Blut o.k. - trotzdem Schmerzen?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von schoko, 17. Dezember 2002.

  1. schoko

    schoko Guest

    Hallo, an alle,

    ich brauch mal wieder Euren Rat: Bei meinen letzten Blutuntersuchungen hat sich mein erhöhter ANA-Wert nach ein paar Monaten wieder normalisiert. Auch alle anderen Werte sind unauffällig - Blutsenkung usw. am oberen Grenzwert, aber eben unauffällig: Alles o.k. - wunderbar!
    Seit Mitte Oktober habe ich aber trotzdem wieder Schmerzen an altbekannten Stellen: Schulter, Ellenbogen, Knie und seit ca. 3 Wochen vor allem Finger. Computer schreiben am vormittag - eher frustig. Brot schneiden am Morgen - lieber nicht! Und die Kaffeetasse halte ich auch lieber mit beiden Händen.
    Ist das normal?? Der Doc meint, es sei doch alles prima. Eine konkrete Diagnose hatte ich sowieso bisher nicht, Verdacht auf cp.
    Hat jemand eine Idee dazu??
    Danke schon mal und herzliche Grüße
    Schoko
     
  2. kukana

    kukana Guest

    hallo schoko,

    zwei jahre lang habe ich so auch hinter mich gebracht, weil ja anhand der werte nichts zu entdecken war , musste ich erst akut krank werden und ins krankenhaus kriechen bevor etwas geschah.

    versuche eine zweite meinung einzuholen, evtl. gibts ja eine rheuma ambulanz bei dir in der nähe?

    gruss kuki
     
  3. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Hallo Schoko,

    genau so ist es bei mir, leicht erhöhte ANAs, mal ein sehr hoher EBV-Antikörper-Titer, minimal erhöhter Rheumafaktor, aber BSG und CRP stets geradezu bilderbuchmäßig - und das bei gleichzeitig mehreren deutlich sichtbar geschwollenen und sehr schmerzhaften Gelenken. Du siehst: Es gibt alles.

    Der Verdacht auf eine "entzündlich rheumatische Erkrankung" wurde erhärtet, nachdem bei mir 30 mg Cortison sehr schnell und sensationell wirkten. Außerdem wurde ein grad geschwollenes Gelenk punktiert und siehe da: Das Punktat zeigte ganz klar eine Entzündung (glaube, die Leukos waren stark erhöht).

    Zwischenzeitlich hieß es "seronegative cP", später dann "Psoriasisarthritis vom cP-ähnlichen Typ", jetzt wieder eher cP. Mir ist die genaue Diagnose eigentlich egal, hauptsache, es gibt Mittel, die mir helfen.

    Eines muss ich dazu aber auch sagen: Mein Hausarzt war mit dem Phänomen völlig überfordert und überwies mich angesichts der nicht übersehbaren Gelenkschwellungen und meines sehr angeschlagenen Gesamtzustandes vor 2,5 Jahren an die Rheumaambulanz der Uniklinik Innsbruck, wo dann auch irgendwann die Diagnose gestellt wurde. Auch ein Orthopäde mit Zusatzausbildung Rheumatologie ist normalerweise nicht der richtige Ansprechpartner, ebenso ein Internist ohne entsprechende Zusatzqualifikation. Bist Du bei einem internistischen Rheumatologen in Behandlung?

    Ich wurde mehrere Jahre lang als Simulantin abgestempelt und einmal auch in eine psychosomatische Klinik überwiesen. Danach ging es erst richtig los, zum Schluss konnte ich mir morgens noch nicht einmal mehr die Zähne putzen, geschweige denn ohne Hilfe duschen. Es waren an die 30 Gelenke gleichzeitig schmerzhaft entzündet. Erst dann hatte ich mich mal wieder zu einem Arzt getraut. Lass bloß nicht locker! Notfalls lass Dich in eine rheumatologische Fachklinik zur Abklärung einweisen, dann hättest Du nicht soviel Rennerei.

    Eine schöne Rest-Adventszeit und ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht Dir aus Tirol
    Monsti
     
  4. Mni

    Mni Guest

    Hi Schoko, das kenn ich leider auch, bei mir war bisher NIX erhöht, trotz erheblicher Beschwerden im Alltag, so wie Du sie auch beschreibst- nicht aufgeben-ich bin nun zu Doc. Langer! Gruß von Mni
     
  5. Ulla

    Ulla Guest

    Hallo schoko,
    kann mich den anderen nur anschließen, bleib dran!
    Auch bei mir sind alle Entzündungsparameter immer unauffällig gewesen, weshalb der Rheumatologe, den ich zuerst immer aufgesucht habe, mich noch nicht einmal richtig untersucht hat.
    Kein auffälliges Labor, keine Krankheit.
    In diesem Frühjahr waren dann unübersehbar sehr viele Gelenke gerötet, geschwollen und überwärmt, aber immer noch kein auffälliges Labor.
    Ein andere Rheumatologe stellte aber dann die Diagnose seronegative cP und wies mich in ein Rheumazentrum ein.
    Selbst jetzt bei einer im Ultraschall nachgewiesenen Synovitis der Hüfte, sind bei mir immer noch alle Entzündungswerte negativ.
    Deshalb bleib hartnäckig und gib nicht auf.
    Gruß
    ulla
     
  6. Pumpkin

    Pumpkin Guest

    Liebe Schoko,

    all diese Symptome hatte ich von Anfang an im rheumatischen hochentzündlichen Polyarthritis-Schub mit erkennbaren Blutwerten.

