt wird. Werden denn wirklich nur Mütter/Väter "belohnt" die mit ihren Kinder überfordert sind? Leute, die zu dämlich sind sich selbst zu versorgen und dann auch noch Kinder in die Welt setzen? Oder wie eine Bekannte, die ich hier vor ein paar Tagen im Ort traf, die nächste Woche zur Kur fährt, weil es ja so schön sein soll??? Ich fragt sie, was sie denn als Grund angegeben habe, woraufhin sie meinte:" Kind und Beruf, Streß im Alltag." "Ich brauch das ja nicht wirklich, aber ich denke das ist mal ein ganz netter Ausgleich zum Alltag" DIE HAT DAS BEWILLIGT BEKOMMEN :eek:
    Ich konnte mich am Telefon echt nicht zusammen nehmen, habe mir bei der Frau so richtig Luft gemacht und mußte auch noch losheulen, weil ich so sauer und enttäuscht war.

    Nach dem GEspräch bin ich gleich zu meinem HA gefahren und habe ihm das erzählt. Der meint ich solle unbedingt noch einmal mit dem Vorstand der TK telefonieren. Gesagt-getan.
    43 Minuten habe ich mit diesem Mann gesprochen. Dieser meinte, dass eine Rheumaerkrankte nicht gut aufgehoben sei bei einer MUKI Kur. Dort wären doch nur Frauen, die psychische Probleme haben (vom Mann geschlagen, Alkprobleme in der Familie etc). Woraufhin ich ihn erstmal fragte, ob erüberhaupt wisse, was cP ist und das diese Krankheit mein Leben verändert, dass ich momentan wieder mal nicht in der Lage bin meinen Haushalt zu organisiern geschweige denn mein Kind morgens zu wickeln und das diese ganzen Veränderungen in mir, mit meinen fast 28 Jahren, durchaus psychische Probleme auslösen könne.
    Bla, bla, bla - wie gesagt, das GEspräch ging 43 Minuten. Ende des Liedes war, das ein schriftlicher Einspruch sinnlos wäre. Mein Arzt könne ihn gerne telefonisch kontaktieren, dann könne er ihm ebenfalls klar machen, dass ich mit meiner Erkrankung dort fehl am Platze wäre.

    Wisst ihr was, ich bin sauer - stinke sauer, traurig, enttäuscht, fühle mich einfach nur fehl am Platze, bin genervt, dass das Basismedi nicht greift, trotz Kortisonerhöhung und möchte mich am liebsten unter meiner Bettdecke verstecken *heul*

    Vielleicht hat jemand von Euch ähnliches erlebt und kann mir ein paar nützliche Tipps geben?!?! Ich wäre euch echt dankbar.

    Liebe Grüße von Miffy, die langsam echt die Schnauze voll hat von der deutschen Bürokratie :pukey:
     
  2. Colana

    Colana Musikus

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    Lass Dich mal vorsichtig in den Arm nehmen

    und los geht der "Krieg":

    Lege einen schriftlichen Widerspruch zusammen mit Deinem behandelnden Arzt ein...

    Wenn der wieder negativ ist, dann kannst Du ja notfalls bis zum Sozialgericht... Hol Dir dann rechtsanwaltl. Hilfe, denn gegen diese Bonsen kommste nicht alleine an...

    Vielleicht liest Frank_Stuttgart dies ja noch und hat einen besseren Tipp als ich parat (mal schnell rüberguck)...

