rheuma???zu welchem arzt?pflanzliche medis?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von weißer_oleander, 9. November 2007.

  1. weißer_oleander

    weißer_oleander Neues Mitglied

    Registriert seit:
    9. November 2007
    Beiträge:
    4
    Hallo!
    Nachdem ich durch einige Entzündungen mehrmals hintereinander
    Antibiotika nehmen musste und aufgrund von zwei Allergien auf zwei
    Antibiotika auch kurzzeitig Cortison nehmen musste, hatte/habe ich
    verschiedene zahlreiche negative nacherscheinungen: klar Magen darm
    Probleme und zwar total, Immunsystem stark geschwächt,
    Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen (durch muskelabbau, ablagerungen
    der antibiotikastoffe, Cortison... kanns mir net anders erklären-
    Röntgenbilder unauffällig und als es dann hieß „Rheuma“ wurde ein
    Blutbild darauf hin gemacht, war aber kein Rheumafaktor zu erkennen)
    und zuletzt als ich nach längerer zeit noch mal ein Antibiotikum
    nehmen musste, ciprofloxacin, habe ich eine Sehnenscheidenentzündung
    bekommen.
    Meine fragen: zum einen bin ich jetzt bei einer ganz netten Ärztin,
    die Naturheilverfahren macht, bekomme jetzt neuerdings Akupunktur
    und nux vomica, um die gifte aus dem Körper zu kriegen.
    meine Orthopädin hat mir eindringlich geraten diclofenac oder
    novalgin zu nehmen, um entzündungshemmung der Gelenke/Sehnen zu
    bewirken.
    Will natürlich nicht schon wieder schädigende medis nehmen (zudem ich
    von diclofenac voll magenschmerzen bekam) .sie sagte dann als
    pflanzliche alternative wär es möglich teufelskralle als Globuli zu
    nehmen.
    Meine ärztin meinte aber nux vomica und teufelskralle als globuli wär
    zuviel auf einmal.
    Ich sollte erst noch drei wochen,also insgesamt vier wochen, nux
    vomica nehmen und anschließend erst die teufelskrallen-globuli.
    1.frage: kann ich denn parallel zu nux vomica kapseln der
    teufelskrallen nehmen, also nicht homöopathisch wie bei globuli?bin
    halt etwas im „Konflikt“ weil meine orthopädin auch „druck“ macht.

    Dann: nach wie vor habe ich ab und zu taubheits gefühle da wo an dem
    zeh die sehnenentzündung war, bzw. fühlen sich auch die benachbarten
    zehen mal schmerzhaft, mal komisch taub an, auf jeden fall seltsam
    und ganz anders als mein gesunder linker fuß.
    Orthopädin hat getastet, meinte wär überlastung (?!?)
    2.frage: was kann ich tun, also zu welchem arzt gehen?könnte mir n
    neurologe helfen?oder ist das normal im zuge von einer
    sehnenscheidentzündung und nur ne frage der zeit?
    hört sich das nach rheuma an?
    meine blutwerte waren aber ok: kein rheumafaktor und kein erhöhter crp-wert.
    was denkt ihr?

    Danke im voraus!mfg
     
  2. lexxus

    lexxus Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    24. September 2003
    Beiträge:
    3.971
    hallo weißer oleander,

    herzlich willkommen erst einmal hier im forum :) .

