Übles Weihnachtsgeschenk vom Chef

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Tennismieze, 27. Dezember 2007.

  1. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Mein Chef hat sich ein Ding geleistet. Heute klingelt der Postbote und bringt ein Einschreiben mit Rückschein vorbei. Was soll es anderes sein, wenn es vom Arbeitgeber kommt, die Kündigung.
    Die 4,5 Monate Anfang 2007 plus 2 Wochen im Oktober plus bis jetzt 3 Wochen im Dezember waren wohl etwas viel. Wenn ich daran denke, daß ich mich seit Anfang November nur noch humpelnderweise wegen Rheumaschub im Fuß durch die Firma gequält habe, könnte ich mich jetzt noch in den Hintern beissen. Aber egal. Das Kündigungsschreiben ist datiert vom 24.12. Ist das nicht wunderschön?

    Ich hoffe jetzt nur, das das Arbeitsamt den Gleichstellungsantrag positiv beantwortet. Weiß jemand, wie das Ganze dann über die Bühne gehen würde? Eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses ist ja eher unwahrscheinlich. Schließlich weiß ja keiner, wann der nächste Schub kommt, wenn der jetzige erstmal vorbei ist.

    Für die Zukunft meines Arbeitslebens schwant mir allerdings Böses. Wer nimmt denn einen chronisch Kranken, der Probleme mit den Fingern hat, die für einen Schreibtischtäter Hilfsmittel Nr. 1 nach dem Gehirn sind?
     
  2. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

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    Das ist nicht zu fassen

    Liebe Tennismieze,

    das tut mir leid für Dich! Und dabei dachte ich schon, nur wir haben so einen eiskalten Chef. Der hat mir zwar nicht zu Weihnachten gekündigt, hatte aber so etwas auch schon vor. Nur mein "Status" als SB hat mich davor bewahrt. Das steht schon mal fest.

    Aber sag mal, hast Du Deinen Arbeitgeber davon in Kenntnis gesetzt, dass der Antrag auf Anerkennung als Gleichgestellte läuft? Dann ist (bei positivem Bescheid) die Kündigung rechtsunwirksam, soweit ich weiß.

    lg
    Susanne
     
  3. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Hallo Mietze,

    das ist mal ne ausgemachte Schweinerei!

    Es gibt kaum ein gemeineres Datum für eine Kündigung.

    Auch ich bin der Meinung, dass bei bereits eingereichtem Antrag auf Gleichstellung die Kündigung unwirksam ist und zusätzlich geprüft werden muß. Wenn der Chef davon nichts wußte wird er fein doof aus der Wäsche gucken.

    Ich drück dir die Daumen, wie es auch weiter geht.

    Kira
     
  4. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Der Personalverantwortliche weiß es, der hat schließlich auch die Stellungnahme des Arbeitgebers ausgefüllt und ans Arbeitsamt geschickt. Sogar die I****** vom Betriebsrat haben es geschafft, in letzter Minute eine Stellungnahme abzugeben. Die kam wohl heute beim Amt an. Die Herrschaften wußten wohl nicht, was sie reinschreiben sollten.

    Da auch die Kündigungen nicht am Personalverantwortlichen vorbei laufen, wird meinem tollen Chef die Sachlage wohl bekannt sein. Der Bescheid vom Amt ist jedenfalls noch nicht ergangen. Ist noch in Bearbeitung, u. a. auch, weil die Dussel vom Betriebsrat bis zur letzten Minute gewartet haben. Mit mir gesprochen haben sie natürlich nicht, wer weiß, was die sich da wieder zusammengekritzelt haben. :mad:
     
  5. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

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    Also abwarten

    Hallo Tennismieze,

    dann warte einfach mal ab, bis der Bescheid vom Arbeitsamt kommt. Falls er zu Deinen Gunsten ausfällt, dürfte Deinem Chef wohl klar sein, was das bedeutet. Falls es kein positiver Bescheid für Dich ist, wirst Du nicht viel machen können, fürchte ich. Trotzdem mal Rechtsberatung in Anspruch nehmen.