    Viele Grüße
    Colana
     
  3. sabsi

    sabsi Neues Mitglied

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    Hallo Miffy

    Lass dich mal ganz vorsichtig knuddeln:knuddel:.Ich kann deinen Ärger gut verstehen,manchmal(immer öfter?) fragt man sich schon,nach welchen Kriterien die sich da richten.Es ist leider überall dasselbe,da können einem schon die Tränen kommen:sniff:
    Leg auf jeden Fall mal Einspruch ein.:krach:


    Ich finde das ganze System manchmal auch nur mehr zum :kotz:
    Ist in Österreich genau dasselbe.:mad: Alles Gute für dich.:)
     
  4. Faustina 24

    Faustina 24 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Miffy,
    ich kann deinen Frust gut verstehen, das ging mir früher auch immer so. Ich war nie in Mutter-Kindkur, während meine Freundinnen munter gefahren sind. Bei mir wurde es auch nie bewilligt. Irgendwann waren wir mal in Urlaub und da gab es solches Kurheim für MuKi-Kuren, da habe ich dann gesehen, wie diese " gestressten " Mütter es sich gut gehen ließen und mir sind die Tränen gekommen. Heute sind meine Kinder groß und ich brauche keine MuKi-Kur mehr, aber es wurmt mich immer noch!
    Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen Widerspruch und gib nicht so schnell auf!
    Liebe Grüße und ich drück dir die Daumen!
    Faustina
     
  5. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Nicht unterkriegen lassen

    Hi Miffy,

    erst einmal, prima, der Frust ist raus. Naja, okey, die arme Frau, die das abgekriegt hat.

    Zum zweiten, gehe zu deinem HA, und beantrage eine Mu-Ki-Kur wegen psychischen Streß. Du musst alles auf die Psyche machen, Schlafprobs und usw. dann können die eigentlich nicht ablehnen.

    Außerdem, wer sagt denn, dass Cp-Kranke nicht auch mal eine Auszeit brauchen. Da muss man nicht unbedingt geschlagen werden, Allein erziehend sein usw.

    Außerdem ist eine Mu-Ki-Kur im gesetztlichen Katalog der Krankenkassen seit der neuen Gesundheitsreform verankert. Normal dürfen die das nicht ablehnen. Aber wahrscheinlich ist das aufgrund deiner Cp geschehen.

    Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

    Anbei mal ein Link, vieleicht hilft er dir weiter!!!

    http://www.die-gesundheitsreform.de/gesundheitsreform/themen/thema.4ml?thema=mutter_vater_kind_kuren

    Halte die Öhrchen steif, und kämpfe weiter, denn so eine Kur ist schön. War auch schon 2x, hat mir und den Kindern viel gebracht.

    Wenn es dann geklappt hat, und du einen Tipp brauchst, wo es schön ist, melde dich doch dann bei mir.

    Bis dahin -- toi toi toi :top:

    Mal eine große Tüte Kämpfergeist rüberschick
     
  6. Rabenmami

    Rabenmami Neues Mitglied

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    Hey Miffi!

    Auch von mir eine grooooße Portion Nervenkraft! Vielleicht hilft es Dir ja, wenn ich dir sage, dass in unserer Weltgegend ca. 65 % (soweit mir das bekannt ist) aller beantragten MuKi-Kuren im ersten Angang abgelehnt werden - immer mit dem Hinweis auf die ambulanten Möglichkeiten.

    Also hilft nur:
    1. Formlos Widerspruch einlegen
    2. Hausdoc kontaktieren
    der soll was formulieren, dass Du aufgrund Deiner persönlichen / familiären Situation die ambulanten Angebote nicht wahrnehmen kannst und den Schrieb an die kranke Kasse schicken.
    3. Abwarten...
    4. Hoffentlich schon im zweiten Anlauf eine Genehmigung bekommen ;)

    Telefonisch nützt übrigens nicht viel (und ist eine Gemeinheit, einen darauf zu verweisen), denn das endet als Gesprächsnotiz, während alles Schriftliche bearbeitet werden muss

    Falls das immer noch nicht klappt, an die MuKi-Stiftung, die Diakonie o.ä. Einrichtung wenden und noch mal versuchen.

