Von Armut bedroht - was sollte getan werden?

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von musicandrhythm, 19. Mai 2008.

  1. musicandrhythm

    musicandrhythm Don't worry, be happy!

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    Hallo,

    die soziale Kluft in Deutschland hat sich noch weiter vertieft. Jeder achte Bundesbürger
    lebt nach einem Bericht der Bundesregierung mittlerweile in Armut.

    Weitere 13 Prozent der Gesamtbevölkerung werden nur durch Sozialtransfers wie Kindergeld oder ALG II
    vor dem Abrutschen in Armut bewahrt.


    Arm ist, so definiert es die EU, wer als Alleinlebender weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient,
    also 781 Euro netto


    Ich finde das unglaublich. :eek:

    Wie steht Ihr dazu?


    Was sollte die Politik, die Kirche, die Gesellschaft gegen die wachsende Armut tun:
    Mindestlohn, Steuersenkung, Neuwahlen…?



    LG Frank
     
  2. suse19782002

    suse19782002 ich liebe gummibärchen

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    Hallo Frank,


    781€ sind ja schon hoch gegriffen. Ob Single oder nicht. Ich gehe für weitaus weniger arbeiten. Ich wäre für einen Mindestlohn. Allerdings frage ich mich, wie das vonstatten gehen soll.:confused: Ein kleiner Betrieb kann es sich wohl kaum leisten, seinen Mitarbeitern von heut auf morgen mehr zu zahlen. Da müsste der Staat erstmal unter die Arme greifen. Sonst hätten wir wohl bald einige Arbeitslose mehr.

    Wobei ich gestehen muss, ich habe von Politik nicht sonderlich viel Ahnung.:rolleyes:


    Liebe Grüsse

    suse
     
  3. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Wat wär ick reich.......

    mit 781,00 im Monat.

    Ich habe Rente wegen Erwerbsunfähigkeit in vollem Umfang und das sind im Monat € 551,00. Die BfA gibt mir € 56,00 zu und dann ziehen sie mir € 127,50 für die Krankenkasse ab:sniff:

    Dafür habe ich 35 Jahre Vollzeit gearbeitet, nun denn...................

    Pumpkin
     
  4. Erato

    Erato Guest

    Armut

    Hallo,

    mich hat diese Meldung auch sehr erschreckt - gleichzeitig aber dasselbe gedacht wie Uschi. Ich habe zur Zeit eigentlich: Gar nichts. Ich lebe tatsächlich von Rücklagen, die nun auch bald aufgebraucht sind, dank unserem tollen Gesundheitssystem (nächster Termin in der Rheumaambulanz: Dezember!), Ärzten, die um die Diagnose herumeiern, Versorgungsamt, was nunmehr schon seit einem knappen Jahr nicht aus der Hüfte kommt, und und und.

    Hätte HEUTE ein Vorstellungsgespräch für einen 400 Euro-Job gehabt, bloß leider hatte ich am Wochenende 2 kleine Hörstürze auf beiden Ohren. vor zwei Wochen Basilaris-Migräne, auch 1.Hilfe und so geht das jetzt seit 2 Jahren, aber niemanden interessiert, wie der soziale Absturz dabei aussieht.

    Ich will mich nicht selbst bemitleiden (oder nur ein ganz kleines bisschen :rolleyes:), aber irgendwas ist faul in unserem Staate. Früher dachte ich naiver Weise, wenn ich mal in so eine Lage komme, dann wird es schon Instanzen geben, die mir helfen, aus der Situation wieder herauszukommen. Aber es ist eben so wie überall in Deutschland: Keiner fühlt sich zuständig, jeder schiebt an den nächsten weiter, usw.

    Ich glaube, wenn hier mal effektiver und mehr "intersisziplinär" gearbeitet würde und auch mehr Verantwortungsbewusstsein herrschte, dann könnte man das Geld, was de facto natürlich weniger wird, auch besser und schneller und womöglich gerechter verteilen.

    Ich finde es weiterhin ein Unding, dass jemand, der nachgewiesener Maßen schwer erkrankt ist, von genauso wenig oder noch weniger Geld leben muss wie jemand, der nur "übergangsweise" (weil gesund!) mal von weniger leben muss, also die Chance hat, sich selber aus dieser Lage zu befreien.

