How to fly with RA – Transport von temperaturempfindlichen Medikamenten

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von antiCCP, 27. Februar 2007.

  1. antiCCP

    antiCCP Neues Mitglied

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    How to fly with RA – Transport von temperaturempfindlichen Medikamenten

    Die neuen Sicherheitsbestimmungen im Flugverkehr für den Transport von Flüssigkeiten, die seit November 2006 in Kraft sind, haben den Transport von temperaturempfindlichen Medikamenten (z. B. Humira) für RA Patienten sicher nicht einfacher gemacht – unmöglich ist es jedoch nicht. Dieser persönliche Erfahrungsbericht soll anderen RA Patienten ein mögliches Vorgehen aufzeigen, wie sie trotz Krankheit mit dem Flugzeug reisen können. Alle Angaben sind ohne Gewähr und müssen überprüft werden!

    Medikament im Ziel-Land beschaffen
    Am einfachsten ist es natürlich, das Medikament im Ziel-Land selbst zu beschaffen. Damit fällt der gesamte Aufwand für die Organisation des Transport weg und das Risiko, dass die Medikamente auf dem Weg Schaden nehmen, fällt weg. Dazu nimmt man am besten mit der Landesvertretung des Herstellers (Humira: www.abbott.com -> select a country) Kontakt auf und klärt die Verfügbarkeit resp. Beschaffungsmöglichkeiten des Medikaments ab. Gleichzeitig sollte das Vorgehen auch mit der Krankenkasse abgesprochen und sichergestellt werden, dass die Kosten übernommen werden. Apotheken können allenfalls dabei behilflich sein, eine geeignete Apotheke im Zielland zu finden, wo das Medikament dann abgeholt werden kann.
    Ist das Medikament im Zielland nicht verfügbar oder wird der Transport bevorzugt, sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

    Anmeldung bei der Fluggesellschaft
    Möchte man Medikamente mit ins Flugzeug nehmen (insbesondere Fertigspritzen, die als Gefahrengut gelten), muss dieses Begehren rechtzeitig bei der Fluggesellschaft (Customer Care) angemeldet werden. Die Genehmigung erfolgt üblicherweise durch den Sicherheitsdienst der Fluggesellschaft und dauert etwa 48 Stunden (British Airways). Folgende Angaben müssen gemacht werden:

    -Anzahl der mitgeführten Spritzen und Ampullen
    -Substanz und Menge, die in den Spritzen resp. Ampullen enthalten ist (Humira: 40 mg Adalimumab in 0.8 ml Lösung; Metotrexat: 25 mg in 1.0 ml Lösung)
    -Aussenmasse der mitgeführten Kühlbox (British Airways Handgepäck max. 560x450x250 mm lxbxh)
    -Anzahl und Inhalt (in ml) der mitgeführten Kühlelemente

    Diese Angaben schreibt die Fluggesellschaft idealerweise direkt ins elektronische Ticket; so kann weiss jeder Mitarbeiter der Airline über den Transport Bescheid.

    Zertifikat des Arztes
    Das wichtigste Dokument für den reibungslosen Transport der Medikamente ist ein Zertifikat des Arztes. Dieses muss auf Englisch und eventuell auch in der Landessprache verfasst sein. Inhaltlich sollte das Zertifikat folgende Punkte umfassen:

    -Medizinische Diagnose
    -Benötigte Medikamente (Anzahl, Inhalt usw. angeben)
    -Kurze Begründung, weshalb die Medikamente nicht im Frachtraum transportiert werden können (Temperatur- und Druckempfindlichkeit)
    -Unterschrift des Arztes, Stempel des Spitals usw.
    -Sonstige Informationen

    Es empfiehlt sich das Zertifikat mehrfach zu kopieren, um diese z.B. beim Zoll abzugeben, direkt auf die Kühlbox zu kleben, als Sicherheit im Gepäck zu verstauen usw.

