Familienangehörige :-(

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von mamaela, 2. November 2007.

  1. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    Hallo,

    wir hatten am Samstag eine Geburtstagsfeier. Mein Bruder und ich verstehen uns eigentlich ganz gut. Tja das dachte ich zumindest.

    Als wir mal alleine waren, unterhielten wir uns wie Geschwister. Doch dann kam er auf unseren Vorgarten zu sprechen. Er meinte zumir, mensch da mußt mal was machen. Ich ja klar, wenn ich mal wieder keine Schmerzen habe. Er dann nur noch, du mußt dich mal aufraffen und schauen das das Leben wieder schön wird und auf Deutsch ich solle mich nicht so anstellen. Ich brach in Tränen aus und sagte ihm nur noch, sei froh das du die Schmerzen nicht hast und das du diese Medikamente nicht nehmen musst und das du Arbeit hast und das du keine Kinder hast. Das waren meine Worte und er stand nur noch da und sagte nichts mehr.
    Ich weiß das unser Vorgarten sch.... ausschaut, nur leider hab ich die Kraft nicht dazu. Und wenn ich mal ohne Schmerzen bin, dann muss ich mich auch um das Haus hier kümmern und um 3 Kinderzimmer, blablabla. Das sieht er nicht.

    Genauso musst mich mal anrufen, wenn ich die Kids nehmen soll, wir nehmen sie gerne. Ich ruf mal an, da hab ich noch nichts von den Kids gesprochen, da kommen schon die Sätze, ach wir fahren am WE dahin, nächstes Wochenende da hin und dann haben wir Urlaub, dann sind wir dort oder dort. Also brauch ich doch gar nicht mehr fragen. Die Antwort halt ich automatisch schon in den Händen.

    Also wo bitte bleibt das Verständis oder auch mal einfach mal der Satz, komm ich helf dir mal. Nein sowas gibt es nicht mehr, warum auch, wieso denn auch. Danach kam ich mir blöd vor und dachte mir

    Ist diese Krankheit wirklich nur noch ein Grund, damit ich nichts machen muss? Ich raffe mich auf, will was machen und brech vor schmerzen zusammen.

    So nun frag ich mich, ist das alles noch Wert? Bei anderen geht das doch auch, wie funktioniert das dort.

    WIE FUNKTIONIERT DAS BEI EUCH?
    Wie schafft ihr das?

    lG Manu
     
  2. Slash

    Slash Slash

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    Hallo!
    Laß Dich mal ganz lieb und ganz vorsichtig drücken.
    Bei uns ist es ähnlich, ich habe diese Meinung mit dem Nichtsoanstellen auch schon soooooooo oft zu hören bekommen.....
    als Bsp.: meine Mutter wohnt im 3. Stock, ohne Fahrstuhl, kann man sich denken, daß ich manchmal gar nicht hin kann, weil ich einfach die Treppen nicht schaffen Bei meinem letzten Besuch keuchte ich so hoch, da meinte sie: na, dann geh halt langsam, dann gehts schon......:mad:
    Aber wortwörtlich hab ich es auch schon zu hören bekommen.

    Ich weiß nicht, wie man da am besten reagieren sollte....man versteht seine Krankheit/sich ja auch oft selbst nicht, wie sollen das andere, die diese Schmerzen nicht haben, können....aber es tut weh. Rheumaerkrankungen sind ja eigentlich was für alte Leute, denken die anderen.....

