Myalgie-Selbstheilung

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Annette Klann, 22. Oktober 2002.

  1. Hallo ihr Lieben!

    Kürzlich hatte ich an dieser Stelle über meine Muskelschmerzen berichtet und die fehlende Diagnose.
    Da nun auch noch Atembeschwerden durch bekanntes Asthma bronchiale dazu kamen, habe ich auf eine Schachtel Kortisontabletten zurückgegriffen, die ich für solche Fälle vom Arzt habe. Erstaunlicherweise besserten sich auch die Muskelschmerzen innerhalb weniger Tage, so dass ich mich endlich wieder ohne Schmerzen bewegen kann. Die kürzliche Diagnose meines Rheumatologen (Internist) war: eher funktionell und nicht entzündlich. Eine Allgemeinmedizinerin meinte zu mir: wenn Johanniskraut zu schwach wäre, solle ich vielleicht was stärkeres gegen meine psychische Anspannung nehmen.
    Ich bin weiterhin bei einem Heilpraktiker in Behandlung, der mich als einziger wirklich ernst zu nehmen scheint.
    Ich bin unheimlich froh, den Schlüssel jetzt selbst gefunden zu haben, aber auch wütend auf die sogenannte Schulmedizin. Überlege, ob ich den Rheumatologen über die Entwicklung informieren sollte; aber wird er mir dieses Mal glauben? Muss man sich die Diagnose eigentlich selber stellen?
    Die Asthmadiagnose wurde nach 4 Jahren mit ständigen Beschwerden gestellt. Ich habe keine Lust zu diesem Spießrutenlaufen.

    Vielen Dank nochmal für eure netten Mails. Zumindest weiß ich jetzt, dass es wohl nicht an mir liegt. War gedanklich schon auf dem Weg zum Psychotherapeuten!

    Gruß Annette
     
  2. Pumpkin

    Pumpkin Guest

    Liebe Annette,

    Asthma ist bekannterweise auch eine seelische Krankheit, d.h. Asthma kann man durch psychische Überbelastung ebenso bekommen, wie durch eine vorangehende Erkältung.

    Wenn dir Cortison jetzt hilft, dann offensichtlich aber nur, weil bei Asthma sehr oft in einem entzündlichen Stadium Cortison eingesetzt wird - meine Mutter hat seit 45 Jahren schweres Asthma Bronchiale und ich kenne diese Symptomatik sehr wohl.

    Entspannen sich die Muskulaturen durch Cortison bei Asthma, dann ist das, weil die Verkrampfungen der ständigen Luftnot auch in die Muskulatur und das Gewebe gehen.

    Dämpfende Medikas aus der Psychopharmaka sollten als Asthmatiker NUR mit ärztlicher Verordnung eingenommen werden, auch Johanniskraut kann atemunterdrückend wirken und wiederum einen Asthamanfall auslösen.

    Alles Gute und viel Gesundheit.

    Pumpkin
     
  3. Lieber Pumpkin!

    Asthma geht in erster Linie mit einer chronischen Entzündung der Bronchien einher. Cortison wirkt nicht entspannend auf die Bronchien, dafür gibt es andere Medikamente, die ich natürlich als Dauermedikament habe. Cortison ist ein starker Entzündungshemmer!
    Im Übrigen wird jede Krankheit durch Stress oder psychischen Druck verstärkt. Asthma ist in erster Linie eine körperliche Erkrankung. Auf diesem Standpunkt steht erstaunlicherweise sogar die Schulmedizin. Ohne eine entzündungshemmende Dauertherapie wird man Asthmabeschwerden nicht in den Griff bekommen. Hoffentlich hat deine Mutter einen guten Pneumologen. I
    Ich habe demnächst nicht vor Psychopharmaka einzunehmen!
    Dass meine Atembeschwerden durch Kortison verschwinden wundert mich nicht, sondern dass nicht entzündliche Muskelschmerzen darauf reagieren! Ich denke, dass mein Rheumatologe auf dem Holzweg ist!!

    Gruß Annette
     
  4. Emma

    Emma Guest

    Hallo Annette!

