Frühpension

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Sassi21, 14. Mai 2008.

  1. Sassi21

    Sassi21 Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben!
    also ich bin zur zeit ein bisschen ratlos... mein letzter kontrolltermin war nicht sehr erbaulich und mir wurde angeraten- mit meinen 21 (!) jahren- über eine frühpension nachzudenken, weil die cP bei mir immer aggressiver wird und bereits schulter links, hände und füße beidseits total zerstört sind... ein wahrer schock! kann mich allein deswegen nicht damit anfreunden, weil sich die schmerzen zur zeit nur in schulter und füßen zeigen, aber wer weiß, was noch kommt.. ;(
    hinzukommt, dass ich zur zeit studiere und deswegen noch nie mehr als ferial bzw geringfügig gearbeitet habe... deswegen habe ich auch noch keinen behindertenausweis- hätte mit 16 schon 50% bekommen, aber ich wollte mir meine berufschancen nicht verbauen...
    tja, nun suche ich verzweifelt infos im web zu dem thema, aber da gibt es gar nichts! muss, also warten, bis ich wieder zum arzt komme um zu besprechen, wies jetzt weiter geht...
    freue mich auf jeden kommentar dazu!
    ganz liebe grüße, sassi
     
  2. Juliane

    Juliane Neues Mitglied

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    Weserbergland
    Hallo Sassi,

    die professionelle Hilfe, was mögliche Berentung und/ oder weitere Probleme angeht, bekommst Du sicher von einem SoV (Sozialverband) in Deiner Nähe.
    Das sind DIE Leute, die sich mit allem auskennen, auch was Beruf etc. angeht.
    Ich möchte Dir raten, schnellstmöglich dort einen Termin zu machen, samt Deiner gesamten Unterlagen. Sie können Dich, falls nötig, auch rechtlich vertreten.
    Ich drück Dir die Daumen. LG von Elke.
     
  3. ivele

    ivele Bekanntes Mitglied

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    hallo Sassi,

    das ist ja wirklich schlimm, wenn das bei dir soooo agressiv läuft,
    bist du sicher optimal von der Basis her eingestellt ? Evt kannst dich mal mit dani ,vllt sogar per PN erkundigen, sie kennt sich da sicher gut aus, und hat selber eine sehr aggressive Form, die allerdings lange Zeit nicht die richtigen Medis(vor vielen Jahren) bekam.
    Ich denke, sie kann/wird dir sicher was raten .
    Ich bin da leider auch ziemlich überfordert, außer, dass du raschest Hilfe und Beratung brauchst, aber das weißt du selber auch schon...
    Bist du in einer Rheuma-Amb,oder wo bist du in Behandlung ?hast du schon mal eine zweite Meinung eingeholt, bezüglich deiner Therapie, wenn das so rasch fortschreitet ?
    Möchte dich nicht verunsichern, aber denke, das so rasche gelenksschäden heutzutage eher selten sind, bei den jetzigen Medis, wenn sie ausgeschöpft und natürlich auch vertragen werden, was auch ein wesentlcher Factor ist.
    Alles Gute für dich und liebe Grüße ivele :)
     
  4. Sylvia_cP

    Sylvia_cP Das Froschi

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    Wien, Ursprung: Steiermark
    Hallo Sassi!

    Erstmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier im Forum von mir - auch eine gebürtige Steirerin (aus Leoben), aber schon 26 Jahre in Wien lebend...

    Ich möchte dir vorab erstmal Mut machen, denn auch ich hatte schon während meines Studiums meine cP mit Megaschmerzen u. Einschränkungen in den Händen u. ebenso in den Kniegelenken. Aber ich arbeite auch heute noch mit einem abgeschlossenen Studium und 22 Dienstjahren erfolgreich in meinem Beruf.

    Ich hatte allerdings schon in meiner Schul- u. Studienzeit erhöhte Kinder- u. Studienbeihilfe bekommen.
    Von daher würde ich an deiner Stelle einmal bei dir nachhaken, was für dich da alles möglich ist um wenigstens finaziell deine Lage etwas aufzubessern. Aber wirklich gut beraten kann dich da - wie Ivele schon schrieb - Dani aus der österr. Rheuma-Liga, sie weiß mehr über die gegenwertige gesetzliche Lage bei Jugendlichen u. Studenten, was da bei uns in Österreich alles beantragt werden kann.

