Tatsächlich Bechterew?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Gänseblümchen, 22. Mai 2007.

  1. Gänseblümchen

    Gänseblümchen Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich war heute mit meinem Blutbefund (HLA-B27 positiv) beim Orthopäden - und nachdem er die Röntgenbilder angesehen hat, stellte er fest, daß da wohl ein Bechterew im Anmarsch ist.

    Jetzt habe ich wieder eine Frage an euch: eigentlich schmerzt mir die BWS und HWS - in der LWS hatte ich nie irgendwelche Probleme. Ok, als die Schmerzen zu krass waren, daß ich Infusionen bekommen habe, da hat es schon auch nach unten gezogen - aber eher so, als würde der Schmerz oben sitzen und nach unten ausstrahlen.
    Kann es trotzdem sein, daß es tatsächlich Bechterew ist?? Das hätte ich für mich nämlich total ausgeschlossen!
    Ich hätte mir eher gedacht, daß es wenn auf so eine PSA geht (Erblich vorbelastet durch Psoriasis).

    Nächste Woche habe ich Termin beim Rheumaarzt - aber dennoch beschäftigt es mich derart, daß ich an nichts anderes denken kann :(
     
  2. regi

    regi Mitglied

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    hallo gänseblümchen
    bechterew ist nicht auf die lws beschränkt! manchmal schmerzt es oben, mal unten, mal überall, und manchmal sind ja sogar die augen entzündet oder wie bei mir auch die zehengrundgelenke. nun, ich wünsche dir viel kraft: mit bechti lässt sich leben - - - mal besser, mal schlechter, lass dich nur nicht unterkriegen!
    herzlich
    regi
     
  3. Gänseblümchen

    Gänseblümchen Neues Mitglied

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    Hallo Regi,
    Danke für Deine Antwort!


    Ich bin aber immer noch so skeptisch: mir tun weder die Gelenke weh, noch die LWS (im moment zum glück auch nicht die BWS oder HWS), habe nicht wirklich Morgensteifigkeit (wobei ich es mir jetzt schon manchmal einbilde), keine Augenentzündung ... einfach nichts von alledem. Ich meine ich bin eh froh darüber, aber trotzdem irritiert es mich jetzt ziemlich!

    Gibt es außer dem HLA-B27 und dem Gespräch mit dem Arzt noch Anhaltspunkte, die das ganze bestätigen können? Sieht man wirklich im Röntgen den Beginn eines Bechterew??

    Und noch was: Was wird mich beim Rheumaarzt erwarten? Macht er spezielle Untersuchungen?
     
  4. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Bechtiuntersuchungen

    Hallo Gändeblümchen,

    es gibt ganz unterschiedliche Ausprägungen des Bechti.

    Was konnte denn der Orthopäde da sehen? Hat er von Flöckchenbildung gesprochen? Was hat er genau gesagt? Hat er dir was Sichtbares gezeigt?

    Wenn man den Bechti im Röntgenbild im Frühstadium sehen kann muss man entweder den ganzen lieben langen Tag nix anderes machen oder aber es ist schon soweit fortgeschritten, dass sich im Röntgenbild Veränderungen erkennen lassen.

    Orthopäden sind nicht grade Glanzlichter in der Erkennung eines Bechterew.

    Beim Rheumatologen werden verschiedene Bewegungsabläufe begutachtet. Sowas wie z.B.:
    - nach vornüber beugen
    - den Rumpf drehen
    - Atembreite
    - Klopfen auf die Iliosakralgelenke
    - Kinn auf Brust und in den Nacken legen ( Winkel werden gemessen)
    - Finger/ Bodenabstand
    - Kopf/Wandabstand
    - Durchbewegung der Hüften, weil die beim Bechterew sehr häufig betroffen sind.

    Für diese Tests gibts auch ganz tolle Bezeichnungen, z.B.