    Da Dein Rheumatologe meinte, es sei nicht entzündlich, ist bei Dir im Blut wahrscheinlich nichts nachzuweisen. Leider ist genau dort das Problem, da die meisten Rheumatologen meinen, wo nichts nachzuweisen ist, ist auch nichts!!!
    Nach zahlreichen Untersuchungen kam es zu meiner ersten Diagnose in der Rheumaklinik mit dem Cortison-Versuch: Da meine Schmerzen radikal zurückgingen, ist es eine entzündliche rheumatische Erkrankung.
    Ich kann Dir nur raten, es mal in einer Rheumaklinik stationär zu versuchen.
    Leider habe ich mit Ärzten auch so meine Probleme und denke nur mit Grausen daran, wieder a) zum Pneumologen und b) zum Rheumatologen zu müssen!
    Mittlerweile glaube ich auch, ich weiss mehr und treffe nur auf ignorante I... na nennen wir sie mal Ärzte.
    Die Kraft, die ich jetzt benötige, mir wieder Termine zu holen, einen neuen Rheumatologen zu suchen, könnte ich besser für mein Leben verwenden.

    Ganz liebe Grüsse
    Emma
     
  5. Hallo Emma!

    Das Problem ist ja auch, dass die Termine unheimlich langfristig vergeben werden! Mit ein bisschen Intuition wären vielleicht auch nicht so viele unheimlich teure Untersuchungen fällig. In der Patientenrolle hat man eben unendlich geduldig und doof zu sein!
    Also vom Pneumologen habe ich einen 3-Stufen-Behandlungsplan. So kann ich die Therapie selber anpassen und spare mir so manchen Arztbesuch. Das funktioniert prima. Habe allerdings auch Jahre gebraucht um dahin zu kommen.

    Gruß Annette
     
  6. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Hallo Annette,
    Dein Vorgehen zeigt mir mal wieder, wie notwendig es mitunter ist, selbst zu forschen. Während meiner jahrelangen Ärzte-Odyssee kam ich irgendwann zu dem Schluss, dass einem viel zu viele Mediziner nicht glauben wollen, dass es durchaus Patienten gibt, die ihren eigenen Körper recht gut kennen.
    Zum psychischen Aspekt von Asthma bin ich der gleichen Ansicht wie Du: Mag ja sein, dass Asthma u.a. durch psychischen Stress ausgelöst wird, aber das ist bei Rheuma und sogar beim banalen grippalen Infekt genauso. Nichtsdestotrotz handelt es sich ganz klar um organische Erkrankungen.
    Übrigens wurde auch bei mir der "Cortison-Test" zum Nachweis entzündlichen Rheumas durchgeführt. Die Schnelligkeit und Intensität der Wirkung war einfach sensationell. Mittlerweile (10 Jahre nach Beginn der Gelenkprobs!!!) ist "Psoriasisarthritis von cP-ähnlicher Ausprägung" diagnostiziert, die mit MTX und niedrig dosiertem Cortison erfolgreich behandelt wird.
    Allerdings leide ich zusätzlich noch unter Fibro, die wiederum seit Einnahme von Seroxat (Psychopharmakum) kaum mehr Beschwerden macht. Offenbar beruht die Wirkung auf dem mit dem Seroxat verbundenen Eingriff in den Serotonin-Haushalt.
    Alles Gute für Dich und wenig Beschwerden!
    Gruß
    Monsti
     
  7. Liebe Angi!

    Nachdem ich mich nun wieder beruhigt habe, werde ich morgen in der Telefonsprechstunde "meinen" Rheumatologen über meine wundersame "Heilung" durch Cortison informieren.
    Ich erwarte zwar nicht allzuviel davon, aber vielleicht lernt er ja doch was dabei. Für mich ist es nicht wichtig, was als Diagnose auf der Rechnung steht. Leider sind internistische Rheumatologen nicht allzu breit gesät in Hannover. Und da ich schon einmal gewechselt habe, ist die Auswahl sehr begrenzt. Außerdem möchte ich meiner Kasse/Beihilfe eine erneute aufwendige und super teure Blutuntersuchung ersparen. Manchmal finde ich es schon verrückt, dass Menschen in der dritten Welt nicht das notwendigste zum Überleben haben, und wir Unsummen für hochmoderne teure Medizin
    ausgeben mit sehr wechselndem Erfolg. Wenn ich sehe, was alleine die Asthmamedikamente kosten. Wahnsinn!!

    Gruß Annette
     
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