Rheuma oder was...???

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von bellchen, 2. Januar 2007.

  1. bellchen

    bellchen Neues Mitglied

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    Beiträge:
    2
    Hallo zusammen,
    ich verfolge nun schon seit ein paar Wochen eure Beiträge und möchte auch mal was los werden bzw. fragen.:confused:
    Seit ca. drei Jahren habe ich imer mal wieder "unerklärliche" Schmerzen.
    In 2003 hatte ich einen akuten Bandscheibenvorfall der mich dann auch gleich mehrere Wochen außer Gefecht gesetzt hat...Nach ein paar Wochen Krankengymnastik/Pysiotherapie und Medikamtente (von Diclo über Ibuprofen zu Tramal und Novalgin ... was der Doc wohl gerade da hatte) ging es wieder:(. Zum den "anderen" Schmerzen hab ich mir nicht viel bei gedacht.
    Dann ging es langsam los, das immer mal wieder das ein oder andere Gelenk weh tat und ich mich doch etwas mehr als "verspannt" fühlte.
    Dann war es vor ca. 1,5 Jahren so, das es immer schlimmer wurde. Ich kam nicht mehr aus dem Bett, alles tat weh, es halfen keine Medikamtente und ich fühlte mich einfach nur sch....;)
    Ich bin dann zu meinem Hausarzt und der hatte einen jungen Arzt mit in der Praxis, der als erstes meine Beschwerden und auch mich ernstgenommen hat (vorher immer: "In Ihrem Alter (zu der Zeit knapp 24) hat man nix. Machen Sie nen bißchen Sport und dann wird das wieder:mad:). Nicht nur die Schmerzen in den Gelenken und eine Art Muskelkater (ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll) sondern auch die im Rücken und die Niedergeschlagenheit weil ich nicht wusste woher. Einige Hausarbeiten (saugen, fensterputzen...) machten mich irgendwie fertig.:( Die Finger und Gelenke im Fuß und die Knochen am Becken geschwollen und heiß.Dazu kam, das ich von jetzt auf gleich zehn Kilo zugenommen habe.
    Ich wurde also mit dem Verdacht auf Rheuma bzw. Polyarthritis zu dieversen Facharzten geschickt. Kardiologe ok, Frauenarzt ok, Allergologe Nahrungsmittelallergien, Orthopäde bis auf Bandscheibenvorfall ("is' halb so wild) alles ok (außer das mit dem Sport), Rheumatologe alles bestens. Auf Hinweise meinerseits, das meine Mutter an Morbus Bechterew und Fibromyalgie leidet und bei meinem Vater "was" ist (war zu der Zeit nicht klar, das er eine Psoriasis? hat) meinte er, das ist ja ok, aber bei Ihnen weiß ich es auch nicht, Ihr Blut ist ok .
    Nach der Aktion war ich bedient. Da sind Schmerzen, die ich nicht einorden kann und die nicht weg gehen. Ich fühl mich wie ne "Oma" und nach den ganzen Arztbesuchen als wenn ich mir das alles einbilden würde.
    Also hab ich ab und an mal eine Ibuprofen 800 genommen und hab es so schleifen lassen.-
    Bis jetzt...
    Es ist wieder da.
    Ich fühl mich morgens als ob ich jeden einzelnen Knochen und Muskel erstmal zurechtrücken müsste (wenn ich so schnell aus dem Bett kommen würde....;))
    Schlafen ist gegen null, da es wenn ich liege schlimmer wird. Entweder es tut mir etwas weh oder mein Arm oder Bein oder... schläft mir einfach ein.
    Meine Schultern, der Nachen und die Arme schmerzen als hätte ich eine Woche auf dem Bau gearbeitet und Steine geschleppt. Mittlerweile zieht es sich über die Schulter und auch von Becken in die Beine. Ich könnte mich immer strecken wollen aber das ist auch nicht gur...Dazu antriebslos und bäh...
    Also wieder zum Doc und wieder ein anderer...Ihm die ganze Geschichte geschildert. Aua überall, ich kann es nur als Muskel- und Gelenkschmerzen beschreiben und weiß nicht woher. Mittlerweile waren (wieder) die Finger/Fußgelenke geschwollen und alles heiß und bäh... Es ging so garnichts mehr...:(
    Ich mochte das auch erst keinem erzählen, wie gesagt, ich bin ja erst 26 Jahre und hatte bislang das Gefühl das mich keiner ernst nimmt.
    Und wie erklärt man das einem Arbeitgeber...
    Naja, der Doc gab mir Tramal und Metamizol. Die sollte ich erstmal gegen die Schmerzen nehmen. Problem ist: davon bin ich völlig neben der Spur und schlafe noch viel schlechter! Und das schlimmste...: es half/hilft nicht gegen die Schmerzen!
    Hab ihm das gesagt und er meinte, dann sollte ich doch Tramal und Ibo nehmen... Hab ich auch versucht, aber laß das jetzt weg, da ich mich damit noch besch.... fühle.:)
    Blutwerte waren i.O. Rheumafaktor negativ, Blutsenkung etc. okay.
    Er weiß also auch nicht warum...
    Naja, jetzt habe ich in drei Monaten einen neuen Termin bei einem Rheumatologen:( und für ein MRT für den Nacken und Kopf.
    Es ist echt frustrierend... Und weiß nicht so recht weiter. Hab das Gefühl als wenn mir keiner glaubt
    Na was soll ich sagen (bin ja doch eher sonnig im Gemüt :))
    Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt oder so...
    Genug der Worte jetzt..
    Lieben Gruß an alle!
    Bellchen
     