    Ich weiß nicht wo du in rheumatologischer Behandlung bist, dein Hausarzt wird das sicherlich nicht in Eigenregie machen, aber nach deiner Beschreibung wird es wohl auf eine andere Basistherapie hinauslaufen.

    Ich weiß auch nicht was du studierst, sodass ich da erstmal von einer vertieften Beratung in Bezug auf weiteren Bildungsweg u. Berufsfindung absehen will.

    Ich wünsche dir aber Menschen u. Ärzte in deinem Umfeld die dich trotz cP NICHT entmutigen und dich nicht von deinen Zielen abbringen.
    Auch ist es heutzutage schon möglich die kaputten Gelenke durch künstliche Gelenke zu ersetzen, also von daher hast du trotz allem noch Chancen einen Beruf auszuüben.

    Alles Gute für dich u. ich hoffe hier melden sich noch Dani u. Trixi die dir sehr viel Lebenserfahrung mit cP (Therapie, Gelenkersatz, Berufsausübung trotz cP) weiter geben können.
    Wenn du magst kannst du mich auch jederzeit per PN anschreiben.
     
  5. Trixi

    Trixi (vor)laut

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    Wien
    Hallo Sassi,

    Sylvia ruft und ich bin da :D

    Mir wurde mit 17 Jahren schon das erste Mal geraten krankheitsbedingt in Pension zu gehen. Damals hab ich gerade die Handelsschule abgeschlossen. Wenn ich aber ehrlich bin, hab ich mich über diesen Vorschlag der Ärzteschaft nur köstlich amüsiert. Ich bekam dann - zugegeben mit etwas Glück - einen Job und hab 10 Jahre da gearbeitet. 3 Jahre später wurde dieser Rat wiederholt, damals saß ich im Rollstuhl weil alle Großgelenke so kaputt waren, dass gehen unmöglich war. Ich hab aber auch diesen Rat nicht wahrgenommen - konnte mir einfach nicht vorstellen permanent aufgabenlos zu Hause zu sein.

    Bestückt mir etlichen künstlichen Gelenken und behandelt mit hochqualifizierter medikamentöser Therapie gehe ich nunmehr noch immer arbeiten - mittlerweile bin ich im 17. Berufsjahr. Ich habe per Abendschule die HAK-Matura nachgemacht und habe mittlerweile 2 x den Job gewechselt.

    Ich möchte nichts schön reden - es ist sicher nicht leicht, mit einer agressiven cP das Alltags- und das Arbeitsleben hinzukriegen. Mir allerdings ist es viel viel lieber, mich diesbezüglich zu fordern als tatenlos zu Hause zu sein. Arzttermine und Heilungsverfahren dürfen nie mein Leben bestimmen - da muss es ja noch was anderes geben. Arbeit gibt ja auch ein großes Selbstwertgefühl und steigert das Selbstbewusstsein. Obendrein möchte ich die soziale Integration und einen geregelten Tagesablauf durch den Job nicht unterschätzen. Des weiteren darf man freilich auch die finanzielle Hinsicht nicht vergessen - ich verwehre mich schon immer dagegen, dass ich, "nur" weil ich krank bin, am Existenzminimum leben muss.

    Es ist freilich vieles nötig um zufriedenstellende Jobperspektiven zu haben.

    1. Prinzipiell wichtig ist es - ich glaube, mehr noch als bei "gesunden" Menschen - eine abgeschlossene, fundierte, qualifizierte Ausbildung zu haben. Der Beruf sollte natürlich so gewählt werden, dass es auch Jobaussichten gibt. Gerade wenn man in Jugendjahren cP bekommt, hat man die Chance, sich jobmäßig an die körperlichen Fähigkeiten anzupassen. Es ist daher nicht besonders sinnvoll, zB einen Beruf zu wählen bei dem man viel stehen muss, wenn man Probleme beim Stehen hat. Klar, der Job muss Spaß machen - aber bei der Fülle von Entfaltungsmöglichkeiten, ist sicher ein Eckchen dabei, bei dem man Handicap und Interessen kombinieren kann.

