Schwanger und Rheuma

Dieses Thema im Forum "Rheuma und Schwangerschaft" wurde erstellt von Silkcut, 21. März 2007.

  1. Silkcut

    Silkcut Neues Mitglied

    Registriert seit:
    21. März 2007
    Beiträge:
    1
    Hallo.

    Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob "neues Thema erstellen" tatsächlich schlicht und ergreifend bedeutet, dass ich eine Frage an Euch forum_user stellen kann (?)
    Da ich allerdings schon seit einiger Zeit als Gast auf Eurer Seite nach Infos über rheumatische Erkrankungen surfe, habe ich beschlossen, mich jetzt doch registrieren zu lassen.
    Diese Feststellung zeigt euch also, dass ich mich hier definitiv auf Neuland befinde.
    Okay - ich habe folgendes Problem: im November 2005 hatte ich eines morgens ganz plötzlich total steife und dicke Finger. Zunächst dachte ich, es läge nur daran, dass wir zu dem Zeitpunkt gerade eine Wohnung renoviert hatten, und ich mir aufgrund des tagelangen Tapetenabreißens einfach sowas wie Muskelkater eingefangen hatte.

    Doch offensichtlich war das ein Irrtum - diese Morgensteifigkeit ging einfach nicht weg und dauerte ca. 20 bis 30 Minuten. Dazu gesellten sich im Frühjahr 06 dann auch mal Gelenkschmerzen hier und da (allerdings nicht symmetrisch). Nachdem ich den verdacht bekam, "Rheuma" zu haben, informierte ich mich über die Symptome etc. hier im Internet und musste feststellen, dass sich der Verdacht, unter einer rheumatischen Erkrankung zu leiden wohl eher bestätigt als dass er verworfen werden kann.

    Nun mein Problem: da ich Lehramts-Studentin bin und totale Angst hatte/ habe, mit einer "Rheumadiagnose" keine Anstellung nach dem Ende meines Studiums zu bekommen, habe ich einfach mal beschlossen, die Symptome weitestgehend zu ignorieren.
    Da ich (zumindest bisher) meine Zipperlein eher als unangenehm denn als wirklich schmerzhaft empfunden habe, klappte das bisher auch ganz gut - obwohl mir meine eigene Ignoranz doch auch so die ein oder andere unruhige Nacht beschert hat.
    Dieses Wochenende habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht, der positiv war. Und jetzt bin ich total überfordert damit, was ich tun soll:

    - habe gelesen, dass sich der Krankeitsverlauf bei vielen Rheumatikerinnen nach der Geburt drastisch verschlechtert...
    - ich habe Angst davor, dass ich irgenwann nicht mehr für meine Familie da sein kann (bin verheiratet, habe eine fünfjährigen Sohn und eine Pflegetochter)...
    - dass ich meine Prüfungen (die seit langem überfällig sind - immerhin bin ich 31) noch nicht mal im Laufe des nächsten Jahres machen kann, sollte es mir evtl. schlechter gehen...
    ich weiß, dass man eigentlich nicht meckern sollte, denn in anbetracht der schwangerschaft sollte ich zumindest froh sein, dass ich noch keine Medikamente bekommen habe, aber

    # Ich weiß einfach nicht, wie ich jetzt weiter vorgehen soll?
    # Ist es verantwortbar ein zweites Kind zu bekommen? Wisst ihr etwas über die Prognose bei so einem verhätnismäßig milden (oder langsamen? --- ist er das überhaupt?) Krankheitsverlaufwie er mir bei mir vorkommt?
    # Vielleicht sind meine Beschwerden albern im Gegensatz zu denen, von denen ich hier schon teilweise gelesen habe - Sorgen mach ich mir langfristig aber doch?
    # Sollte ich mich zuerst an irgendeinen Rheumatologen wenden, der mir sagt, welcher Gyn sich mit Schwangerschaft u Rheuma auskennt (bin vor nicht allzu langer zeit umgezogen u habe hier nichtmal wirklich eine Frauenärztin), da ich irgendwo gelesen habe, dass es dann schon als Risikoschwangerschaft gilt?

