Aufklärung über eine (un)heimliche Volkskrankheit

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von grummelzack, 28. Januar 2008.

  1. grummelzack

    grummelzack Barbara

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    Na endlich, schade daß diese Aktion nur in Düsseldorf und berlin läuft, sie müßte bundes- nein weltweit laufen, ich würde es mir so sehr wünschen...

    herzlichst grummel:)

    28.01.2008 | 14:35 Uhr

    Düsseldorf/Berlin (ots) -

    Werbeflächen in den Innenstädten von Berlin und Düsseldorf werden ab heute zu Leuchtkästen für Röntgenaufnahmen, um ein scheinbar bekanntes Thema in den öffentlichen Blickpunkt zu rücken: MetallischeSchrauben und Stifte in versehrten Gelenken formen das Logo R H E U M A.

    Die auffälligen Plakate zeigen den Endzustand der Erkrankung und räumen auf mit den Märchen und Mythen, dass Rheuma nuralte Leute betreffe, gar nicht so schlimm und mit der sprichwörtlichen Rheumadecke zu kurieren sei. Tatsächlich zählt Rheuma mit etwa 1,5 Millionen Betroffenen zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland.

    Experten betonen, dass eine Früherkennung und rechtzeitige Behandlung den Betroffenen viel Leid ersparen kann. Die Plakatkampagne entstand im Rahmen eines Kreativwettbewerbs unter Designstudenten bei Prof. Wilfried Korfmacher an der Fachhochschule Düsseldorf. "Rheuma ist kein Alterswehwehchen. Es kann jeden treffen", stellt Priv.-Doz. Dr. Benedikt Ostendorf von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf klar.

    "Das Gros der neu diagnostizierten Patienten ist zwischen 30 und 50 Jahren alt. Obwohl entzündliches Rheuma damit zu den so genannten Volkskrankheiten gehört, wissen die meisten Menschen im Vergleich zu vielen anderen Erkrankungen nur wenig über erste Anzeichen und Risikofaktoren der Erkrankung", so der Experte. Gefragt waren deshalb Ideen, wie das Thema Rheuma mit einer Plakatkampagne stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden kann.

    Das von einer Jury ausgewählte Motiv wird in den kommenden zwei Wochen an jeweils über 500 Standorten auf hinterleuchteten Werbeflächen in Berlin und Düsseldorf zu sehen sein. Das Projekt hatte den Arbeitstitel "Rheuma ohne Decke". "Wir wollten das Rheuma-Verständnis der Menschen stärken", so Prof. Dr. Matthias Schneider, Rheumazentrum Rhein-Ruhr, "und die Rheumadecke ist ein Symbol für das noch weit verbreitete Klischee der Alte-Leute-Krankheit". Rheuma ist der Oberbegriff für eine Vielzahl chronisch-entzündlicher (d.h. dauerhafter, nicht heilbarer) Erkrankungen, hervorgerufen durch eine Fehlfunktion des Immunsystems des Körpers.

    Meist ist der Bewegungsapparat betroffen, also Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Am häufigsten kommen die rheumatoide Arthritis, und der Morbus Bechterew vor. Die Patienten haben selbst bei einfachen Tätigkeiten des Alltags große Schmerzen.

    Später kann es zur Verformung und Versteifung der Gliedmaßen kommen. "Wird Rheuma aber bereits in den ersten Monaten nach Beginn der typischen Anzeichen - mindestens sechs Wochen lang geschwollene und schmerzende Gelenke - angemessen behandelt, haben Betroffenen die Chance, noch lange ein kaum eingeschränktes Leben zu führen," erklärt Schneider, Sprecher der Rheumazentren in Deutschland.

    Die Initiative zu dieser auch im Wortsinn plakativen Gesundheitsaufklärung kam von der Rheumatologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und dem Rheumazentrum Rhein-Ruhr. Als Partner haben das Gesundheitsunternehmen Abbott, Geschäftsbereich Immunologie, und die Wall AG, Spezialist für Außenwerbung und Stadtmöblierung, zur Umsetzung des Projekts beigetragen.