    Mein Haushalt und Garten sehen manchmal auch aus wie Kraut und Rüben und das stört mich enorm, sodaß ich meist selbst unter größten Schmerzen alles versuche zu erledigen. Ich weiß nicht, wie man seinen inneren Schweinehund da weg bekommt.....wahrscheinlich muß man es sich eben immer und immer wieder sagen, daß man eben nicht gesund ist....
    Übrigens habe ich auch ein kleines Kind und kann nachempfinden, wie sehr Du manchmal an Deine Grenzen stößt.
    So, einen wirklichen Rat konnte ich Dir jetzt nicht geben, aber vielleicht hilft es, wenn Du weißt, Du bist nicht alleine.
    LG
    Sandra
     
  3. KerstinB.

    KerstinB. Mitglied

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    Hallo Manu!
    Jaja, wie geht die Familie mit der Erkrankung um. Also meine Eltern und mein Mann eigentlch sehr gut. Mein Mann murrt zwar zwischendurch, aber wenn ich ihm dann sage, es geht wirklich nicht, dann ist es auch ok. Meine Eltern gehen sehr gut da mit um. Sie sind für mich da, wenn ich sie brauche, lassen die Krankheit aber sonst nicht im Mittelpunkt stehen. Was ich auch sehr gut finde, aber sie vergessen es halt nicht.
    Meine Schwiegereltern ... tja, da ist es schon anders. einerseits sind sie total nervig und fragen stets und ständig wie es mir geht (so in dieser Mitleidsschiene - was ich gar nicht mag) aber andererseits machen sie mir vorwürfe, weil ich es doch gewagt habe noch mit meinem Studium anzufangen und nicht zu arbeiten um uns eine finanzielle Sicherheit zu geben (mein Mann ist auch noch Student, der aufgrund meiner Krankheit und Baby noch mal das Hauptfach wechseln musste). Ich habe mit dem Studium erst nach Diagnose meiner Krankheit angefangen, damit ich hier zu Hause nicht durchdrehe. Um meine tochter konnte ich mich kaum kümmern und zur Uni muss man ja nicht immer hin. wie hätte ich denn unserer kleinen Familie eine finanzielle Sicherheit gegeben können. als die Diagnose gestellt wurde war ich in der Elternzeit und hatte vorher ein Arbeitsverhältnis beendet weil ich sowieso noch studieren wollte (war mein Plan vor der Schwangerschaft und dem Ausbruch der Erkankung). Mit dem WEgener hätte ich zur damaligen Zeit überhaupt nicht arbeiten können, da hätte mich auch keiner eingestellt. (naja, jetzt hier alles auszuführen würde zu weit gehen)
    Manche haben echt überhaupt keine Ahnung was es eigentlich heißt. mit meinen Schwiegereltern habe ich mich jetzt verworfen, d.h. sie sind mir eindeutig zu weit gegangen. Ob sich das nochmal einrenkt - keine Ahnung. Wir haben momentan nur den nötigsten Kontakt wegen unserer Tochter, weil wir ihr ja nicht die Großeltern vorenthalten wollen.
    Wie Du siehst bist Du nicht alleine. Das gibt es leider öfters...
     
  4. Marimo

    Marimo in memoriam † 28.8.2008

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    Familie und Co

    Tja, Manu, da gibt es einen netten Spruch, aber der bewahrheitet sich immer wieder:

    ........aber Freunde kann ich mir aussuchen!

    Und danach lebe ich jetzt mit meinem Mann auch. Wir haben 2 liebe Kinder, die aber jetzt auch bereits eine eigene Familie haben und mit denen haben wir ein sehr inniges Verhältnis. Aber auf den Rest der Familie wie Bruder, Schwester, Onkel, Tante usw. da können wir alle gern drauf verzichten und verzichten wir auch. Wir pflegen unsere Freundschaften und die wenigen Freunde, die wir nicht aussortiert haben, die wissen, dass ich schwer krank bin und wissen auch damit umzugehen.

