behinderung bescheinigen lassen?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von ronniRonja, 31. August 2007.

  1. ronniRonja

    ronniRonja Neues Mitglied

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    hallo,
    ich habe derzeit einige probleme und viel papierkram vor mir weil ich für das studium mir finanzielle vorteile erkämpfen will. hätte ich eine bescheinigte behinderung wäre das zumindest viel unkomplizierter. aber worauf wirkt sich das noch aus, wenn man plötzlich x% in einem ausweis stehen hat? arbeitsplatzwahl, etc. ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur vorteile bringt, daher will ich mir diesen schritt vorher gut überlegen. was sind denn eure erfahrungen?
    hat sich jemand von euch aus irgendeinem grund dagegen entschieden? oder warum dafür?
    hinzu kommt, dass ich mich gar nicht so "behindert" fühle. sicher, ich habe mehr einschränkungen als gesunde und belasten tut mich das schon. aber im grunde habe ich doch "nur" ne rheumatoide arthritis im 2. stadium, bin 25 jahre, und es gibt viele denen es auch so geht! (das ewige herunterspielen...)
    ich kann mir kaum vorstellen, dass mir überhaupt eine behinderung zugesprochen wird. (eine befreundete psychologin meint hingegen schon...aber es ist auch nur ihre meinung, viel ahnung davon hat sie glaub ich nicht)
    es kommt a auch immer darauf an, wie man"behinderung" definiert. wie definiert es denn das versorgungsamt?
    nebenbei gefragt: wie lange dauert denn so was? und was wird dafür benötigt?
     
  2. Bernd-67

    Bernd-67 Guest

    -erstens: heisst das nicht Vorteile sondern Nachteilsausgleiche, was Behinderten zusteht.

    -zweitens - wenn du es dir nicht vorstellen kannst und dich auch nicht behindert fühlst, trotzdem versuchst dir " Vorteile zu erkämpfen" dann bist du einer von denen, deretwegen es heute so schwer ist, als Behinderter zu seinem Recht zu kommen.
     
  3. Colana

    Colana Musikus

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  4. ronniRonja

    ronniRonja Neues Mitglied

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    ich sehe das so: du (bernd) kannst wohl eher schlecht beurteilen, wie "behindert" ich bin in meinem alltag. natürlich fühle ich mich oft benachteiligt, und ich verbringe einige tage meines lebens auch einfach nur im bett weil es nicht anders geht.
    ich spreche von "erkämpfen", weil es mir wirklich wie ein kampf vorkommt. wer außer mir selbst solte sich denn für mich einsetzen?
    ich habe mich bisher aber nicht mit dem thema befasst, daher will ich mich ja hier informieren. deshalb entschuldige bitte, wenn ich hier ein bißchen mit den begriffen jongliere. Vorteile habe ich tatsächlich keine, da kann ich Dir nur zustimmen.
    und dass ich mir nicht vorstellen kann, als behindert eingestuft zu werden, liegt eher daran, dass ich nicht weiß, unter welchen "voraussetzungen" (wieder falsche wortwahl?) man als behindert gilt.
    ich wollte hier keinem auf den schlips treten. aber das brauchst du auch nicht bei mir zu tun. jeder von uns hat einen grund hier zu sein (im forum) und der ist für jeden einzelnen sehr schlimm. da brauchen wir auch gar nicht untereinander zu vergleichen wer denn behinderter ist. . .
     
  5. Colana

    Colana Musikus

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    Hi Ronni,

    Du bist nicht die einzige, die mit den Wörtern jongliert ;) ...

    Ich habe damit genauso meine Probleme, gerade im Zusammenhang z. B. mit meinem Sohnemann (ADHS) und auch mit mir selbst....

    Fühle Dich trotzdem wohl hier.. wir versuchen immer einander zu helfen...
    Gute Besserung und viele Grüße
    Colana
     
  6. ronniRonja

    ronniRonja Neues Mitglied

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    Danke, Colana, für den hilfreichen link. wie ich sehe, ist dort auch von "vorteilen" die rede, hihi.
    genau um die thematik studiengebühren geht es bei mir nämlich auch. ich bin aus hessen und hier wurden die 500 euro dieses semester eingeführt... :(
     
  7. Bernd-67

    Bernd-67 Guest

    ronniRonja

    doch! - kann ich mir sogar sehr lebhaft vorstellen.
    Ich habe nicht deine Beiträge gelesen, sondern auf diesen geantwortet.

    Wenn du ins örtliche Rathaus gehst, hast kaum Arbeit mit dem Beantragen - da setzt sich jemand mit dir hin und füllt den ganzen Klamauk für dich aus.
    Befunde und Berichte der Ärtze werden dann direkt angefordert also hast du fast keinen Papierkram oder Rennerei damit.
    Ich habe bisher 40 % mit RA, morbus Scheuermann, Schilddrüsenfehlfunktion und -Zysten .......
    Einspruch läuft . . .

    Ich habe deinen Beitrag wohl missverstanden aber - könnte an deiner unglücklichen Wortwahl liegen.-
    Nimm`s mir nicht übel - tu ich es dir auch nicht.

