Sulfa + MTX ohne Folsäure? Citalopram statt Amitryptilin?

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von ErikaSt, 21. März 2008.

  1. ErikaSt

    ErikaSt ErikaSt

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    Hallo zusammen,
    heute frage ich bezüglich meiner Erkrankung, CP, Fibro und sonstigen Schmerzverarbeitungsstörung. Die Änderungen sollen nach den Ostertagen eingeleitet werden, wenn mein Arzt wieder da ist. Ohne täglich mögliche Anlaufstelle bei möglicherweise auftretenden Probs kann ich auch keinerlei Änderungen zustimmen. Ich möchte mich einfach schon vorher informieren, um zu wissen, auf was ich mich da einlasse.
    Ich weiß bereits eine Menge, habe auch bereits gesucht, bin auch teilweise fündig geworden, fand jedoch nicht alle meine Fragen beantwortet. Es wird, fürchte ich, etwas länger. Für diejenigen, die sich noch etwas an mich erinnern, oder fit sind, wenn es um Medis geht, reicht es vielleicht aus, nur mein Fragen zu lesen.

    Im Dezember aus Sendenhorst entlassen, ging es mir super.
    Diagnostiziert wurde, dass im Vordergrund die Fibromyalgie und mindestens eine weitere Schmerzverarbeitungsstörung die Hauptbeschwerden verursacht, die CP sei nur geringfügig aktiv, befinde sich weitgehend in Remission, und bedurfte keiner weiteren zusätzlichen Behandlung als dem Sulfasalazin, welches sogar reduziert wurde. Ebenso wurde das Rantudil komplett abgesetzt, blieb aber als zusätzliche Bedarfsmedi bei starken Schmerzen. Das Cortison sollte ich ebenfalls weiter komplett ausschleichen.
    Zusätzlich zur medikamentösen Schmerzbehandlung, das Morphium wurde erhöht, nutzte ich die Kältebehandlung, die den größten Erfolg brachte. -160 0C Kaltluft gezielt auf die schmerzenden Gelenke / Sehnen und -120 0C Kältekammer die meinen Muskelschmerz deutlich reduzierte. Ich war nach der Kältebehandlung erstmals absolut schmerzfrei, auch im linken Brustbereich. Die schmerzfreien Zeiten verlängerten sich kontinuierlich nach jeder Kälte-Anwendung, so dass ich 14 Tage später Sendenhorst verließ und mich so gut fühlte wie seit über 2 ½ Jahren nicht mehr.

    So weit so gut.
    Dieser super gute Zustand hielt leider nicht lange an, denn inzwischen geht es mir allerdings wieder recht bescheiden. Es begann 2 Wochen nachdem ich das Cortison komplett ausgeschlichen hatte. Das Sulfa wurde wieder auf die Höchstdosis erhöht, das Rantudil kam wieder zum Einsatz, ebenfalls erneut in Höchstdosis, beim Morphium bin ich ebenfalls an der Obergrenze angelangt. Cortison will ich noch nicht wieder nehmen, das möchte ich mir für noch schlechtere Zeiten als Notfallmedikament erhalten.
    Kurzfristig erhielt ich 6x Infusionen mit Novalgin und Aspirin, die zumindest dafür sorgten, dass ich nachts nicht mehr alle 2 Stunden schmerzbedingt aufwache. Aufgrund des wieder eingetretenen Dauerschmerzes in der linken Brustgegend, der sich kaum beeinflussen lässt, außer mit der Kaltluftbehandlung in Sendenhorst, wurde erneut ein EKG geschrieben, das aber erwartungsgemäß in Ordnung war. Weitere Kältebehandlungen (ambulant durchgeführt, ich würde 2-3x die Woche nach Sendenhorst fahren) die in Sendenhorst eine sofortige Schmerzfreiheit brachten, die täglich länger anhielt, beantragte ich bei der KK, die jedoch abgelehnt wurden. Mein eingelegter Widerspruch wird bearbeitet.

    Ich habe mich nun in der Schmerzambulanz des Bergmannsheil in Bochum angemeldet, um zu überprüfen, inwieweit bei der Schmerzverarbeitungsstörung eine Optimierung herbeigeführt werden kann. Bekam den Fragebogen, nach der Auswertung entscheidet der Oberarzt, wann ich erstmals kommen darf.