    LG Marion
     
  5. bise

    bise Neues Mitglied

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    wie sagt man: in der not gehen 1000 freunde auf ein lot.
    das gilt leider oft auch für familienangehörige. hauptsache der partner hält zu einem - und, wenn man glück hat, auch die (erwachsenen ) kids. das leben ist hart.
    gruss
     
  6. Mutterkutter

    Mutterkutter Neues Mitglied

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    Oh ja,da kann ich ein Lied von singen,von der lieben Familie.Meine Mutter hat vor 5 Jahren zu meiner Tochter also ihrer Enkelin,den Satz fallen lassen: Dein Vater ruht sich doch nur auf den Knochen Deiner Mutter aus.Der pflegt schön seine Krankheiten zu Hause und Deine Mutter muss schuften.
    Wie geh ich damit um?Ich hab sie angerufen und ihr gesagt,dass sie sich in Zukunft um ihren Dreck vor der Türe kümmern soll und ich kümmere mich um meinen Dreck.Darauf hat sie wortwörtlich zu mir gesagt: Du kannst mich mal am A..... lecken.Und das tu ich seitdem.
    Bei meiner Tochter beisst sie seitdem auch auf Granit,sie fängt ja zu gerne von dem Thema an,aber Töchterlein weist sie dann in ihre Schranken .
    Mein Bruder steht auch voll hinter seiner Mutter und somit habe ich ihn also auch verloren,aber das macht mir inzwischen nichts mehr aus.Ich kümmere mich um meinen Mann und meinen Beruf und meine Töchter haben auch ein gutes Verhältnis zu uns.Also,Herz was willst Du mehr.
     
  7. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    Hallo,

    schön das es mir nicht alleine so geht. *Ichknuddelmalallezurück*

    Ich find es schade. Nur kann man denen schlecht die Krankheit erklären, wie denn auch, deie Schmerzen haben sie ja nicht. Klaro bin froh das man mir die nicht ansieht, aber deswegen bin ich nicht schmerzfrei. Und ich will ja nicht ständig Hilfe, ich möchte nur ein wenig Verständnis und wie in einer normalen Familie halt auch, die Kinder mal an einem WE zur Familie Tante, Onkel Oma und Opa bringen. Aber das ist ja bei uns nicht möglich. Da sie ja keiner haben will.
    Seit 10 Jahren kümmer ich mich um meinen Sohn, der war bis dato 1mal am WE bei meinem Bruder und einmal 1 Woche im Zeltlager vom Deutschen rotem Kreuz. Sonst war er nie weg. Und die Zwillinge die waren noch nie außer Haus. Noch nie. Und ich bin echt froh jetzt, das sie in den Kindergarten gehen.
    Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Kinder über alles, aber ich glaub ihr wißt was ich meine.

    Schön euch gefunden zu haben :D:D:D:D:D

    LG manu
     
  8. jd4401

    jd4401 Neues Mitglied

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    Hallo Manu,

    meine Familie besteht leider nur noch aus 2 Schwestern, einem Bruder und ein paar Nichten und Neffen (Mutter tot, Vater hat Mutter verlassen bevor ich geboren wurde - ich kenne ihn also nicht). Leider habe ich keine Kinder (war immer mein Traumwunsch - hat aber nicht geklappt) und ich lebe alleine mit vier Katzen in meinem kleinen Einfamilienhaus mit großem Garten. Und hier fangen schon die Probleme an. Meine Geschwister sagen immer ich solle mich schonen und nicht so viel arbeiten, im gleichem Atemzug aber ich müsse doch unbedingt im Garten und im Haus noch dieses und jenes machen. Und wenn ich dann sage das geht jetzt leider nicht schauen sie mich verständnislos an. Mein Bruder hilft mir zum Glück immer wenn ich ihn darum bitte, aber ich will auch nicht ständig bei ihm anbetteln und von alleine kommt er gar nicht darauf das ich vieles eigentlich nicht machen sollte. Zum Glück kommt jetzt der Winter und ich muß nicht mehr ständig Rasen mähen und dergleichen. Es ist ein Teufelskreis: im Sommer tun die Gelenke nicht von selbst weh, sondern durch Überlastung durch die viele körperliche Arbeit. Im Winter wo man sich ein bißchen ausruhen könnte schmerzen die Gelenke alleine.