    Nicht aufgeben! Wenn Dir danach zumute sein sollte, stell Dir immer den steigenden Blutdruck und das ungesunde Zähneknirschen des Sachbearbeiters vor, der den nächsten Schrieb bekommt - kannst ihm ja die Präventionsangebote seiner kranken Kasse nahelegen ;)

    Ganz starke Nerven, ein dickes Fell und ein gemeingefährlich loses Mundwerk für die Auseinandersetzung mit der Kasse wünscht Dir

    die Rabenmami
     
  7. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Im schönsten Fleckchen Deutschlands
    Nochmals ich,

    also ich habe gerade im I-net unter TK Krankenkasse das hier gefunden. Vieleicht bringt euch das ja weiter.


     
  8. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    Hu hu Miffy,

    also da hilft nur Widerspruch. Ich werd mir jetzt die Sätze, die du vor Wut geschrieben hast, nicht an mich ranlassen (kann deine Wut vollkommen verstehen). Aber ich will dir sagen, es geht auch anders.

    Ich hab die Kur bekommen trotz PSA. Auch mein Sohn hat Rheuma.

    Schreib mal in den Widerspruch rein, das es Kurkliniken schon gibt, die rücksicht auf Rheumakranke nehmen. Z.B. www.mikina.de

    Und laß dir vom Doc verschreiben, das du psychisch komplett am Ende bist, weil du Krankheit und Kinder nicht wirklich unter einem Hut bekommst.

    Schade tut mir leid für dich, das du nun kämpfen mußt.

    Und las reinschreiben psychosomates Erschöpfungssymtrom. Ich weiß das da einige Kassen es verweigern wenn es nicht dabei ist. Vielleicht hat er es nicht geschrieben, viele Ärzte wissen das nicht.

    Allerdings hat damals mein Doc gesagt, als ich 2004 die Kur wollte, wo die Krankheit ausbrach, ich bin nicht kurfähig. Das könnte der MDK auch so gesehen haben. Somit wäre erst einstellung und dann eine Muki fällig :-(

    Eventuell eine Reha, da kannst du auch Kind mitnehmen. Aber eine Muki wäre bestimmt besser. Kann ich aber nicht beurteilen.

    Also Widerspruch machen :uhoh:

    http://www.mutterkind-kurportal.de/kit/

    schau mal da rein, vielleicht findest noch einpaar nützliche Tips. Die helfen auch.

    LG Manu
     
  9. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Ich war gerade wegen der Meldung über den europaweiten Atomalarm entsetzt (TV)

    Also zum Thema:
    Es liegt cP und eine psychische Erswchöpfung vor.

    Entweder wegen cP eine Reha-Massnahme beantragen (Arzt füllt Formular Nr. 60 aus, das geht an die Kasse). Kasse entscheidet. Entweder zahlt Rentenversicherer (Reha Antrag der DRV) oder die Kasse zahlt (schickt Formular 61, das ausgefüllt werden muss.

    oder

    wegen psychischer Erschöpfung/Überlastung eine Mutter-Kind-Kur beantragen (ohne cP zu betonen).

    Momentan viele Ablehnungen. Voraussetzungen seien nicht erfüllt, Massnahmen am Wohnort seien nicht ausgeschöpft.

    Möglichkeit Nr 1 = Reha über Formular Nr. 60 (DRV oder Kasse) wird wohl sinnvoller sein.
     
  10. Miffy

    Miffy Neues Mitglied

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    Hallo ihr lieben

    vorab erstmal vielen Dank für eure schnellen und sehr informativen Antworten. Mein Sohn liegt nun im Bett und ich werde mich jetzt an mein Vetoschrieb ranmachen.

    @Mimimami: der Link ist super! Vielen Dank :top:

    @mamaela: Neeeeein, ich wollte wirklich niemanden beleidigen. Mir sind wirklich gestern die Nerven durchgegangen. Auch dir danke für den Link. Sieht ja sehr ansprechend aus. Hast du dort mit deinem Sohn die Kur verbracht?

