Was genau bedeutet Remission?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Sanchen, 27. April 2007.

  1. Sanchen

    Sanchen Neues Mitglied

    Registriert seit:
    13. April 2007
    Beiträge:
    265
    Ort:
    BW
    hallo:)
    wer von euch kennt sich damit aus.

    Wenn die rheumatische Erkrankheit in Remission ist, bedeutet das dann:


    1. Ende der RA- folglich- braucht es keine Medikamente mehr
    oder
    2. Ende des Symptoms "Entzündung" -aber nur- unter weiterer Einnahme der Medis?
    Und

    ist da was Wahres dran, dass es zu keiner Remission kommen kann, wenn man zu Beginn der Krankheit, länger als 3 Monate, unbehandelt bleibt?

    lg Sanchen
     
  2. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    3.234
    Hallo Sanchen,

    hier findest Du Infos zu Deiner Frage (auf den Link klicken)

    Remission

    Zitat:
    Rückbildung der Erkrankung", Krankheitskontrolle. Man unterscheidet bei der Therapie rheumatischer Erkrankungen eine komplette Remission von einer teilweisen ("partiellen") Remission.

    Eine komplette Remission bedeutet das Freisein von Symptomen und das Fehlen von Zeichen einer Krankheitsaktivität, z.B. bei Blutuntersuchungen.

    Eine teilweise (partielle) Remission bedeutet eine Besserung von Symptomen und ein Rückgang der Krankheitsaktivität, z.B. meßbar durch eine Verbesserung der Blutergebnisse, der Patient ist aber nicht völlig beschwerdefrei und / oder es bestehen bei den Blutuntersuchungen noch Zeichen einer entzündlichen Aktivität (z.B. Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit (Blutsenkung) oder des c-reaktiven Proteins).
    Zitat-Ende

    Remissionskriterien


    Ich denke nicht, daß man pauschal sagen kann, wann es zu einer Remission kommen kann und wann nicht.
    Grundsätzlich können leichtere Krankheitsverläufe sicher eher gestoppt werden, als schwere Krankheitsverläufe.
    Ferner sollte die Erkrankung möglichst früh erkannt und behandelt werden.

    Frühsymptome

    Dafür können die Ärzte folgenden Fragebogen ausfüllen:

    Screening-Bogen für frühere Arthritis


    Wenn die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird (wünschenswert) oder sie nach einiger Zeit diagnostiziert wird (realistisch), sollte i.d.R. eine Basistherapie angestrebt werden.

    Medikamente

    [​IMG]


    Ziel der schnell einsetzenden Therapie ist, daß systhemische Aktivitäten und erosive Veränderungen verhindert werden und hoffentlich eine Remission erzielt wird.

    LG
    Sabinerin
     
  3. Christi

    Christi Mitglied

    Registriert seit:
    29. März 2007
    Beiträge:
    957
    Ort:
    Bad Urach
    Was genau bedeutet Remission

    Hallo Sanchen,

    Remission bedeutet nicht das Ende von RA, denn momentan gibt es noch keine Heilung. Es ist nur so, wenn man mit dem Medis richtig eingestellt ist, daß dann die Krankheit zum Stillstand kommt, d.h. aber nicht, daß man dann keine Medikamente mehr nehmen muß. Die krankheit kann auch über längeren Zeitraum ruhen, aber zu jeder Zeit wieder ausbrechen. Ob es in Zeiten der Remission ganz ohne Medis geht, kann ich aus eigener Erfahrung noch nicht sagen, denn hab das Glück noch nicht erlebt, wahrscheinlich wird nur reduziert.

    Ich glaube nicht, daß das mit den 3 Monaten ohne Therapie am Anfang stimmt, denn bis die Diagnose erst mal steht vergehen ja meist schon Monate. Nur spricht man eigentlich erst von einer chronischen Erkrankung, wenn die Beschwerden mindestens seit 6 oder 8 Wochen bestehen.

    Sicher werden Dir zu diesem Thema noch mehr schreiben, die vielleicht aus Erfahrung sprechen.

    Sehe gerade, Sabinerin war schneller als ich, hat Dir glaub ich alles noch ausführlicher erklären können.

