Sportverbot

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Bodo Ludwig, 6. März 2003.

  1. Bodo Ludwig

    Bodo Ludwig Guest

    Hallo, ich brauch mal euren Rat!
    Letztes Jahr im Juli hatte ich eine Knie OP mit Synovektomie. Damals wurde mit mir Krankengymnastik an Geräten durchgeführt. Im September erfolgte eine Radiosynoviorthese, wobei eine erneute Entzündung im Knie festgestellt wurde. Es wurde mir viel Bewegung angeraten. Im Oktober erhielt ich die endgültige Diagnose RA.
    So kaufte ich mir einen "Folterturm" und übte für meine Beweglichkeit. Dies allerdings mit leichten Gewichten (Beinpresse, Beincurler, Butterfly usw. mit 2,5 bis max. 15kg), aber bis zu 10 x 5 hintereinander.
    Im Februar hatte ich eine erneute Teilsynovektomie. Als das Gespräch in der Klinik während der Krankengymnastik auf mein Fitnessgerät kam, wurde mir das von Ärzten, wie Therapeuten strikt verboten. Nicht nur, während der Krankheitsphase, wie ich zuerst vermutete, NEIN, für immer!! Wie sind eure Erfahrungen mit Sport bzw Fitnesscentern???
    Ist Sport gleich Mord???
    Bodo
     
  2. monsti

    monsti Guest

    Hi Bodo,

    Bewegung ist gut, Sport auch, aber Fitnesscenter sind in der Tat bei Rheuma eher fragwürdig, genauso wie private Fitnessgeräte mit Gewichten.

    Ohne täglichen Sport wäre ich heute längst nimmer so beweglich, aber dieser "Sport" beschränkt sich auf Ganzkörpertraining wie Walking, Wandern, Bergsteigen und Gartenarbeit, wobei ich immer drauf achten muss, einzelne Gelenke nicht zu sehr zu belasten, weil ich hinterher garantiert die Quittung kriege. Schwimmen wäre bestimmt auch noch eine Alternative - nur für mich nicht ... bin net grad begeistert davon.

    Grüßle aus Tirol von Monsti
     
  3. baba

    baba Guest

    Hallo Bodo

    Also, ich bin Krankengymnastin und sage nur: "Quatsch!"

    Sicher solltest du in einer Phase der Entzündung nicht trainieren und 15 Kilo sind auch zuviel.
    Aber hast du keine Entzündung, gehst nicht über deine Schmerzgrenze und hälst es ein, lieber mit weniger oder gar keinem Gewicht (auch wenn du keine Gewicht scheiben auflegst hast du nicht nur 0 kilo) zu trainieren, dann spricht nichts dagegen. Im Gegenteil, du wirst die Gelenke dadurch nur besser mit Gelenkschmiere versorgen.

    Bewegung ist gut, Belastung ist schlecht!!!!

    Aber wie gesagt, Vorsicht!
    Denn hast du einen Entzündung (auch nur im Anfangsstadium, die du noch nicht richtig spürst) dann wirst du mit der vermehrten Gelenkschmiere auch die Entzündung vermehrt in das Gelenk bringen.

    Wenn du das alles berücksichtigst, dann kannst du natürlich gerne deinen Sport weitermachen.

    Viel Spaß dabei

    lg baba
     
  4. Bella

    Bella Guest

    Hallo Bodo!

    Ich schließe mich Monsti an. Ich werde ab nächste Woche regelmäßiger Schwimmen gehen und Aqua Jogging machen. Am Anfang meiner Erkrankung (SLE mit Nierenbeteiligung) wurde mir auch Sport verboten, weil ich erstmal wieder zu Kräften kommen sollte.

    Viele Grüße,

    Bella
     
  5. Sabinerin

    Sabinerin Guest

    Hi Bodo,
    ich schließe mich in den meisten Punkten meinen Vorrednerinnen an.

    Ich habe seit 10,5 Jahren cP mit sehr aggressivem Verlauf d.h. Gelenkzerstörungen. Ich habe 8 Gelenkoperationen hinter mir.

    Meine Ärzte rieten mir von Sport ab, lediglich ein wenig Rheumagymnastik und Schwimmen im warmen Wasser wurde mir "erlaubt". Daran hielt ich mich und bin körperlich verkümmert.

    Im November 2001 meldete ich mich in einem Fitness-Studio mit luftunterstützten Geräten an - zum Horror meine Ärzte *g*. Ich trainiere seitdem für MICH, laß mich von den gestählten Körpern nicht ablenken bzw. unter Druck setzen, sondern erfreue mich daran ;-)
    I.d.R. gehe 2-3 wchtl eine Stunde, derzeit garnicht oder einmal wchtl., weil es mir überhaupt nicht gut geht. Ok, dann sind es "nur" 8 kg oder bei Rücken- und Bauchgeräten "nur" 30 kg", aber ich bewege meinen Körper, mache meine Dehnübungen.
    Ich belaste zwar meine Gelenke, aber ich überlaste sie nicht. Ich habe ein gutes Körpergefühl entwickelt und weiß, wie weit ich belasten kann. Wenn ich aufgrund starker Entzündungen nicht belasten kann, fahre ich halt nur 30 min mit dem Rad, komplett ohne Belastung, damit ich nur die Knie durchbewege.