    Ist das dem Schreiben nach als "krankheitsbedingte" Kündigung zu verstehen? Auch dafür gibt's bestimmte Regeln, die eingehalten werden müssen. Allerdings bei "sinkendem Umsatz" beispielsweise sieht die Sache nicht gut aus für den Beschäftigten - egal ob krank oder nicht.

    lg
    Susanne
     
  6. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Nee, klar das dich keiner anspricht, feige sind die allemal.

    Aber wehe wenn es jemanden aus der Familie trifft, dann sind die gleich mit todkrank und keiner kann sich vorstellen wie seeeehr sie mitleiden. :mad:

    *würg* wie verlogen ist das nun wieder.
     
  7. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    @Susanne

    nee, die Blöße der krankheitsbedingten Kündigung gibt er sich nicht. Stattdessen steht dort das übliche "aus dringenden betrieblichen Gründen".

    Irgendwo kann ich die Belange des Betriebes ja verstehen, trotzdem bin ich als Betroffene absolut nicht glücklich mit so einer Abwicklung.

    Vor allem wenn sich seine Familienangehörigen Fehlstunden aus sehr dubiosen Gründen leisten dürfen, während ich mich immer noch bemüht habe, meinen Job zu erledigen. Aber das sind wohl die feinen Unterschiede.

    Wie schwer ist es denn als Rheuma-Kranker, einen neuen Job zu bekommen?
    Gibt es gleich eine Absage, wenn dieses Problem zur Sprache kommt? Was für finanzielle Hilfen gibt es, die ich in Anspruch nehmen könnte? Das Arbeitslosengeld wird irgendwo bei 830€/Monat liegen. Was läßt sich zusätzlich noch vom Staat loseisen?
     
  8. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

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    Wurde eine Sozialauswahl getroffen?

    Selbst wenn das stimmen sollte, müsste eine Sozialauswahl getroffen worden sein. Kannst Du mal rauskriegen, ob das gemacht wurde?


    Ich auch, Tennismieze. Trotzdem, nicht zu laut sagen, und vor allem nicht an der falschen Stelle. Du bist krank und andere nicht. DAS ist der Unterschied. Nicht umsonst werden solchen Menschen gewisse Rechte eingeräumt, die ihnen u.U. helfen können, ihre Lage etwas zu erleichtern.

     
  9. laface

    laface Mitglied

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    hi tennismieze,

    ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst. ich habe meine kündigung vor 2 jahren auch aus betriebliechen gründen bekommen.

    wenn du einem schwerbehinderten gleichgestellt oder eben schwerbehindert bist muss die firma im fall einer kündigung zuerst über das integrationsamt gehen.

    nur mit zustimmung des integrationsamt darf dir deine firma kündigen.
    das integrationsamt prüft, ob ein betrieblicher grund vorliegt etc.

    wenn das nicht geschehen ist würde ich sofort das integrationsamt einschalten auch wenn die entscheidung des aa noch aussteht...

    du kannst versuchen als schwerbehinderter einen job bei der stadt oder in deinem landkreis zu bekommen. schwerbehinderte haben zum beispiel in meinem bundesland noch zugang zu dem ansonsten verschlosssenen internen arbeitsmarkt als bevorrechtigter personenkreis. ich hatte es damals auch so geschafft. jedoch musste ich dort nach 2 monaten aus gesundheitlichen gründen die segel streichen und meine rente einreichen...

    liebe grüße
    laface
     
  10. Hypo

    Hypo NO-HYPO.....

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    hallo tenniesmieze,

    ja ich habe auch 6 tage vor weihnachten erfahren das mir gekündigt werden soll. habe sie noch nicht ist aber beschlossene sache.
    du musst dem amt sofort sagen das du gekündigt wurdest.dann bekommst du den schutz. ich habe auch den fehler begangen zu sagen das ich schwerbeschädigt bin. ich hätte für meine firma die hand ins feuer gelegt.
    aber so ist das. würde ich nie wieder machen.aus schaden wird man klug.
    habe mit meinen rheuma gearbeitet und keiner wusste was davon, als ich dann bescheid gesagt hatte war alles falsch was ich gemacht habe und meine leistung würde ich nicht mehr bringen und so weiter....ich wünsche dir viel glück.