  2. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Hallo Bellchen,

    das alles liest sich ziemlich frustrierend ... :( ... ich kann dir leider auch keine erleuchtenden Infos geben.

    Was mir bloß einfällt: machst du wegen der Bandscheibenvorfälle entsprechende Gymnastik bzw. bekommst du regelmäßig Krankengymnastik?

    Ich habe auch zwei Bandscheibenvorfälle (gleich oben im Genick) - festgestellt vor etwa 3,5 Jahren - und wenn ich das Training mal einige Woche schleifen lasse - oh Graus: Böser Schmerz der sich wie ein Mantel um mich legt ...

    Ich hoffe, es findet sich für dich bald Hilfe - denn wenn man so lange diese Hämmer-Schmerzmittel nimmt, ist das überhaupt nicht gut ...

    Schööönen Tag und herzlich willkommen hier! :)
    Rosarot
     
  3. Lilly

    Lilly offline

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    5.184
    Hallo Bellchen,

    und herzlich willkommen im Forum :) .

    .... du bildest dir deine Schmerzen auf keinen Fall ein!- Lass dich nicht einschüchtern. Alles, was du uns jetzt geschrieben hast, würde zu einer Gruppe von entzündl. rheumatischen Erkrankung passen.

    Zitat aus Rheuma- Online (RO):

    Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen (seroneg. spondarthritis)

    Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen betreffen bereits jüngere Menschen. Der Erkrankungsbeginn liegt oft im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, häufig sogar noch früher. Sie haben viele gemeinsame Merkmale, aber auch Unterschiede.

    Zitat aus RO:

    Ein entzündlicher Rückenschmerz ist ein Rückenschmerz, der vor allem oder vielleicht sogar nur in Ruhe auftritt, der sich besonders im Laufe der Nacht entwickelt und in den frühen Morgenstunden, um 2 Uhr nachts, 4 Uhr nachts oder manchmal auch erst kurz vor dem Aufstehen, dazu führt, daß man von den Rückenschmerzen wach wird. Wenn die Erkrankung sehr aktiv ist, d.h. die Entzündung stark ist, werden die Rückenschmerzen derart stark, daß man es im Bett nicht mehr aushält und aufstehen muß. Unter dem Umhergehen und unter der Bewegung nehmen die Schmerzen dann wieder etwas ab, so daß man sich dann u.U. sogar noch etwas hinlegen kann.
    Die Schmerzen beginnen oft nicht akut, plötzlich, sondern entwickeln sich langsam und nehmen dann immer mehr zu. Viele Patienten denken zuerst, daß ihre Probleme mit dem Bett zusammenhängen, der Matraze oder ähnlichen Bedingungen. Der Kauf eines neuen Bettes oder einer neuen Matraze beseitigt die Beschwerden dann in der Regel jedoch nicht.

