Rheuma durch Psyche beeinflussen??

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Luccia, 16. Februar 2007.

  1. Luccia

    Luccia Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich weis nciht ob ich so etwas in der Art schon mal gefragt hab, falls es so einen Beitrag schon geben sollte, dann sorry, aber was mich brennend interessieren würde:

    Es heißt doch immer, Rheuma hat viel mit der Psyche zu tun, z. B. dass die Gefahr, einen neuen Schub zu erleiden, sehr groß ist, wenn man sich in Stresssituationen befindet etc.

    Was glaubt ihr, inwieweit stimmt es wirklich, dass Psyche und Rheuma eng zusammen hängen?
    Bzw. kann sich dann eine positive Lebenseinstellung auch positiv auf das Rheuma auswirken, also evtl. sogar Besserungen erzielen?

    Kann man teilweise sogar die Psyche allein für den Ausbruch einer RA verantwortlich machen? [hab da nämlich mal was drüber gelesen] Ist vielleicht n bisschen weit her geholt weil dann wär Rheuma ja so ne Art psychosomatische Krankheit und damit wären die Rheumatiker wieder automatisch abgeschoben auf die Du-bildest-dir-alles-ein-Ebene.
    Andererseits....bei Herzinfarkt z. B. spielt die Psyche ja auch ne große rolle.....und da heißt es auch nicht, dass sich der Patient seinen herzinfarkt nur einbildet und sich gefälligst nicht so anstellen solll.

    Würd mich auf jeden Fall mal interessieren was ihr so von dem Thema haltet - immer nur raus damit :D

    liebe grüße,
    luccia
     
  2. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

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    hallo luccia,

    ich habe seit august 06 ein neues hobby,das mich aus der wohnung zwingt, auch wenn ich eigentl. nicht möchte...komme mit mehr menschen zusammen und habe seit dem nicht mehr soviel zeit zum nachdenken und es tut mir gut...klar habe ich immer wieder phasen wo ich übel auf der schnauze liege...habe jetzt aber etwas auf was ich mich freuen kann, bekomme für mich bestättigung, das ich noch was wert bin, was "leiste" wenn auch keine arbeit im üblichem sinne...aber mir tut es verdammt gut..ich habe keien zeit mehr zu überlegen wie schlimm das ganze eigentl. ist....klar bin ich nicht geheilt...aber ich finde das gane erträglicher und angenehmer als früher....natürlich gibt es auch rückschläge, wo ich mich hängen lasse und mal leicht depri bin..kann damit aber umgehen,weil ich es als einen teil aktzeptiert habe der einfach zu mir gehört;) auch wenn der weg dahin über 6 jahrer gedauert hat.
    bei mir beeinträchtigt die psych ganz eindeutig meine krankheitsaktivität, von postiven wie negativen psychischen dingen;)
    denke es wir vielen ähnlich gehen....

    liebe grüße
    bine
     
  3. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    ich denke, dass nur die psyche alleine diese erkrankung nicht entwickeln und auslösen kann. es müssen schon noch andere vorraussetzungen geben sein. (wie z.b., dass die erkrankung schon latent vorhanden war, genetische marker usw) erst wenn mehrere vermeintliche auslöser zusammen kommen, kann die erkrankung manifest werden.
    es ist ja auch schon öfter darüber berichtet worden, dass nach einer geburt eine rheumatische erkrankung ausgebrochen ist. da war die geburt der stressfaktor, aber das rheuma muss schon latent in einem geschlummert haben.

    hier kannst du darüber nachlesen:

    Kann extremer psychischer Stress eine rheumatoide Arthritis auslösen?

    dieses kann ich nur bestätigen. wenn es mir seelisch gut geht, kann ich mit den beschwerden viel leichter umgehen, als wenn ich sowieso schon schlecht drauf bin.

    als ich noch berufstätig war, hat mir der stress sehr zugesetzt. einerseits hatte ich immer ein schlechtes gewissen, weil ich oft fehlzeiten wegen der erkrankung aufwies, ich aber in punkto leistung, den anderen nicht hinten nachstehen wollte. andererseits habe ich bemerkt, dass meine körperlichen und geistigen kräfte immer mehr schwanden. ich habe mich dadurch selber ständig unter stress gesetzt, weil ich beweisen wollte, dass ich noch immer alles leisten kann, was mein beruf vorraussetzt.
    dann die ständigen arztbesuche und therapien (man will ja schließlich auch zeigen, dass man aktiv an seiner gesundung mitarbeiten will).
    dadurch wurde ich auch immer und überall daran erinnert, dass ich krank war- und so fühlte ich mich dann auch. - ausgelaugt, für nichts mehr zu gebrauchen.