    Liebe Grüße
    Christi
     
  4. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    3.234
    Hallöchen,

    hier gibt es Infos zur "Früharthritis-Diagnostik" (auf den Link klicken)

    Frühe Rheumatoide Arthritis


    1. Die frühe rheumatoide Arthritis

    Very early rheumatoid Arthritis (< 16 Wochen)
    Early rheumatoid Arthritis (< 2 Jahre)


    Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass sich die sehr frühe bis frühe Therapieintervention bei einer rheumatoiden Arthritis prognostisch günstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Liegt eine rheumatoide Arthritis vor, sollte innerhalb von drei Monaten mit einer krankheitsmodifizierenden Therapie begonnen.

    Zitat-Ende


    Zitat
    Die frühzeitige Therapieintervention kann die Prognose der rheumatoiden Arthritis deutlich verbessern. Voraussetzung dafür ist die Filterung der frühen Verlaufsformen. Um diesen Prozess zu unterstützen, sollten die Patienten mit dem dringenden Verdacht auf eine entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankung sogenannten Früharthritis-Sprechstunden zugewiesen werden, die innerhalb des Kompetenznetzes Rheuma an verschiedenen Standorten in Deutschland etabliert wurden.
    Zitat-Ende


    Ziel ist es also, die Erkrankung möglichst früh zu erkennen, damit man möglichst früh eingreifen und evt. eine Remission erreichen kann.

    Bei erosiven, aggressiven Verläufen wurde festgestellt, daß innerhalb der ersten Jahre sehr schnell und sehr umfangreiche Gelenkzerstörungen entstehen können, deshalb ist die Früherkennung so wichtig.

    LG
    Sabinerin
     
  5. Sanchen

    Sanchen Neues Mitglied

    Registriert seit:
    13. April 2007
    Beiträge:
    265
    Ort:
    BW
    Vielen Dank Sabinerin und Christi

    Remission bedeutet also symptomfrei aber nicht frei von der Krankheit selbst und das mit oder auch ohne Medis.
    Bei Rheuma scheint wohl alles möglich zu sein. Also könnte theoretisch auch jemand der lange nicht oder der schlecht oder falsch behandelt worden ist, später doch noch eine Chance auf Remission haben.

    Ich hatte als Kind angeblich juvenile Arthritis, wurde aber nie ausreichend behandelt. Bisschen Cortison und Ammuno, Zinkleimverbände für Hand- und Fussgelenke, Salbe und Tropfen für die Augen. Genau weiß ich das nicht mehr – ist ja auch schon sooo lange her. Trotzdem kamen die Symptome streckenweise zum Stillstand. Aber über viele Jahre gesehen bis heute waren nach und nach immer mehr Gelenke von Entzündungen und Schmerzen betroffen.
    Jetzt frage ich mich, ob es möglich ist, dass die vermeintliche juvenile Arthritis der Kindheit in Remission ist und eine andere rheumatische Erkrankung stillschleichend an ihre Stelle gerückt sein könnte. Zum Beispiel Psoriasisarthritis. Früher hatte ich keine Psoriasis und keine Rückenbeschwerden. Oder gibt es eben doch seronegatives Rheuma ohne großartige Entzündungszeichen und namenlos, das langsam die Gelenke zerstört?
     
  6. Monsti

    Monsti das Monster

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    6.938
    Ort:
    am Pillersee in Tirol
    Hallo Sanchen,

    diese Frage beschäftigt mich seit Monaten, denn allein unter Arava war ich schon seit über einem Jahr so gut wie beschwerdefrei. Das Cortison hatte ich bereits im Sommer 2004 auf 0 geschlichen. Für mich war das ganz klar eine Remission, unter der ich es vor einigen Wochen wagte, das Arava nur noch alle 2 Tage zu nehmen (statt 20 mg also nur noch 10 mg tgl.). Teilweise nahm ich sogar nur noch alle 3 oder 4 Tagen eine Tablette. Die Quittung habe ich seit einigen Tagen: Beide Handgelenke, der Nacken und einzelne Fingergelenke fangen wieder an zu maulen, und es wird täglich schlimmer - sicher auch durch die derzeitige Wärme. Ich werde also ganz brav wieder meine 20 mg täglich nehmen und froh sein, dass es mir unter dieser Medikation so gut geht. Okay, war ein Versuch, und der ist misslungen ...

    Liebe Grüße
    Angie
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden