Nebenwirkungen von MTX?

Dieses Thema im Forum "Austausch für und mit Angehörigen" wurde erstellt von Tochter, 30. Januar 2007.

  1. Tochter

    Tochter Neues Mitglied

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    Hallo, ich melde mich hier als Tochter einer Betroffenen. Meine Mutter nimmt seit Jahren MTX und mein Vater und ich können kaum noch mit ihr klar kommen. Sie ist seitdem sehr verändert, aggressiv und teilweise auch völlig neben der Spur. Erst dachten wir, sie wäre depressiv, weil sie auch total antriebslos geworden ist und sehr viel schläft. Sie ranzt uns wegen allem Möglichen an, manchmal auch ohne erkennbaren Grund. Manchmal weiß sie das am nächsten Tag gar nicht mehr oder hat es verdrängt, das weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist es ganz furchtbar, weil das unsere Familie unter große Belastungen stellt und wir nicht weiter wissen. Sie selbst gesteht es nicht ein, dass sie Hilfe braucht und wir wissen nicht, wie wir ihr helfen können. Ein Gespräch mit dem Hausarzt hat auch nicht geholfen, er unternimmt nichts.
    Kann es wirklich an MTX liegen oder sind einige der Symptome "rheumatypisch" wegen der Schmerzen?
     
  2. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    Hallo Tochter,

    die Dinge, die Du schreibst, kennt sicherlich so mancher Angehörige von Rheumis. Die Erkrankung macht viele Patienten dünnhäutig und so hat es die Umwelt manchmal etwas schwer. Müde, ungut und antriebslos sein, sind aus meiner Sicht die Symptome, die Rheuma mit sich bringt. Mit einem Dickkopf hat man es dann noch schwerer.
    Oft hilft die Erkenntnis, die Dinge nicht so schwer zu nehmen, manches einfach an sich abprallen zu lassen und Ruhe zu bewahren (ich weiß, das ist nicht einfach).
    Wegen Nebenwirkungen MTX etc. hilft Dir möglicherweise der Link (Archiv) weiter.
    http://www.rheuma-online.de/phorum/showthread.php?t=24413

    Schöne Grüße
    Snoopiefrau
     
  3. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Hallo Tochter,

    es ist sicher nicht einfach, mit jemandem zu leben, der eine gesundheitliche Beeinträchtigung hat, die nicht selten mit steten Schmerzen, Mattigkeit und daraus resultierender Müdigkeit einhergeht.

    Doch das Leben mit einer solchen Beeinträchtigung der Lebensqualität ist ungleich schwerer - selbst dann, wenn alles "optimal" läuft. Also das Umfeld hilft, Verständnis hat und die medizinische Versorgung steht.

    Nur ein kleines harmloses Beispiel von mir:
    Ich bin normal ein quirliger Mensch, stehe gerne früh auf - damit alles was ich tun will, auch bloß in den Tag reinpasst ... Doch heute Nacht hat mich meine Bandscheibe gequält - ich habe Nackenschmerzen, die wie ein Mantel um mir liegen ... Ich sitze seit Stunden an der gleichen Arbeit am PC, bekomme nix ordentlich auf die Reihe und fühle mich elend und unglücklich ... und bin müde. Würde mich am liebsten in ein Mauseloch verkriechen. Mir wird bewusst, ich werde älter, ich bin krank ... *soifz* In solchen Situationen neigt man zum "Negieren" von gerade allem ... Leider hilft das Schmerzmittel heute nicht - Krankengymnastik wär besser, doch ich hab so viel Arbeit und keine Zeit ... Und kein Rezept mehr. Und der Mann ist heute auch blöd ...

    Ich will nicht jammern, mir geht es blendend im Gegensatz zu vielen anderen Patienten. Ich wollte nur die Beeinträchtigung schildern, die selbst ein wenig Schmerz mit sich bringt ...

    Am besten würdet Ihr Familienkriegsrat halten. Jeder soll zu Wort kommen, seine Bedürfnisse schildern.

    Rheuma ist eine miese Erkrankung. Der Körper führt Krieg gegen sich selbst - manchmal so übel, dass alles andere Nebensache ist ... Das muss man berücksichtigen - man kann kaum planen. Es erfordert von den Mitmenschen ordentliche Rücksichtnahme, doch wenn man sich der sicher ist und sich verstanden und trotz alldem geliebt fühlt, kann die Psyche vielleicht wieder aufatmen und Lebensfreude kehrt zurück.