    seit ich in pension bin, geht es mir wesentlich besser (zumindest psychisch :D) ich muss mich nicht mehr an anderen messen, was ich alles noch leisten sollte. die zahlreichen arztbesuche habe ich auf das mindeste (wesentliche) beschränkt. jetzt hatte ich erst auch zeit, mich wirklich mit mir selber zu befassen und das ganze mal zu verkraften und anzunehmen.

    es geht mir gut- trotz den schmerzen :D
     
  4. Elkeanna

    Elkeanna Neues Mitglied

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    Hallo Ihr Lieben

    möchte zu diesem Thema auch etwas beitragen.
    Ich bin der Meinung, daß die Psyche sehr wohl Einfluß auf die Erkrankung haben kann.
    Habe seit über 6 Jahren Fibromyalgie und zwar durch eine Operation ausgelöst.
    Ich sags mal ganz kraß hab die Schmerzen nicht bekommen, weil ich meiner
    Gebärmutter so nachgetrauert habe - nein ohne die gehts mir echt prima.
    Die Schmerzen wurden wohl durch die Narkose ausgelöst - Schmerzgedächtnis.
    Aber ich habe drann gearbeitet und war nach 5 Jahren soweit, daß ich die Medikamente absetzen und nur nach Bedarf nehmen konnte.
    Habe durch einige Ehrenämter auch etwas für mich getan - eben der Kontakt mit Menschen und sehen, daß es manchen echt noch viel schlechter geht.
    Leider ist dann vor 1,5 Jahren die Spondylarthritis dazukommen - bzw. hat bestimmt schon länger in mir "geschlummert".
    Jetzt heißts wieder " packen wirs an " - aber ich bin sicher, daß ich auch da wieder einiges für mich tun kann.
    Mein Motto : nicht den Kopf hängen lassen

    viele liebe Grüsse von Elke
     
  5. negerkind

    negerkind Neues Mitglied

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    Die Psyche hat meiner Meinung definitiv Auswirkungen.
    Vor 3 Tagen kam mein Schwiegervater zur Finalpflege (Krebs) nach Hause. Die konkrete Diagnose wurde uns auch erst an diesem Tag mitgeteilt. Der Schock war dementsprechend.
    Das er kurzfristig sterben wird belastet mich weniger (Ansichtssache), aber der seelische Schmerz der Familie und vor allem meiner lieben Frau hat mich sehr stark mitgenommen.
    Resulat war ein innerhalb von 12h auftretender, massiver Schub der bis heute anhält und den ich definitiv auf diese Situation zurückführe.

    LG

    Chris
     
  6. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Ein interessantes Thema - wohl auf ewig ein Rätsel?

    Mein Hausarzt hat mal gemeint, dass Rheuma Ursache von der Aggression und Angst sein kann - ich solle mal nachdenken.

    Nun, wenn ich nachdenke, ist da was mächtig wahres dran - jedenfalls bei mir.

    Inzwischen haben sich Gott sei Dank in meinem Leben viele Dinge geändert - ich habe radikal viele Zöpfe abgeschnitten - und es geht mir viiiiiel besser, ja, ich spüre sogar, dass ich nun oft sehr glücklich bin. Aggressiv bin ich nur noch selten, und Zukünftsängsten kann ich die meiste Zeit gelassen gegenüber stehen - auch, wenn ich nun an Rheuma leide - wohl zu lange habe ich gewartet mit dem Abschneiden der Zöpfe?

    Zweifel über die Ursache kommen aber auf, wenn man an Kinder denkt, die schon an Rheuma erkrankt sind. Wie kann es sein, dass sie schon Angst und Aggression empfunden haben? Könnten sich solche Empfindungen der Mutter schon im Mutterleib auf das Kind übertragen? Oder, kann es sein, dass die Mutter das Kind nicht wirklich mag und es deshalb schon sehr früh in Stress gerät?

    Unabhängig davon bin ich der festen Überzeugung, dass die beste Voraussetzung gesund zu bleiben bzw. gesund zu werden, der oft zitierte "gesunde Geist" ist. Wer ausgeglichen ist, sich geliebt und angenommen fühlt, der hat auch mehr Kraft schlechte Zeiten zu überstehen.

