Hallo zusammen, Brauche heute einen Ort an dem ich meinen Frust abladen kann. Ich betreue ältere Menschen und Menschen die Hilfe im Haushalt brauchen. Vor drei Wochen kam ein Pat von mir ins Krankenhaus. Habe ihn dort auch fast täglich besucht . Hans so heisst mein Pat lebt seit fast zwei Jahren im betreuten Wohnen. Er ist so ne arme Socke er hatte weder grossartig Klamotten noch sonst was. Wir haben ihn mit allem versorgt was er so braucht. Habe ihm auch drei mal die Woche essen gemacht und vorbei gebracht Und einmal die Woche geputzt. In der ganzen Zeit hat es keiner seine Kinder geschafft einmal nach Ihrem Papa oder Opa zu schauen.Was ja schon ein Armutszeugniss ist. Auch im KH war keiner. Letzte Woche konnte ich dann nicht mehr ins Krankenhaus da meine Tochter mein Sohn und Ich influenza A hatten. Es ging Hans aber so schlecht und ich durfte nicht hin. Am Freitag also gestern rief seine Tochter bei mir an und sagte das Hans verstorben sei. Ich war nur noch platt und traurig. Wie sich nun rausstellte ist Hans schon am Mirrwoch verstorben und kein Mensch war bei ihm. Er musste ganz alleine sterben.Ich fragte seine Tochter warum sie nicht da war . Antwort ach er merkte das eh nicht mehr. Diese Aussage treibt mich zur Weissglut. Denn Sterbebegleitung ist was wichtiges für mich. Die ganze Zeit kein Kontakt zum Vater und nun tritt sie die Wünsche Ihres Vaters mit den Füssen. Ich hatte mit Hans einen Betreungsvertrag und das war mir wichtig denn so konnte ich doch vieles für Ihn erledigen. Am Montag ist Beisetzung. Hans wollte in einer Urne beigesetzt werden . Und was macht die Tochter. Erdbestattung da sie komplett gegen eine Feuerbestattung sei. Oh ich könnte heulen. Alles was ihm wichtig war wusste ich und keiner hat nachgefragt bei mir. Aber der Oberhammer ist schon das die Tochter am Freitag Mittag nochmal anrief(war auf Arbeit drum AB) und aufs Band sprach. Ich solle doch gefälligst den Schlüssel der Wohnung im Büro abgeben. Ich bräuchte ihn nun nicht mehr. Aus ein Leben zu Ende fertig du kannst gehen. Dabei sind noch einige Sachen die ich gerne wieder hätte.Ich weiss nicht ob seine Kinder überhaupt das Wort Gefühle kennen. Aber so ist es . Unsere Family war Hans seine Ersatfamilie und in diesem Sinne werde ich Hans diese Worte mit ins Grab geben Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf, die Vögel aber singen, wie sie gestern sangen. Nichts ändert diesen Tagesablauf, nur Du bist fortgegangen Du bist nun frei. und unsre Tränen wünschen Dir Glück (J.W.Göthe) Habe Euch nun genug genervt aber es war mir einfach wichtig gellini
Hallo gellini! Sei mal herzlich umarmt. Laß deine Trauer und auch die Wut mal heraus. Vielleicht hilft es dir ja mit deiner Familie über Hans zu sprechen. Du hast alles, was dir möglich war getan und Hans die letzte Zeit begleitet. Er wußte das sicher zu schätzen und war froh dich zu haben. Hoffentlich kannst du wenigstens auf der Beisetzung noch einmal für dich selbst von ihm Abschied nehmen. Alles Liebe Mag
Hallo Gellini, laß dich mal in den Arm nehmen. Er weiß, was du für ihn getan hast und hat es zu schätzen gewußt. Es ist traurig, wenn die Familie sich so verhält. Aber du hast ihm schöne Stunden bereitet und warst für ihn da. Er weiß auch, warum du die letzten Stunden nicht bei ihm sein konntest. Du schreibst, Eure Familie war seine Erstfamily. So habt ihr ihm schöne Stunden bereitet. Behalte ihn in Erinnerung. Lieben Gruß Sonnenschein
Liebe Gellini, Du hast nun einen weiteren Engel, der auf Dich acht gibt ... Sei nicht so traurig, jetzt ist Hans wirklich frei und ohne Elend. Rosarot
liebe gellini, ich habe das mit grossem mitgefühl, trauer und bestürzung gelesen. ich kann deinen zorn verstehen! es ist bitter, wenn im alter niemand der eigenen familie da ist, und der letzte weg allein gegangen werden muss........ aber hans hatte dich, seine ersatzfamilie, und das muss für ihn eine grosse freude gewesen sein. du hast alles getan was du konntest, und hans ist dir mit sicherheit sehr dankbar gewesen! ich grüsse dich herzlich, marie
Guten Tag Gellini, deine Zeilen haben mich tief bewegt. Und ich kann gut verstehen dass du sehr traurig bist, weil du im entscheidenden Augenblick nicht bei Hans sein konntest. Unmöglich finde ich das Verhalten seiner Tochter. Es ist schon schlimm sich nicht um seine nächsten Angehörigen zu kümmern aber noch schlimmer finde ich, den letzten Willen zu ignorieren. Es bewahrheitet sich mal wieder, dass man sich besser auf fremde Menschen verlassen kann als auf seine Familie - leider. Ich mache auch gerade die Erfahrung. Bin durch Unfallfolgen auf Hilfe angewiesen und bekomme von meinen Kindern gute Ratschläge, aber kümmern tut sich eigentlich keiner so recht. Die wissen immer nur wo sie hingehen können wenn sie selbst Hilfe brauchen und das ist dann meist finanzieller Art. Sei bitte nicht so traurig, du hast ihm eine schöne Zeit beschert und alles Andere lag nicht in deiner Hand.
