Nur Methex und ein Leben lang???

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von Wonneproppen, 2. März 2007.

  1. Wonneproppen

    Wonneproppen Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben!

    Meine liebe Mum ist auch an Poliarthritis erkrankt (sehr schnell und mit fatalen Folgen). Nun bekommt sie wie andere auch Methex. Ich mache mir sehr viele Sorgen über die Nebenwirkung dieses Medikaments. Heißt es quasi, dass meine Mum eher an den Nebenwirkungen sterben könnte als an ihrer Krankheit? :(
    Wie lange kann man dieses Medikament überhaupt nehmen. Die Ärztin ist nicht wirklich eine psychologische Hilfe. :mad: Sie nennt die Dinge beim Namen (was sicherlich auch richtig ist), geht aber nicht auf Ängste oder Fragen ein. Reicht eine 1-monatige Blutprobe aus, um Nebenwirkungen feststellen zu können? Bei ihr treten jetzt (nach 4-monatiger Einnahme) Nebenwirkungen auf, wie Sehschwäche, Magenprobleme, Leberprobleme und vor allem Appetitlosigkeit. Wo ich gerade beim Thema Essen bin, hat jemand Erfahrung mit der Ernährung bei dieser Erkrankung?
    Bin ganz schön ratlos und hilflos! Sie ist doch mein einziger Schatz, mit dem ich alles besprechen kann!!! Aber ihre Angst macht mir noch größere!!!
     
  2. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    18. März 2006
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    Saarland in der Landeshauptstadt
    Hallo Wonneproppen,

    es ist richtig. MTX ist, wie viele Medikamente, die bei schweren Erkrankungen eingesetzt werden, kein Bonbon ... Auch ich nehme es (als Spritze) und hoffe schon sehr, dass ich irgendwann man darauf verzichten könnte. Doch im Moment gehen die medizinischen Erkenntnisse (noch) davon aus, dass man bei z.B. ---> klick chronischer Polyarthritis ein Leben lang auf eine Einnahme angewiesen sein kann. Inzwischen hat man jedoch herausgefunden, dass es sein könnte, wenn ein Basismedikament rechtzeitig eingesetzt wird, evtl. die Krankheit gestoppt werden kann - evtl. sogar eine Art Heilung möglich wäre ...

    Hier im Forum haben schon einige von Absetzversuchen ihrer Basismedikamente berichtet, die leider letztendlich dazu führten, dass eine erneute Einnahme nötig wurde, oft musste aber die Dosis doch dann erheblich erhöht werden ... Das Absetzen birgt also schon ein gewisses Risiko. Ich denke, der Einzelfall muss beleuchtet werden und die Erfahrung eines Rheumatologen ist hier natürlich gefragt.

    Wenn Deine Mutter das Basismedikament MTX ---> klick Methotrexat nicht verträgt, kann evtl. eine Variation der Darreichungsform helfen (gibts als Tablette oder als Spritze - ich z.B. vertrage die Tabletten gar nicht, dafür die Spritze so gut wie ohne Nebenwirkung) oder sogar eine Umstellung auf ein anderes Basismedikament - kannst Dich mal hier umsehen ---> klick Medikamente

    Ansonsten muss man sich natürlich gut im Auge behalten. Sich gesund ernähren, viel trinken, sich angemessen und regelmäßig bewegen, Übergewicht vermeiden, nicht rauchen usw., damit der medikamentenbelastete Körper möglichst keine zusätzliche Lasten tragen muss.

    Ansonsten empfehle ich Dir auch die Suchfunktion im Forum (oben in der Leiste) und vor allem links die Infoleiste "Rheuma A-Z" usw.

    Schööönen Tag!
    Rosarot
     
  3. Sonnenschein

    Sonnenschein Neues Mitglied

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    Hallo Wonneproppen,

    erst einmal Herzlich Willkommen!

    Ich spritze auch 1x/wöchentlich Mtx und habe keinen großen Appetit. Manchmal vergesse ich das Essen. Aber wenn es dann vor mir steht, dann kommt auch der Appetit.