    Wenn ich morgens früh aufstehe und sehe einen wunderbaren Sonnenaufgang, wie den von gestern und heute, dann weiß ich, dass meine Engel sich wieder ganz besonders bemühen, mir einen tollen Tag zu schenken. Dann gebe ich mir auch besondere Mühe ... :D

    Euch allen ein schönes Wochenende!

    Rosarot
     

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  7. Lilly

    Lilly offline

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    hallo rosarot,

    ich persönlich gehe von der vererbschaft aus. umso mehr ich mich mit der thematik auseinander gesetzt habe umso mehr fühle ich mich in meiner these bestärkt.

    vererbung bei allergien (ist ja auch autoimmun)

    quelle

    vererbung bei psoriasis

    quelle

    diese liste könnte ich jetzt unendlich vorsetzten....

    ob diese erkrankung jetzt auch tatsächlich ausbricht, dazu bedarf er noch zusätzlicher auslöser. bekannt sind u.a. infektionen, seelische belastungen, umfeldfaktoren usw.

    es ist auch möglich, dass diese erkrankungen bei manchen personen nicht ausbrechen, das sie lediglich träger dieser gene sind, und sie dann aber weiter vererben. so kann es vorkommen, dass die erkrankung eine generation überspringt und erst bei der nächsten generation wieder ausbricht.
    in meiner familie kommen viele solcher autoimmunerkrankungen vor, aber nicht jedes familienmitglied ist davon betroffen (angefangen über allergisches asthma bronch,- über entzündl. hauterkrankungen, psoriasisarthritis usw.)

    ich persl. glaube also nicht, an die these der "ungeliebten kinder"- dies könnte vielleicht der auslöser der erkrankung sein, aber nicht der ursächliche grund........gerade in den ersten lebensjahren erleben die kinder viele infektionen, da ihr immunsystem noch nicht so ausgereift ist- infektionen können auch auslöser der immunerkrankung sein....
     
  8. SchirmerElke

    SchirmerElke Stehaufmännchen

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    Hallo zusammen,

    ich will auch mal ein paar Worte dazu sagen.
    Wenn ich meinen Fall so betrachte, dann hängen Rheuma(RA) und
    Psyche sehr wohl zusammen.
    Der Körper( in meinem Fall meiner) konnte sich nicht wehren,
    kam aus einer ihm unangenehmen SItuation und Druck nicht raus.
    Er hat irgendwann auf seine Art angefangen zu reagieren.
    Tja, und dann hatte ich Sie, die RA. Daß wird nicht bei jedem so sein,
    habe aber viele Leute schon kennengelernt, grad in der Reha, die
    durch so einen psychischen Auslöser zu Rheuma kamen.
    Das hat mir auch mein Rheumdoc schon bestätigt.
    und wenn man SIe dann hat, ist das Thema "alte Zöpfe abschneiden"
    sehr hilfreich, habe ich auch schon praktiziert.

    WÜnsche Euch ein schönes närrisches Wochenende.
    EIn kräftiges "Hinne houch" und liebe Grüße von

    schirmchen
     
  9. Lela

    Lela Neues Mitglied

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    hallo luccia,

    mit diesem thema beschäftigt sich die psycho-neuro-immunologie, wenn du lust hast da mal ein wenig zu googeln oder anderweitig zu lesen.

    ich kopiere mal eine definition, die ich im netz fand hier hinein:

    PNI erforscht den Zusammenhang zwischen:


    Gedanken, Gefühlen, dem Verhalten des Menschen und dem Immunsystem = wir sind was wir denken

    Die medizinische Fachrichtung Psycho-Neuro-Immunologie setzt sich aus Immunologen, Krebsforschern, Medizinern, Schmerztherapeuten, Gehirnforschern, Biologen, Chemikern und Psychologen zusammen.

    Die Disziplin beschäftigt sich mit der Frage:" Was hat die Seele eines Menschen - seine Gedanken, sein Verhalten - mit dem Immunsystem zu tun?"

    Bisher galt die unumstößliche Lehrmeinung, dass das Immunsystem hochkomplex und vollkommen autonom arbeite, Gefühle und Gedanken keinerlei Einfluss auf das System haben.