    Laß Dich mal Knuddeln!

    liebe Grüße
    Dagmar
     
  9. Slash

    Slash Slash

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    @mamaela: das mit dem "noch nie außer Haus" kann ich gut nachvollziehen.
    Mein Sohn geht zum Glück jetzt auch in den Kindergarten und bekommt dort ein wenig Abwechslung geboten, was mich sehr froh macht, denn einiges kann man als "defekte Mama" ja doch nicht bieten oder machen.


    @jd4401: mußte gerade kräftig grinsen. Die Situation mit dem Garten hast Du perfekt beschrieben! Genau das krieg ich auch immer zu hören; schon dich, ich komme, ich helf dir....und dann?



    sitzt man allein da.....
    LG
    Sandra
     
  10. mamaela

    mamaela Neues Mitglied

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    Hallo Ihr da

    also wir haben ja auch seit 12 Jahren ein Hund und seit 3 Jahren geht ja nun nichts mehr. Ich kann nicht mal mit den Hund spazieren gehen. Ja wir haben einen großen garten. Ich lass sie da raus.
    Wenn Schwiegermutter mal kommt (kommteinmal im Jahr vor) dann geht sie mit beiden Hunden und sie kennt das ganze Dorf. Für mich total unangenehm, muss mir dann sagen lassen, die im Dorf sehen dich kaum und die im Dorf bla bla bla und mit die Kinder gehst auch nicht raus. Ja toll, bin ich froh, das wir einen riesen Garten haben, das ich alle rausschmeißen kann, ich weiß nicht was ich in einer Stadt gemacht hätte.

    Meine Kiddys sind mit den Spaziergängen zu kurz gekommen, ich konnte nicht, da ich damals ja noch nicht mal eingestellt werde, auch heute rei´ß ich mich zusammen, das ich wenigstens ne viertelstunde raus kann mit denen, deswegen bin ich froh, das die im Kita sind. Dort sind sie immer draußen und es wird ihn alles geboten und man kümmert sich um sie. Die Erzieherin und die Leiterin wissen über die Krankheit bescheid, ist ja manchmal mit dem humpeln nicht zu übersehen :-( Sind wir deswegen schlechtere Mütter?

    Tja habe eine Mutter noch 5 Geschwister, selbst meine Mutter ist ja auch Rheumakrank, jammert, ist aber nie beim Arzt und beweist mir das man mit der Krankheit ja noch 25kg Säcke schleppen kann. Sorry da wäre ich schon zusammengebrochen. Und meine Geschwister kaum Kontakt außer zu meinem Bruder, den ich eigentlich halten wollte. Aber bei der Einstellung frag ich mich wirklich, ob das sinn macht.

    Ich sitze gerade hier und habe Schmerzen im Lendenbereich/Hüftbereich und ich bekomm echt die Krise und wollte mal den Vorgarten machen.
    Ich kann doch nicht alles von mein Mann verlangen.

    LG Manu
     
  11. Sprotte79

    Sprotte79 Sprotte79

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    Hallo,

    ich kenne diese verständnislosen Sprüche aus der Familie auch. Meine Mutter meinte neulich, ich hätte gar kein Interesse mehr an der Familie, weil ich nicht mehr an so vielen Wochenenden vorbei komme. Ich habe schon so oft versucht, ihr zu erklären, dass ich seit Wochen in einem fiesen RA-Schub stecke, einen Job mit 40 Stunden habe und froh bin, wenn ich am Wochenende mal nix tun muss. "Aber mit 28 ist man ja noch so jung, da sollte man doch noch mal schnell 80 km zu den Eltern fahren können." :rolleyes: Ich bin es manchmal so leid, mich dauernd erklären zu müssen.

    Zum Glück versteht mein Partner mich und meine Freunde auch! :)

    Ich weiß, dass meine Eltern es nicht nachvollziehen können, weil sie mich nicht morgens sehen, wenn ich drei Stunden brauche, bis ich mich bewegen kann. Aber sie wollen es auch gar nicht hören geschweige denn verstehen.