    @Frank_Stuttgart: Puhhh, das scheint ja DEIN Metier zu sein. Danke für deine Fachkompetenz ;)
    Ehrlich gesagt dachte ich immer, dass man nur einen Anspruch auf Reha nach einer OP habe *Kopfkratz*

    So, ich werd jetzt mal fleißig in die Tasten hau´n...mal sehen was bei rumkommt. Werde auf jeden Fall weiter berichten. Und vielleicht brauch ich ja doch noch mal den einen oder anderen Rat.

    Es grüßt ganz lieb
    Miffy
     
  11. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    Hallo Miffy,

    nur gut das wir uns hier alle richtig verstehen :a_smil08:

    Also wir fahren im September ins Mikina. Bin mal gespannt.

    Das Forum was ich noch mitgeteilt habe, hilft dir auch beim Widerspruch, einfach schreiben und helfen lassen :D

    Ich weiß einfach gesagt als getan, ich weiß es ja auch :uhoh:
    Wünsch dir und drück dir natürlich die Daumen.

    LG Manu
     
  12. Miffy

    Miffy Neues Mitglied

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    Soooooo, ich habe FERTIG!!!! :D:D:D
    Ich zeig Euch mal was ich geschrieben habe. Mein Arzt fand es sehr gut und hat gleich noch einen "Zweizeiler" oben drauf gesetzt. Bringe den Brief nachher zur Post - per Einschreiben mit Rückschein -
    Sehr geehrter Herr XXXXXXXX,


    hiermit lege ich form- und fristgerecht Widerspruch gegen Ihre Entscheidung vom 02.06.08 ein.

    Sie schreiben, dass die Techniker Krankenkasse die Kosten einer Mutter-Kind-Kur nur übernähme, wenn ein Gesundheitsproblem bestünde, dass im wesentlichen Zusammenhang mit der spezifischen Mutter-Kind-Rolle steht. Berücksichtigt würden dabei auch besondere psychische und soziale Belastungen der Mutter wie alleinerziehend, Doppelbelastung Erziehung/Beruf, etc.
    Nun frage ich mich ernsthaft wo „Deutschlands beste Krankenkasse“ (Wirtschaftsmagazin Focus Money [Ausgabe 48/2007]) die Mütter berücksichtigt, die einer Doppelbelastung Kindererziehung/Krankheit ausgesetzt sind. Mütter, wie ich es bin, die an einer chronischen Krankheit - in meinem Falle chronische Polyarthritis - leiden, morgens nicht in der Lage sind ihr Kind zu versorgen, ständig auf Hilfe angewiesen sind und sämtlichen Präventionsmaßnahmen im Rahmen der Zumutbarkeit schon aus „eigener Tasche“ nachgehen.

    Sie beziehen sich in Ihrem Schreiben vordergründig auf meine Erkrankung. Man könne mir keine geeignete Mutter-Kind-Kur anbieten. Mag sein, dass ihre Recherchen nicht fachkompetent genug bearbeitet wurden, denn es gibt ausreichend Kurkliniken, die sich auf die Hauptindikation „Erkrankung des Stütz- und Bewegungsapparates“ beziehen. Gerne teile ich Ihnen bei Interesse eine geeignete Kurklinik für mich mit.

    Des Weiteren finde ich es recht oberflächlich von Ihnen mir die
    Weiterbehandlung bei meinem Rheumatologen anzuraten. Denn dieses
    ist wohl bei einer chronischen Erkrankung, sowie der Einnahme von
    Corticoide und Immunsuppressiva unumgehbar. Ebenso raten Sie mir
    die Weiterbehandlung und Intensivierung meiner begonnenen
    Psychotherapie an. Das ist sehr löblich, allerdings würde ich mich über eine Kostenbeteiligung Ihrerseits mehr freuen.