    Fast 400 Jahre war der Leib-Seele-Dualismus des französischen Philosophen und Naturwissenschaftlers René Descartes Grundlage der Medizinphilosophie.

    Danach entsteht Krankheit allein durch Entgleisungen auf der stofflichen Ebene und hat mit dem Bewusstsein gar nichts zu tun. Es geschieht zwar im selben Körper, doch voneinander unabhängig, durch Welten getrennt.

    [aber..]

    Was immer im Gehirn vor sich geht, das Immunsystem nimmt es wahr. Stress, Überforderung, Zweifel, Wohlgefühl, Glück..., alles hat direkte Wirkung auf die einzelnen Zellen des Immunsystems und sie reagieren spezifisch mit Schwächung oder Stärkung darauf.

    Die Informationen selber werden durch Botenstoffe (Neurotransmitter, Peptide, etwa 80 wurden bisher entdeckt) übermittelt. . .


    und hier weiter evtl. noch interessant wegen des rheumatischen aspekts:

    Eine Untersuchung an Polyarthritispatienten (Rheumakranke) der kalifornischen Universität Stanford hat ergeben, dass die Besserung des Gesundheitszustandes der Probanden, nach einem Kuraufenthalt, im wesentlichen vom Bewusstsein, der Erkrankung nicht hilflos ausgeliefert zu sein und der Erwartung, selbst den eigenen Zustand positiv beeinflussen zu können, abhängt.

    Zudem ist immer wieder zu beobachten, dass typische Kämpfernaturen selbst eine Krebserkrankung zu bezwingen in der Lage sind, sie halten dabei ihre Gefühle nicht zurück, sondern leben ihre Wut, aber auch ihre Ängste und die Verzweiflung aus.

    Freundliche, selbstlos handelnde, immer die Gefühle unter Kontrolle haltende Patienten sind hingegen die angenehmeren Patienten, mit einer jedoch um einiges geringeren Chance, wieder zu gesunden.


    hier noch ein etwas langer artikel, den ich selbst nur überflogen habe, aber steht auch etwas über rheuma drin und über mögliche auslöser. . . sie sprechen auch von einer mind-body-hypothese.


    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0615/wissenschaft/0002/


    bei mir persönlich:

    ja ich bekam die chron. erkrankungen jeweils in argen stresszeiten, wo ich vor überlastung nicht mehr weiter wusste (aber auch nach infektionen, was ja hand in hand gehen kann).
    rheuma sogar nach einer autoaggressiven phase der psyche.

    die art und teilweise schwere der erkrankungen hätte, wenn alles nur auf der psyche beruhen sollte, aber wohl nicht eintreten dürfen. wenn es darum ginge hätte ich zu anfang meiner ersten chron. erkrankung wohl schon wirklich traumatisches erleben müssen, nehme ich an. das habe ich aber nicht und ich war auch immer sehr lebensfroh und lustig.

    aber dauerstress sollte nicht unterschätzt werden und ich würde heute versuchen anders zu handeln. auch war ich immer ein mensch, der meist freundlich seine negativen gefühle unterdrückte, nie nein zu andren sagte und perfektionistisch dachte. . was ja wohl krankmachend sein soll.

    hoffe das hilft.

    lg lela


     
    #9 17. Februar 2007
    Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2007
  10. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Ja, die Psyche...

    .... ich bin sicher, dass bei mir auch die Psyche beim Ausbruch der RA die größte Rolle gespielt hat.
    In meiner Familie gab es keinen Fall von RA oder einer Krankheit aus dem rheumatischen Formenkreis (soweit es nachvollziehen war).
    Ich habe zwei Jahre durchweg überwiegend mit Frust, Ärger und Wut verbracht, Grund war die Sorge um den Arbeitsplatz meines Mannes und die Hilflosigkeit dabei, keine Möglichkeit, sich zu wehren.
    Tja, und dann eines morgens war sie da, meine neue Lebensgefährtin. Ich bin mir recht sicher, dass sie bei einem "sittlich-ruhigen" Leben nicht ausgebrochen wäre. Nun, ich hab inzwischen auch ein paar Zöpfe abgeschnitten, wie Rosarot es so gut formuliert, bin ein wenig eckiger geworden, weil ich weiß, wie schnell sich ein Schub wieder einstellt, wenn ich meine relative Gelassenheit verliere.
    Wenn ich jetzt Wut in mir "aufquellen" spüre, lass ich sie raus, z.B. schreib ich eben an den Ministerpräsidenten, weil ich mich maßlos über die Studiengebühren ärgere und darüber, dass er vor seiner Wahl getönt hat, dass es mit ihm keine Studiengebühren geben würde.
    JMCL
     