    Kühlbox
    Die Kühlbox muss die Handgepäck-Vorschriften erfüllen und darf höchstens 560x450x250 mm (lxbxh; Bestimmungen Brithish Airways) gross sein. Zur „Tarnung“ kann eine einfache Reisetasche verwendet werden, die sich (falls zu gross) der Form der Kühlbox anpassen kann. Idealerweise fragt man den Hersteller des Medikaments um eine Kühlbox, welche dieser selbst zum Transport verwendet. Der Hersteller sollte dann auch über Erfahrungswerte verfügen, wie lange die Medikamente in dieser Box aufbewahrt werden können und wie viele Kühlelemente dafür benötigt werden. Wird eine handelsübliche Kühlbox verwendet, sollten diese Daten (Kühldauer, Anzahl Elemente) mit Tests selbst ermittelt werden.
    Trockeneis gilt im Flugverkehr als Gefahrengut und kann nicht zur Kühlung verwendet werden.

    Zoll
    Mit dem entsprechenden Zertifikat des Arztes ist der Zoll kein Hindernis. Das international gültige Zollgesetzt erlaubt die Einfuhr von Medikamenten für den Eigengebrauch, auch wenn das entsprechende Medikament im Zielland nicht zugelassen ist (z.B. Humira in China). Man ist jedoch verpflichtet die Ware zu deklarieren (roter Ausgang).

    Sicherheitskontrolle
    Auch hier muss auf Verlangen das Zertifikat des Arztes vorgelegt werden. Am besten man informiert das Sicherheitspersonal vor der Durchleuchtung über den Inhalt. Allenfalls kann man auch eine Begleitperson der Airline beanspruchen, um die Sicherheitskontrolle zu passieren.

    Während dem Flug
    Allenfalls können die Medikamente während dem Flug im Board-Kühlschrank aufbewahrt werden. Diese Entscheidung liegt allerdings beim Personal und kann nicht im Voraus durch die Fluggesellschaft verfügt werden. Zudem stellt die Übergabe der Medikamente an das Flugpersonal ein Risiko dar. Die Medikamente können also auch in der eigenen Kühlbox belassen werden. Es empfiehlt sich jedoch die ein- bis zweimal Temperatur zu kontrollieren – nicht zu oft, die Temperatur in der Kühlbox durch das Öffnen rasch ansteigt. Wird eine zu hohe Temperatur festgestellt, kann beim Flugpersonal Eis verlangt werden.

    Damit sollte dem Transport von temperaturempfindlichen Medikamenten nichts mehr im Wege stehen. Gute Reise!
     
  2. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    danke für die Info

    Hallo,

    mir wäre erheblich wohler wen man diese Info nachschlagen könnte. Wäre doch blöd, wenn man die 3 Wochen Urlaub am Flughafenschalter verbringt, weil da ne Infolücke war.

    Wer bist du und woher weißt su das alles?

    vorsichtige Grüße
    Kira
     
  3. kukana

    kukana in memoriam †

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  4. antiCCP

    antiCCP Neues Mitglied

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    Hallo

    Ich bin selbst ein Betroffener und weiss das alles, weil ich zur Zeit ein Praktikum in einem Land mache, wo Humira nicht verfuegbar ist und ich deshalb das Medikament selbst herschaffen musste. Es handelt sich also um einen persoehnlichen Erfahrungsbericht. Wie meinst Du das, es waere Dir lieber, wenn man diese Informationen nachschlagen koennte?

    Gruss, antiCCP
     
  5. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Hallo AntiCcP,

    ich bin vorsichtig geworden. Nimms bitte nicht persönlich, aber wenn der erste Beitrag eines Neuangemeldeten hier so wichtige Dinge beschreibt werd ich hellhörig. Nach einer Weile hier wirst du verstehn was ich meine.

    Stell dich doch mal unter "ich bin neu (-gierig)" vor. So bricht das Eis und ich hätte gar net so übervorsichtig reagiert. Danke für die Info.

    Was ich mit
    meinte, ich wollte sicher gehen dass da kein "Schwätzer" am Werk ist.

    Du bist Betroffener? Herzlich Willkommen bei RO.

    :) Gruß
    Kira
     
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