    puh, das ist ganz schön viel information, die du da rüberbringst. ich denke, ich werde mal ganz allgemein anfangen und hoffe, dass sich damit die eine oder andere frage beantwortet.
    unter den begriff rheuma fallen rund 400 zum teil sehr verschiedene erkrankungen. es handelt sich um eine autoimmunerkrankung, wobei das immunsystem ohne erkennbaren grund körpereigene zellen als fremdkörper ansieht und versucht abzustossen. das bewirkt die entzündungsreaktion in den gelenken und/oder an den weichteilen (organe, muskulatur, haut). das immunsystem ist so gesehen also eher überaktiv als zu schwach, genaugenommen ist es fehlgesteuert.
    typische anfangsmedis, um die schmerzen zu lindern und den schub zu stoppen sind nsar (nicht-steroidale antirheumatica), wie diclofenac, was bei vielen magenschmerzen verursacht, und cortison, was dem körpereigenen cortisol nachempfunden ist, ein sehr wirksamer entzündungshemmer ist, aber eben auch seine nebenwirkungen hat, wobei bei allen medis gilt: keine wirkung ohne nebenwirkung. die meisten rheumamedis klingen erst einmal erschreckend, wenn man aber weiß, welchen schaden das rheuma langfristig im körper anrichten kann, dann kann man schon ganz gut nachvollziehen, warum solche medis notwendig sind, zumal der arzt durchaus auch nutzen und risiko abwägt. da ich gerade beim thema arzt bin, auch ich habe meinen ersten rheumaverdacht von einer orthopädin gehört, die auch die entsprechenden erstuntersuchungen einleitete, dennoch ist ein internistischer rheumatologe immer angeraten, da rheuma eben nicht nur allein die gelenke befallen kann, sondern durchaus auch weichteile (organe). die typischen erstuntersuchungen, wie blutbild und röntgen, müssen nicht immer positive ergebnisse bringen um rheuma zu haben. im blutbild müssen nicht immer rheumafaktoren und antikörper gefunden werden, es gibt durchaus auch seronegative formen, bei denen im blut nichts gefunden wird, dennoch ist das rheuma da. auch beim röntgen zeigen sich nicht sofort erkennbare veränderungen. wann diese auftreten hängt eher mit der krankheitsaktivität zusammen, bei manchen geht das sehr schnell, bei anderen langsamer, zumal es eben auch davon abhängt ob und wie behandelt wird. als alternative zu den oftmals nicht gut vertragenen nsar kommen die sogenannten cox-2-hemmer (z.b. arcoxia) in frage. diese wirken auch entzündungshemmend und schmerzlindernd (also sehr ähnlich wie die nsar), sind aber für magenempfindliche patienten viel besser verträglich. novalgin ist ein reines schmerzmittel und hat keinen einfluss auf entzündliche prozesse, es ist dem paracetamol nicht unähnlich, nur eben stärker, und wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend.
    ob und welche honöopathica bei dir sinnvoll sind, muss deine natruheilkundlerin entscheiden, denn, auch wenn einzelne homöopathica typischerweise bei konkreten erkrankungen gegeben werden, wie z.b.nux vomica bei magenbeschwerden, so haben diese oftmals ein breites wirkungssprektrum, wobei es manchmal auch paradoxe wirkungen gibt. hier muss deine naturheilkundlerin anhand deines energiefeldes feststellen, ob sich ein betimmtes globuli eignet oder nicht, zudem gibt es von den meisten der angewendeten globulis, diverse potenzen. ich habe selbst wegen langanhaltender magenprobleme nach langzeitcortieinnahme nux vomica bekommen, bei jedem termin mit der ärztin (meine ist internistin und homöopatin) eine andere potenz, je nachdem, welche anhand des energiefeldes getestet, gerade passend war. ich bin seinerzeit ganz rational an die sache herangegangen, d.h. logisch konnte ich mir nicht erklären, warum homöopathie erfolge erzielen soll, wenn in den einzelnen potenzen kaum noch etwas von der ursprungslösung enthalten sein kann. fakt ist aber, es hat etwas bewirkt, auch ganz ohne glauben und somit ohne placeboeffekt. ich kann bis heute nicht wirklich nachvollziehen, warum es wirkt, aber das tut es eben, man darf nur eben, wie überall, keine wunder erwarten. ob homöopathie auf rheumabeschwerden einen ausreichenden einfluss hat, dazu kann ich leider nix sagen. was aber viel wichtiger ist, ich meine, dass sich das eine und das andere (schulmedizin und homöopathie) nicht zwangsläufig ausschließen müssen, ganz im gegenteil, ich denke, beides kann gut miteinander funktionieren. wichtiger ist doch, dass es dem patienten mit seiner behandlung gut geht, ob das nun auf schulmedizinischem oder homöopathischen wege oder gar durch die kombination beider gelingt, spielt dabei keine rolle.
    von teufelskralle würde ich eher abraten, weil sie durchaus auch ganz massiv auf den magen schlagen kann und weil du eben schreibst, dass du bereits magenempfindlich auf medis reagiert hast.