    Ich habe mir auch ein Rad mit Motorunterstützung gekauft. Wir suchen Wege aus, wo kaum Steigungen sind oder ich schiebe mein Rad hoch. Meine Berichte kannst Du imForum lesen. Natürlich belaste ich damit meine Handgelenke, aber das lässt sich nun mal nicht umgehen.

    Meine Krankengymnastik bestätigt mir, daß ich ein gutes Maß für mich gefunden habe. Die Muskeln sind etwas stärker als früher und können die Gelenke besser halten.

    Bei AKUTEN Entzündungen sollte jegliche Belastung vermieden werden!!!

    Vor meiner Erkrankung war ich der überzeugung "Sport ist Mord" :) Heute gehe ich gerne ins Studio, erfreue mich an meinen winzigkleinen Übungen und ich spüre, daß es mir körperlich und seelisch besser geht, wenn ich meinen Körper bewege.

    Aber letztlich muß jeder für sich beurteilen, was er seinem Körper zumuten kann oder nicht. Ich denke es kommt nicht auf die Art des Sports an, sondern darauf, daß der Körper überhaupt bewegt wird, deshalb ist Rheumagymnastik, Schwimmen und Spazierengehen m.E. eine gute Art "Sport" zu treiben.

    Gute Besserung und "Kopf hoch"
    Sabinerin
     
  6. Gagi

    Gagi Guest

    Hallo Bodo,

    Ich war vor meiner cP Aerobictrainer und habe auch Trainer ausgebildet
    und kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
    Ich habe an meinem Körper gespürt, dass ich am Anfang fast keinen Sport vertragen habe. Selbst nach leichtem Fahradfahren hatte ich Probleme. Jetzt ist meine cP ganz gut im Griff und ich habe wieder begonnen im Studio zu trainieren. Ich habe dort die Möglichkeit auf einem Ergometer zu trainieren, bei dem man gemütlich sitzt und nicht die Hände belastet. Ich fahre 30 min mit fast keiner Belastung und anschließend mache ich mit sehr wenig Gewicht einige Übungen für den Rücken und die Beine und den Bauch. Bei der Beinpresse wäre ich allesdings eher vorsichtig, denn da kommt schon eine Belastung auf das Knie.
    Wichtig ist halt nur, dass man sehr genau auf seinen Körper hört und die Bewegung sehr langsam und ohne Schwung ausführt und auch dehnt.
    Ich habe oft den Eindruck, dass in den Köpfen vieler Ärzte etc noch die Vorstellung einer "Muckibude" geistert und sich kaum einer vorstellen kann, dass man in einem Studio auch ein Gesundheitstraining machen kann. Ich hatte darüber schon öfters Diskussionen mit Ärzten.
    Alles Gute
    Karin
     
  7. Trivia

    Trivia Guest

    Hallo Bodo,

    ich kann mich den anderen auch nur anschließen!

    Nach meiner Synovektomie im Knie und anschließender chemischen Verödung habe ich sogar KG an Geräten verschrieben bekommen. Allerdings erst, als der Erguß und Schwellung einigermaßen weg waren. Mein Oberschenkel hatte wegen Muskelabbaus ungefähr den Durchmesser wie andererleuts Oberarme :).

    Ist in Deinem Knie denn jetzt endlich Ruhe? Wurde die Teilsyno denn am gleichen Knie gemacht wie schon vorher? Dann mußte es ja wirklich viel verkraften und braucht erst mal Zeit. Bekommst Du eine gute Basistherapie?
    Gute Besserung und viele Grüße
    Andrea
     
  8. Bodo Ludwig

    Bodo Ludwig Guest

    Vielen herzlichen Dank für Euere Tipps und Ratschläge!
    Ihr habt mir wieder Mut gemacht. Ich werde mich also, nach der Genesung vor-und umsichtig sportlich betätigen.

    Andrea> Bei meiner Synovektomie im Sommer hatte ich ebenfalls Beine wie ein Biafrakind! Es war ein langer Prozess, bis die Muskeln wieder da waren. Die jetztige Teilsyno war wieder am selben Knie . Bisher darf und kann ich nur Krankengymnastik betreiben und bin noch eingeschränkter Krückenhüpfer. Als Basistherapie bekomme ich seit November MTX. Ob das das Ende ist und ausreicht, bin ich nicht sicher. Jeden Tag spüre ich die anderen Gelenke.
    Liebe Grüße aus Bayern
    Bodo
     
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