    Sprotte79
     
  12. Lilly

    Lilly offline

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    ja, es hapert oft am *wahrhaben wollen* der familienmitglieder :( .

    der einzige kommentar meines vaters, als ich vom dienst aus in den ruhestand versetzt wurde: sie werden schon einen grund gehabt haben, dass sie dich pensioniert haben. von mir hast du das nicht....
    er hatte 40 dienstjahre, ich nur 26....
    er kann es bis heute nicht verstehen, dass "seine" tocher, die immer vor lebenskraft nur so strotzte, die immer ein lachen und ein scherzchen auf den lippen hatte, zeitweise nicht mehr bewegungsfähig ist....

    ich habe mich von ihm zurück gezogen, seine anwesenheit tut mir nicht gut. habe keine lust, mich für etwas rechtfertigen zu müssen, was ich nicht selber verschuldet habe.
    die anderen familienmitglieder können mich verstehen.

    viele "freunde" haben sich verabschiedet, die wirklich wahren freunde sind geblieben :)

    ich handhabe meine zeiteinteilung (krafteinteilung :D ) so:

    alles nach priorität erledigen. wichtiges zuerst....

    dein vorgarten läuft nicht weg- meiner auch nicht :D
     
  13. Brini

    Brini Neues Mitglied

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    Baden
    hallo zusammen,

    auch mal alle mitknuddel... traurig, daß es so ist, aber bei mir ist das ähnlich.

    mein papa, als ich gesagt habe, daß ich auf dem schweinebraten verzichte, weil ich das ein paar stunden später bitter bereue: "stell dich mal nicht so an, wenn ich koche, kannst du auch ausnahmsweise mal einen schweinebraten essen, der bringt dich schon nicht um.." danke paps, weiß ich auch, aber ich hab davon zwei tage schmerzen wie sau... "hab ich auch als, du bist eh zu wehleidig..." :mad: ach ja, danke....

    meine schwiegermama: "...ach, ich hab mit der nachbarin auf dem friedhof gesprochen, die hatte das auch...und dann hat sie eine spritze ins knie bekommen und seither hat sie keine probleme und keine schmerzen mehr...du solltest den arzt wechseln, damit du spritzen bekommst und dann bist du wieder völlig gesund und kannst deinen haushalt wieder ohne probleme machen...gehst ja auch arbeiten, warum dann der haushalt nicht klappt wollte ich eh mal wissen..." :mad: :mad: :mad: hört mir denn keiner zu??? ich bin als froh, wenn ich meine arbeit überhaupt irgendwie hinbekomme...und bin froh, daß ich noch arbeiten kann... :) ...und wenn man dann fix und alle ist, soll man noch den haushalt komplett schmeißen...naja...

    also wir haben auch "aussortiert" im familien und freundeskreis. leute die mich nur kraft, energie und gute laune kosten, lassen wir einfach weg. zum glück versteht mich mein göga und hält zu mir...so haben wir mehr zeit für uns...auch nicht schlecht... :D

    also, auch wenn´s schwer fällt: nicht ärgern lassen und das beste draus machen. ihr seid niemandem rechenschaft schuldig!
    alles gute und alles liebe
    brini