Hallo liebe Gellini, auch ich bin entsetzt was du schreibst.Aber so Menschen gibt es nun mal. Für Hans war es bestimmt schön, dass es dich gibt. Und ich möchte dir nur raten, trotz deiner Erfahrung, mach weiter so. Solche Menschen wie du werden immer gebraucht und sind sehr wertvoll. Ronya
hallo liebe Gellini, deine Trauer und hilflose Enttäuschung sind nur allzu verständlich, aber was für dich bleibt, ist das Wissen und der Trost, dass du alles was dir möglich war, für Hans gemacht hast. In seiner letzten Stunde bei ihm zu sein war dir leider nicht möglich, aber es war nicht deine Schuld .Sicher hast du auch, als du krank zu Hause warst, oft an ihn gedacht - er hat dies sicher gespürt. Behalte die Zeiten , die du für ihn da warst in Erinnerung, seine biologische Familie wirst du leider nicht ändern können, versuch sie aus deiner Erinnerung zu streichen. Es werden wieder andere Patienten/Klienten kommen, die deine Hilfe und Betreuung brauchen und schätzen werden - halte dein Herz offen für diese Menschen.Das wird auch dir wieder Freude und Erfüllung bringen . Alles Gute, sowie Kraft und Freude für diese nicht leichte, aber schöne Aufgabe wünscht dir mit lg ivele
Hallo gellini! Ich bin ensetzt über das Verhalten von Hans' biologischer Familie Umso schöner ist es, dass du in so einer schweren Zeit bei ihm warst!!! Das finde ich wirklich bewundernswert, denn leider ist das heute keine Selbstverständlichkeit! Ich selbst kenne eine so ähnliche Situation. Mein Opa war schwer Krebskrank und mußte lange leiden. Die Ärzte hatten öfter angerufen und gesagt, dass es jetzt zu ende gehen könnte. Ich bin immer sofort hingefahren, auch wenn es nicht grad um die Ecke war. Meine Tanten und Onkel haben irgendwann gesagt, ist doch nicht so ernst, wir kommen nicht extra. Die letzten Male war noch auch nix Ich war zwar nicht da, als er dann gestorben ist, aber ein paar Stunden vorher habe ich mich verabschieden können. Alle Menschen die solche Situationen nicht ernstnehmen, die MÜSSEN dann damit leben, dass sie nicht da waren und sich nicht verabschiedet haben! Hans hat jetzt Ruhe gefunden und keine Sorgen mehr! Ich wünsche dir viel Kraft für die Zeit der Trauer, liebe Grüße von Julia
hallo gellini, sei nicht traurig, sondern denke darann: du konntest hans geben, was er bei seiner familie wohl vermisst hat,- wärme, verständnis und hilfe.... es gibt ein altes sprichwort: freunde kann man sich aussuchen,- die familie nicht! hans hat dich als "freundin" und vertraute gewählt. DU hast ihm in seine letzten tage noch die wärme geben können- denke mit stolz darann..... alles gute für dich!
Liebe Gellini Es tut mir sehr sehr leid für Dich und auch für Hans!! Unglaublich das es noch solche Menschen gibt Fühl Dich umarmt!! Liebe Grüsse Dita
Liebe Gellini, ich bin einfach entsetzt und sprachlos. Es fehlen mir wirklich die Worte. Aber leider gibt es viele solcher gwissenlosen Angehörigen. Und sicher wird es Hans ganz im Inneren auch weh getan haben, daß die eigene Familie so desinteressiert war. Und den letzten Willen eines Verstorbenen mit Füßen zu treten, ist mehr als schäbig. Ich kann Deinen Zorn verstehen. Aber wichtig war doch hauptsächlich, Hans war in den letzten Lebensjahren Dank Deiner Hilfe und Pflege in guten Händen und konnte sich trotzdem geliebt fühlen. Hätte er sonst Euch als seine Erstfamilie betrachtet und angenommen!? Das Schicksal ist oft hart und ungerecht. Auch wenn er in den letzten Lebensstunden allein war, so denke ich fühlte er trotzdem Deine bzw. Eure gedankliche Nähe. Ich ziehe den Hut vor Dir. Menschen wie Dich gibt es leider viel zu wenige. Alles Gute und viel Kraft für Dich adina