    Schober & Ott http://www.gvle.de/kompendium/allgemein/03/03.html

    Ausserdem wird du zwei Fragebögen bekommen , die dich in einen BASDAI und BASFI Status einreihen werden.
    http://www.gvle.de/kompendium/allgemein/03/03.html
    http://www.bechterew.de/basfi.pdf

    Noch ein Rat, damit diese Bewertung neutral und ungeschönt ausfallen kann lerne die Fragen nicht gleich auswendig ;) . Wichtig ist, dass du spontan antwortest. Damit wird deine Krankheitsaktivität ausgerechnet.

    Mehr fällt mir spontan nicht ein. Was i.d.R. noch gemacht wird ist ein Blutbild mit Klärung des RF, HLA-B27, CRP und BSG.
    MRT und CT können sein , müssen aber nicht.

    So :confused: glaub das wars.

    Viele Grüße
    Kira
     
  5. Gänseblümchen

    Gänseblümchen Neues Mitglied

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    Hallo,

    Danke für die rasche, ausführliche Antwort :)

    Also beim Röntgen sprach er irgendwas von einer "Perlenschnur" (weiß aber nicht, ob er meinte, daß er die sieht oder nicht). Er hat sich das Röntgen das Bild von der Hüfte angesehen - und da ist auf der einen Seite so ein Strich, auf der anderen Seite ist dieser Strich nicht in einem durch sondern unterbrochen. Wenn ich es mir jetzt ansehe, kann ich das auch sehen - und auf der Seite wo der Strich (sorry für die doofe Darstellung) durchgehend ist, hatte ich schon recht oft Schmerzen - zwar nicht so schlimm aber doch. Dachte immer, daß meine Nieren klopfen würden.
    Irgendwelche Zacken, die man scheinbar bei Bechterew sehen würde, sind seinen Angaben noch nicht da, würden aber erst in einem späteren Stadium kommen.

    Danke auch für die gute Schilderung, was beim Rheumaarzt gemacht wird - jetzt weiß ich wenigstens, was mich erwartet.
    Die Blutuntersuchungen liegen ja schon vor - die werde ich dann wohl mitnehmen.

    Danke!
     
  6. Jula

    Jula Der Solling ist groß

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    Am schönen Solling
    Hallo Gänseblümchen,
    auch bei mir ist die Diagnose jahrelang unklar gewesen.HLAB27 positiv,Rheumafaktor mal Positiv mal negativ und nun die Diagnose PSA,obwohl ich da nicht so richtig dran glaube sondern eher an MB,da da eine familiäre Disposition besteht(Mutter,Schwester und 3 Onkel).Ist letztendlich aber egal,behandelt wird ja ähnlich.Ich hoffe nun nur noch,das das MTX endlich anschlägt und dann sehen wir weiter.
    Lieben Gruß
    Jula
     
  7. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Perlenschnur ist eine Anhäufung von Errosionen, die können allerlei Ursache haben.

    :) Kira
     
  8. regi

    regi Mitglied

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    Hallo Gänseblümchen
    ich würde mich von dieser Diagnose eines orthopäden jetzt nicht gleich irre machen lassen. Warte mal ab, was der Rheumatologe dazu sagt. HLA B27 heisst ja auch noch nicht, dass Du wirklich einen Bechti hast: es gibt ja offenbar auch Leute, die trotz positivem HLA B27 keinen MB haben.
    Und: es ist durchaus "normal", dass man zwischendurch weniger oder sogar keine schmerzen hat. vertrau einfach deinem körper und such dir einen guten Rheumatologen, der Dich ernst nimmt. Das ist das wichtigste.
    Herzlich
    Regi
     
  9. Gänseblümchen

    Gänseblümchen Neues Mitglied

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    Danke für die aufmunternden Worte :)

    Habe schon nächste Woche den Termin bei einem Rheumaarzt - aber das Warten macht einen fast krank.