    naja,
     
  14. KerstinB.

    KerstinB. Mitglied

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    ich muss nochmal was dazu schreiben. wie hatten gestern nämlich schon wieder so eine Situation.
    Meine Schwiegermutter wirft mir vor, warum ich mich damals nicht um unsere soziale Sicherheit gekümmert habe und statt dessen mit einem Studium angefangen habe. Das Studium habe ich erst nach Diagnose der Erkrankung angefangen und arbeiten ging absolut nicht. Zu der ZEit war ich auch noch in Elternzeit. Wer hätte mich denn danach eingestellt mit einer Schwerbehinderung von 80%, alle 3 - 4 Wochen Krankenhausaufenthalte mit Endoxan und danach Übelkeit. Wie hätte ich denn da überhaupt was machen können. nebenbei hatten wir ja auch noch ein kleines Kind, dass leider auch an recht vielen Erkrankungen gelitten hat (der größte Teil ist jetzt echt gut eingestellt). Aber für meine Schwiegermutter gelten diese SAchen überhaupt nicht. Sie scheint echt in der Vergangenheit zu leben. SIe sagt, dass sie es anders gemacht hätte. Das kann sie doch gar nicht wissen. Sie ist schließlich gesund.
    Naja, ich denke, wir werden wohl nur noch Kontakt zu meinen SChwiegereltern haben, wegen unserer Tochter. Zu mehr bin ich nicht mehr gewillt und mein Mann auch nicht.
    Für mich ist es das wichtigste, dass mein Mann hinter mir steht und das tut er. 100%ig!! Der REst der Familie ist mir so langsam echt egal. Entweder sie akzeptieren uns so oder sie lassen es. Dass wir nun mal kein Leben führen wie andere Paare ist nun mal so und daran kann man nichts ändern.
    Ich denke, man sollte versuchen sein eigenes Leben so zu leben wie es für einen selbst am besten funktioniert und nicht auf irgendwelche Kommentare höre (fällt mir selbst aber auch total schwer - ist wohl ein Lernprozess)
     
  15. Marimo

    Marimo in memoriam † 28.8.2008

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    Eigentlich hatte ich bereits geschrieben, aber es kommt immer noch etwas im Gedächtnis hoch, was ich dann auch noch dazu tun möchte. Mit den "wahren" Freunden, die Sache kennen wir alle, denk ich. Zu der Zeit als ich krank wurde, es fing an mit 5 Rücken-OPs, hieß es immer: ach, das wird schon wieder. Schön, aber es wurde nicht wieder. Kommentar meiner Schwiegermama: ach, ich habe auch mal Rückenschmerzen, aber ich tue trotzdem noch was im Garten. Garten - wenn ich das schon hörte. Es gab doch noch etwas wichtigeres als der Garten. Dann wurde ich berentet und der Kommentar meiner Schwiegermama: Ach, dann muß es wohl doch schlimmer sein, wenn Du sogar Rente bekommst. Stimmt, dachte ich mir auch. Mittlerweile mußte ich an Stützen gehen, dass ging aber nicht, weil ja inzwischen meine Hände und die Handgelenke und die Schultern schmerzten wie Sau. Ich konnte nicht mehr viel im Haushalt machen, nur das notwendigste. Die Kommentare kamen und ich hörte nicht mehr hin. Mein Mann und meine Kinder hielten zum Glück zu mir und unterstützten mich wo sie konnten. Dann kam die Diagnose cP und ich wurde auf meine Basismedis eingestellt. Erst ging es mir besser, dann kam der Rückschlag. Dann war es soweit, dass ich keine Luft mehr bekam. Es stellte sich heraus, dass ich eine Lungenfibrose durch das Rheuma bekommen hatte. Ich wurde auf 24 Std. Sauerstoff am Tag eingestellt, aber besser ging es mir nicht, es wurde immer schlimmer. Dann hat mein GöGa seiner Mutter klar gemacht, dass meine Krankheit nicht mehr "nur" aus Schmerzen sondern mittlerweile lebensbedrohend geworden war, dass die Lungenfibrose eben tödlich ist und meine Lebenszeit sehr beschränkt worden ist. Da kamen dann die Weintiraden, ach, dass es schlimm wäre, nein, damit käme sie nicht klar. Richtig, ich auch nicht. Aber keine Frage: Wie geht es Dir heute, ist alles in Ordnung, soll ich Dir helfen? Nein, nichts. Okay, die alte Dame ist inzwischen 88 Jahre alt, aber körperlich immer noch so topfit, wie ich nie war. Am liebsten würde sie den ganzen Tag im Garten mit dem Kopf an der Erde arbeiten, das wäre ihr Lebensglück. Meines nicht, ich habe andere Prioritäten. Ich genieße die Zeit, die ich noch habe, mit meiner Familie. Wenn meine Engelkinder bei mir sind, dann gehts mir gut, auch wenn ich hinterher total platt bin, aber trotzdem bin ich glücklich, dass ich die Beiden noch erleben darf. Meine kleine Enkelin ist 10 Monate und ich genieße es, dass sie ihre Oma lieb hat und gern zu mir kommt. Als ersters reißt sie mir meinen Sauerstoffschlauch aus der Nase und schenkt ihn mir hinterher wieder, da sieht man mal, mit wie wenig man zufrieden werden kann.

