Brief vom Arzt

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Mrs.J., 2. Dezember 2006.

  1. Mrs.J.

    Mrs.J. Mitglied

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    172
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    im Norden
    Nachfolgend hab ich hier mal den Brief vom Rheumadoc abgetippt...

    Vieles davon stimmt nicht und macht mich unheimlich sauer...

    Diagnosen:

    generalisiertes Wirbelsäulen Syndrom
    Gonarthrose
    Coxa valga mit Hüftdysplasie bd. Hüftgelenke
    und jetzt der Hammer:

    psychovegetative Erschöpfung / Somatisierungsstörung *tzzzz*

    Bei angeborener Hüftdysplasie verbrachte Frau W. das 1. Lebenjahr im Streckgips. Mit 12 Jahren erfolgte die OP des Schiefhalses, seitdem werden Schmerzen in der gesamten Wirbelsäule beklagt, die über Jahre krankengymnastisch und analgetisch behandelt wurden.
    Neuerliche Azerbationen der Lumbalgien nach der Entbindung im Juli 04 bei Nachweis des HLA-B27 Antigen im Sept. 06 wurde erstmals in der Orthp. Ambulanz der Verdacht auf eine Sacroilitis geäussert, der sich im MRT jedoch nicht bestätigte. 10-19.10.06 stationäre Behandlung in der Rheumaklinik Bad Bramstedt, dort wurde der Verdacht auf eine Spondylathropathie geäussert aufgrund der charakteristischen Schmerzangabe, ohne, dass sich in bildgebenen Materialien entsprechende Beweise fanden. Eine auf Veranlassung der Kollegen Orthopädie am 16.11. durchgeführte MRT der Kreuzdarmbeingelenke schloss abermals entzündliche Veränderungen aus. Es fand sich ein steilgestelltes Sakrum und angoliertes Coxigum.

    Ende Okt. 06 die distalen Lumbalgien im Rahmen eines gastrointestinalen Infektes erneut zu, so dass sie eine normale Cortison Medikation mit 30 mg (Lüge !!!!! - ich hab 60 genoimmen) begann mit kontinuierlicher Reduktion auf 20 mg täglich und Beendigung am 2.11. Die Beschwerden besserten sich nur wenig (Lüge !!!! - hören die Docs eigentlich mal ordentlich zu ? Ich hab dem gesagt, dass es mir damit wesentlich besser ging !!!!), so dass Frau W. bedarfsorientiert bis zu 3 Tabl. Gelonida, Arcoxia 90 mg, sowie bis zu 3 x 50 Tropfen Novalgin täglich nahm, zusätzlich 1 x täglich Nexium 20 mg.

    Zusammenfassend finde ich gegenwärtig keine Beweise für eine entzündlich-rheumatische systemerkrankung, auch nicht für eine Spondylitis ankylosans. Zeifellos bestehen Beschwerden im Rahmen degenerativer und überlastungsbedingter Veränderungen der HWS, BWS, LWSund beider Knie. Die lange Dauer der Beschwerden hat zu einer Generalisierung der Schmerzen, aber auch zu einer zunehmenden psychovegetativen Erschöpfung geführt. Angesichts der schon seit der Jugend erfolgten Prägung durch chron. Rückenschmerzen hat sich eine Somatisierungsstörung entwickelt.



    Nun ja - Psycho halt... mich ärgert dieser Brief grade masslos.... :mad:
     
  2. Marta

    Marta Neues Mitglied

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    Hallo MaxMama,

    ich kann deinen ärger gut verstehen, denn du hast echt recht mit deiner frage ob die ärzte zu hören können. das hab ich mich bei meiner rheumaärztin auch gefragt.

    das ist der bericht den ich nach über einem jahr bekam, also am 03.02.06:
    Diagnosen:
    Polyarthralgien ohne sicheren hinweis auf das vorliegen einer aktiven entzündlichen erkrankung. fingerpolyarthrose und großzehgrundgelenksarthrose. verdacht auf somatisierungsstörung, depressive verstimmung
    Labor: anlage
    Beurteilung:
    Frau *** war in der praxis vor einem jahr vor einem jahr (tatsächlich am 23.12.04) zur abklärung multipler arthralgien. eine entzündlichrheumatische systemerkrankung konnte nicht nachgewiesen werden. es befand sich eine beginnende fingerpolyarthrose und großzehgrundgelenksarthrose, keine hinweise auf eine rheumatoide arthritis. heute gibt die patientin eine zunahme der beschwerden vor allem schmerzen an beiden ellenbogengelenken rechts>links an. außerdem hat sie bei der periode vermehrt arthralgien und schmerzen am mastoideus bds und durchfall. eine schwellung der gelenke besteht zur zeit nicht. die patientin macht einen gedrückten, erschöpften eindruck. sie hat ihren arbeitsplatz vor fast einem jahr verloren. die aussicht auf eine neue arbeitsstelle ist schlecht auch deshalb weil befürchtet wird, dass die 13-jährige (hatte gesagt meine 20-jährige behinderte immunkranke) tochter erkranken könnte und die patientin dann fehlen müste. heute wird die serologie erneut geprüft.
    Therapie: NSAR bei bedarf (z.B. diclofenac)