    Ich bin auch neu hier und weiß nicht, wie lange man das Medikament nehmen kann. Aber hier gibt es immer jemanden, der auf deine Fragen antworten kann und es auch macht. Nur den Mut udn das Lachen nicht verlieren.

    Deine letzten Sätze sind mir sehr nahe gegangen.

    Ich wünsche Dir und Deiner Mama alles Gute.

    Sonnenschein
     
  4. Wonneproppen

    Wonneproppen Neues Mitglied

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    2
    Danke

    Danke schön für eure Reaktionen! :rolleyes:
    Es ist wirklich sehr hilfreich, wenn man merkt, dass es auch andere Betroffene gibt (auch wenn ich mir das ehrlich gesagt nicht wünsche; denn Gesundheit ist wirklich das einzige Gut, das für mich zählt - alles andere kann man sich erarbeiten).

    Da die Ärztin von meiner Mutter schon im Ruhestand ist (es gibt leider keine weiteren Ärzte bei uns in der Nähe), kommt es mir so vor, als ob sie nicht richtig zuhört! Auch die anderen Ärzte im Krankenhaus geben keine Hoffnung zum Kämpfen. Sie sagen nur zu meiner Mum, dass sie sie begleiten. Das klingt so endgültig und ohne Hoffnung. Ein Arzt hat sich sogar von ihr weggedreht und ihr alles Gute gewünscht. Wo sind denn bloß die Aufklärungsversuche? :(

    Momentan haben sie ja den Verlauf stoppen können. Aber für wie lange? Wie oft kommen denn trotz des Medikaments Rheumaschübe? Hilft denn eine Kur?

    Wir wollen uns jetzt in Berlin in der Uni-Klinik vorstellen. Hat denn da jemand Erfahrungen? Der Arzt hat auf meine Email ja gleich geantwortet. Aber auch nach gesetzlich oder privat versichert gefragt! Soetwas ist einfach nicht zuglauben.

    Ich drücke alle ganz lieb, die jeden Tag um ihre Gesundheit kämpfen müssen und auch den Willen dazu haben!

    Wonneproppen
     
  5. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Saarland in der Landeshauptstadt
    Hallo Wonneproppen,

    Du fragst nach Einzelheiten der Erkrankung - jeder Mensch hat sein eigenes Rheuma, sagt man. Es hilft den Überblick zu behalten, wenn man alles zusammenträgt, notiert. Man quasi eine richtige Mappe anlegt, mit allen möglichen, wie Befunden, Bluttests, Medikamentenbeschreibungen, Aufzeichungen der Körpertemperatur (bei Schmerzen morgens Fiebermessen), Schmerztagebuch, Fotos die man von eigenen Gelenken anfertigt (wenn sie geschwollen sind), Notizen wie was gewirkt hat usw. Eine Art Verlaufskontrolle hat man dann und kann sie auch dem Arzt zur Verfügung stellen.

    Was ich oben vergaß zu schreiben, will ich hiermit nachholen.

    Ich finde es toll, dass Du Deiner Mama hilfst - das ist so was von wichtig, wenn einem ein geliebter Mensch zur Seite steht. Doch versuche bitte, Deine Ängste, wenn Du bei ihr bist, etwas zu verbergen. Viele Mütter neigen dazu, sich dann zu sehr zusammenzunehmen - sich nicht anmerken zu lassen, wie elend sie sich fühlen. Das ist nicht gut bei Rheuma ... Man ist krank und darf auch erschöpft sein.

    Du bist jung und gesund, kannst ihr Zuversicht und Kraft geben. Und Rheuma ist kein Todesurteil! Viele hier leben ganz normal - es zwackt hier und da, dafür gibts dann Medikamente und natürlich schont man sich entsprechend. Leider ist es inzwischen, aufgrund der Geldknappheit, nicht mehr ganz einfach mit der medizinischen Versorgung ... Manche Rheumamedis sind ganz schön teuer ... Da muss man sich eben durchbeißen und was dabei vor allem hilft, ist: kompetente Information. Deshalb ist dieses Forum so wichtig - wir Kranke helfen uns gegenseitig mit unseren praktischen Erfahrungen! Wir sind nicht nur auf die Ärzte angewiesen, uns zu helfen - uns überhaupt mal aufzuklären! Wir helfen uns selbst ...