    Ich wünsche euch einen schönen Tag und möglichst keine Schmerzen.

    LG Marion (Tschuldigung, sollte gar nicht so viel werden, der Schrieb, hat aber gut getan)
     
  16. Erato

    Erato Guest

    Familie und Freunde

    Hallo,

    so Einiges kam mir beim Lesen bekannt vor!
    Ich schleppe leider seit meiner Jugend bereits ein Anfallsleiden mit mir herum, insofern war ich immer etwas eingeschränkter, was ich aber noch ganz gut (bis auf die Anfälle) überspielen konnte. Seit meinem letzten Schub 2005, als wirklich nichts mehr ging, habe ich sehr viele Freunde verloren. Sie können sich einfach nicht vorstellen, dass trotz der hilfreich-freundlichen Aufmunterungen a lá "das wird schon wieder" "Du musst Dich richtig ernähren" (das tue ich bereits seit mindestens 15 Jahren) "Mach mal einen Entspannungskurs (habe nahezu alle Entspannungstechniken durch) "und, nun bist Du aber wieder richtig gesund, nicht?" "Du musst mal Dein Leben wieder in die Hand nehmen" usw.usf. sich bisher keine von früher gewohnt energiegeladene Erato mehr zurückgemeldet.
    Viele ziehen sich dezent zurück, andere ganz offensichtlich bis sogar aggressiv. Übrig bleiben zwei-drei, die sich nicht abschrecken ließen vom ewig gleichen Thema und meinem "Nichtgutgehen".

    Am traurigsten hat mich meine Schwester gemacht - sie ist die letzte aus meiner direkten Familie. Sie hat sich immer schnell aus dem Staub gemacht, wenn es mir mal schlecht ging. Klassischer Fall von "bloß keine Leute mit Problemen, das könnte anstecken". So hat sie mich inzwischen auf die Weihnachten-Ostern-Geburtstag-Pflichtpostkarten/-anrufe reduziert. Ehrlich gesagt kann ich darauf auch verzichten - wären da nicht meine Neffen. Irgendwie will ich nicht, dass sie darunter zu leiden haben, aber zu meiner Schwester würde ich am liebsten den Kontakt ganz abbrechen. Es tut mir zu sehr weh, wie eine Aussätzige behandelt zu werden. Sie kommt allerdings auch mit dem Thema Krankheit allgemein überhaupt nicht zurecht, irgendwie reagiert sie darauf völlig panisch. So, als würde sie gern verdrängen, dass es sie oder ihren 20 Jahre älteren Ehemann auch mal treffen könnte. Ich bin ja sehr gespannt, was sie macht, wenn aus ihrer Familie mal dann jemand wirklich Sorgen hat...
    Sie selber geht nicht zum Arzt trotz Psoriasis, einem extremen Hallux Valgus, Thrombosen und Venenentzündungen in den Beinen. Lieber dauernd gereizt und überfordert sein, als sich mal mit sich selbst auseinandersetzen ... ach ja, sorry, das Nähkästchen.

    Jedenfalls habe ich inzwischen viele Kontakte zu den Senioren in unserem Kreis, die haben ähnliche Probleme, sind auch nicht mehr so belastbar und sind nicht schockiert, wenn man jedesmal einen anderen Körperteil hat, der Probleme macht - und können dennoch mal lachen und fröhlich sein.

    Aus den "Middleages" wird ja ausgeblendet, was nicht zur Leistungsgesellschaft passt und wenn da wer nicht mitturnen kann, dann wird er schnell mal ausgestoßen.
    Naja, könnte hier noch stundenlang so weiterschreiben, höre jetzt aber auf.