  11. Elkeanna

    Elkeanna Neues Mitglied

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    Schwobaländle
    Hallo Ihr Lieben

    verfolge mit Interesse Eure Beiträge zu diesem Thema.
    Was mich noch interessieren würde - kann es sein daß eine Pollenallergie sozusagen "umkippt" und ein Gelenkrheuma daraus wird ?
    Beschäftige mich seit längerem auch mit dieser Frage und erhalte keine richtige Antwort.
    Bei mir lag seit meinem 14 Lebensjahr zuerst ein sehr starker Heuschnupfen vor. Nach der Geburt meines dritten Kindes mit 39 wurde dieser zunehmend besser - hatte im Durchschnitt nur noch an ca. 6-8 Wochen im Jahr Probleme und mußte fast keine medis mehr dagegen nehmen.
    Sagte immer verdanke das diesem Kind !
    Im Lauf der Jahre nahmen aber meine anderen Beschwerden zu Bandscheiben,
    immer wieder Schleimbeutelentzündungen ( sind die auch bei Arthritis - dachte immer das betrifft nur die Gelenke bzw. Knochen ?) , Fibromyalgie und zuletzt jetzt Spondylarthritis mit Psoriasisbeteiligung.
    Bin echt gespannt auf Eure Meinung hierzu.

    Liebe Grüße und eine "glückselige Fasnet"
    wünscht Euch Elke
     
  12. Emu

    Emu Neues Mitglied

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    Ich denke, es gibt mehrere Ursachen und Auslöser.

    Zum einen ein nicht vernünftig funktionierendes Immunsystem - bei Heuschnupfen und allergischem Asthma ist das der Fall und ich habe hier beim eifrigen Lesen im Forum durchaus den Verdacht, daß sich hier überproportional viele Allergiker tummeln (mich eingeschlossen).

    Der Auslöser für meine cP war eine Entzündung des Schleimbeutels im Ellenborgen nach einem Sturz - davon bekommt man normalerweise aber kein Rheuma.
    Nur ist bei mir die Entzündung des Ellenbogens außer Kontrolle geraten, ich mußte deswegen nach einigen Tagen stationär ins Krankenhaus und bekam dort 1 Woche lang eine Antibiotika-Infusion. Als ich wieder nachhause kam, tat's erst hier weh, dann da .... bis zur Diagnose cP (mittlerweile ging ich Krücken und konnte keine Kartoffel mehr schälen).

    Interessanterweise war dem Ganzen in den 4 Wochen davor vorangegangen:
    -Überforderung durch Kinder und Halbtagsjob
    -Mutter mit allergischem Schock alleine 100 km entfernt
    -Firma, in der mein Mann arbeitet, beschließt den Standort aufzugeben
    -Urlaubsaushilfe gemacht
    -Tochter in Vollnarkose 5 Weißheitszähne entfernt
    -Sohn Verdacht auf Hirnhautentzündung
    ich glaub, da war noch mehr, aber das hat mir zartbeseiteter Natur auch schon gereicht....

    Was ich daraus gelernt habe: Kürzertreten! Pausen machen! Mittlerweile arbeite ich nicht mehr. Kein schlechtes Gewissen haben, wenn mal nicht alles perfekt ist (Interessanterweise sollen Rheumis oft perfektionistisch veranlagt sein, sehr hilfsbereit, aufopfernd etc. - paßt wohl auch).
    Einfach mal mehr an sich selbst denken.

    Liebe Grüße vom
    Emu
    (Muß jetzt Mülltonnen herausbringen und Abendessen machen - habe aber seit 1 Woche Bronchitis/Nebenhöhlenentzündung/mir gehts überhaupt nicht gut - warum verdammt noch mal, schreie ich nicht meine fast erwachsenen Kinder an, damit sie das für mich erledigen!?
    Das zum Thema: wie ändere ich etwas? Wie ist die Natur eines Rheumis?...)
    Hm, werd sie wirklich anschreien (reden hilft leider nicht)...
     
  13. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hi zusammen,

    ich füge euch mal diesen link ein, er ist auf jeden fall interessant
    zu lesen........hier ist schon mal der inhalt........
    (was kann höheren stress verursachen, als der verlust des eigenen
    kindes?)