    Ich werde Ihnen die Gründe, warum sich sowohl mein Hausarzt als auch
    ich mich für eine Mutter-Kind-Kur entschieden haben nun etwas expliziter
    erläutern. Meine rheumatische Erkrankung steht in diesem Falle nicht im
    Vordergrund. Sie ist lediglich die Folge meines jetzigen psychosomatischen
    Zustandes in Form von Schlaflosigkeit, Gereiztheit, leichte
    Konzentrationsstörung, sozialer Rückzug, ständiger Kopfschmerzen,
    8 kg Gewichtsabnahme innerhalb 4 Monaten etc.
    Daher war es bei Antragstellung besonders schwierig für mich Frage 10
    auf Seite 3 „persönliche Stressfaktoren, die mich belasten“ auszufüllen.
    Sie geben verschiedene Punkte vor, die relativ und oberflächlich sind.
    Jeder Mensch hat ein anderes Empfinden. Für den einen ist das Glas halb voll, für den anderen halb leer. Ich gehöre nicht zu Menschen, die gerne jammern, wobei es im Falle der Antragstellung wahrscheinlich sinnvoller gewesen wäre.
    Sicherlich hätte ich den Punkt Eheprobleme ankreuzen können, denn mein
    Mann leidet ebenso an meiner Erkrankung wie ich. Auch für ihn ist es keine
    einfache Situation, schließlich hat er eine gesunde, starke, lebenslustige Frau geheiratet. Es ist wohl unumgehbar, dass sich unter diesen Umständen auch eine Ehe verändert.
    Finanzielle Sorgen – mein Mann ist aufgrund der Elternzeit Alleinverdiener!!!
    Bin ich nun berechtigt auch hier ein Kreuz zu setzen?
    Erziehungsschwierigkeiten – noch so eine relative Frage. Was setzen Sie hierfür voraus?
    Mein Kind hatte die ersten 20 Monate eine gesunde Mutter, die sehr viel Ausdauer, Kraft und Geduld bewies. Dann änderte sich in kürzester Zeit alles schlagartig. Mit Beginn der Krankheit und meiner Schmerzen mussten alle, besonders mein Sohn sehr zurückstecken. Ein Kind zu erziehen ist im gesunden Zustand schon eine besondere Herausforderung. Aber mit Schmerzen, und ich rede hier nicht von Kopfschmerzen, ist es eine extrem hohe Anforderung, der man an manchen Tagen kaum noch gewachsen ist. Ich stecke meine ganze Kraft, die ich habe, in die Erziehung
    und Versorgung meines Kindes. Demnach habe ich keinerlei Kraft weiteren Pflichten wie z.B. der Hausarbeit nachzugehen.
    Meinen Sie ich hätte auch hier ein Kreuz setzen sollen?

    Ich denke, dass bei der Antragstellung sowohl meinerseits als auch Ihrerseits einige Missverständnisse vorlagen. Für Sie stand meine Krankheit mehr im Vordergrund, als mein psychosomatischer Erschöpfungszustand. Diesen habe ich Ihnen nun ausführlich geschildert. Daher bitte ich Sie Ihre Entscheidung erneut zu überdenken.

    Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass durch das Immunsuppressivum eine Schmerzminderung sowie das Abklingen der entzündlichen Gelenke angestrebt wird (falls diese zwei Faktoren ein Ausschlusskriterium für Sie sein sollten), mein Erschöpfungszustand allerdings weiterhin bestehen bleibt.

    Einer positiven Nachricht Ihrerseits entgegensehend verbleibe ich
    mit freundlichen Grüßen

    XXXXXXX


    Ich danke Euch allen nochmals für Eure Links und Tipps. Drückt mir die Daumen, dass der Antrag nun doch genehmigt wird.

    Liebe Grüße von Miffy, bei der nun doch noch, langsam aber sicher das Sulfasalazin zu greifen scheint :a_smil08:
     
    #12 9. Juni 2008
    Zuletzt bearbeitet: 9. Juni 2008
  13. Kristina cux.

    Kristina cux. Küstenkind

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    Hi Miffy,


    WOOOOW sag ich da nur. Der Widerspruch ist echt gut geschrieben. Kompliment.... Ich drücke dir alle Daumen das du einePositive Nachricht erhälst und wenn nicht, dann hau ihm eine rüber :D:eek::D

    Also meine Daumen sind gedrückt.

