Lupus& Depressionen...

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Kitty, 12. Januar 2003.

  1. Kitty

    Kitty Guest

    Hallo ihr lieben großen und kleinen "Lupusleute"!

    Wollte euch mal fragen, ob ihr auch unter starker Niedergeschlagenheit leidet und wenn ja, wie ihr damit umgeht.
    Ich habe gerade das Gefühl, dass ich einer kompletten charakterlichen Veränderung unterliege. Aus dem fröhlichen, lebenslustigen Menschen von früher, wird ein ganz verzweifeltes Wesen. Aber ist das nun der Lupus der sich "in meinem Kopf" physisch zu schaffen macht, oder ist das einfach gedanklich- meine Angst und meine Sorgen über diese Krankheit?

    Wer hat ein paar gute Ideen oder Erfahrungen damit?

    Liebe Grüsse an alle und: ich fühle mit Euch!!!

    Kitty
     
  2. Bella

    Bella Guest

    Guten Morgen Kitty!

    Also allgemein komme ich sehr gut mit dem Lupus zurecht, aber natürlich mache ich mir auch manchmal Gedanken über die Zukunft, was aber auch schnell wieder verfliegt. Denn eigentlich bin ich immer ein positiv denkender Mensch. Aber vor ein paar Wochen noch mußten meine Kolleginnen unter meiner Zickerei [​IMG] leiden und jetzt bin ich wieder die Fröhlichkeit in Person [​IMG].
    Wie du siehst, es geht jeden mal so, man kann ja nicht immer gute Laune haben, selbst der fröhlichste Mensch auf der Welt hat mal schlechte Tage.

    Viele Grüße und [​IMG]
    Bella
     
  3. Barbara

    Barbara Guest

    Hallo Kitty,

    des kenn ich auch zur genüge - ich hab manchmal noch ganz schöne stimmungsschwankungen. Anfangs war es noch viel heftiger, aber es ist einfach so das es einem manchmal ganz gut geht, und man denkt dann auch positiver, und dann merkt man wieder das was weh tut oder man was nicht so machen kann wie man will - und schwupp ist man wieder total niedergeschlagen. Ich glaube aber das es ganz normal ist das einen so ne krankheit insgesamt ein bißchen verändert, immerhin sieht man ne menge dinge dann zwangsläufig ganz anders als vorher. Ich hätte nie gedacht das ich mir einfach mal wünschen würde das ich in der früh normal aufstehn kann ohne das ich mich vor schmerzen aus dem bett quäle... daran hätte man doch früher keinen gedanken verschwendet?

    Naja, ich denke im großen und ganzen muß man sich selber aufraffen positiv zu denken - immer wird das zwar nicht gehen, aber versuchen sollte man es!!!

    liebe grüße

    Barbara
     
  4. BB

    BB Guest

    Hallo Kitty,

    ich kann mich nur anschließen, es ist nicht immer leicht, mit der Krankheit und den damit verbundenen Begleitumständen immer ein fröhlicher, lebenslustiger Mensch zu sein, aber trotzdem ist das Leben mit einer chronischen Erkrankung lebenswert.

    Wenn Du selbst nicht mehr in der Lage bist, etwas positives an Deiner Situation zu finden und Angst hast, daß Du Dich, wie Du beschreibst, veränderst, könntest Du versuchen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es war mein persöhlicher Weg, mich in eine Psychotherapie zu begeben, weil ich selbst auch merkte, daß es mir immer schwerer fiel, nachdem ich die Diagnose bekam, damit umzugehen, vor allem mit den damit verbundenen Ängsten vor der Zukunft, der Wut und der Angst. Je mehr ich mich damit beschäftigte, je schwerer war dieser Kreis zu durch-
    brechen.

    Vielleicht gibt es in Deiner Nähe auch eine Selbsthilfegruppe, der Du Dich anschließen kannst um Dich auszutauschen.

    Es gibt schöne und weniger schöne Tage, die müssen gar nicht unbedingt mit einer Krankheit zusammenhängen, diese Tage hat, glaube ich jeder mal.

    "Pflücke den Tag", ist einer der lieblingssätze meines Rheuma-Docs. Wir müssen enfach lernen, die Tage, die gut sind, auszukosten und zu genießen, denn wer weiß schon, was morgen ist.

    In diesem Sinne schicke ich Dir ganz viel Mut und Zuversicht aus der verschneiten Pfalz und drück Dich mal ganz lieb.