    Mich hat diese Meldung schlicht geschockt. 13 %! (und wenn das mal nicht nur die Spitze des Eisberges ist, denn wie viele leben so knapp über der Grenze)

    Viele Grüße
    Erato
     
  5. Erato

    Erato Guest

    "interdisziplinär" meinte ich natürlich - sorry, leide leider unter massiven Durchblutungsstörungen des Hirns (natürlich OHNE Behandlung, weil man Schiss hat, was Durchblutungsförderndes zu geben, weil ich noch einen inzwischen nicht mehr kleinen, aber stark einblutungsgefährdeten Nierentumor habe - aber naja, dann schiebt man die Entscheidung mal an den Nephrologen ab, der dann wiederum ja nicht einschätzen kann, wie gewichtig mein Hirnmurks ist blablabla :mad: - KÖNNEN DIE NICHT EINFACH MAL MITEINANDE TELEFONIEREN UND DAS MAL KLÄREN??????????? HALLLLLLLLOOOOOOOO ÄÄÄÄÄÄÄRZTE: WIR LEBEN IM 21.JHD. Wieso haben die sooo einen Schiss, mal miteinander zu sprechen???

    OK, also, an diesen Unfähigkeiten des Systems ("wieso soll ich denn, soll doch der andere" liegt es, dass das krankt an allen Stellen.
    (Keine Angst, daran sind natürlich nicht die nicht-telefonierenden Ärzte schuld :D, nur diese Einstellung, denn die herrscht überall vor.

    Gruß
    Erato
     
  6. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    Das Problem ist vielschichtig

    Und ich, ganz kurz, bin der Meinung, dass es nicht besser werden wird. Was man - aber das dauert sehr lange, tun könnte, wäre auf alle 7 Einkommensarten Rente und KV um zulegen. DAnn käme mehr in die Kassen und die Beitragssätze wären niedriger. Ansonsten ist das Problem nicht zu lösen und es wird sich noch verschlimmern. Sorry, so ist es. Das Problem ist etwa 2050 erledigt, dann hat D noch etwa 50 Mio EW. Der "Überbau" von Rentnern und chronisch Kranken ist dann soweit abgebaut.

    Ach ja, mein Mann, als er arbeitete, im Moment geht das nicht, bekam für 40 Stunden/Woche Arbeitszeit - und Sonn-und Feiertage auch ab und an, 800 Euro netto. Und das als Handwerker. Also man sollte schon die Relationen beachten. Es gibt sicher viele die würden dafür nicht den Po heben. Wir haben mal ausgerechnet das wir mit Hartz IV etwa 100 Euro mehr gehabt hätten. ABer das kommt nicht in Frage. Leute, es tut mir leid, stellt Euch auf stürmische Zeiten
    ein.

    Liebe Grüße

    Mupfeline

    Uschi: Unsere Arbeitszeiten und Rentenhöhen sind ähnlich :(
     
    #6 20. Mai 2008
    Zuletzt bearbeitet: 20. Mai 2008
  7. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    @Suse

    DAs Netto ist zu niedrig. Die Steuern- und Abgabenlast ist zu hoch. Wir haben eine Steuerbelastung von direkten und indirekten Steuern von 56 Prozent etwa.
    Kohl soll mal gesagt haben - ich weiss nicht ob es stimmt "Alles was über 50 Prozent ist, das ist Kommunismus"

    Nun denn :)

    Hast Du gewusst das unter Schröder beschlossen wurde dass Unternehmen die in Deutschland ihren Sitz haben und die Filialen im Ausland gründen die eventuellen Verluste die diese Filialen machen, in
    Deutschland geltend machen dürfen. Soll heißen, das schmälert den zu versteuernden Gewinn.