    Liebe Grüße

    Kristina
     
  14. Juliane

    Juliane Neues Mitglied

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    Klasse Miffy,

    .... und wenn das nicht hilft geh über den Sozialverband, wenn Du das nicht ohnehin schon hast. Die können Dich ohne zusätzliche Kosten vertreten (will hier keine Werbung machen, aber was für R-Oler gut ist soll angesprochen werden). Drück Dir die Daumen ganz heftig. LG von Elke.
     
  15. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Holla Miffy,

    das ist megaklasse. :top::top::top::top::top::top:

    Das hast du sehr gut geschrieben, jetzt brauch nur noch Mr. xxxxxxx
    ein positives Licht aufgehen.

    Ich drücke dir die Daumen, dass der Widerspruch Wirkung zeigt.
     
  16. Mosch

    Mosch Mitglied

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    Hallo Miffy,

    es ist jetzt zwar schon einige Zeit her, aber mich würde interessieren, ob du mit deinem Widerspruch Erfolg hattest.

    Liebe Grüße
     
  17. cyriell

    cyriell Sabine

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    Hallo Miffy,

    ich bin auf deinen Artikel aufmerksam geworden, da Moschmann darauf heute reagierte. Auch ich würde sehr gerne wissen, ob du Erfolg hattest. Ich wünsche es dir so sehr.

    Ich schäme mich direkt, dass ich eine medizinische Reha bekam, welche ich im März antrete, und meinen Sohn mitnehmen kann, der dort zur Schule geht:o. Auch du hast eine Kur verdient und das mit Kind.
    Arbeitskollegen von mir sind gleich mit gegangen. Ihre Frauen und Kinder bekamen die Kur, der Mann ging als Begleitperson mit. Und die Frauen leiden nicht unter so schrecklichen Erkrankungen. Da stimmt was nicht bei der Kasse :confused:.

    Ich habe auch cP und die Reha wurde sozusagen ratzfatz genehmigt, obwohl ich nur einen Bürostuhl wollte. Dieser Antrag ging allerdings über die Rentenversicherung, nicht über die Krankenkasse. Zeitlich könnte ich es eigentlich gar nicht einrichten, bin leider eine der alleinerziehenden Mütter, aber nehme die Reha jetzt als "Sprungbrett", um ordentlich mit Medikamenten eingestellt zu werden.

    Ich finde es schrecklich, wie man bei Behörden so "in den Boden getreten" wird, ich musste es mit anderen Dingen erfahren.

    Liebe Grüße - Nebi
     
  18. Miffy

    Miffy Neues Mitglied

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    Hallo ihr zwei - danke für eure Nachfrage!!! :)

    Ja, die Kur wurde genehmigt, aber nachdem ich nochmals mit meinem Rechtsanwalt drohen mußte!!! Dann hat es aber geklappt.
    Im November 08 sind mein Sohn und ich an die Nordsee zur Kur gefahren. Es war super schön, das Haus echt klasse, die Kinderbetreuung super!!! Ich hatte ein paar Einzelgespräche, Gruppengespräche, Rheumabäder, Massagen und Aquagymnastik....alles gut, bis auf die Ärzte!!! Wir mußten die Kur nach 14 Tagen abbrechen, weil mein Sohn eine Lungenentzündung bekam, die er schon mehrere Tage mit sich rumschleppte und die Hohlköppe das nicht erkannt haben. Ich bin jeden Tag runter in die Sprechstunde und habe gesagt, dass ich das Gefühl habe mein Kind sei ernsthaft krank, aber nein - es sei ja alles in Ordnung. Ich habe mir die Nächte mit einem hoch fiebernden Kind, das kaum geschlafen hat um die Ohren geschlagen und Ende des Liedes war.............juchu ein neuer Schub!!!!! War ja nicht anders zu erwarten. Aber das war Glück im Unglück, denn aufgrund der beiden Tatsachen wurden wir frühzeitig entlassen. Mein Mann holte uns ab und wir sind gleich bei uns zu Hause in die Kinderklinik (mittlerweile hatte mein Sohn 40,7 Fieber) und ich konnte mich kaum noch bewegen :(
    Die Ärzte dort meinten, wir hätten keinen Tag später kommen dürfen.....grrrrr ich war soooo sauer.