    Zitat aus RO:

    Die einzelnen Erkrankungen prägen sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus. Einige betreffen mehr das sogenannte Achsenskelett (Wirbelsäule und Gelenke oder Strukturen, die am Rumpf oder nahe am Rumpf gelegen sind), andere mehr die peripheren Gelenke (Knie, Sprunggelenke, Zehengelenke; Handgelenke, Fingergelenke);

    Anmerkung von mir: die starke Gewichtsabnahme gehört auch zum Krankheitsbild!

    ...du bist erblich vorbelastet. Sowohl M. Bechterew wie auch Psoriasis (arthritis?) gehören in die Gruppe der seroneg. Spondarthriden.

    Zitat aus RO:

    (...) einige weisen eine ausgeprägte Entzündung im Blut auf (z.B. erhöhte Blutsenkung), einige andere wiederum nur eine ganz niedrige oder gar keine Entzündung im Blut (z.B. normale Blutsenkung).

    ..... dieser Punkt wurde schon oben im Zitat von ro besprochen...

    Zitat aus RO:

    Typische Zeichen der Arthritis, d.h. der Gelenkentzündung, sind Schwellungen oder Ergussbildungen in den Gelenken, außerdem eine Druckempfindlichkeit und eine z.T. sogar sehr ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit im Bereich der betroffenen Gelenke. Durch die Schmerzen besteht in der Regel eine mehr oder weniger starke Funktionsbeeinträchtigung.

    Zitat aus RO:

    Leider gibt es keine charakteristischen Laborbefunde für die Psoriasis-Arthritis. Als Zeichen der Entzündung sind bei den Laboruntersuchungen die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG, Blutsenkung) und das c-reaktive Protein (CRP) erhöht. In manchen Fällen können die Blutwerte aber auch völlig normal oder nur ganz gering erhöht sein, obwohl die Erkrankung stark aktiv ist.

    Sie sind "seronegativ", d.h. der sogenannte Rheumafaktor ist bei ihnen im Blut nicht nachweisbar.
    Dafür ist bei ihnen oft ein anderer Bluttest positiv, der Nachweis des sogenannten HLA B27. Dies ist eine ererbte Eigenschaft, wie eine Blutgruppe, die die Anlage zur Entwicklung bestimmter rheumatischer Erkrankungen in die Wiege legt. Wenn man diese Eigenschaft, sozusagen diese Art Blutgruppe, besitzt, hat man ein erhöhtes Risiko, an einer rheumatischen Wirbelsäulenerkrankung zu erkranken, man kann aber auch sein Leben lang damit gesund bleiben. Umgekehrt gibt es Patienten mit einer rheumatischen Wirbelsäulenerkrankung, bei denen man dieses HLA B27 nicht nachweisen kann.

    Anmerkung von mir: der obere Absatz gilt für alle Erkrankungen aus der Gruppe der seroneg. Spondarthriden, nicht nur für die psoriasis Arthritis

    Zum weiterlesen: seroneg. spondarthritis
     
    #3 3. Januar 2007
    Zuletzt bearbeitet: 3. Januar 2007
  4. bellchen

    bellchen Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    2
    Hallo!
    Das ging ja fix mit Antworten! Super Danke!

    @Rosarot
    ...jaaaa das mit der regelmäßigen KG ist so ne Sache. Gehe eigentlich nur wenn es mal wieder schlimmer ist hin, sobald es sich etwas besser lass ich das schleifen :o
    An dem Punkt weiß ich, das es an mir selbst hapert!
    Die Medikamente sind auf Dauer echt keine Lösung, vor allem wenn es immer nur begrenzt hilft.

    @Lilly
    Vielen Dank für die Infos, das war sehr interessant (Stunden später...:))
    Obwohl es ja auch ein bißchen beängstigend ist was man so liest *grusel*
    So wie der Arzt sich geäußert hat besteht der Verdacht auf Polyarthritis aber nachdem ich gelesen habe wieviel Arten, Formen ..... es gibt *uffz*
    Bin doch etwas verwirrt.
    Schön wär es (eigentlich ja doof) wenn mir mal ein Arzt sagen könnte was es ist oder wo es her kommt damit dieses Gedanken machen aufhört.

    Liebe Grüsse
    vom Bellchen
     
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