    Und links auf der Seite findest Du Informationen, die vom Betreiber dieses Forums zusammengestellt sind: Dr. Langer, ein engagierter Rheumatologe - lies dazu auch mal hier ---> Wir über uns

    So, und nun lass Dein Köpfchen nicht hängen und hab Mut. Es gibt hier einige aus Berlin, die Dir sicher ganz praxisnah unter die Arme greifen können. Und wenn Du Fragen hast - her damit! Irgend wer findet sich immer, der was dazu sagen kann.

    Schööönen Tag!
    Rosarot
     
  6. mm-mr

    mm-mr Neues Mitglied

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    wonneproppen

    hallo, ich bin hier im Forum neu. Zu Deinem Schreiben. Ich finde es toll,dass Du Deiner Mutter so zur Seite stehst. Ich habe seit ca. 10 Jahren P.Art. mit vielen Höhen und Tiefen. Meine Medikamente waren 2xwöchentlich Enbrel und 1xwchtl. Metex 15 mg. Ich probiere seit 3 Wochen vector-lycopin. Was ich sofort festgestellt habe, die Morgensteifigkeit war sofort verschwunden und ist auch nicht wiedergekommen. Enbrel habe ich mittlerweile auf 1 x wöchentlich reduziert und Metex auf 7,5 mg. Es geht mir relativ gut und ich fühle mich vor allem viel wacher und munterer als seit langem. Wegen der Ernährung wäre es vielleicht hilfreich, mit 7 Tage Kräutertee zu beginnen, um den Körper zu entschlacken und dann genau zu beobachten, nach welchen Lebensmitteln es schlechter wird. Bei mir ist zum Beispiel Obst ein Problem wegen der Fruchtsäure. Ansonsten drücke ich Dir und Deiner Mutter ganz feste(nee, lieber nicht) die Daumen, dass Ihr einen Weg findet, der das Ganze erträglicher macht. Ach ja, vielleicht ein bisschen Fitnesstraining, bekommt mir ausnehmend gut - aber nicht übertreiben.[​IMG]
     
  7. Blume2000

    Blume2000 Blume2000

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    ganz oben
    Hallo Wonneproppen, richtig schwere Nebenwirkungen
    unter Mtx sind zum Glück sehr selten.
    Dafür sind ja die vierwöchige Blutuntersuchungen da,
    um rechtzeitig festzustellen ob Nebenwirkungen auftreten.
    Es ist auf jeden fall besser Basismedikamente zu nehmen
    als ohne.
    Ich hoffe das es deiner Mutter bald besser geht.
    LG
    Astrid
     
  8. Täntchen

    Täntchen Neues Mitglied

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    7
    Methex

    Hallo Ihr Lieben,

    ich lese gerade die unterschiedlichen Erfahrungen zu Methex. Ich habe rheumatoide Arthritis in den Händen, die linke tut auch vor allem höllisch weh und spritze seit einem jahr – erst 15 dann 10 mg.
    Jetzt bin ich zu einem anderen Rheumatologen gegangen – der sagt mir, ich brauche nicht zu spritzen. Meine Herstellergarantie sei eh abgelaufen und man müsse sich mit Schmerzen arrangieren lernen. (werde im mai 57) Er verschreibt Prexige 100mg nach Bedarf.
    Ich hab jetzt also abgesetzt, hatte einen solchen Widerwillen gegen das Mtx und war ständig schlapp und müde. Das bin ich zwar jetzt auch noch, aber es ist besser, meine
    Wer von Euch hat den Glück gehabt mit dem Absetzen?
    Ich würde auch gerne mal vector lycopin probieren. Wo bekommt man das?

    Alles Liebe. #

    Wie gut, dass es Euch gibt!
    Täntchen
     
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