    Aber trotz alle dem hatte die Kur einen guten Erfolg - ich habe wieder Kraft zum kämpfen entwickelt und lasse mich bei Schmerzen nicht mehr so hängen wie vorher - und Sohni hat auch alles gut überstanden!!!

    Ich denke trotzdem, dass eine REHA noch besser gewesen wäre....
     
  19. Mimimami

    Mimimami Immer ein (B)Engel

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    Im schönsten Fleckchen Deutschlands
    Hi Miffi,

    tut mir leid, dass die Kur so schnell enden musste. Aber du hast Recht gehabt. Hast du das der Kasse mitgeteilt? Wenn du nämlich aus diesen Gründen die Kur abbrechen musstest, dann gilt die als nicht angetreten und du kannst eine neue beantragen. Erkundige dich doch mal.

    Meine Kur hat sich erledigt. Bin leider verheiratet und die Kassen bocken wo sie nur können. Hab dadurch keine Chance mehr. (Das Theater hab ich gerade durch).



    @MOschmann,


    :nono: :nono: :nono:

    Statt dich zu schämen, freue dich lieber, dass es geklappt hat. Du hast es dir sicher verdient. :knuddel:
     
  20. cyriell

    cyriell Sabine

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    Konstanz
    Hallo Miffi,

    das hört sich ja wirklich nicht gut an:sniff:.
    Ich bin da rechtlich gar nicht richtig informiert wie das bei einem Abbruch ist, da ich meine Reha über meinen Rententräger bezahlt bekomme und nicht über die Kasse. Kannst du nicht mal nachfragen, ob die (dein Rententräger) was machen können, vor allem nach diesem Verlauf? Mein Arzt hat auf Antrag (ich wollte nur einen Bürostuhl) gemeint, "Ihnen wird eine Reha sehr gut tun" und füllte den Arztbericht vollständig aus und befürwortete eine Reha.
    Frag doch dort mal nach? Es wäre doch schön, wenn du über eine Reha noch gestärkter in die Familie gehst? :confused:
    Und der Rententräger sagt eigentlich "danke", denn man kann im seinem Leben ja noch was in die Kasse einzahlen, da die "Arbeitskraft erhalten bleibt oder wiederhergestellt wird". :boldred:

    @Mimimami:
    Das war nicht MOschmann mit der Reha, sondern ich, Nebi :wave:. Nur ich habe gelesen, wie schwer es für Miffi war, eine Kur oder Reha zu bekommen, wenn man Partner hat, vor allem mit Kindern, die es oftmals ebenso benötigen, da die Kinder mitbekommen, wie es der Mama geht und diese sehr, sehr wichtig für Kinder ist. :suru:
    Und dass du es ebenso schwer hattest, hast du ja geschrieben, was die Sache nicht besser macht. Das macht mich einfach traurig, denn da kann man das Gefühl bekommen, dass man irgendwann mit seiner Krankheit auf das "Abstellgleis" gestellt wird. :sniff:

    Aber mal ganz ehrlich, kommt ein hohes "Tier", ich meine so ein Manager, der ein Verdienst hat, von dem wir nur träumen können, dann hat er die bestbezahlteste Behandlung, und damit meine ich bezahlt von anderen wie Kassen oder Rententräger, und er kann uns weiter quälen mit neuen Reformen oder so :D.

    Miffi, bleib dran, wenn es geht und ich wünsche dir alles erdenklich Gute, dass du nochmals die Chance bekommst. Ich würde ich freuen, wieder was, und zwar von euch beiden, zu hören.

    Ich wünsche euch eine schmerzfreie und schöne Zeit.

    Liebe Grüße - Nebi
     
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