    Unsere Bundeswehr ist in zig LÄndern unterwegs wir zahlen Entwicklungshilfe an China, wir zahlen und zahlen und zahlen. Wir leisten uns eins der größten Parlamente der Welt. Von deren Versorgung brauche ich Dir nix erzählen. Vor langer Zeit wurde
    ein Fond gegründet um die Pensionen der Beamten von Post und Bahn bezahlen zu können. Der Fond ist nahezu aufgebraucht ... Die Pensionswelle kommt erst noch wie eine Bugwelle - und und und
    alles kleine Mosaiksteine - zusammen ergeben sie einen Staat der nur noch Geld hin- und herschiebt und den Kindern und Enkelen einen gigantischen Schuldenberg hinterläßt.

    Die Lohnentwicklung ist auch der Globalisierung geschuldet, das wird noch übel ...
     
  8. Erato

    Erato Guest

    800 Euro

    Hallo Mupfeline,

    so ähnlich wie bei Euch schauts auch bei uns zuhause aus: Mein Schatz verdient (Schichtdienste/ Wochenenden/ Feiertage - letztere dürfen nur noch abgebummelt werden, haha) als Fachinformatiker knappe 200 Euro mehr, also um die 1000 Euro. Davon können wir leider nicht beide leben, obwohl er mich gern unterstützen würde.

    Er ist übrigens noch mitten im Familiengründungsalter (ich nicht mehr, obwohl durchaus noch gebärfähig, wenn denn mal nun endlich der Grund für die Fehlgeburten diagnostiziert würde) - aber bitterschön, selbst wenn wir gesund wären: Wer bekommt denn in solchen Verhältnissen noch Kinder, da muss man ja schon massiv die Vogel-Strauß-Politik fahren!

    Ja, aus diesem Grunde bin ich auch ganz und gar nicht der Ansicht, dass zu wenig Geld da ist. Meine Meinung bleibt: Ein ökonomischerer, verantwortungsvollerer mit dem Vorhandenen dürfte schon deutliche Verbesserungen geben.

    Mal auch gan ketzerisch: Mich wundert's ja immer, wie viele Spendengelder immer so da sind bei irgendwelchen Katastrophen. Bei den Zuständen, die hier herrschen ist es schon befremdlich, weshalb das Geld nicht erstmal HIER im Land gespendet wird für caritative Projekte.

    Gruß
    Erato
     
  9. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    @Erato

    Hat mit ketzerisch nichts zu tun. Die Regierung hat sich zuerst um die Bürger im eigenen Land zu kümmern und dann um die Bürger anderer Länder. So ist es zumindest in "normalen" Staaten.

    Das mit den Fehlgeburten tut mir sehr leid, wenn ich auch ehrlich genug bin zuzugeben dass dieses Thema für uns abgeschlossen ist, schon lange, ich bin Omi :) und ich bin sehr froh jetzt keine Kinder mehr zu haben. Die Zeiten sind weitaus schwieriger geworden als zu unserer Zeit.

    Es ist mir auch egal ob jetzt über diesen Armutsbericht gestritten wird oder nicht. Ob er so passt oder nicht - oder falsche Zahlen und falsche Fakten. Das interessiert mich nicht was die Oberen quatschen, ich brauche mich bloss auf den Straßen, in der Nachbarschaft und bei den kleinen Gewerbetreibenden umzuschauen dann bin ich in der Lage mir durchaus eine Meinung zu bilden die realistisch ist. Tatsache ist dass diese Leute von Oben die Bodenhaftung schon lange verloren haben. Basta!

    LG Mupfeline
     
  10. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Hallo zusammen,

    auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, aber ich denke, dass nicht gerade wenige sich in der schönen sozialen Hängematte ausruhen und somit auch in die Statistik fallen. Wenn ich Handwerker bin und für 800€ netto arbeiten soll, hole ich mit Hartz 4 mit 347€ + Miete + Heizkostenzuschuss und gehe 3 Tage im Monat schwarz arbeiten- prompt habe ich mehr, als jemand der 160 Stunden im Monat arbeitet und muss keine Angst haben, dass ich arbeitslos werde. Wieso schult man die überflüssigen Beamten bei Telekom, Bahn und Post nicht um und kontrolliert Sozialmissbrauch? Ich gehe übrigens 160 Stunden im Monat arbeiten...

