Ein Fehler und Reha ist abgelehnt

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Bodo, 21. Januar 2008.

  1. Bodo

    Bodo (Mittel)alter Hund

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    Ich hatte 2007 nach Anraten der Ärzte vor Ort eine Kur gefordert, weil es mir wirklich dreckig ging. Die Ablehnung erfolgte, weil ich im Januar 2006 bereits zur Reha in Oberammergau gewesen war. Zusätzlich teilte man mit, dass nur alle 4 Jahre eine Reha genehmigt wird (bisher war für Chroniker oft eine Ausnahme gemacht worden und man durfte jährlich) Nun sind im letzten Jahr der Ausfall des Gleichgewichtsorgans (starker Schwindel) dazu gekommen und die Fibro tobte sich heftig aus. Dazu noch Borreliose. Ein zugewiesener Gutachter (Orthop.) interessierte sich nur für mein Skelett und nicht für meine organischen Beschwerden. Falsche Aussagen über meinen Gesundheitszustand gingen zur Rentenversicherung, denn obwohl ich das Diktafongespräch sofort bemängelte, korrigierte der Arzt es in den meisten Fällen nicht. Ein Anruf bei der Rentenversicherung bestätigte, daß der Gutachter vieles falsch laufen lies, aber schon darauf verwiesen hatte, daß man mir einen internistischen GA zuweisen sollte. Über diesen Satz wurde sich aber hinweggesetzt und die nächste Ablehnung kam. Der VDK setzte sich für mich ein. Es wurden sämtliche Ärzte angeschrieben und Berichte angefordert.
    Leider hat mein Rheumatologe versäumt, den wichtigen Satz :Reha ist dringend erforderlich, zu schreiben.
    Das Sozialgericht lehnt die Reha ab!

    So dumm kann es laufen!

    Gruß
    Bodo
     
  2. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Hallo Bodo,

    das ist ja wirklich dumm gelaufen bei Dir. Es kommt ganz entschieden darauf an wer der Kostenträger ist. Bei der BfA ist es möglich alle zwei Jahre eine Reha zu bekommen (KEINE KUR) zur Erhaltung der Arbeitskraft. Voraussetzung ist: chronisch krank (in der Regel was rheumatisches) und der Doc sollte sich nicht quer stellen. Wenn die BfA wider Erwarten ablehnt, gibt es noch die Möglichkeit über die Krankenkasse. Das Problem dort ist nur, dass die weniger Kliniken haben und man so unter Umständen wo hingeschickt wird, wo's eigentlich nicht so richtig passt.

    Bei meiner Anschlussheilbehandlung im Juli/August 2007 teilte man mir gleich in der Reha-Klinik mit, dass ich Anspruch auf eine Reha alle zwei Jahre hätte weil ich chronisch krank sei und noch voll im Berufsleben stünde.

    Grüße
    Gabi (bibi seit 2003)
     
  3. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    Hallo Bodo,
    tut mir leid, dass es so dumm bei Dir gelaufen ist.

    Hallo Gabi,
    wie muss man nachweisen, dass man chronisch krank ist? Reicht es, wenn der Arzt es in den Antrag schreibt? Oder muss ein GdB vorliegen?
    Die Möglichkeit nicht die vollen 4 Jahre zu warten, bis ich einen neuen Antrag bei der Rentenversicherung stellen kann, wäre toll. Meine Ärztin meinte nämlich schon, sie würde eine neue Reha vorschlagen, aber die letzte war 2006. Sie meinte, es ginge nur alle 4 Jahre.

    Viele Grüße von der kleinen Eule
     
  4. Marimo

    Marimo in memoriam † 28.8.2008

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    Hallo,

    Du kannst jedes Jahr einen Antrag auf Reha-Maßnahme einreichen, es geht nur darum, ob er auch anerkannt wird. Aber wenn Dein Rheuma-Doc eine trifftige Begründung hat, dann steht wahrscheinlich Deiner Reha nichts im Weg.
     
  5. pettersilia

    pettersilia Teufele

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    Hey Bodo,

    na, das ist ja dann mal gründlich schiefgelaufen, tut mir echt leid.