    Für eine Untersuchung zu diesem Thema wurde ein Ereignis zu Grunde gelegt, wie es extremer wohl kaum sein kann: Eltern, die den Tod eines Kindes verkraften mussten, wurden mit Eltern verglichen, denen diese Trauma erspart blieb.

    21.062 dänische Elternteile, die im Zeitraum zwischen 1980 und 1996 ihr Kind (unter 18 Jahre) verloren hatten wurden mit 293.745 Elternteilen (in vergleichbarer Familiensituation, aber ohne ein solches traumatisches Ereignis) verglichen.

    In der Folgezeit traten insgesamt 600 neue Fälle einer rheumatoiden Arthritis (RA) auf (35 in der Trauma-Gruppe, 565 in der Kontrollgruppe).
    Das relative Risiko, wegen einer RA medizinische Behandlung in Anspruch nehmen zu müssen, lag über die gesamte Beobachtungsdauer etwa bei 1, das heißt, beide Gruppen hatten ein gleich hohes Risiko, an einer RA zu erkranken.

    Das Ergebnis dieser Beobachtung war also eindeutig: auch extrem traumatische Situationen wie der Verlust eines Kindes lösen keine rheumatoide Arthritis aus.

    kann extremer psychischer stress eine rheumatoide arthritis auslösen?

    meiner meinung nach ist es unstreitig, dass stress einen schub
    auslösen kann, da kann ich auch mitreden :rolleyes:

    lieben gruss marie
     
  14. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Wenn die Anlagen für eine bestimmte Krankheit nicht gegeben sind, kann sie ja auch nicht ausbrechen. Wahrscheinlich wie bei Krebs - bekommt ja auch nicht jeder, unabhängig vom Lebenswandel (rauchen, besondere Schadstoffbelastung etc.)

    Das Krankheiten "ausbrechen" in Stress-Situationen, scheint ja auch logisch. Die "Krieger" im Körper sind müde, ausgelaugt, verwirrt ... und deshalb können sie Feinden nicht das richtige entgegensetzen.

    Stress ist Gift. Sag ich ja immer ...

    Schööönen glücklichen Abend und wenigstens einmal herzhaft lachen - das wünsche ich Euch für heute!

    Rosarot
     
  15. Luccia

    Luccia Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. Juli 2006
    Beiträge:
    93
    hallo

    habe das thema bis jetzt mit großem interesse verfolgt und muss sagen, das ganze scheint wirklich sehr, sehr komplex zu sein....
    Aber ja, vermutlich spielen wirklich mehrere Faktoren eine Rolle, nicht nur die Psyche allein, wobei ich auch denke, dass man das keinesfalls unterschätzen sollte...

    Bei mir z.b. war es so, dass es in der Verwandschaft schon immer ne Menge von Autoimmunerkrankungen. Meine Mutter leidet unter Vitiligo, ebenso mein Großvater und mein Cousin, mein Onkel unter Schuppenflechte....also wäre ich erblich auf jeden fall schon mal vorbelastet.
    Bei ausbruch der Krankheit hatte ich [rückblickend betrachtet] auch ne Menge Stress....wobei das nicht das erste und nicht das schlimmste Mal war, dass ich mich in so einer Stresssituation befand, weshalb ich mich immer noch frage "warum genau in diesem Moment?"

    Naja, das wird wohl ein rätsel bleiben...

    In diesem sinne euch allen einen schönen fasching :)
     
  16. Das Entchen

    Das Entchen Das Leben ist schöööön...

    Registriert seit:
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    5
    Ort:
    Schleiz
    Hallöchen!

    Ich finde das die Psyche eindeutig was damit zu tun hat. Ich habe seit 1 1/2 Jahren eine Lehre angefangen. Bin immer ein wenig nervös, will es allen recht machen. Das zehrt ganz schön an den Nerven. :( Seit dieser Zeit kommen meine "Anfälle" immer häufiger. Bin eben ein sensibler Typ.

    Aber ich bin überzeugt, wenn ich das wieder in den Griff bekomme, dann bekomm ich auch weniger "Anfälle"! :D :D

    Meiner Meinung nach, hat die Psyche zu 95% was damit zu tun! Den Rest erledigt der Körper...

    Noch frohes Quacken

    Das Entchen
     
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