    Oje, dass sind jetzt 1000 Fragen - ich dachte immer, so schlimm sei das nicht, dass das Rheuma noch nicht diagnostiziert wurde (ich wollte das ja sogar nicht), aber nun kann ich das nicht einfach weiter ignorieren.

    Ich würde mich sehr über ein paar Hinweise, Tipps oder Erfahrungen freuen, ich muss jetzt auch schnell entscheiden, wie es weiter geht!

    Vielen, vielen Dank im Voraus, silkcut :confused:

    P.S. Auf irgendeiner "Rheumaseite" wird so ein Servicetelefon angeboten, bei dem man angeblich Mediziner mit seinen Rheumafragen bombadieren kann - taugt das was oder sind das nur ein paar Call-Center-Angestellte? Weiß das jemand?
     
  2. Colana

    Colana Musikus

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    Schleswig-Holstein
    Hallo ihr Beiden,

    schaut mal hier unter das Posting No 7:

    http://www.rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=24413

    Da sind eine Menge Links mit Infos in Sachen Schwangerschaft. Normalerweise könnt ihr mit Rheuma schwanger werden. Werden Basismedis eingenommen, wie z. B. MTX, muss es eine Zeitlang ausgesetzt werden, um Schäden am Erbgut zu vermeiden. Klingt doof - ich weiß.

    Häufig ist es so, dass mit der Geburt und in der Zeit danach ja auch Hormonumstellungen erfolgen. Da kann es sein, dass es zu einem Rheuma-Schub kommen kann oder auch andere Krankheiten ausgelöst werden können. (Ich wußte es bis dato auch nicht).

    Ich bin Rheumatikerin, ich habe ein 18 monatig altes Kleinkind und es geht. Sicher - manches Mal denke ich, wie sollst Du es nur schaffen, aber immer schön langsam und mit der Ruhe. Baby wurde neben das Bett gestellt, so brauchte ich nicht aufzustehen. Mit der Zeit wird es einfacher, weil auch das Kind immer selbständiger wird. Vielleicht könnt ihr ja auch Euch dann auch auf Eure Freundinnen oder Eltern usw. verlassen. Eure Partner werden sicherlich nach der Arbeit Euch helfen wollen.

    Viele Grüße
    Colana
     
  3. Frank124

    Gesperrter Benutzer

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    5. Dezember 2005
    Beiträge:
    193
    Hallo Silkcut,

    Erstmal willkommen im Forum.
    Kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschliessen.
    Zuerst sollte die Vorfreude auf die Geburt Deines Kindes überwiegen.
    Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt, was Nachteile und Vorteile für den Krankheitsverlauf haben kann. Meistens überwiegen die Vorteile. Beim Thema Renovierung fällt mir sofort die Möglichkeit der Schadstoffbelastung ein. Es wäre nicht der erste Fall, wo nach Renovierungen die ersten Anzeichen von "Rheuma" aufgetreten sind.
    Bei einer Bestätigung dieser Ursache wäre eine Ausleitung mit z.B. Koriander oder Algenpräparaten vielleicht eine Möglichkeit, es im Anfangsstadium zu "bekämpfen". Auf jeden Fall solltest Du Dich nicht zu sehr ängstigen, denn psychischer Stress ist da eher kontraproduktiv.