    Aber, wenns mit Reha und Kur nicht klappt, warum lässt du dich nicht einfach von deinem Hausarzt nach Oberammergau einweisen.
    Das klappt bei mir immer.
    War letzte Woche zum ambulanten Termin dort und nachdem sich meine Beschwerden mittlerweile, dank Humira :mad:, auf fast alle Gelenke ausgeweitet haben, bekam ich für diesen Donnerstag schon Termin. Einweisung seitens des Hausarztes no prob.

    Und wenn deine Frau nicht ständig in der Telefon-Leitung hängen würde, wär ich vielleicht mal durchgekommen und hätte euch das persönlich erzählt.

    Grüßle - Mary




     
  6. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Hallo kleine Eule,

    in der Regel sind alle rheumatischen Erkrankungen (es gibt wenige Ausnahmen) unheilbar und chronisch. Sowie die Diagnose steht ist es kein Problem mehr. Ich habe als erstes die Chronikerregelung bei der Krankenkasse eintragen lassen (man zahlt nur 1 % zu anstatt 2 %) und damit hat man schon mal den ersten Schritt getan. Außerdem habe ich auf Anraten der Klinik einen Antrag auf GdB (Grad der Behinderung) gestellt und nach einer Korrektur die für chronische (und in der Regel fortschreitende) Erkrankungen vom Gesetzgeber vorgesehenen 60 % erhalten. Somit ist auch der 2. Schritt getan. Alles Weitere macht dann der Arzt. Du holst den Antrag von der Krankenkasse (auch wenn der Kostenträger üblicherweise die BfA ist) und füllst ihn aus. Damit gehst Du dann zu Deinem Arzt der seinen Teil ausfüllt. Wichtig ist unter anderem, dass es um den Erhalt und/oder die Verbesserung der Arbeitskraft geht, denn dann kannst Du alle zwei Jahre einen Antrag stellen. Von einer jährlichen Reha-Maßnahme habe ich noch nichts gehört oder gelesen; das geht wohl nur ganz ausnahmsweise, wenn man z. B. wegen verschiedener Krankheiten eine REHA beantragt oder direkt als Anschlussheilbehandlung nach einem Aufenthalt in einer Akut-Klinik.
    Liebe Grüße
    Gabi (auch bibi seit 2003)
     
  7. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    Wenn man Euere Antwort so liest, denkt man eigentlich, es könnte easy sein. Da kann man sich echt für die Patienten freuen, bei denen das klappt!

    @ Gabi: Du bist ein Glückspilz. Ich meine das in dem Falle, daß Du auf 60% korrigiert wurdest. Denn da ist man inzwischen auch sehr sparsam. Trotz der vielen zusätzlich zum Rheuma eingetretenen Behinderungen wurden 40% zugestanden. Es fehle ihm ja schließlich weder Arm noch Unterschenkel! Hier läuft noch ein Verfahren und wir hoffen, daß es für Bodo positiv ausgeht.
    Auch die Krankenkasse wurde von uns befragt. Dort sind sie hilfsbereit und freundlich. Eine Reha gibt es aber nicht.:(
    Die Chronikerregelung bei der KK ist seit geraumer Zeit eingetragen.
    Vielleicht sollte man noch ergänzen, daß mein Mann letztes Jahr 5 Monate krank war und seit Oktober wieder arbeitete. Dies, so hatten wir den Anschein, lies ihn auf wundersame Weise ganzheitlich heilen, so daß auch aus dem Grund die Reha nicht genehmigt wurde!?
    Den größten Patzer machte aber sicherlich der Arzt.

    @ Marimo: Die Antragstellung ist sicherlich kein Problem, das Erhalten der Reha aber schon, wie man deutlich sieht.

    @ Mary: Die Akuteinweisung wäre eine Lösung. Nur wollte der Rheumatologe im spezifischen Fall nicht O'gau sondern, das für die Fibro besser ausgebildete Bad Säckingen. Da kommt man aber auf dem "Akutwege" nicht hin. (zu weit? anderes Bundesland?)
    Du hast angerufen?? Menno, ich häng doch garnienicht in irgendwelchen Leitungen rum! Im Gegenteil..Du kennst sicher den Song "kein Schwein ruft mich an"! Im Normalfall erreichst Du mich aber immer zwischen 10 und 15 Uhr. Das Telefonat holen wir nach! Möcht ich doch wissen, was Deine Griffel und der Rest des Gerippes alles mit Dir machen!;)

    Grüßle
    Snoopiefrau


    http://www.rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=25852&highlight=j%E4hrlich+Reha
     
  8. Gabi Kemnitz

    Gabi Kemnitz Neues Mitglied

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    Hallo Snoopiefrau,

    ich weiß nicht ob das wirklich mit Glück zusammenhängt. Ich habe eigentlich nur getan was man mir geraten hat. Ich habe COPD, CRMO und PSA und für chronische Erkrankungen gibt es ja z. B. auch die Regelung "unbefristet"; das erleichtert auch schon manches.

    Ich hätte auch mit Paragraphen um mich werfen können und in der Fachliteratur die entsprechenden Abschnitte heraussuchen können, da ich in einem kommunalen Spitzenverband arbeite und dort für die Referate Soziales und Gesundheit die Chefsekretariate führe, aber das war gar nicht notwendig.

    Ich habe nur mal nachgeschaut wieviel es für was gibt und hatte mich auf 50 - 60 % eingerichtet und so war's dann ja auch.

    Ich denke allerdings, dass es hauptsächlich der Entlassungsbericht aus der Spezialklinik war, der den Bescheid so ausfallen ließ wie er ausgefallen ist.

    Grüße an alle
    Gabi (ro-ler bibi seit 2003)
     
  9. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Hallo Zusammen,

    meiner Meinung nach hat sich in den letzten Jahren nicht viel geändert, so dass es immer noch möglich sein müßte eine Reha zu beantragen, wenn sie notwendig ist (sofern Du arbeitest und die Deutsche Rentenversicherung zuständig ist). In meinen Ablehnungsbescheiden stand immer was von 4- jahres Frist und dann... mit dem Paragraphen aus dem SGB. Nach diesem Paragraphen sollte man mal googeln und dann findet man, dass eine Reha gewährt werden muß um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern bzw. die Auswirkungen zu lindern. So oder ähnlich. Da rheumatische Erkrankungen in der Regel schlechter werden, sollte die Begründung nicht schwer fallen.

    Ich war von 2000- 2004 jährlich in der Reha und wurde zweimal zum Gutachter geschickt, die den Antrag problemlos befürworteten. Ich habe danach keinen Antrag mehr gestellt, weil die Anzahl der Einzelanwendungen ziemlich reduziert wurde und ich zu Hause genau so viel machte. Ich war 4 Mal in Schlangenbad und es wurde von Jahr zu Jahr weniger (die Anwendungen selbst waren gut), was laut Aussage der Stationsärztin mit der pauschalen Vergütung der Patienten zusammen hängt.

    Viele Grüße
    Jürgen
     
  10. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    oh mann, bodo,

    blöd gelaufen, oder? das dein doc wegen des fehlenden dringlichkeitssatzes nun die schuld für die ablehnung bekommt :eek: .. der tut mir doch ein wenig leid. versteht sich ja eigentlich von selbst, das eine reha dringend erforderlich ist, wenn sie beantragt wird. oder? .... haarspalterei könnte man das ganze auch nennen.

    @ jürgen
    .... da rheumatische erkrankungen in der regel schlechter werden .... ganau dort "liegt der hase im pfeffer", denn wenn der kostenträger das auch so sieht, könnte er auch der meinung sein, das sich die reha nicht lohnen würde, da man keine besserung erzielen kann .... und peng, wird abgelehnt. wenns hochkommt, wird vorher noch beim arbeitgeber angefragt, ob der versicherte nicht sowie so schon auf "der abschussliste" steht .... denn welcher AG läßt sich dauerhaft jährlich einige monate arbeitsunfähigkeit gefallen? (ich erlebe das eben gerade bei einer freundin):mad:

    ich denke, es gibt nicht "das rezept" zur rehabeantragung....es hängt immer vom subjektiven faktor "mensch" ab .. und der läßt sich in kein geradlinieges schema pressen.
     
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