    BB
     
  5. Makapru

    Makapru Guest

    Hallo Kitty,

    ich kann mich meinen "Vorschreibern" auch nur anschließen. Ich habe seit 23 Jahren SLE (die Diagnose wurde auch häufiger mal geändert in Mischkollagenose )und je mehr mich diese Krankheit in meiner Lebensqualität einschränkt, desto häufiger bin ich auch Niedergeschlagen und habe auch mehr Ängste vor dem "was noch passieren könnte". Bisher habe ich es immer wieder allein bzw. mit Hilfe von Freunden und meiner Familie geschafft mich an den Haaren wieder aus dem Loch herauszuziehen. Ich merke allerdings, daß es immer schwieriger wird und ich habe mich jetzt mit meiner Ärztin dazu entschlossen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich hoffe, daß es was bringt, denn diese Ängste die man unweigerlich hat, wenn man chronisch Krank ist, verändern einen Menschen auch und ich denke, wenn es zu sehr zum negativen ist, sollte man wohl diesen Schritt machen. Ob es was bringt, werde ich sehen. Allerdings sollte man nie den Mut verlieren sich gegen die Krankheit zu stellen. Wenn Du merkst, daß Du es nicht allein schaffst, kann ich Dir nur den Rat geben, laß Deinen Ängsten nicht die Chance sich festzusetzen.

    Viele Grüße
    Marion
     
  6. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Hallo Kitty,

    auch ich kann mich meinen Vorschreibern anschließen. Ich habe zwar keinen SLE, sondern cP/Psoriasisarthritis, erlebe aber die gleichen Phasen. Für mich denke ich, dass es mit meiner Auseinandersetzung mit einer chronisch fortschreitenden Erkrankung zu tun hat. Es ist ja nicht nur so, dass rein physisch bestimmte Dinge nimmer gehen, auch psychisch ist manches nicht mehr möglich. Für mich ist letzteres schwerer zu akzeptieren. Ich war 15 Jahre lang selbständig, absolut krisenfest und hatte selbst in den chaotischsten Phasen immer alles im ruhigen Griff. Davon ist heute fast nix mehr übrig, und das tut sehr weh.

    Du bist nicht alleine mit diesem Problem. Kopf hoch und liebe Grüße aus Tirol von
    Monsti
     
  7. Werner

    Werner Guest

    Hallo Kitty und ihr anderen,
    kein Wunder, wenn man bei diesen blöden rheumatischen Erkrankungen auch zu Depressionen neigen kann. Alleine die Gedanken um die Zukunft können da schon viel ausmachen.
    Deswegen versuche ich auch, mein Leben anders als vorher zu gestalten und wichtiges von unwichtigem zu trennen.
    Es gibt genügend selbstauferlegte Zwänge, die genau betrachtet, eigentlich mit dem Leben nichts zu tun haben. Daher sollte man die auch vergessen.

    Eine positive Einstellung zum Leben, Lebensfreude und Spaß sollten für uns bestimmend sein. Dinge, die wir nicht mehr machen können, sollten uns auch nicht weiter beschäftigen.
    Ob es richtig ist, sich wegen gelegentlicher Mißstimmungen direkt in psychatrische Behandlung zu begeben, kann ich nicht beurteilen.
    Die Gefahr besteht dabei ja auch, daß man auf Dauer sich an diese Hilfe klammert. Ich würde es zuerst mal mit Dancing, Disco, Urlaub, Sonne und vielen Freunden versuchen. Vor alle Dingen, einen guten Freund oder Freundin zum quatschen.

    Andererseits sollte man aber auch die verordneten Medikamente überprüfen und den Doc danach fragen. Einige, wie MTX, Azulfidine usw. können das vegetative Nervensystem beeinflussen und psychische Probleme auslösen.
    Auch kann durch diese oder andere Medikamente ein akuter Vitamin - oder Mineralstoffmangel ausgelöst werden.
    Bei Lupus ist ja der Aufenthalt in der Sonne nicht so toll. Dadurch ist auch die Produktion von Vitamin D nicht optimal, was dann wiederum die Einlagerung von Calcium behindert.
    Alles zusammen, vielleicht noch ein Eisenmangel oder ständiger Durchfall begünstigen dann auch massiv diese Mangelerscheinungen.

    Sprecht doch mal mit eurem Doc darüber.

    Viele Grüße und alles Gute

    Werner
     
  8. Kitty

    Kitty Guest

    Hallo ihr Lieben!!!

    Ich danke euch ganz doll für eure Zusprüche, Erfahrungen und den interessanten und lehrreichen Austausch!!! Ich habe den Eindruck an diesem Wochenende so viel gelernt zu haben, wie schon lange nicht mehr.
    Und es geht mir auch schon sehr viel besser...durch so viel liebe Worte lässt sich auch eine "Lupusdepression" erheblich verbessern.

    Danke!!!
     
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