    LG hypo
     
  11. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Eine Sozialauswahl kann eigentlich nicht stattgefunden haben. Ich bin schließlich schon seit über 6 Jahren im Betrieb und in der Zwischenzeit sind auch im Büro zumindest 1 Person eingestellt worden.

    Problematisch könnte sich herausstellen, daß ich ja erst nach der ersten langen Krankheitsperiode auf einen anderen Platz gesetzt wurde, den es vorher noch garnicht gab (hat einer mitgemacht, bis es zuviel wurde). Wird wohl bedeuten, daß demnächst jemand für meinen Arbeitsplatz eingestellt wird oder zumindest gesucht wird.
     
  12. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Hallo Tennismietze,

    dich zu entlassen und mit einem neuen Mitarbeiter zu bestücken ist nicht zulässig, egal ob krank oder gesund.

    Mache einen Beratungstermin beim Anwalt. Bist du dafür nicht versichtert, diese Erstberatungsgespärche sind nicht immer kostenpflichtig.
    Frag da nach.

    Grüße
    Kira
     
  13. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Danke allseits für die Tips, werde morgen die erste Aktionsrunde via Arbeitsamt, Integrationsamt und Anwalt starten.
     
  14. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Update: Eine Einigung wurde erzielt: bezahlte Freistellung bis zum Kündigungstermin, Abfindung höher als ursprünglich angeboten. Der Gleichstellungsantrag hätte bei der Begründung der Arbeitsplatzauflösung auch nichts mehr gebracht. Das Zeugnis wird sehr positiv ausfallen.

    Mir wäre ein sicherer Arbeitsplatz zwar lieber gewesen, jedoch auf Krampf dort arbeiten zu müssen und auf vielleicht fingierte Abmahnungen und erneute Kündigungsversuche zu warten, wäre auch keine Alternative gewesen. Zumal dieses Klima dann Schübe quasi provoziert hätte. Dann lieber keine Schübe durch solchen Unfug und ev. arbeitslos.

    Nun bastel ich erstmal an meiner Gesundheit.
     
  15. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

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    Akzeptables Ergebnis

    Hallo Tennismieze,

    also ich glaube, das ist ein Ergebnis, mit dem man letztlich leben kann. Wie Du schon schreibst, wäre es nicht sinnvoll, den Arbeitsplatz auf Biegen und Brechen zu behalten und ihn dann am Ende doch mit mehr oder weniger fadenscheinigen Begründungen zu verlieren. So ist es zwar nicht sehr gut, aber immerhin als ein gutes Ergebnis sehe ich es schon.
    Richtig, kümmere Dich jetzt in aller Ruhe um Deine Gesundheit - und dann siehst Du weiter. Alles Gute für Dich.

    lg
    Susanne
     
  16. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Danke Susanne,
    dieser Meinung bin ich auch. Bisher sieht das Jahr 2008 auch schon viel besser aus als 2007. Hoffe, daß es weiter aufwärts geht.
     
  17. Tennismieze

    Tennismieze Neues Mitglied

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    Hallo Dörte,
    da gibt es keine Probleme. Gemeldet hatte ich mich bei dieser Pseudo-Behörde gleich Anfang Januar. Übrigens finde ich es eine Schweinerei, daß eine Bundesbehörde sich eine 0180er Nummer leistet. Als ob die Arbeitslosen so viel Geld bekommen, daß sie auch noch bei Anrufen abgezockt werden müssen.
    Mit der Abfindung wird es keine Sperenzien geben, die richtigen Mittel zur Verhinderung des Behördenzugriffs sind schon in die Wege geleitet.
     
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