    wie du siehst wird gar nicht richtig zugehört, denn ich hatte ihr von den schmerzen in den rippen bis hin zur wirbelsäule mit atemnot und bewegungsunfähigkeit erzählt die ich januar 2005 also kurze zeit nach dem termin 2004 hatte. tsja, die hat sie total ignoriert, wie du siehst wird davon absolut nichts erwähnt. auch das ich sagte das meine finger und mitunter meine hände geschwollen sind, die hitzegefühle usw. was ich erwähnte lies sie links liegen.

    lG Marta

    eidt: Name verändert *** / Moderator
     
    #2 2. Dezember 2006
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 2. Dezember 2006
  3. Susanne L.

    Susanne L. Mitglied

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    Psycho?

    Hallo, Max' Mama -

    genau genommen bringt es gar nichts, sich über diesen Bericht zu ärgern, auch wenn ich Dich gut verstehen kann. Rede am besten mit dieser Ärztin und stelle ihr die Frage selber, ob sie nicht richtig zuhört (kannst es ja etwas diplomatischer formulieren, falls Du sie als Ärztin behalten willst). Sage ihr einfach, dass Dich dieser Bericht sehr verunsichert und verärgert hat, welche aufgeführten Punkte nicht stimmen und frage, wie so etwas passieren kann! Vielleicht lässt sich ja im persönlichen Gespräch einiges klären.

    Wenn sie von einer Somatisierungsstörung schreibt, heisst das NICHT zwangsläufig, dass sie der Meinung ist, Du bildest Dir alles nur ein. Dieses Ertragen von Krankheiten, Schmerzen, Einschränkungen usw. über viele Jahre hinweg hat Einfluss auf das seelische Wohlbefinden. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Man fühlt sich halt nicht so gut drauf, wie andere, denen solch eine "Laufbahn" erspart worden ist. Wenn sie davon schreibt, die Patientin, also Du, macht einen erschöpften Eindruck, hat sie die Lage wohl auch richtig erkannt. Du solltest das Wort "Somatisierungsstörung" wirklich nicht als Angriff gegen Dich sehen. Und von Einbildung kann schon gar keine Rede sein; das ist ja schon aus dem Befund ersichtlich.

    lg
    Susanne
     
  4. Hypo

    Hypo NO-HYPO.....

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    hallo max mama,

    auch ich war eben gerade 2 wochen im Kh und im vorläufigen brief steht als 3.punkt =vd. auf depressives Syndrom mit eßstörungen.
    ich hab soviel abgenommen und sie wissen nicht warum, aber mein rheumadoc nahms cool und sagte stimmt nicht und hat es ausgeklammert, weil ich halt schon in psychologischer behandlung bin und ich normal esse.

    liebe grüße hypo
     
  5. kleine Eule

    kleine Eule Bekanntes Mitglied

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    1.480
    Hallo Max Mama,
    nimm es nicht zu tragisch! Ich glaube, wir alle ärgern uns immer wieder über irgendwelche Arztbriefe. Da sind leider häufig Fehler drin, so wie etwa bei Deiner Corti-Dosis. Habe gerade auch so ein Teil hier liegen, dass mich ärgert. Da fragt man sich, wie gründlich der Arzt meine (schriftlich von mir im Fragebogen angegebene)Anamnese gelesen hat.
    Eine schöne Adventszeit wünscht die kleine Eule
     
  6. susannegru

    susannegru Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    704
    Hallo Max Mama,
    zu Beginn meiner Erkrankung habe ich mich tierisch über die Psycho-Komponente in den Arztbriefen aufgeregt. Das ist nun schon 15 Jahre her und damals war "Psycho" gleichbedeutend mit "die hat einen an der Klatsche" aber nichts Richtiges, so habe ich das damals empfunden.

    Seitdem ich die richtigen "Beweise" wie Laborwerte, MRTs, Röntgenaufnahmen habe, kann ich damit besser umgehen. Diese "Beweise" beweisen allerdings ziemliche Zerstörungen! Allerdings weiß ich nun auch genau, was ich habe. Wenn ein schlimmer Schub kommt, heule ich bei der geringsten Kleinigkeit, Depressionen ohne Ende, also richtig "Psycho", sobald es mir besser geht, sind die Depris aber auch vorbei. Wenn man beruflich und familiär funktionieren soll und dann noch so eine mit Schmerzen verbundene Krankheit hat, die einen in unbekannte Löcher stößt, dann ist man erschöpft und psychisch angeknackst, aber es beruht auf keinen Fall auf Einbildung, persönlicher Unfähigkeit und Schwäche. Die Ärztin hat auf jeden Fall mit Dir gefühlt. Beste Grüße von Susanne
     
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