    interressant zu wissen wäre aber, wie alt du bist und welche gelenke bei dir, ausser dem handgelenk, betroffen sind. hast du morgens das gefühl, du seist eingerostet und brauchst erst einmal eine weile, ehe du in die gänge kommst? sind irgendwo gelenkschwellungen vorhanden? hast du schuppenflechte?

    ganz allgemein tut eine gründliche rheumadiagnostik not, was bedeutet, nicht nur den rheumafaktor zu bestimmen, sondern auch noch einiges anderes im blut (z.b. die ana´s - antinukleäre antikörper), aber auch ganz allgemeine untersuchungen. solange keine halbwegs klare diagnose auszumachen ist, ist auch eine gezielte behandlung, sowohl durch den schulmediziner, als auch durch den homöopathen, schwierig.

    lieben gruß und ein sonniges wochenende
    lexxus
     
  3. weißer_oleander

    weißer_oleander Neues Mitglied

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    rheuma ja oder nein

    hi lexxus"!
    vielen dank für deine lange antwort!
    vieles habe ich an infos gewonnen, aber auch viele neue fragen;-).
    erstmal zu deinen fragen: erstmals traten bei mir gelenkprobleme auf, als ich nach einer antibiotika-allergie 8 tage im krankenhaus gewesen war und gegen die allergie cortison hochdosiert kurzzeitig bekam.
    nahm ziemlich ab, also vor allem muskeln und nach n paar tagen kriegte ich saumäßgie schmerzen im unteren rücken (lendenwirbelsäule); knie, hüften sehr arg und die sehnen am fuß die beim gehen belastet werden.
    röntgenaufnahmen zeigten nur, dass ich einen senkfuß links habe und schwäche im unteren rücken (einen wirbel betreffend, aber harmlos).
    durch krankengymnastik, vor allem gerätetraining, also muskelaufbau, einlagen und vergangener zeit gingen die schmerzen sehr zurück.
    #nur bei stärkerer belastung kamen sie vorübergehend wieder, vor allem lendenwirbelsäule, aber nicht dramatisch.
    dann kamen die schmerzen im kiefer, wenn ich kaute oder manchmal auch so.
    diagnose war ohspeicheldrüsenentzüdnung und würde zum kiefer schmerzmäßig hinziehen.
    bekam das besagte ciprofloxacin antibiotikum.
    leider gingen die beschwerden des kiefers/ohrspeicheldrüse net arg zurück trotz dass ich 11 tage antibiotikkum nahm- war wohl keine bakt. entzündung.
    bekam dann am 10.tag (wohl durchs ciprofloxacin) eine sehnenscheidentndzünung am rechten großen zeh und genau an den gelenken/sehnen schmerzen, die mir vor einiger zeit mal wehtaten, also hüfte, lendenwirbelsäule.
    dann wandelten sich die schmerzen an dem sehnenscheidenentzüdnungs-zeh: keine schwellung mehr, kein knirschen, weniger schmerzen,a ber taubheits gefühle und überlastungsschmerzen abwechselnd, aber an allen zehen des rechten fußes.
    drei wochen nachdem ich cipro abgesetzt hatte fingen auch die finger an weh zu tun, vor allem wenn ich viel tippe, so wie jetzt;-).
    könnte schon sein,dass das die sich ablagernden kristalle des antibiot. sind, aber eben könnte auch rheuma sein.
    mein kiefer tut von zeit zu zeit leicht weh, aber die ohrspeicheldrüsen sind net mehr geschwollen- schon mal etwas;-).
    das nux vomica bekomme ich vor allem als entgiftungsmittel, um die ablagerungen des antibiotikums an den gelenken wegzukriegen (falls das die ursache ist)- bis jetzt nach 10 tagen noch keine verbesserung durch nux vomica.
    mfg weißer oleander
     
  4. weißer_oleander

    weißer_oleander Neues Mitglied

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    noch was...

    ach ja: habe keine geschwollenen gelenke oder steifheit "erst in die gänge kommen müssen",a ber wie beschrieben emfindungsstörungen (abwechselnd komisches, leicht dumpf-taubes gefühl in den fingern und zehen , was ich erst seit kurzem, seit einnahme des ciprofloxacin habe).
    mfg
     