    Anderseits gibt es sehr viele ältere Rentner, die eigentlich Anspruch auf Wohngeld etc. hätten, aber aus falscher Scham nicht zum Amt gehen, was ich sehr bedauerlich finde, da diese unser Deutschland in dieser Form maßgeblich gestaltet haben.

    Die Debatte über Mindestlöhne finde ich total überflüssig- sie müßten sofort eingeführt werden! Wie kann es sein, dass jemand der Vollzeit arbeitet nicht von dem Verdienst leben kann? Solange aber selbst ach so soziale Gewerkschafter ihren eigenen Angestellten keinen Mindestlohn bezahlen, weiß man wie die Debatte ausgehen wird... Da gibt es tatsächlich noch Politiker die sich wundern, dass es wieder mehr Extremismus (gleich ob rechts oder links) gibt. Offensichtlich werden wir nur noch von unfähigen Pappnasen regiert, die sich auch noch für einen ausgeglichenen Haushalt auf die Schultern klopfen, der durch extremste Steuerbelastungen zustande gekommen ist. Grrr, da könnte man reinhauen :flackwhore:.

    Viele Grüße und wenig Ärger
    Jürgen
     
  11. Erato

    Erato Guest

    Spenden

    @Mupfeline

    ich meinte eigentlich in diesem Falle nicht unsere Regierung, sondern unsere Mitbürger, die große Summen Geldes ins Ausland spenden (damit meine ich durchaus nicht allein diese wirklichen menschlich schlimmen Katastrophen wie jetzt gerade in Birma, sondern auch "Patenschaften" und Co.). Spenden denn diese Menschen, die in der glücklichen Lage sind, abgeben zu können, auch im eigenen Lande? Oder sind es doch die Bilder mit den großen braunen Kulleraugen und andere emotionale Marketingbilder der Hilfsorganisationen, die einfach mehr Wirkung haben als Bilder von den Suppenküchen und bleiche Schlüsselkinder aus hiesigen Gefilden?

    Ich glaube einfach, es ist noch nicht angekommen, dass eben leider nicht jedem hier geholfen wird oder auch nicht jeder von Hilfe erreicht wird. Immer noch meinen Gutverdiener, hier würde "doch schon für jeden gesorgt werden". Doch dem ist einfach nicht mehr so.

    Auch fände ich toll, wenn z.B. Spendenaufrufe zur Sanierung unseres desolaten Erziehungswesens (verrottende Schulen, schlecht ausgebildete, überlastete und schlecht bezahlte Lehrer und Erzieher, Kinderverwahranstalten statt Kindergärten) oder Gesundheitssystems erfolgten (z.B. zur Verbesserung der Zustände staatlicher Altenheime, Bessere Bezahlung der pflegenden Berufe, besser psychologische Ausbildung, etc.pp). Auch hier zulande leiden Menschen und das nicht unerheblich!

    Also, Bitte an diejenigen, die spenden können: Vielleicht teilt Ihr mal die Summe, ein Teil geht dann in die Welt, ein Teil an die eigenen Baustellen!

    Viele Grüße
    Erato
     
  12. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Hallo Erato
    Schon mal was von Förderkreisen gehört. Die gibt es für Kindergärten, Schulen Krankenhäuser, Altenheime und noch vieles mehr. Aber da Du ja arm bist, wirst Du in solchen Vereinen nicht Mitglied werden. Im übrigen hat unsere Tochter (sie arbeitet) mit einem Kind 1000,00 € zur Verfügung. Auch sie zahlt von Kindergarten, über Schule und jetzt Gymnasium, immer schön ihre Beiträge. Sie findet, wenn sie auch nur wenig geben kann, solange mein Kind die Einrichtungen nutzt, werde ich meinen Teil dazu tun. Natürlich gibt es auch Leute, die im Jahr einige Tausend geben.
    Das zum Thema, man müsste auch in Deutschland geben.
    Schöne Grüße
    Poldi
     