    Gruß

    Frank
     
  4. Antje Müller

    Antje Müller Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    99
    Hallo silkcut,

    also so wie du dein Befinden beschreibst solltest du dir zuerst darüber gedanken machen, ob du noch ein Kind möchtest oder nicht. Die vermeindlichen Probleme, die das Rheuma mitsich bringen sind zu bewältigen.
    Ich habe seit 10 Jahren Rheuma, mit Basismedis, Cortison und allem was irgendwie dazu gehört. Ich konnte vor 2 Jahren alle Medis absetzten und bin jetzt im 7 Monat schwanger. Sicher es gibt auch in der Schwangerschaft Hochs und Tiefs, aber die gibts mit Sicherheit auch ohne Rheuma. Was nach der Entbindung kommt kann man sowieso nicht im Voraus sagen, vielleicht sind deine Beschwerden auch vollständig weg!? Wenn nicht kann man sie mit Medikamenten und/oder Homöopathie und Akupunktur (je nach Ausmaß der Erkrankung) gut in den Griff bekommen.
    Wenn sich bei dir die Befürchtung Rheuma bestätigt, mußt du nicht zwangsläufig alle Zukunftspläne über Bord werfen. Ich habe trotz Rheuma eine Vollzeit Stelle als Laborantin, habe nebenher ein Fernstudium gemacht und mit Erfolg abgeschlossen, bin sportlich aktiv (bin Übungsleiter für Gesundheitsport in einem Verein), gehe auch alpin Skifahren und mache alle Dinge, die meine "gesunden" Freundinnen auch tun.

    Du siehst also, man krigt sein Leben auch mit Rheuma in den Griff.

    Ich würde an deiner Stelle mal einen Rheumatologen kontaktieren.

    Eine Schwangerschaft mit Rheuma ist keineswegs eine Risikoschwangerschaft! Wie so auch?

    Ich wünsche dir viel Glück.
    Antje
     
  5. deep

    deep Neues Mitglied

    Registriert seit:
    12. März 2007
    Beiträge:
    18
    klar geht das

    Hallo silkcut,

    also erfahrungsgemäß kannst du natürlich ein Kind bekommen und dich danach einstellen lassen. Es ist mit den Symptomen segr unterschiedlich während einer Schwangerschaft, mal sind sie so gut wie nicht mehr vorhanden oder verschlimmern sich, das ist vorher nicht zu sagen. Ich denke schon dsa du dieses Kind bekommen solltest, da auch nicht wirklic sicher ist, ob es Rheuma ist und auch wenn, es gibt Medikamente hinterher und Rheuma heißt ja nicht, das du irgendwann dich nciht mehr bewegen kannst.

    Auf jeden Fall gibt es Medikamente ud auch Möglichkeiten im Nachhinein, dich dementsprechend deiner Diagnose einzustellen. Auf jeden Fall suche dir einen Gynäkologen und dann einen Rheumatologen, die dann zusammen arbeiten sollten, wenn es um eine Schwangerschaft geht. Da du ja im Moment auch noch keine Thjerapie hast bezüglich des Rheuma udn auch keine wirkliche Diagnose, mache eines nach dem Anderen.

    Also ich persönlich würde das nun jetzt nicht abhängig machen, ob du das kind bekommen solltest oder nicht.

    Meine Meinung

    Alles Liebe und Gute Deep :)
     
  6. sonnenliebe

    sonnenliebe Mitglied

    Registriert seit:
    16. März 2004
    Beiträge:
    169
    Ort:
    Baden-Württemberg
    Hallo Silkcut

    ich kann dir zur Mut zu sprechen, dein Studium fertig zu machen. Habe auch auf Lehramt studiert und dann was anderes gemacht, und nun das REf nachgeholt, habe es auch erst mit 34 begonnen!
    Sicher bekommst du mit Rheuma auch eine Stelle, es bleibt allerdings offen, ob du verbeamtet wirst oder nicht. Wenn nicht, dann kannst du trotzdem auf Lebenszeit angestellt werden. Also auch gut!
    Kommt darauf an, was der Arzt beim Gesundheitsamt schreibt.
    Ich habe derzeit auch eine Angestelltenstelle, die aber in eine Lebenszeitstelle umgewandelt werden kann. Also, für diesen Punkt Kopf hoch :)

    Fragen zur SS kannst du im Inselspital in Bern (?) stellen, das ist eine Anlaufstelle für Schwangere Rheumapatienten!

    LG, sonnenliebe
     
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