    Nun will mein Rheumatologe, dass ich zusätzlich zum Sulfa erneut MTX spritze, allerdings diesmal ohne Folsäure, damit das MTX eine schnellere Wirkung erzielt. Denn: sowohl MTX als auch Sulfa sind Folsäusreantagonisten, wird nun keine zusätzliche Folsäure gegeben, besteht die Hoffnung, dass das MTX schneller und effektiver wirkt. So weit die theoretische Überlegung.
    Ich bekam bereits 8 Monate MTX 10 gespritzt, leider ohne Erfolg. Nahm auch zusätzlich Folsäure ein. Erst die Umstellung auf Sulfasalazin brachte eine positive Änderung. Vorher nahm ich ebenfalls 8 Monate Resochin, ebenfalls erfolglos. Größere Nebenwirkungen hatte ich bei bisher glücklicherweise keinem Basismedi. Dank Magenschutz verhielt sich auch mein Magen recht anständig.
    Ferner will der Rheumatologe aufgrund der ausgeprägten Schmerzverarbeitungsstörung das Amytriptilin langsam austauschen gegen Citalopram. Vorher nahm ich bereits Doxepin, das jedoch weniger wirkte als Amytriptilin. Der Wechsel zu Katadolon in Ha-Haspe vor 14 Monaten musste wegen Verschlechterung bereits nach 5 Tagen rückgängig gemacht werden.Fluoxetin wurde ausprobiert, half auch super gegen die Schmerzen - musste jedoch leider wegen. Unverträglichkeiten (Serotonin-Syndrom) rückgängig gemacht werden.


    Meine Fragen:
    * Kann jemand den – theoretischen – Konstrukt: Sulfa + MTX ohne Folsäure = Besserung bestätigen? Die Kombi mit Folsäure habe ich im Forum positiv beschreiben gefunden.

    * Hat jemand eine Besserung nach der Einnahme von Citalopram gegenüber Amitryptilin erfahren?

    * Weiß jemand, ob beim Einsatz von Citalopram auch ein Serotonin-Syndrom auftreten kann? Dies entwickelte ich nämlich, als ich Fluoxetin gegen Amitryptilin austauschte.

    Danke für Eure Antworten.
    Ich wünsche geruhsame Ostertage und liebe Grüße
    Erika
     
  2. ErikaSt

    ErikaSt ErikaSt

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    Hallo zusammen,
    ich hoffe, Ihr habt die Ostertage gut verbracht und trotz des ünseligen Wetters nicht all zu viele Schmerzen gehabt.

    Ich schiebe mal meine Frage nach oben, denke, dass wegen der Feiertage nicht jeder am PC war, sondern die Zeit sinnvoller nutzte.
    Es wäre schön, wenn mir eine/r von Euch meine Fragen beantworten könnte, denn wie oben geschrieben, bin ich nicht zufriedenstellen fündig geworden.

    Liebe Grüße
    Erika
     
  3. karine

    karine Neues Mitglied

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    liebe erika

    tut mir leid hat dir niemand bis jetzt geantwortet. ist halt schon so, dass über die feiertage manche grosses programm haben oder aber auch einfach mal abschalten möchten :).
    zu fast allen fragen von dir kann ich keine antwort geben weil ich eine andere rheuma und behandlungsart habe.
    was das mtx im zusammenhang mit der folsäure angeht soviel dazu; wenn ich keine folsäure nehmen würde (spritze selbst mtx) müsste ich mit dem mtx aufhören wegen der argen übelkeit. ich nehm 2 tage vor dem spritzen eine folsäure tablette und einen tag danach. dazwischen nehm ich noch magnesium brausetabletten die auch noch folsäure drin haben.
    so wie mir die ärzte das erklährt haben ist es so, dass die folsäure die wirkung des mtx abschwächt allerdings nur unmittelbar vor und nach dem spritzen/einnehmen des mtx.
    ich weiss nicht, was du für nebenwirkungen hattest mit deinem letzten versuch mit mtx aber je nach dem verträgst du es ja ohne folsäure. vielleicht wäre ja auch eine erhöhung des mtx noch eine option? übrigens ist laut meinen ärzten einen dosis von 10 mg ziemlich wenig!

    ich hoffe du bekommst noch mehr antworten hier auf deine anderen fragen!
    ich wünsche dir alles gute!

    grüessli,
    karine
     
  4. Mimi B.

    Mimi B. Mitglied

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    Hallo Erika,


    also das mit dem MTX: Ich hatte anfangs auch 8 Wochen MTX ohne Folsäure, wegen der schnelleren Wirkung und erst dann wurde Folsäure am Tag nach der MTXeinnahme gegeben. Habe das ganz gut vertragen, allerdings bekam ich vermehrt Aphten im Mund.

    Die Sache mit dem Citalopram: Ich habe eine ganze Weile beide Medis gehabt, morgens das Cita. und abends da Amit.; wobei meine Neurologin, die mich da eingestellt hat meint, dass das Amit. besser bei Schmerzen hilft als das Cita. und dass ich deshalb beide weiternehmen soll, ein kurzer Versuch mit einem Kombipräperat (Cymbalta) scheiterte an den Nebenwirkungen. Das Citalopram hat mir vorallem geholfen die Dinge etwas lockerer zu nehmen---

    Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen, inwieweit das mit dem MTX jetzt natürlich bei dir anschlägt, kann man nicht sagen- wie immer, es muß ausprobiert werden.

    lg
     
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