    Bernd
     
  8. Reisemaus

    Reisemaus Reisemaus

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    709
    Umgehend den Antrag stellen

    Hallo Ronni,

    habe nicht alle Deine Beiträge gelesen, aber beim "Überfliegen" gesehen, dass Du Deine Diagnose RA 2. Grades schon länger als 6 Monate hast. Als ich, damals 25 jähriger, schmerzgeplagter Mensch, nach einem Jahr Herumdokterei bei mehreren Fachärzten / Alternativheilern meine Diagnose "cP" hatte, hat mein vorausdenkender Hausarzt bestimmt, dass "wir" nun einen Antrag auf einen "SchwbA" ausstellen ( Häh, wieso macht der dass denn; sowas kriegen doch nur alte Leute; na ja, wenn er meint ).

    Ohne die Anfrage / Aufforderung des Versorgungsamtes zur Ausfüllung des Formblattes der beteiligten Ärzte abzuwarten, hat er von sich aus ein Attest geschrieben, welches ich meinem Antrag ( gibt es auch in allen Rathäusern / Bürgerbüros ) beigelegt habe, z.B.: Patientin hat eine hochfloride cP; ..ist gegenüber einer gleichaltrigen Vergleichsperson zu 100 % benachteiligt, ...ist nicht imstande lange zu stehen und kann nur maximal 300 Meter gehen, ...die Gehfähigkeit ist gefährdet, ...muss ständig motiviert werden, nicht aufzugeben, usw...usw.. Mein Grad der Behinderung liegt bei 90 %, Merkmale sind B, G und aG.

    Ganz wichtig:erstelle vor der Antragstellung Dein eigenes, subjekties Beschwerdenprofil, übertreibe!!! rigoros - die Schreibtisch-Ärzte bei den Versorsgungsämtern kennen Dich nicht, sie entscheiden nur nach Aktenlage und so manches, wo man meint, dass es zählen müsste, wird unterbewertet. Gib dieses Profil Deinem HA, bitte ihn, bei Anfrage ausführlich!!! aus medizinscher Sicht ausführlich auf Deine Krankheit einzugehen.

    Viel Erfolg und liebe Grüße,
    Reisemaus
    :) :) :)
     
  9. lupinchen

    lupinchen Neues Mitglied

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    Hallo ronniRonja,

    habe auch mit meiner Behinderung studiert. Kann dir allerdings nur berichten, wie es bei mir in NRW abgelaufen ist.

    Hier gibt es an der der Uni vom sog. Studententenwerk Sprechstunden für behinderte Studierende. Die sind ziemlich auch Zack und können dich recht gut beraten. Speziel was die Situation mit der Studiengebühr betrifft.

    Nach der Beratung, habe ich z. Bsp. Schreibverlängerung beantragt. Dafür mußte ich ein Attest vorlegen. Ich habe 25 % Schreibverlängerung erhalten (später sogar 50 %). D.h. die Klausur war für 3 Std. angesetzt, ich durfte aber 4 Std schreiben.
    Das war für mich später total wichtig im Staatsexamen, da ich da statt 4 Std 6 Std zur Verfügung hatte.

    Außerdem hatte man mir den Tipp gegeben, mich an den Landschaftsverband zu wenden (gibt es unter diesen Namen glaube ich nur in NRW). Der LV unterstützt Studierende Finanziell.
    Beispiele:
    - Ich erhielt meine Bücher zu 50 % mitfinanziert, da ich nicht in der Bibliothek sitzen konnte.
    - Später erhielt ich eine sog. Studienhilfe, das war ein Mitstudent, der für mich die Vorlesung mitschrieb, dafür vom LV Geld erhielt.
    - Als ich dann nicht mehr in der Lage war öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen erhielt ebenfalls Zuschüsse bei der Fianzierung eines Pkw`s und dem behindertengerechten Umbau.

    Dank dieser Unterstützung konnte ich mein Studium in der Regelzeit beenden. Ohne diese Hilfen hätte ich abbrechen müssen, es wäre einfach nicht mehr gegangen.

    Also mein Tipp, suche die Beratungsstelle des Studentenwerkes auf.
    Man braucht übrigens für diese Hilfe nicht dringend einen Schwerbeschädigtenausweis. Viel wichtiger sind Atteste vom Arzt. Am Anfang mußte ich auch einmal zum Amtsarzt, der dem Amt bestättigte, dass ich gute Aussichten habe mit der entsprechenden Unterstützung mein Studium schaffen zu können.
    Das war es ....


    Alles Gute.
    Lupinchen
     
  10. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

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    Stuttgart
    Hallo ronnironja,

    ich kann deine Frage ganz gut nachvollziehen. Denke auch gelegentlich darüber nach...

    Mich würde interessieren, ob eigentlich schon die Diagnose einer Krankheit ausreicht, um einen Ausweis zu bekommen, oder ob Folgeschäden eingetreten sein müssen. Also bei mir z.B. Diagnosen Hashimoto-Thyreoditis und entz. Rheuma (PSOA, noch nicht ganz sicher?), und Basistherapie "nur" mit Sulfasalazin? Aber noch keine kaputten Gelenke? "Nur" Einschränkungen bei der Belastbarkeit, nicht so lange wie ein Gesunder gehen und stehen können, aber ansonsten noch gut mobil?
    Ehrlich gesagt, würde mich der Ausweis schon reizen, wegen den paar Tagen mehr Urlaub, die man dann bekommen könnte. Die könnte ich gut brauchen. Aber ich habe mich bisher gar nicht getraut, meinen Arzt danach zu fragen, weil ich Angst habe, mich lächerlich zu machen...:rolleyes: Und keiner meiner Ärzte hat bisher von sich aus etwas gesagt. Vielleicht ein Indiz, dass ich noch keinen Anspruch auf den Ausweis habe?

    Lg
    Sonja
     
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