HLA-B27 positiv, Gelenkschmerzen und wiederkehrende Harnwegsinfekte = Rheumaform?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Jae-Mae, 27. März 2008.

  1. Jae-Mae

    Jae-Mae Neues Mitglied

    Registriert seit:
    27. März 2008
    Beiträge:
    2
    Hallo,

    ich bin heute mit meinem Blutlaborergbnis vom internistischen Rheumatologen gekommen und hätte mich hinterher wieder ärgern können, nicht mehr nachgefragt zu haben: ich habe seit ca. 10 Jahren Schmerzen in den Kniegelenken, innerhalb der letzten Monate kamen schubweise Schmerzen in Schulter- und Ellenbogengelenken dazu, die von alleine wieder verschwanden. Jeder Schub wird jedoch stärker. Seit ca. 7 Jahren habe ich ebenfalls wiederkehrende Harnwegsinfekte, bzw. immer wieder Probleme in dem Bereich. Heute habe ich erfahren, dass ich HLA-B27 positiv bin und ich frage mich, ob das mit den wiederkehrenden Harnwegsinfekten zusammenhängen kann? Der Rheumatologe sagte, es könnte evtl. Morbus Bechterew sein, da jedoch keine Entzündungswerte im Blut sind und ich aktuell keine großen Beschwerden habe, rät er mir dazu erst im nächsten Schub eine Szintigraphie zu machen bzw. ein MRT. Hat jemand Erfahrung in diesem Bereich? Ich habe nun Sorgen zu lange zu warten, bzw. frage mich, ob ich bzgl. des HLA-B27 etwas unternehmen muss, bzw. herausfinden kann, ob es sich um einen Morbus Bechterew handelt oder/ und ob es mit den Harnwegsinfekten zusammenhängt. Außerdem ergaben meine Laborwerte noch leicht erniedrigte Ferritinwerte sowie leicht erhöhte GPT-Werte und einen erhöhten Komplement C3 Wert. Kann es sich um ein inkomplettes Reiter-Syndrom handeln? Ich mag nun nicht wieder zu dem gleichen Rheumatologen gehen, da er mich mit den Worten entließ: sie sind kerngesund und ich weiß nicht, was sie haben könnten. Aber jeder der schon mal solche Gelenkschmerzen hatte weiß, dass man sich das nicht einbilden kann und das sicher nicht alles psychosomatisch ist.

    Was kann ich tun, um nicht als Hypochonder abgetempelt zu werden aber auch nichts zu übersehen in der Diagnostik?

    Ich wäre sehr, sehr dankbar über Tipps und Hilfe!

    Vielen Dank und viele Grüße,

    Jae-Mae
     
  2. uli

    uli Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    825
    Ort:
    Köln
    Warst du schon beim Urologen? Wenn nicht, würde ich dort so bald wie möglich einen Termin machen.

    Gruß

    Uli
     
  3. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    669
    Ort:
    Rheinbach
    Hi,

    Dein Rheumatologe scheint nicht schlecht zu sein, wenn er Dir vorschlägt ein Szinti (CT) oder ein MRT (mit Kontrastmittel) im Schub zu machen. So kann man aktive Entzündungen sichtbar machen. Das Du keine Entzündungszeichen hast bedeutet nichts- ca.30% aller Bechtis haben keine bzw. unwesentlich erhöhte Entzündungsparameter (BSG und CRP). Was willst Du wegen Deinem HLA-B27 machen? Es ist ein genetischer Marker und der bleibt ;).

    Die Diagnose ist im Anfangsstadium sehr schwierig zu stellen und bei Dir scheinen die typischen Diagnosekriterien nicht erfüllt zu sein. Üblicherweise beginnen die Beschwerden im Kreuzdarmbeingelenk und/oder in der (unteren) Wirbelsäule und die größten Probleme hat man morgens. Nach Bewegung sollte sich die Beweglichkeit verbessern. Regenbogenhautentzündungen sich häufig vorhanden (bei ca.30%). Harnwegsinfekte sind auch nicht untypisch. Das größte Problem bei der Diagnosestellung ist, dass es auch atypische Verläufe gibt... Die Diagnosefindung dauert im Mittel 7 Jahre, allerdings gibt es sehr unterschiedliche Verläufe, was die Schwere der Erkrankung betrifft.