    2. Man muss einen Arbeitgeber finden, der von den Qualifikationen überzeugt ist und vom Handicap nicht beeinflusst wird. Das ist sicher kein leichter Punkt, aber es ist möglich. Es dauert und man braucht ganz viel Geduld - ich denke, ich habe in meinem bisherigen Leben schon sicher an die 250 Bewerbungen geschrieben. Andererseits bin ich aber auch immer fündig geworden und war bisher keinen einzigen Tag arbeitslos.

    3. Im Dienstverhältnis selbst ist es wichtig, seine "Sonderrolle" nicht zu überdehnen. Krankenstand und Arzttermine werden viel schneller akzeptiert, wenn man zB nach einer OP versucht rasch zurückzukehren. ... oder hab ich zB um 10:00 Uhr einen Arzttermin, gehe ich freilich vorher in die Firma und nutze die Gelegenheit nicht aus um einen freien Vormittag zu haben. Das sind jetzt nur kleine Beispiele und könnte man endlos weiterführen.

    4. Jede gesetzliche Förderung ausschöpfen. Ich würde mir an deiner Stelle, Sassi, schon eine Feststellung des Grades der Behinderung und eigentlich auch einen Bescheid für einen "geschützten" Arbeitsplatz holen. Unter diesen Vorraussetzungen bist du schon eher auf der sicheren Seite, der Arbeitgeber wird finanziell unterstützt, wenn er dich nimmt und bauliche oder andere Maßnahmen, die an der Arbeitsstelle stattfinden müssen, werden auch gefördert. Klar, es macht es etwas schwieriger, einen Arbeitsplatz zu finden, wenn man mit einem Kündigungsschutz daher kommt, prinzipiell aber überwiegt das Positive. Ich möchte darauf nicht verzichten.

    Viele sagen jetzt vielleicht: Na das schreibt sich so einfach! Ich habe oben schon geschrieben, dass es eine extrem harte Nuss ist, sich neben den vielen Schwierigkeiten mit der Krankheit auch noch in der Jobwelt zu manifestieren. Es ist nötig für sich selbst zu erforschen: Was möchte ICH und wie kriege ICH das hin .... und sagt dann ein anderer Mensch zu mir "das geht nicht", sage ich "und jetzt erst recht". Dazu braucht man viel Mut und auch viel Kraft, das ist klar. Ich bin halt eine Kämpferin - aber sind wir das nicht alle?

    Alles Gute wünscht
    Trixi
     
    #6 16. Mai 2008
    Zuletzt bearbeitet: 16. Mai 2008
  6. Sassi21

    Sassi21 Neues Mitglied

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    hallöchen!
    erstmal danke für eure lieben antworten!
    ja, es ist sicherlich alles leichter gesagt als getan.. :o
    auf jeden fall muss ich jetzt abwarten, bis ich einen termin in wien (wilhelminen spital) bekomme und eine umstellung der basistherapie ist auf alle fälle nötig! tja, und alles weitere sehen wir dann..
    hab zur zeit nur eine arthrodese im HG links, aber die schulterprothese wird bald fällig werden... wir werden sehen.... auf jeden fall bin ich bei den barmherzigen brüdern in graz nicht gut aufgehoben gewesen: fühle mich gar nicht wohl dort und vor allem geben sie mir das gefühl, dass ich nur zur kontrolle "kommen darf", weil ich an einer studie von enbrel teilnehme-> also ab nach wien! ;)
    zwecks ausbildung: studiere zur zeit in graz biologie- bakkalaureat verhalten von tieren... viel fehlt mir eh nicht mehr zum abschluss, aber den magister möchte ich nicht mehr machen- freue mich schon so aufs arbeiten und möchte endlich mein eigenes geld verdienen ;) derweil arbeite ich nur samstags in einem zoofachhandel- möchte dies dann aber schon hauptberuflich machen- hab einfach spaß an dieser arbeit und bin total ausgelastet! mein derzeitiger chef würde mir auch helfen, wo rein zu kommen, und im herbst möcht ich am wifi den kurs für zoofachhandel machen...
    aber wie gesagt, wir werden sehn, was die zeit bringt- aber diese warterei!! :uhoh:
    liebe grüße, sassi
     
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