  13. Bernd-67

    Bernd-67 Guest

    @ Jürgen, aber nicht nur,
    Das mit der sozialen Hängematte ist sicher nicht ganz falsch - aber !!!
    ich denke, Diejenigen, die derzeit so leben wollen, die kann man auch lassen.
    Es gibt eh nicht genug Arbeitsplätze - und die, die es gibt, sollen dann doch Leute kriegen, die arbeiten wollen.
    Wenn sich die Situation jemals bessern sollte, bin auch ich der Meinung, das man die von dir genannten Kreise auch wieder " rankriegen " muss - aber erstmal, solange es Wichtigeres gibt ...
    Dass Leute, die arbeiten, das heutzutage auf einem derartig niedrigen Lohnniveau machen müssen, finde ich auch skandalös.
    Meiner Meinung nach liegt es daran, das die Regierenden immer das "Wachstum" im Auge haben - das kann ja nicht funktionieren.
    Mittelständische und kleine Betriebe würden insgesamt wesentlich mehr Beschäftigung schaffen, wenn sie entsprechend entlastet würden, als die Grossunternehmen, welche auch noch ständig subventioniert werden und die Kohle dann ins Ausland schleppen.
    Wachstum ist schön und gut - aber erstmal muss man doch lebensfähig sein! und das ist unsere Wirtschaft, ohne ständige Infusionen, derzeit nicht.
    Mit gebrochenem Bein muss ich nicht den Marathon sondern den Gips im Auge haben.
    Viele Handwerker, die früher ein, zwei oder drei Angestellte hatten und evt. noch ausgebildet haben, machen es heute lieber alleine, weil sie sonst vor Papierkram und Beiträgen für Berufsgenossenschaften und Versicherungen und und und nicht mehr wissen wohin.
    Und all die Einzelhändler, gehen pleite oder werden übernommen, Ketten brauchen aber weniger Personal, riesige Einkaufstempel, subventioniert, weil sie Arbeitsplätze schaffen, machen mehr Arbeitsplätze kaputt, weil im grossen Umkreis kleine Läden sterben.
    Dann kommen die vielen "privaten Arbeitsvermittler" und Zeitarbeitsfirmen
    Wer heute noch glaubt, die würden auch nur einen Arbeitsplatz schaffen - ausser dem des eigenen Chefs - der hat nicht aufgepasst.
    Desweiteren die Aktien - und Wirtschaftsmärkte - wo Geld und Optionen etc. gehandelt, hin und hergeschoben und viel Geld verdient wird -
    Am Ende kommt doch dieses Geld doch auch aus der Welt, in der gearbeitet und produziert wird - und da fehlt es anschliessend auch um reele Löhne zahlen und neue Arbeitsplätze schaffen zu können.

    Und - klar ist das auch persönliches Interesse - ich finde, der Unterschied zwischen nicht arbeiten können und nicht arbeiten wollen - sollte auch finanziell ein Unterschied sein.

    lG Bernd
     
  14. Colana

    Colana Musikus

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    Vorschlag Nr. 1:
    Alle Politiker verzichten auf irgendwelche Diäterhöhungen, eine Partei hier in Deutschland macht es so, dass sie die Erhöhung den soz. Verbänden usw. spendet. Finde ich eine gute Idee, da die gegen die Diäten-Erhöhung waren.
    Und sie sollten die "zwangsläufige" Erhöhung ihrer Diäten von den Erhöhungen der Beamten abkoppeln... die Politiker verdienen genug

    Vorschlag Nr. 2:
    Hartz 4 so lassen wie es ist, aber die Löhne von den einfachen Berufen erhöhen (ach ihr armen Arbeitgeber - ich höre Euch jetzt schon stöhnen),
    aber meinen Mann den hart verdienten Lohn in Stücken überweisen, das könnt ihr

    Vorschlag Nr. 3:
    Die Grundnahrungsmittel und Grundbedürfnisse sollten für alle bezahlbar sein
    Also deren Preise runter
    Dann kommt es auch mit Hartz 4 und einer vernünftigen Misch-Ernährung hin....

    Vorschlag Nr. 4:
    Einführung der Ganztages-Schulen inkl für jedes Kind tgl 1 Mittag-Essen zum Obulus-Preis (an die Hartz 4 Empfänger: ihr müsstet Euer Kind zu Hause auch ein Mittagessen herstellen)

    Vorschlag Nr. 5:
    Gleiche Bildung für alle - egal ob reich oder arm... - alle Schüler-/innen sollten gleich behandelt werden (im Zweifelsfalle mit Schuluniform oder ähnlichem), Schulbildung muss kostenlose erteilt werden

    Vorschlag Nr. 6:
    Armutsstätte/Slums vermeiden, sog. Sozial-Zentren schaffen, in denen es für diejenigen u. a. auch kostenlose Kurse angeboten wird, die es sich nicht leisten können, eine VHS und so weiter zu bezahlen.... Dort sind dann auch Treffpunkte für die Jugendlichen u. a. zu finden, da sie oftmals gar nicht wissen, wo sie hin sollten...
    ****************************
    Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass der Staat sich erst ein Mal um seine Bürger kümmern sollte, anstatt irgendwo in der Weltgeschichte die Milliarden hinzuverschiffen...

    Die Bundeswehr verschlingt immense Summen mit ihren Auslandseinsätzen. Die sollte erst ein Mal mit eingesetzt werden, mit der Polizei zusammenarbeiten

    Thema Subventionen: Wozu benötigen großen bekannte Firmen bitte weiterhin Subventionen, wenn die milliardenschwere Gewinne einfahren und dann noch Arbeitnehmer/-innen entlassen...

    Wozu soll es für Firmen Steuerermäßigungen geben, nur weil sie ihre Fertigbauabteilungen im Ausland haben, weil es dort billiger ist. Dann sollen sie auch die vollen Steuern hier zahlen...

    Meine Familie (2 Erwachsene, 2 kl. Bengels) gehören auch in die Armut. Wir können uns keinen Urlaub leisten, muss ungefähr mit dem Level von Hartz4 meine Nahrungsmittel, Putzmittel, Kleider, Schuhe, Medikamente usw. kaufen, obwohl mein Mann Schwerstarbeiter ist (Bäckergeselle seit 28 Jahren im gleichen Betrieb - er hat keine Gratifikation oder sonst irgendetwas gesehen, er macht Überstunden ohne Ende ohne dass er sie abbummeln darf oder dass er dafür Geld sieht, Feiertage wird grundsätzlich durchgearbeitet ohne die Zuschläge - die wurden gerade abgeschafft vom Ag und der Ag sagte den Arbeitnehmern, dass es keine Familie geben würde. Die spielen schon mit 10 - 12 St Schichten)

    Der Staat hat uns alle im Stich gelassen - egal wer von den Herrn Volksvertretern... egal ob es die Rentenkassen ist (welches wir ja dem Herrn Kohl mit seinem Griff in die Kasse zu verdanken haben) oder sonst irgendeinem Volksvertreter.... Dass ich nicht lache.... Ich bin nur noch sauer auf die Politik oder was es sein soll....

    Es tut mir leid, wenn meine Vorschläge und der restl. Text dementsprechend rüberkommen, aber ich konnte meine Wut bei diesem Thema nicht mehr unterdrücken...

    Viele Grüße
    Colana
     
  15. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    Sachsen
    @Colana

    Dem füge ich nichts mehr hinzu - brauche ich nicht
    alles gesagt :)

    LG Mupfeline
     
  16. musicandrhythm

    musicandrhythm Don't worry, be happy!

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    Danke für die doch sehr offenen Beiträge.

    Unter welchen finanziellen Bedingungen doch relativ viele von uns Leben müssen hat mich
    sehr nachdenklich gemacht.

    Ich bin aber der festen Überzeugung das müsste nicht sein, da es in unserem Land auf vielen
    Ebenen ausreichende Ressourcen gibt um Abhilfe zu schaffen.

    Es wurde in den Beiträgen ja ausführlich geschildert was getan werden könnte um Veränderungen zu bewirken.

    Ich glaube aber, dass sich durch die Politik nichts ändern wird. Ich habe eher das Gefühl wir bekommen noch mehr
    „amerikanische Verhältnisse“.



    Was tun?

    Was können „Wir“ selbst tun?

    Das Wahlverhalten ändern, sich Organisieren,
    sich über Interessenverbände/Parteien Einfluss verschaffen….