    Du musst dich unbedingt behandeln lassen und wenn dein Arzt dir nicht glaubt, druck unsere Antworten raus !!

    Alles Gute !

    Pumpkin
     
  7. Hallo Schoko,

    auch ich kann dir nur den Rat geben: dran bleiben!

    Allerdings kann ich gerade im Moment gut nachfühlen wie schwer das ist. Bei mir sind die Blutwerte meist auch vollkommen in Ordnung (bis auf eine Anämie, siehe mein Beitrag ein paar Zeilen weiter unten), trotzdem habe ich weiter Schmerzen. Und ich mache gerade ziemlich frustrierende Erfahrungen mit mehreren Ärzten durch. Sogar ein Aufenthalt in einer Rheuma-Reha-Klinik hat mich nicht weitergebracht, sondern meinen "Stand" beim Hausarzt eher verschlechtert, da das Hauptanliegen dieser Klinik wohl darin lag, mir meine Arbeitsfähigkeit zu bescheinigen (BfA Klinik) und man alle bisher gestellten Diagnosen einfach vom Tisch wischte !!!!! Dabei hatte ich so große Hoffnung in diesen Kuraufenthalt gelegt.

    Naja, und jetzt stehe ich auch da und weiss nicht wirklich weiter. Aber mir ist klar, ich muss mich einfach wieder aufrappeln und mein "Glück" eben beim nächsten Arzt suchen. Nur das es von Jahr zu Jahr, von Erfahrung zu Erfahrung immer länger dauert, wieder den "Drive" zu finden, einen neuen Versuch zu starten.

    Deshalb an dieser Stelle auch wiedermal der Dank an alle Forumler: DANKE dass ihr da seid, DANKE dass ihr alle von euren Erfahrungen erzählt und damit zeigt, dass man nicht alleine ist und DANKE für die immer wieder aufmunternden Worte! Ohne euch wäre das Alles noch viel, viel schwerer !!!!!

    Karin (Easy)
     
  8. mary

    mary Guest

    Hallo Schoko!!

    Lass bloß nicht locker!
    Meine Blutwerte sind allesamt bestens,keine Abweichung von der Norm.
    Trotzdem hab ich cp und "zum Glück" sieht man es an meinen Gelenken,sonst würd ich wohl als Simulantin dastehen.
    Diese "Anlaufprobleme" frühmorgens kennen wohl alle Rheumis.
    Kopf hoch und liebe Grüße aus Bayern - Pettersilia
     
  9. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Hi Schoko,

    schon richtig, druck das alles aus und zeige es dem behandelnden Arzt. Rheuma beginnt nun mal nicht immer so schön eindeutig schulbuchmäßig. Sag Deinem Arzt auch, dass es für einen Patienten, der selbst bedauerlicherweise oberdeutlich merkt, dass etwas nicht stimmt, nichts Schlimmeres gibt als nicht ernst genommen zu werden.

    Mein Motto ist immer: Ich lebe Zeit meines Lebens mit meinen Körper und wage zu behaupten, dass ich ihn einigermaßen gut kenne. Wenn er spinnt, so merke ich das. Dann möchte ich bitteschön keinen Mediziner gegenüber sehen, der das alles für Einbildung, psychosomatisch oder sonstwie (nicht ernst zu nehmend) hält. Seine Aufgabe ist es herauszukriegen, was uns plagt.

    Alles Gute für Dich und ein wunderschönes Weihnachtsfest aus Tirol von

    Monsti
     
  10. hallo schoko,

    ich leide seit meiner jugend ( bin jetzt fast 55 ) an einer rheumatischen erkrankung und seit ziemlich langer zeit führe ich über schmerzen, blutwerte etc. buch. ich bin voll berufstätig.

    meist ist ein guter zusammenhang zwischen erhöhten entzündungswerten und schmerzen festzustellen, aber nicht immer.
    zwei beispiele von mir:

    winter 2000/2001: CRP 93; BSG (1h) 68 - alle anderen Entzündungsparameter ebenfalls stark erhöht; einige gelenke stark geschwollen. - das alles trotz mtx ( 15 mg ) - aber: fast keine schmerzen, beweglichkeit eingeschränkt aber weitgehend o.k. allerdings sehr starker nachtschweiß und abends subfebrile temperatur.

    zur zeit: fast alle entzündungswerte o.k. BSG (1h) 2; CRP 17 - keine geschwollenen gelenke. aber: massive morgensteifigkeit bis in den frühen vormittag hinein; sehr starke schmerzen in den zehengrundgelenken und im linken sprunggelenk. ( noch immer bei 15 mg mtx im/wöchentlich).

    du siehst, schmerzen und labor korrelieren nicht immer hoch - leider wissen das die wenigsten ärzte - das ist ein jammer.

    alles gute

    uli p.
     
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