wg Rollator vor Gericht!!

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von charlyM, 21. Februar 2007.

  1. charlyM

    charlyM Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    528
    Hallo,
    muß mal eben meinem Entsetzen freien Lauf lassen.
    Grad hab ich WDRaktuell gesehen und da gab`s einen Bericht, der einem die Haare zu Berge stehen ließ.
    Eine 85jährige !! Rheumapatientin, die in Hochpat. eines Mietshauses wohnt, stellte ihren Rollator, da sie ihn nicht mehr in ihre Wohnung tragen konnte, gegenüber der Kellertüre ab. Prompt haben sich 2 ihrer Nachbarn bei der Wohnungsbau-Gesellschaft beschwert und diese hat der alten Dame ein Ultimatum gestellt - entweder der Rolli verschwindet oder sie müsse mit einem "Bußgeld" von 250 000 !! rechnen.
    Heut nun war Gerichtstermin und man hat einen Vergleich geschlossen - die Geesllschaft stellt ihr eine Art "Box" vor`s Haus, neben die Haustür, in dem sie den Rolli dann abstellen kann. Wie Ihr euch vorstellen könnt, war die alte Dame mit den Nerven völlig am Ende...Mit 85 vor Gericht!!!
    Da fragt man sich doch, w o leben wir eigentlich?? Anstatt ihr Hilfe anzubieten, regen sich die lieben Nachbarn über nen zus. geklappten Rolli im Hausflur auf....ne Schande!
    Dies mußte ich Euch mal kurz mitteilen....und ich kann nur hoffen, dass die, die auch ne Gehhilfe benötigen, nettere Nachbarn haben. - charly
     
  2. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

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    Sachsen
    Rollator

    hallo charly,

    da kann man wirklich nur mit dem kopf schütteln, und deine frage ist vollkommen berechtigt: w o leben wir eigentlich?! armes deutschland.
    diese gescheiten (???) menschen bedenken halt nicht, dass es nicht immer so lustig, frei und fröhlich weiter gehen muss. dass im alter - und nicht nur da - krankheiten und damit einschränkungen über einen hereinbrechen können, wo man sehr wohl mal hilfe gebrauchen kann. und ich könnte vor solchen leuten ausspucken!

    bin voller wut, wenn ich so etwas lese!

    susanne
     
  3. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

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    Berlin
    hallo charly,

    das ist irgendwie wohl typisch für die heutige zeit und spiegelt die einstellung vieler menschen wieder....:( :( :( :(
    mein rollstuhl steht zusammen geklappt quer zur treppe und versperrt und (ist mit einem fahrrad schloss gesichert) somit den zugang zum speicher, der von niemanden genutzt wird......da ich leider den rollstuhl ohne hilfe meines freundes eh nicht nutzen kann, ist diese lösung die einfachste.....sonst hätte ich auch keine möglichkeit gehabt diesen ausser in den keller zustellen.....

    das ich mit einer "krücke" bewaffnet beim einsteigen in den bus gerempelt und geschubst werde.....daran habe ich mich fast gewöht...gestehe,das ich mit dem ding auch schon mal unauffällig zuhaue:rolleyes: :rolleyes: wenn es mir zuviel wird......
    eine jugendliche meinte vor kurzem, es würde ihr nicht schnell genug vorwärts gehen beim durchqueren des buses...und schubste und trat mit dem fuß nach mir...... hätte ich eine chance gehabt mich umzudrehen oder sonstiges hätte ich ihr wohl die krücke über den kopf gezogen.....meine pfauchen muß sich tödlich angehört haben....es kam nichts mehr als antwort....;)das sind situationen, wo ich diesen menschen 1 jahr diese schmerzen ertragen zumüssen und es soll kein medikament eine linderung bringen;)

    türe vor der nase zufallen lassen usw.... egal wieivele bandagen, krücken und sonstige eindeutig sichtbare behinderungen vorhanden sind.. interessiert so gut wie niemanden......
    dränglern und die menschen die einem genau an der schmerzhaftesten stelle am rücken den einkaufswagen "rammen" während man friedlich an der kasse steht, schockt man am besten in dem man ohne zubezahlen sich um dreht udn sich bedankt,das der einkauf von ihnen mitbezahlt wird...das wirkt immer und die verkäuferinnen haben was zu lachen;)


    komischerweise ist es in bestimmten stadteilen von berlin, wo die bevölkerung keinen guten ruf hat,selbstverständlich das mir mit allen möglichen dingen wie.z.b. beim aussteigen usw hilft......oder jugendlich von denen man eigentl. absolut keine hilfe erwartet..... bieten mir immer sofort einen sitzplatz an...oder alte damen die 30-50 jahre älter sind als ich selber, sind in berlin auch sehr hilfsbereit:)

    ein bißchen mehr rücksicht und toleranz von gesunden mitmenschen würde das leben oft erleichtern.....
     
  4. Garfield

    Garfield Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    16. Januar 2006
    Beiträge:
    1.552
    Ort:
    Linker, unterer Niederrhein
    Liebes Berlinchen,


    100%ige Zustimmung. :)

    In meinem Umfeld diskutiere ich sehr oft über dieses Thema und ernte immer und überall heftiges Kopfnicken und Bestätigung.
    Nie hat irgendjemand etwas dagegen gesagt.

    Nur....

    ...warum ändert sich nix bei unseren Mitmenschen wenn doch alle das gleiche denken???

    Dies macht mich traurig und hilflos.

    Leider scheint es jedoch ein Zeichen unserer Zeit zu sein, daß viele nur an sich und ihre Interessen denken und sich um Andere einen Sch... kümmern. (Sorry für den Kraftausdruck)

    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und es gibt "Gottseidank" immer noch genügend Mitmenschen die nicht "so" sind und uneigennützig helfen, die zuvorkommend sind oder einfach nur nett sind ohne gleich aufdringlich zu sein.

    Ich wünsche allen, daß sie miteinander friedlich umgehen, mehr Rücksicht nehmen, tolerant sind und eben nicht nur an sich selbst denken.

    Ganz LG vom Niederrhein
     
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