Angst vor MTX

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Rita Wohlgemuth, 19. Dezember 2002.

  1. Hallo Ihr Lieben,

    bitte gebt mir mal eine Tipp. Seit 1990 habe ich rheumatoide Arthritis. In letzter Zeit nur noch in den Händen.
    Eine grosse Beule auf der rechten Hand habe ich mir Ende 1999 operieren lassen. Dieses Jahr ist mir die Strecksehne zerrissen. Die OP konnte leider nichts mehr retten. Jetzt hängt mir der Mittel- und der Ringfinger der rechten Hand durch und ich kann leider nicht mehr das 10-Finger-Schreibsystem (war wichtig für meinen Beruf). Eine zweite grosse Beule am linken Handgelenk hat noch keinen Schaden angerichtet, liegt aber auf der Sehne vom kleinen Finger. Ausserdem kann ich beide Zeigefinger nicht mehr zur Faust ballen und den Daumen rechts nicht gerade biegen. Ich habe das grosse Glück keine Schmerzen zu haben. Einen Rheumaschub habe ich höchstens 4-5 mal im Jahr von 1 bis 2 Tagen und nach dem Schock habe ich mich jetzt damit abgefunden. Nehme schon jahrelang Vitamin E und habe vor ein paar Jahren Azulfine genommen, die haben gut geholfen. Leider bekam ich schreckliche Depressionen und mir sind die Tabletten auf die Augen gegangen, hatte auf beiden Augen ständig Nebelschleier. War beim Rheumatologen, jetzt soll ich 15 mg MTX-Tabletten nehmen, habe aber fruchtbare Angst vor den Nebenwirkungen, da ich sehr empfindlich auf Tabletten reagiere und ja keine Schmerzen habe. Bitte schreibt mir mal wie es Euch nach der Einnahme geht und wie lange ? Am liebsten würde ich noch abwarten, das kann ein Fehler sein, aber was habe ich davon, wenn es mir von den Tabletten dann wirklich schlecht geht ?

    Viele liebe Grüsse und frohe schmerzfreie Feiertage
     
  2. kukana

    kukana Guest

    hallo rita,
    da du schon geraume zeit eine r.a. hast, weiss ich nicht wie schnell mtx bei dir wirken würde. ich selbst habe es rechtzeitig bekommen und bin nun nach 2 1/2 jahren auf einen gerineg dosis hinunter mit der aussicht mtx im nächsten jahr absetzen zu können. nebenwirkungen hatte ich wenig.

    du wirst auch antworten bekommen, wo mtx eine sehr gute wirkung innerhalb kurzer zeit hatte, aber aufgrund der erhöhten leberwerte abgesetzt werden musste.

    die kontrollen bei mtx sind zu anfang sehr engmaschig, damit man sofort reagieren kann, falls es zu einer nebenwrkung kommt. insofern solltest du den versuch nicht scheuen.

    bei mir hat es geholfen gelenkveränderungen zu vermeiden. auch meine sehnen sind besser beweglich geworden. fauststschluss ist wieder vollkommen möglich. deine beeinträchtigungen sind ja schon relativ stark. besprich das bitte noch einmal ausführlich mit deinem arzt.

    schönen tag noch
    gruss kuki
     
  3. atti

    atti Guest

    Hallo Rita,

    ich nehme seit Anfang des Jahres MTX, begonnen mit 25 mg. Ich bin dann schlagartig auf 15 mg runter, und der grosse Sprung hat mir nix ausgemacht.

    Mir ist nach der Einnahme (anfangs Spritzen) weder übel, noch bin ich müde. Ab und zu bekomm ich Kopfweh, die mit einer Paracetamol zu bekämpfen sind. Meiner Leber geht es hervorragend.
    Die einzige Nebenwirkung, die ich vom MTX habe ist der Haarausfall. Mit den 25 mg war das schlimm, auch für meine Psyche. Nach der Reduzierung ist aber auch der Haarausfall zurückgegangen, so dass er jetzt erträglich ist. Die wachsen alle schön nach, und es war auch nie so, dass andere mich darauf angesprochen hätte, ob ich ein Problem mit den Haaren hätte - das hab nur ich selber gemerkt.

    Geholfen hat mir das Medikament innerhalb von zwei Wochen, allerdings stand ich da noch unter einer hohen Cortison-Dosis. Mittlerweile hab ich wieder ein paar Probleme, weshalb ich das eine oder das andere wohl wieder hochdosieren muss. Mal sehen.

    Auf jeden Fall will ich dir damit sagen: probier es aus, und hab keine Angst davor. Es hilft manchen sehr, und wenn die Nebenwirkungen zu stark sind, kannst du es wieder absetzen. Es ist - zugegeben - ein starkes Medikament. Aber dafür ist die Wirkung auch stark ;-)

    beste Grüsse aus der Weihnachtsstadt in Franken
    atti

    [%sig%]
     
  4. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Hallo Rita,

    bei mir ist leider das eingetreten, was Kukana schon geschrieben hatte: Nach einem halben Jahr musste ich MTX wieder absetzen, weil plötzlich meine Leberwerte enorm angestiegen waren. Gewirkt hatte das Mittel bei mir hervorragend, deshalb bin ich auch ziemlich traurig, dass meine Leber nicht mitspielen wollte.

    Ich hatte MTX i.m. gespritzt bekommen. Außer Appetitlosigkeit und Müdigkeit über etwa 30 Stunden nach der Spritze gab es bei mir keine Einschränkungen im Wohlbefinden.

    An Deiner Stelle würde ich es ausprobieren. Schließlich wirst Du engmaschig kontrolliert, so dass eigentlich keine großartigen Schäden eintreten können. Ich denke, dass ich einfach Pech hatte.

    Ein feierliches, harmonisches und schmerzfreies Weihnachtsfest und liebe Grüße aus Tirol von

    Monsti
     
  5. Hofi

    Hofi Guest

    Hallo Rita,

    leider habe ich MTX wegen der Nebenwirkungen nicht vertragen. Dabei war die Spritze für mich etwas besser verträglich. Ich hatte es in Komb. mit Azulfidine und Perdnis. Da es nichts gebracht hat, außer Benommenheit, Überlkeit, Depris und Haarausfall wurde ich vor einigen Wochen auf Arava umgestellt. Den Tag danach bekam ich Folsäure. Gegen die Übelkeit gabs MCP Tropfen.
    Aber du weißt ja, dass es bei jedem anders wirkt und viele Poster schreiben auch, wie gut sie es vertragen.

    Ich glaube dir bleibt nichts übrig, als der Versuch. Ich denke mal, dass die Rheumamedis alles ganz schöne Bomben sind. Aber ich sage mir immer ohne wäre es noch schlimmer. Wenn es nichts bringt oder zu viele Nebenwirkungen gibt, muß man sich mit dem Doc wieder umorientieren.

    Gute Besserung und wenig Schmerzen.
    Allen ein fohes Fest und einen fleißigen Weihnachtsmann.

    Hofi
     
  6. Ich hab auch schon mehrere Basismedikamente ausprobiert,teilweise haben diese nicht mehr gewirkt oder hatten zu gosse Nebenwirkungen.Ich wollte nie MTX, weil ich nur schlecht davon gehört hatte.Nun nehme ich es seit 1 Jahr.Allerdings haben mir die Tabletten nicht geholfen.Nun spritze ich mir seit einem 3/4 Jahr wöch.1 x MTX 20 mg, in die Bauchdecke.Dabei geht es mir sehr gut und ich bin unabhängig vom Arzt.Nehme aber zusätzlich noch 2,5 mg Syntestan und wenn nötid Voltaren Dispers.
    Die erarteten Nebenwirkungen haben sich nicht so eingestellt.Ich hatte zwar am Anfang Haarausfall,aber das hat sich gegeben.Bin auch schon mal ein bischen müde und die Haut ist öfters recht trocken,aber damit kann ich leben.Bis jetzt sind meine Blutwerte auch o.k..
    Allso hab keine Angst vor MTX.
    Ein frohes Weihnachtfest und nicht so viel Schmerzen,wünscht Dir Kerstin.
     
  7. Hallo Rita,

    erstmal möchte ich dir sagen, dass du nicht allein bist und wir dich hier alle verstehen mit deinen Ängsten.
    Ich bin 27 Jahre alt, lebe seit 9 Jahren mit der cP. Ich habe 1997 ein Jahr lang MTX (10mg) in Tablettenform genommen. Hatte ein paar Nebenwirkungen, wie Haarausfall und Übelkeit - das war aber nicht tragisch. Jedenfalls ging es mir dann so gut, dass ich drei Jahre kein Basismedikament mehr brauchte. Dann wurden die Schmerzen wieder schlimmer. Nehme jetzt wieder MTX (17,5 mg) in Spritzenform und ich habe fast keine Nebenwirkungen. Allerdings schlägt es bei mir jetzt nicht mehr so gut an wie früher und werde wahrscheinlich bald auf Remicade wechseln. Informier dich umgehend über MTX, befrage verschiedene Ärzte, das hab ich auch gemacht.
    Letztendlich ist mir aber klar geworden, dass mein Körper ohne Basismedikament nicht zu bändigen ist.
    Ich wünsche dir viel Kraft für die richtige Entscheidung, liebe Grüße, Ulrike
     
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