    Viele Grüße und keinen MB
    Jürgen
     
  4. Sandra73

    Sandra73 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    8. Dezember 2006
    Beiträge:
    81
    Ort:
    Nürnberg
    Hlab 27

    Hallo Jae Mae,

    erstmal herzliche willkommen hier im Forum.

    Ich kann Dich sehr gut verstehen, denn auch ich habe einen Bechterew mit HLAB-27 positiv,

    Auch bei mir fing es in den Knieen an und arbeitete sich im laufe der Jahre weiter voran.

    1992 kam der Verdacht (durch HLAB 27) und 2007 die endgültige Diagnose. Was soll man dazu sagen?

    Also, machen kannst Du gar nichts, denn entweder ist man HLAB 27 positiv oder nicht. Das mit dem CT oder MRT in der Schubzeit, finde ich auch gut. Da schließe ich mich Jürgen an. Würde ich auf jeden Fall machen lassen, da ja Deine Entzündungswerte nicht erhöht sind.
    Meine sind es auch nicht (waren es auch noch nie), wie bei Dir -- ganz atypisch. Und damit tun sich die Ärzte auch schwer, was man ja irgendwie auch vestehen kann. Hättest Du Schmerzen im Kreuzdarmbein (wie Jürgen auch schon schrreibt), dann wäre alles einfacher, denn dann stünde die Diagnose. Aber ohne bestimmte spezifische Schmerzen ist das mit der Diagnosestellung immer so ne Sache.

    Nimmst Du irgendwelche Medikamente?

    Also mit der Blase habe ich keine Probleme und kann dazu leider auch nichts sagen.

    Also Kopf hoch , nicht verzagen.

    Gruß Sandra
     
  5. Jae-Mae

    Jae-Mae Neues Mitglied

    Registriert seit:
    27. März 2008
    Beiträge:
    2
    Hallo und vielen Dank für die schnellen Antworten!

    Es ist doch sehr hilfreich zu wissen, dass es auch anderen mit der Diagnoseverwirrung so geht und der Vorschlag meines Rheumatologen nicht so schlecht zu sein scheint (er kommt übrigens aus der Liste der empfehlenswerten Rheumatologen hier im Forum ;-).

    Beim Urologen bin ich Stammgast aber der ist noch nie darauf gekommen, dass es etwas in die Richtung sein könnte und meinte: manche sind dafür halt anfälliger, mehrere HWIs im Jahr sind normal und hier ist das Antibiotikum ;-( (leider wirkt das nun immer langsamer erst).

    Ich weiß auch gar nicht, ob sich eine Autoimmunerkrankung überhaupt darin äußern kann, dass man gehäuft nur eine bestimmte Entzündung immer wieder bekommt?

    Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als auch meinen neuen Schub zu warten, leider liest man ja überall, dass selbst "negative" Ergebnisse im Szinti oder im MRT nichts zu bedeuten haben und trotzdem Rheuma vorliegen kann, das ist doch irgendwie nervtötend und ich befürchte, dass bei mir auch noch viele Jahre vergehen werden, bevor da mal jemand auf einen vernünftigen Trichter kommt und solange darf man sich anhören, dass es bestimmt alles psychosomatisch bedingt ist, ganz toll!! Will ich ja auch gar nicht immer pauschal von der Hand weisen, aber ich denke ich kenne mich ganz gut und die Gelenkschmerzen sind SICHER nicht psychosomaticher natur!!

    Vielen Dank nochmal für eure konstruktiven Beiträge und viele Grüße,
    Jae-Mae
     
  6. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    669
    Ort:
    Rheinbach
    Hi,

    Du kannst es auch positiv sehen. Sollte die Diagnosestellung lange dauern, hast Du auch noch keine degenerativen Veränderungen. Meine Diagnose wurde nach 2 Jahren an Hand eines Röntgenbildes gestellt... Die Veränderungen habe sogar ich erkannt :rolleyes:...

    Viele Grüße
    Jürgen
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden