Vater hat Poliathritis

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von rose7, 23. November 2006.

  1. rose7

    rose7 Neues Mitglied

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    Hallo an alle Leidgeplagten,

    ich schreibe hier für meinen lieben Vater (65 J.).
    Er leidet seit den letzten 3-4 Jahren an sog. Poliathritis (schreibt man das so? :confused: )

    Er hatte früher eigentlich damit nie zu tun. Erst, seidem meine Eltern ein Haus gebaut haben u. mein Vater dann sehr viel Zeit im kalten Keller (Böden gefliest usw.) verbracht hatte, machten sich die Schmerzen bemerkbar.
    Evtl. Zufall od. kann das sein, dass solche Situationen (nass-kalter Keller etc.) dann zum Ausbruch dieser Krankheit führen können?

    Oder Ernährung?

    Wurde dann vom Arzt im Krankenhaus (stationäre Behandlung, Blutabnahme usw.) festgestellt.

    Seit dem hat er mal weniger/mal häufiger mit dieser Krankheit zu tun.
    Macht sich bemerkbar durch Schmerzen an den Gelenken (Hände/Arme/Beine od. auch mal am ganzen Körper)
    Vor allem (so sagt er) wenn das Wetter umschlägt, spürt er Schmerzen.

    Welche Form v. Rheuma ist das (fortgeschrittene/nicht mehr heilbare/schlimme?) Sorry, fürs blöde Fragen, kenne mich da aber überhaupt nicht aus ... :confused: :confused:

    Meine Fragen an euch "Fachleute": Welche Medikamente (evtl. pflanzliche) helfen wirklich?
    Welche Medikamente auf keinen Fall (z.B. wg. Nebenwirkungen)?

    Was haltet ihr von sog. Rheuma-Decken, Kufpermatten usw.?

    Meine Mutter glaubt an so etwas ... :o

    Sie hat ihm die Tabletten Soggon (Trockenextrakt aus Teufelskralle) gekauft, damit er weg kommt v. den chemischen Medikamenten.
    (greifen Magen an usw.)

    Was kann meinem Vater helfen? Hat jemand DEN Geheimtipp?

    Herzlichen Dank für Euere Ratschläge!

    Rose
     
    #1 23. November 2006
    Zuletzt bearbeitet: 23. November 2006
  2. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    CP im Alter

    Hi,

    also ich bin cPler, habe also chronische Polyarthritis, Gelenkrheuma.

    Wenn das bei deinem Papa festgestellt wurde, hat er eine durchaus sehr ernst zu nehmende Erkrankung, die äusserst schmerzhaft ist und auch nicht heilbar.

    Er sollte die von den Ärzten verordneten Medikamente nehmen, denn alle anderen "Zaubermittel" helfen nur denen, die sie verkaufen. Rheuma ist eine Autoimmunerkrankung, die nur mit entsprechenden Medikamenten einigermassen behandelt werden kann.

    Kälte, Nässe, Stress, körperliche Arbeit etc. sind meist Gift und besonders im Alter sollte auch auf die kardiologischen Folgen geachtet werden.

    Es gibt keine "Geheimrezepte" für diese Erkrankungen. Dein Vater könnte ja auch eine ausgeprägte Altersarthrose obendrauf haben und es sollte wirklich sicher sein, daß er Basismedikamente erhält und andere schmerzstillende Entzündungshemmer.

    Natürlich kann man dem Körper mit geeigneten Naturstoffen helfen, dass er sich besser fühlt und auch Linderung kann man erzielen. Doch es gibt leider keine natürlichen Medikamente für diese Krankheit.

    Informiert euch gut, geht zu Spezialisten und ich wünsche dem Papa alles Gute.

    Pumpkin
     
  3. rose7

    rose7 Neues Mitglied

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    Danke!

    Hallo Uschi,

    herzlichen Dank für deine ausführlichen Schilderungen.

    Ah, jetzt verstehe ich das. Die Medik. sind nicht nur sinnvoll zur aktuellen Schmerzlinderung, sondern helfen mehr od. weniger auch, dass das Krankheitsbild nicht fortschreitet.

    Als so ernsthaft habe ich diese chron. P. noch gar nicht betrachtet.

    Spezialisten, ja! Aber nur wo finden?
    In Österreich?

    Danke für deine Hilfe u. evtl. weiß ja auch noch jemand hier ein paar Ratschläge, bzw. wo ich für meinen Vater einen guten Rheumatologen in Oberösterreich od. Salzburg finden kann?
    Bzw. Linktipps hierzu ... wo ich ich mich durchfragen kann ...

    DANKE!!! Und alles Gute dir Uschi + euch allen!!!

    (evtl. ist das ja auch vererbar u. ich selbst mal betroffen?
    Wenn es nass-kalt draußen ist, dann tun mir manchmal die Finger (nicht alle) weh. Es ist so ein Schmerz (nicht schlimm, aber er ist da), der eher "juckt", wenn ich das so richtig ausdrücken kann ...
    Also eine Art "juckender Schmerz".
    Anzeichen für P.?
     
  4. Calendula

    Calendula Die Ringelblume

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    Nord-Württemberg
    Die cP ist eine sehr ernst zu nehmende Krankheit. Sie zerstört im Fortschreiten die betroffenen Gelenke bis zum vollständigen Funktionsverlust. Hinzu kommen starke bis sehr starke Schmerzen, manchmal Fieber, Gewichtsverlust (nicht bei jedem), Abgeschlagenheit bis zum Fatigue-Syndrom, psychische Beeinträchtigungen als Folge der Schmerzen und Einschränkungen.

    Einfach mal knapp und krass ausgedrückt: Diese Krankheit ist richtig gefährlich. Von den ständigen Entzündungen werden die Blutgefäße angegriffen und der Patient hat ein stark erhöhtes Risiko für eine kardio-vaskuläre Geschichte, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt.

    Mit Rheumadecken und Teufelskralle kann man sich bestenfalls ein gutes Gewissen erkaufen und anderen Leuten Geld in die Tasche schaufeln, aber leider ist davon noch kein echter Rheumakranker wirklich gesund geworden. Genaugenommen ist noch nie ein Rheumakranker gesund geworden, auch nicht mit den "chemischen Keulen", aber diese sind in der Lage die Krankheit so stark zurück zu drängen, dass sie in Remission gehen kann, also keine Krankheitsaktivität mehr vorhanden ist. Für den Laien ist das ansich mit der Heilung äquivalent.

    Ja, es wird eine genetische Disposition vermutet, das bedeutet, dass Du daran ebenfalls erkranken kannst. Wenn die Beschwerden öfter auftreten, geh zu einem internistischen Rheumatologen und lass Dich durchchecken. Berichte dort auch, dass Dein Vater erkrankt ist. cP in der Anfangszeit behandelt, kann bedeuten, dass Du nie wirklich richtig daran erkrankst, sondern dass es gleich eingedämmt werden kann.

    Liebe Grüße,
    Calendula
     
  5. ibe

    ibe Guest

    Hallo Rose,

    die anderen haben ja schon alles gesagt.

    Hier noch die Liste von empfehenswerten Rheumatogen:
    http://www.rheuma-online.de/aerzteliste/liste/

    Dort findest du sicher einen Arzt, der euch weiter hilft.


    Viel Erfolg und alles Gute wünscht ibe.
     
  6. Fee

    Fee in memoriam 9.10.2010 †

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    176
  7. Sylvia_cP

    Sylvia_cP Das Froschi

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    563
    Ort:
    Wien, Ursprung: Steiermark
    Spezialisten in Oberöstereich

    Hallo Rose!

    Alle Vorposter haben ansich schon das Wesentliche geschrieben worauf dein Vater achten sollte.
    Wichtig ist dass er seine vom Arzt verordnete Medis nimmt und immer wieder die Kontroll-Termine bei Arzt und Labor wahrnimmt.

    Ich selbst habe bereits 23 Jahre chronische Polyarthritis, nehme auch schon solange Medikamente (Basismedis und Schmerzmittel) und habe in allen Jahren von den Medikamenten KEINEN Schaden davon getragen, sondern bin froh das die Medikamente die cP gut im Zaum gehalten haben.

    Da ich in Wien zu Hause bin und auch da behandelt werde, leite ich dir den nachfolgenen Link weiter, wo du in Oberösterreich gute Rheumatologen finden kannst.
    Rheumatologen in Oberösterreich

    Alles erdenklich Gute für deinen Vater.
     
  8. rose7

    rose7 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    23. November 2006
    Beiträge:
    5
    So L I E B von Euch!!!

    Ach, Ihr seid so lieb!

    Herzlichen Dank für Euere Hilfe/Ratschläge u. Tipps.

    Danke für die tollen Spezialisten-Liste u. die guten Wünsche!

    Euch wünsche ich auch alles Gute und vor allem Gesundheit!!!

    Liebe Grüße

    Rosemarie
     
  9. Lillly

    Lillly Neues Mitglied

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    21. November 2006
    Beiträge:
    9
    vorsicht mit den pflanzlichen Mitteln

    Hallo,

    habe (noch..) nicht viel Erfahrung mit Medikamenten gegen rheumatischen Erkrankungen, darum keine Angst bekommen bei diesem Hinweis.
    Aus meinem Studium weiß ich aber dass man aufpassen muss mit einigen pflanzlichen Mitteln (Teufelskralle kenne ich nicht, vondaher ist der Hinweis vielleicht überflüssig). Diese Mittel können u.U. mit normalen Medikamenten interagieren und dann ungewünschte Wirkungen haben.
    Wenn dein Vater sie nehmen möchte, sollte er vielleicht zur Sicherheit den Arzt informieren und nachfragen ob es Wechselwirkungen mit den Medikamenten geben könnte. Sicher ist sicher :)

    Lieben Gruß!
     
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