    Für den Kreativwettbewerb richtete Prof. Wilfried Korfmacher an der Fachhochschule Düsseldorf eigens einen Semesterkurs in seinem Seminar für soziale Kommunikation ein. Mit Vorträgen zu medizinischen Aspekten, Pharmamarketing und zum Medium Plakat wurden die Designstudenten inhaltlich für diese Arbeit fit gemacht. "Fast alle kennen Rheuma, doch kaum jemand weiß um die Brisanz der Krankheit.

    Das Ziel war, die Hintergründe aufzudecken und Rheuma als wichtiges Thema in die Öffentlichkeit zu bringen", so Prof. Wilfried Korfmacher bei der Vorstellung der Plakatkampagne in Düsseldorf: "Das ausgewählte Konzept ist perfekt auf das Medium abgestimmt und erreicht auf der Straße ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Die Motive machen betroffen, ohne die Gefühle der Rheumatiker zu verletzen."

    Als Ergebnis entstanden insgesamt 30 sehr verschiedene Ansätze, das Thema Rheuma und Früherkennung auf Plakaten darzustellen. Bewertet wurden die Arbeiten von einer interdisziplinären Jury, bestehend aus Rheuma- und Designexperten, Patienten sowie Vertretern der Initiatoren. "Mich hat der Schmerz der Menschen, die an Rheuma leiden, sehr nachdenklich gemacht.

    Vor allem das weit verbreitete Vorurteil, dass es sich bei dieser Krankheit nur um ein Wehwehchen handelt, machte mir klar, dass die Plakate wirklich viele Passanten erreichen müssen", so Sonja Stach, deren Entwürfe Grundlage für die Kampagne sind.
    Abbott unterstützt den Kreativwettbewerb und die Realisierung der Plakatkampagne aus mehreren Gründen.

    "Wir engagieren uns hier, weil uns die Früherkennung sehr am Herzen liegt", sagt Wulff-Erik von Borcke, Geschäftsführer Abbott Deutschland. "Wir hoffen, dass sich viele, vor allem jüngere Leute von den Gestaltungsideen der Studenten angesprochen fühlen", so von Borcke weiter. Auch die Wall AG hat nicht lange gezögert, dieses Projekt zu unterstützen.

    "Als Werbeflächenvermarkter sehen wir uns in der Verantwortung, auch die Gesundheitsaufklärung in den Fokus der öffentlichen Betrachter zu rücken. Die Entwürfe der Designstudenten sind ein echter Blickfang, so dass die Kampagne sicher ihre Zielgruppe erreichen wird", unterstreicht Daniel Wall, Vorstandsvorsitzender der Wall AG.
    Weitere Informationen zur Kampagne und entzündlichen Rheuma unter www.rheuma-ist-behandelbar.de.
    Pressekontakt:

    Weber ShandwickSusanne Buder/ Stefanie BayerOpernplatz 260313 Frankfurt/M.T.: 069 - 913 043 23 / -13F.: 069 - 913 043 559Email: sbuder@webershandwick.com; sbayer@webershandwick.com
     
  2. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

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    Hallo grummel,

    das find ich eine gute Aktion. Würde gerne mal so ein Plakat sehen...
    Danke für den Hinweis!

    lg
    sonja
     
  3. Neli

    Neli Optimistin

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  4. grummelzack

    grummelzack Barbara

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    ich auch, sonja

    vielleicht fahr ich sonntag mal nach düsseldorf, kommt aufs wetter an, dann mach ich ein paar bilder und stell sie hier rein

    @neli
    ahoi neli:) gute idee das mit den fotos der plakatwerbung, nä?

    herzlichst grummel
     
  5. grummelzack

    grummelzack Barbara

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    hallo neli,
    eure zeitung hat bilder. cool. kann ich mir düsseldorf sparen:)

    hrzlchst grml
     
  6. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    hallo grummel;),

    prima aktion. wird ja mal zeit, das mit dem "rheuma-alte-leute-klischee" aufgeräumt wird. kann man sich nur wünschen, das ganz viele betrachter es begreifen ....
    auf dieser seite kann man sich das "knochen - schrauben - bild" gut anschauen.
     
    #6 31. Januar 2008
    Zuletzt bearbeitet: 2. Februar 2008
  7. sunnyside

    sunnyside sunnyside

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    Plakataktion

    Hallo Klaraklarissa!
    Ich mag oft auch nicht mehr lächeln - habe seit 26 jahren pcp - viele operationen.
    es wird aber auch nicht anders, wenn man nicht lächelt.
    Habe einen lieben Spruch gefunden, der mir manchmal weiterhilft:
    "Gott hat der Hoffnung einen Bruder gegeben -
    die Erinnerung an das Lächeln" (Michelangelo Buenaroti).