    Der Orthopäde ist sich sicher, daß es MB ist - allerdings meinte er, ich solle erstmal gar nichts machen und erst dann zu einem Rheumaarzt gehen, wenn die Schmerzen wiederkommen. Habe mich jetzt selber entschieden (auf Anraten einiger Forumuser hier), doch gleich zu gehen. Ich hoffe nur, der Rheumaarzt hält mich dann nicht für total hysterisch :o Aber jetzt die "sichere" Diagnose vom Orthopäden zu bekommen und nichts tun, halte ich einfach nicht aus!
     
  10. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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  11. Hypo

    Hypo NO-HYPO.....

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    hallo kira,

    kannst du mir sagen was für ein zusammenhang zwischen bechti und hüfte besteht? ich habe psa oder werde ein bechti und habe arthrose und arthritis in der hüfte.danke dir.

    LG hypo
     
  12. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Hallo Hypo,

    ähm das
    versteh ich nicht recht, erklär mal bitte.

    Beim Bechterew ist die Hüfte sehr häufig in Mitleidenschaft gezogen.

    Auszug vom DVMB
    Wieso und warum die Hüfte bei sehr vielen Bechtis nicht lange mitmacht weiß ich nicht. Ich denke das hat evtl. etwas mit Fehlhaltung etc zu tun.
    Ausserdem spielt sich ja ein Hauptteil der Entzündung ziemlich in der Nähe am Kreuz-Darm-Bein statt.

    Insgesamt ist die Prognose ungünstiger, wenn die Erkrankung schon früh auftritt, vor dem 18. Lebensjahr. Ungünstig ist ebenso:
    • [FONT=Helvetica, Arial]die Unwirksamkeit von NSAR, [/FONT]
    • [FONT=Helvetica, Arial]schwere Versteifung der Wirbelsäule in ungünstiger Stellung und[/FONT]
    • [FONT=Helvetica, Arial]Befall des Hüftgelenks.[/FONT]
    Man sagt bei Periphärer Gelenkbeteiligung , speziell Hüfte und Uveitis kann man von einer schlechten Prognose sprechen.

    Viele Grüße
    Kira
     
  13. Gänseblümchen

    Gänseblümchen Neues Mitglied

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    Hallo Kira,

    erstmals Danke für den Link - habe ich mir gleich angesehen!

    Ich war ja bereits bei einer Rheumaärztin. Viel hat sie noch nicht gesagt, hat mir aber eine Überweisung zum MRT der Kreuz-Darmbein-Gelenke gegeben - das ist aber noch ausständig.
    Als ich sie darauf hingewiesen habe, daß der Orthopäde der Meinung sei, am Röntgenbild etwas zu sehen, hat sie sich eher die Wirbelsäule selber angesehen und gemeint, daß zwischen BWS und LWS etws "sein könnte". Die Kreuz-Darmbein-Gelenke (dort wollte der Orthopäde ja eine Veränderung gesehen haben) hat sie sich gar nicht angesehen - da will sie lieber das MRT abwarten.

    Ansonsten haben sie noch den Finger-Boden-Abstand gemessen, irgendeine andere Messung, bei der sie mir Striche auf den Rücken gemalt haben und sonst einfach gefragt, was so meine Beschwerden sind.
    Die Ergebnisse von den "Bück"-Tests weiß ich allerdings. Meine Angaben fanden sie zum Teil sehr in die Richtung von MB gehend, andererseits "fehlen" zum Glück einige andere Dinge wie Magen-Darm-Beschwerden, geschwollene Gelenke etc.

    Die Ärztin meint, daß ich mit dem MRT in 5 Wochen wieder kommen soll und sie macht dann weitere Bluttests. Bei den bisherigen war ja über gut 6 Monaten die BSG erhöht - jetzt ist sie ziemlich im Rahmen und meine Schmerzen sind seither auch ziemlich weg.

    Dei Ärztin meint auch, sie möchte noch ausschließen, daß es sich um einen Virus handelt da es hier auch welche Gibt, die sich auf die Gelenke schlagen. Was genau sie meint, weiß ich leider nicht - habt ihr vielleicht eine Ahnung :confused:

    Also: Es heißt wieder einmal Warten :( Und das ewige Warten macht mich ganz verrückt!
     
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