    Ich bin mir zwar unsicher ob es etwas bringt, resignieren möchte ich aber auch nicht!

    Liebe Grüße

    Frank
     
  17. Mupfeline

    Mupfeline Neues Mitglied

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    @diggicmac

    Hi meine Liebe, ich war als Hartz IV eingeführt wurde
    auch mit an vorderster Front :) Hat nix genützt, Demos
    zu organisieren, es wurden von mal zu mal weniger die
    kamen. Jede Kirmis hat mehr Teilnehmer gehabt - in
    jedem mickrigen Dorf.

    Nein ich glaube nicht dass die Deutschen fähig sind ihr
    Geschick mit zu bestimmen - und ehrlich gesagt, so
    phlegmatisch wie die meisten sind haben wir es gar
    nicht anders verdient. Wählen könnte ich im Moment
    keine Partei guten Gewissens. Alles eine Mischpoke :)

    Ich engagiere mich persönlich in regem Schriftwechsel
    mit Abgeordneten - das heisst mit ihren Enscheidungen
    auseinander setzen. Manchmal kommt keine Antwort,
    manchmal reagieren sie doch. Ist unterschiedlich.
    Ich habe 2 Tierpatenschaften übernommen und helfe
    mit 2 kleine Viecherchen (alten ausgemusterten
    Rennhund) und Ziege durchzufüttern. Meine Rentenerhöhung
    die werden die Viecherlein auch bekommen :)

    Es sieht schon trübe aus - Deutsche sind Schafe ...

    LG Mupfeline
     
  18. Erato

    Erato Guest

    Zivilcourage

    hab da noch was Passendes - einer hat die Sache schon mal korrekt selbst in die Hand genommen :top:

    http://www.morgenpost.de/desk/2020537.html

    Schönn Abend
    Erato
     
  19. Erato

    Erato Guest

    schade, dass ich das nicht in der Hand hatte---

    --- ich hätte die da gern 7 Monate sitzen lassen - so lange, wie ich auf einen Termin in der Rheumaambulanz warten muss *träum*

    Sei's drum.

    Ja, es ist richtig, anfangen muss man schon bei sich selber und im Kleinen.
    Drum habe ich als ich noch konnte, da gespendet, wo ich es für sinnvoll halte - z.B. bei der Flutkatastrophe im eigenen Lande.
    Oder den eigenen Partner der Familie unterstützen, auch wenn man selber wenig hat. Es gibt ja viele Möglichkeiten, auch im Kleinen.
    Eigentlich wissen wir das ja auch alle, nur im richtigen Augenblick sich für das richtige Handeln entscheiden, dass scheint oft nicht ganz leicht und manchmal wird es nicht leicht gemacht.

    Gruß
    Erato
     
  20. Unikater

    Unikater Mitglied

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    93
    Ort:
    Ziemetshausen
    Ein Traumzu diesem Thema

    Oft wünschte ich mir, man könnte mit einigen einsichtigen Poltikern, gerade in unserer Situation, mal der Prinz und der Bettelknabe spielen.
    Sollte die doch mal mit unserem Budget auskommen, sich mit den KK um die Anerkennung der Zuzahlungsgrenzen bei chronisch Kranken rumschlagen ( Aussage der Krankasse: sie sind doch durch cp nicht in ihrer ständigen Lebensführung beeinflusst- hää?), die Zuzahlungen natürlich brav leisten, versuchen sich beim Arbeitgeber möglichst nie krank zu melden, obwohl man sich schlecht fühlt, aus Angst, möglichst lange vollbeschäftigt zu sein, um wenigstens Aussicht auf ein bisschen Rente zu haben, jeden Monat den 1. herbeizusehnen, nebenbei noch darauf zu achten, wo denn was im Angebot ist usw. usw.
    Dann stellt sich mir die Frage, ob der "Prinz" dieses Leben nach einer gewissen Zeit lebenswert finden würde, denn ich muss mir das Positive oft sehr vor Augen halten. um den Glauben zu behalten.
    Es ist allerhöchste Zeit, dass etwas passiert !
    Unikater
     
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