    Schönen tag und liebe Grüße
    sunnyside
     
  8. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

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    Hallo sunnyside,

    Ich hab aber auch die Erfahrung gemacht, dass es gut tut, den Frust öfter mal offen zu zeigen und rauszulassen, und dazu gehört eben auch, dass man mal nicht lächelt und nicht immer gute Miene zum bösen Spiel macht...;)
    Es gibt nichts besseres für die Psyche als mal so richtig abzuko...:rolleyes:

    lg
    sonja
     
  9. couscous

    couscous Neues Mitglied

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    Hallo,
    habe so ein Plakat (Knochen-Schrauben) heute beleuchtet an einer Haltestelle in Berlin gesehen.....hm also ich wußte ja nun schon worum es da geht und es sprang mir gleich ins Auge, aber meine Begleitung hat´s erst auf meinen Hinweis entdeckt vor lauter Werbung drumherum, er hat auch nicht gleich einen Schriftzug darin erkannt (test test....).
    Aber ich finde es nicht ungeschickt, es an einer Haltestelle, wo die Leute ja verharren müssen, anzubringen: man hat etwas Zeit zum Denken! Im Vorbeifahren würde man, glaube ich, gar nichts kapieren, da einem nicht gleich ein bekanntes Werbe-Signal entgegenschreit, was man ja schon in Sekundenbruchteilen erkennt.
    Ist jedenfalls eine gute Sache!!!!! Habe meiner Begleitung auch gleich "selbstlos" eine kleine Rheuma-Einleitung gegeben :D
    Liebe Grüße
     
  10. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    Sachsen - Anhalt
    hallo sunnyside,

    lieb von dir, mir einen anderen weg aufzuzeigen. ich glaube nicht an gott, schon allein deshalb würde dieser spruch wohl für mich eher nichts bedeuten. weist du, uns erschlagen in den letzten jahren die schlimmen ereignisse. ehe man luft holen kann, kommt die nächste hiobsbotschaft ... man kommt sich irgendwie bestraft vor, obwohl man keinem etwas getan hat, obwohl man ehrlich und aufrichtig ist. ein schwieriges thema, was man nicht in einem satz erklären oder abtun kann.
    eigentlich sollte man sich einem guten psychologen anvertrauen ... die kiste ist nemlich regelrecht festgefahren.
    nix für ungut
     
  11. lexxus

    lexxus Aktives Mitglied

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    hallo grummel,
    durch deinen thread bin ich erst auf die plakate aufmerksam geworden und bin mir sicher, sie auch schon in der stadt gesehen zu haben, nur habe ich sie nicht bewusst wahrgenommen *schäm*, allerdings steh ich in letzter zeit auch nicht so oft an haltestellen rum, wo ja meistens plakate hängen, die man sich während der wartezeit anguckt. ich hoffe, andere gucken genauer hin und auch ich werde es bei der nächsten begegnung tun.
    ich finde es auch schade, dass die aktion nur auf düsseldorf und berlin begrenzt ist, aber vielleicht wird sie ja noch erweitert, das wäre toll. hoffen wir das beste ... :) .
    lieben gruß
    lexxus
     
  12. Vampi

    Vampi Kieler Sprotte

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    Ort:
    Buxtetown am Esteriver :-)
    Hallo Ihr Lieben!

    Ich finde es auch sehr schade, dass es diese Aktion nur in 2! Städten gibt!
    Das ist ja fast nix :o
    Aber ich will ja nicht meckern:rolleyes: ...vielleicht ist es ja ein Anfang!

    Für solche Aufklärungskampangen würde ich sogar spenden! Ich finde es erschreckend wie viele Menschen tatsächlich noch glauben dass Rheuma nur ein "Wehwehchen" ist und mit ner "Rheumadecke" weggeht :eek:
    Ich erleb das ja selber leider noch oft genug :(

    Liebe Grüße von...
     
  13. Lavendel14

    Lavendel14 Die Echte ;)

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    zu Hause
  14. gisipb

    gisipb Neues Mitglied

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