  5. weißer_oleander

    weißer_oleander Neues Mitglied

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    alter

    ich bin übrigens 21 jahre alt.
    so denke das wars;-)
    mfg
     
  6. Sprotte79

    Sprotte79 Sprotte79

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    Hallo weißer Oleander,

    ich empfehle dir unbedingt, eine komplette Diagnostik bei einem internistischen Rheumatologen, um deine Beschwerden abzuklären. Wie du anschließend mit der Behandlung fortfahren möchtest, kannst du dann immer noch entscheiden.
    Falls es eine rheumatoische Erkrankung sein sollte, ist es wichtig, sehr früh mit einer wirkungsvollen Behandlung zu beginnen, damit Spätschäden möglichst vermieden werden können.

    Berichte doch mal, was weiter rausgekommen ist.

    Viel Erfolg und liebe Grüße,
    Sprotte79
     
  7. Sprotte79

    Sprotte79 Sprotte79

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    Hallo weißer Oleander,

    ich bin auch erst 28 und ich denke in unserem Alter ist es besonders wichtig, schnell zu einer Diagnose zu kommen, damit unser weiteres Leben möglichst beschwerdefrei verlaufen kann.

    Liebe Grüße,
    Sprotte79
     
  8. Sprotte79

    Sprotte79 Sprotte79

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    Hallo weißer Oleander,

    mir fällt noch was ein: deine Symptome der Empfindungsstörungen solltest du möglichst schnell von einem Neurologen untersuchen lassen. Es könnten zwar Nebenwirkungen vom Medikament sein aber auch eine davon unabhängige Erkrankung, deshalb lieber abklären.

    Sprotte79
     
  9. lexxus

    lexxus Aktives Mitglied

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    hallo weisser oleander,

    mit 21 bist du schon mal in einem alter, wo typischerweise erste rheumabeschwerden auftreten können. die taubheitsgefühle können bereits eine sekundärerkrankung zum rheuma sein, aber auch durchaus etwas rheumaunabhängiges. eine abklärung beim neurologen, wie sprotte ja auch schreibt, ist auf jeden fall angebracht. da du schreibst, dass du auch im rücken probleme hast wäre es auch in erwägung zu ziehen mal einen bestimmten faktor im blut, der bei wirbelsäulenrheuma (morbus bechterew, spondylarthritis) auftreten kann, nämlich den hla-b27, zu testen. allerdings gehört das eh auch zur standartdiagnostik beim rheumatolgen, wie eben auch das testen der ana´s, wenn man bei den einfachen rheumafaktoren nicht fündig wird. wichtig ist aber eben, und hier schließe ich mich sprotte auch an, überhaupt erst einmal eine diagnostik beim internistischen rheumatologen einzuleiten, denn eine behandlung ohne halbwegs klare diagnose dürfte sich so oder so schwierig gestalten. was du am ende daraus machst und welche behandlungsform du wählst kannst du dann immer noch entscheiden. dennoch möchte ich davor warnen, die schulmedizin komplett auszuschließen. rheuma ist nicht einfach ein zipperlein, wo einem gelegentlich mal die gelenke wehtun, es kann, wennauch sehr selten, lebensbedrohliche komplikationen verursachen, und allein der fortschreitende knorpelabbau in den gelenken ist schmerzhaft genug. wenn die schäden erst angerichtet sind, dann ist die behandlung bedeutend schwieriger, insofern ist es sicher nicht verkehrt sein augenmerk auf beide behandlungsformen zu richten und die schulmedizin nicht als reine chemiefabrik zu verteufeln, auf der anderen seite aber auch nicht alles blindlings in sich hineinwerfen, was die schulmedizin einem so anbietet. ich habe schon leute kennengelernt, die sich rein homöopathisch behandeln lassen haben, nun aber dafür im rollstuhl sitzen. wichtig ist es, denke ich, sich mit der erkrankung, deren folgen und den wirksamen behandlungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, wobei hier auch durchaus alternativen, aber bitte keine quaksalbereien, in betracht gezogen werden können.

    lieben gruß
    lexxus

     
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