    Nur noch Eines, was wirklich entsetzlich war. Ich fragte letzte Woche meinen Schatz, was er sich denn zum Geburtstag wünschen würde und die Antwort war: "dass Du wieder gesund wirst" - mir nach heulen zumute...

    Liebe Grüße
    Erato
     
  17. Slash

    Slash Slash

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    Hallo!
    Muß auch nochmal was beitragen: Unverständnis kommt auch von vielen älteren Menschen. Neulich bekam mein Mann zu hören: ach, ihrer Frau wirds schon bald wieder besser gehen, denn die Medizin ist ja heute schon so weit, ein paar Spritzen, dann wirds schon wieder.
    Daß die Medizin schon recht weit ist, kann ich klar unterschreiben, aber ich denke, gerade wir Rheumatiker wissen ganz genau, wie oft die Mediziner an ihre Grenzen stoßen, ansonsten wäre wohl keiner von uns krank. Ich liebe auch den Satz: meine Schulter tut heute auch wieder so weh, dieses blöde Rheuma.....aber das hatten wir ja auch schon in einem anderen Thread.
    LG und allen möglichst wenig Schmerzen
    Sandra, die heute eigentlich mit ihrem Sohn auf einen Laternenumzug gehen wollte, aber nicht so gut zu Fuß ist.....
     
  18. Schlumpfine

    Schlumpfine Bekanntes Mitglied

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    Hallo,
    auch ich habe im Laufe der Jahre viele Sprüche zu hören bekommen: man sieht doch gar nichts-wieso meinst Du krank zu sein??
    Der HA bevor ich meine Diagnose hatte: wieso wollen sie jetzt auch noch Rheuma haben???
    Mein Bruder konnte nicht verstehen, daß ich einen Behindertenausweis beantragt habe und bekam: wozu brauchst du den, wenn du eh nicht arbeiten willst??
    So kommt im Laufe der Zeit halt eben mein "norddeutscher Dickschädel" durch und ich pflege nur noch Kontakt mit Leuten, die mir -gelinde gesagt- nicht auf den Senkel gehen. Wie bei anderen ist der Freundeskreis deutlich kleiner geworden. Und auch zu meinen 5 Geschwistern ist der Kontakt eher lose zu nennen.
    Ich teile mir die Tage ganz danach ein wie ich mich fühle. Da ich keine Nacht durchschlafe, lege ich mich wieder hin, wenn Junior zur Schule ist. Das Thema Garten kenn ich auch zur Genüge. Ich sage mir: nun kommt der Schnee und deckt alles zu!
    Leuten, die mir sagen, was ich machen müßte, habe ich schon gesagt, wo die Putzmittel stehen. Ist zwar brutal-aber ich habe auch so genug Probleme.
    Zum Glück gehen Männe und meine Kinder behutsam mit mir um.

    Ich wünsche euch allen einen schmerzarmen Abend
    Schlumpfine
     
  19. Slash

    Slash Slash

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    @Schlumpfine

    <<Der HA bevor ich meine Diagnose hatte: wieso wollen sie jetzt auch noch Rheuma haben???<<

    Na, der ist ja gut....mir fehlen die Worte....ich hoffe, Du hast inzwischen einen neuen HA
    LG
    Sandra
     
  20. Schlumpfine

    Schlumpfine Bekanntes Mitglied

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    Hallo Sandra,
    ja-ich habe danach gewechselt. Der Arzt kannte mich seit 16 Jahren!!! Und da ich in der Zeit einiges durchgemacht hatte, kam er zu der Aussage. Allerdings hatte auch er mir die Beschwerden nicht abgenommen und mich zum Neurologen geschickt (zwecks Psyche und so).
    Nun bin ich ja bei mehreren Ärzten gut untergekommen- nur der Orthopäde "spinnt" immer noch. Aber auch da gibt es noch andere.
    LG
    Schlumpfine
     
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