    Ich wünsch euch Glück und ein gutes Gespräch, dass jedem hilft.
    Rosarot
     
    #3 31. Januar 2007
    Zuletzt bearbeitet: 31. Januar 2007
  4. Thesunshine

    Thesunshine Neues Mitglied

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    hallo tochter,

    versuche dir mal folgendes vorzustellen:

    du hast seid jahren schmerzen im körper....stell es dir so vor wie zahnschmerzen in den gelenken halt.

    ebenfalls seid jahren plagt dich tag für tag eine eine mattigkeit wie du sie vielleicht von einer sich ankündigenden grippe kennst.

    gegen die schmerzen nimmst du medikamente mit mannigfaltigen nebenwirkungen..die du aber in kauf nimmst,da sonst deine "zahnschmerzen" nicht zum aushalten sind.

    du hast also jahrelang! ohne unterbrechung folgenden alltag:

    schmerzen,bewegungseinträchtigungen,müdigkeit,nebenwirkungen der medis und du weisst das du nichts davon je wieder los wirst.

    nun stell dir bitte vor das du dazu noch deine familie hast die dich braucht,die auch hie und da probleme und sorgen hat,die aber nur ahnen kann wie es dir geht.

    dazu dann noch der haushalt und all die andren dinge die man so im alltag zu bewältigen hat.

    glaub mir...an schlechten tagen ist es schon eine kraftanstrengung überhaupt aus dem bett zu kommen und sich zu waschen.

    das man da nicht mehr normal drauf ist wie ein gesunder mensch ist wohl verständlich....diese krankheit geht zumindest mir arg auf die psysche.

    ich denke dieses dann aber auch noch öffentlich einzugestehen ist nicht jedermanns sache.

    natürlich ist es für die familie auch nicht leicht,aber was kann man dran ändern?
     
  5. Tochter

    Tochter Neues Mitglied

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    Richtig, das genau ist die Frage, was kann man ändern.
    Gibt es denn Alternativen zum MTX? Ich glaube nämlich nicht, dass alles besser wird, wenn sie das Medikament absetzt, dann aber mehr Schmerzen hat.
     
  6. Thesunshine

    Thesunshine Neues Mitglied

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    da hast du vollkomen recht.
    nur...bei mir zumindest ist es so.... das auch mit den medikamenten noch schmerzen und (siehe oben)vorhanden sind.
    also wird sich weder so noch so was ändern.
    das einzige was bleibt ist sich zusammen hinzustzen und mal zu reden...BEIDERSEITIG.
    die gesunden müssen verstehen lernen sich in den kranken halbwegs reinzuversetzen und die kranken müssen lerne das sie den gesunden nicht ALLE launen zumuten können.
    das erfordert von beiden seiten sehr viel und das klappt auch nicht immer.
    aber wenn beide seiten sich in einem gespräch über ihre sorgen,nöte und bedürfnisse ausstauschen ist zumindest ein ansatz da mehr an die andre partei zu denken.

    ciao sun
     
  7. Tortola

    Tortola Aktives Mitglied

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    Tortola

    Hallo "Tochter"!

    Kann es sein, daß Deine Mutter Alkohol trinkt (vielleicht auch heimlich?)

    Viele Grüße von Tortola
     
  8. Tochter

    Tochter Neues Mitglied

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    Ehrlich gesagt, vermuten tun wir das, aber sooft wir nachgeschaut haben, haben wir nichts gefunden...
    Wäre das denn "typisch"?
     
  9. Thesunshine

    Thesunshine Neues Mitglied

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    hmmm...bei gewissen medikamenten braucht man kaum alkohol dabei...da reicht schon ne ganz geringe menge aus um "breit" zu sein.

    hatte leider ma so einen fall in meiner familie.
    dadurch das man wohl echt sehr wenig alkohol braucht riecht man nix und findet auch meisst keine flaschen .
    vielleicht beobachtet mal genauer was sie "draussen" so macht?

    lieber gruß sun
     
  10. michael58

    michael58 Neues Mitglied

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    Beiträge:
    2
    Mtx

    Hallo Tochter,meine Tochter leidet seit 5 Jahren an Rheuma.Sie bekommt mehrere Basismedikamente.Unter anderem MTX.Eine Wessensveränderung,eine kleine Agressivität ,kann ich alles bestätigen.Aber wie gesagt es geht bei mir um ein Kind mit 10 Jahren.Wenn MTX wieder etwas gedrosselt wurde war es nicht so ganz schlimm.Viel Glück.
     
  11. BlondesSternchen

    BlondesSternchen Neues Mitglied

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    Österreich
    hallo tochter!

    ich bin 16 und habe bei mir seit ich mtx nehme eine starke veränerung bei mir bemerkt. ich bin oft sehr aggressiv, ohne dass es einen grund dafür gibt. ich fühle mich unverstanden, heule ohne grund einfach los oder ich jammere den ganzen tag.

    mir fallt das zwar selbt auf, aber ich kann manchmal nichts dagegen tun. dadurch fühle ich mich noch hilfloser und verstehe nicht, wie man mich da überhaupt noch aushalten kann.

    ich weiß nicht, woran es genau liegt, ich bin schließlich kein arzt.
    jedoch glaube ich, dass ich verstehe, wie es deiner mutter geht.

    ich würde versuchen, ihr klarzumachen, dass du für sie da bist und dass du öfters mit ihr über ihr rheuma sprichst. das kann für sie erleichternd sein und für dich hilfreich, weil du dadurch zu verstehen lernst, wie es ihr geht.

    ich glaube nicht, dass ihr unbedingt einen psychologen braucht.

    versucht einfach, mehr mit ihr zu reden und auf sie einzugehen, lasst ihr dabei aber freiraum und vor allem viel zeit.

    Liebe grüße!
     
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