Impfung!

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Bergmann, 9. Oktober 2002.

  1. Bergmann

    Bergmann Guest

    Hallöchen! :))


    Ich wollte noch mal machfragen, ob es nun wirklich gut ist, sich unter MTX und Resochin die Grippeschutzimpfung geben zu lassen? Hat sich schon jemand impfen lassen und wie ist es ihm danach gegangen? Mein Hausarzt fragt mich jede Woche wenn ich zum Spritzen gehe, das ich mich Impfen lassen sollte. Ich würde das an dem selben Tag nicht machen lassen. Und an einem anderen Tag war ich bis jetzt noch nicht bereit.
    Er sagt es macht wohl nichts. Bin froh wenn jemand die Erfahrung gemacht hat und mir das schreibt.

    Ansonsten eine schmerzfrei restliche Woche!!!

    Biggi
     
  2. Klaus

    Klaus Guest

    Hallo Bergmann...
    Auch habe 4 Jahre MTX genommen und mich auch Impfen lassen, geht gut. Gerade weil Dein Imunsysthemso heruntergefahren ist, brauchst Du vor allen Dingen diesen Schutz!
    mfg
    Klaus
     
  3. Hallo,

    ich hab mich zweimal in meinem Leben gegen Grippe impfen lassen - ohne irgendwelche Medikamente zu nahmen - und jedes Mal etwa ein bis zwei Monate danach bin ich richtig krank geworden. Seit dem lasse ich die Finger davon.

    Grüsse,

    [%sig%]
     
  4. Hallo,
    auch ich hatte mit der Grippeschutzimpfung kein Problem.
    Bekam sie sogar am MTX-Tag.
    Bekomme 20mg MTX und noch weitere Medis, habe Morbus Wegener.
    Gute Zeit!
     
  5. ibe

    ibe Guest

    Hallo Biggi,

    dieses sendete mir Dr. Langer vor kurzem.

    Gruß ibe



    Impfungen bei rheumatischen Erkrankungen

    Allgemein ist die Frage nach Impfungen bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Systemerkrankungen sehr schwierig und vor allem auch nicht pauschal zu beantworten. Es gibt zu dieser Frage relativ wenig wissenschaftliche Literatur und noch weniger systematische Untersuchungen. Viele Mitteilungen beruhen nicht auf klinischen Daten, sondern geben lediglich persönliche Empfehlungen wieder, die sich dann von Arbeit zu Arbeit auch noch wesentlich unterscheiden. Die meisten Arbeiten beziehen sich zudem auf die Situation bei Kindern. Wenn klinische Daten vorliegen, geben diese meistens Einzelfall-Beobachtungen wieder. Umfangreiche statistische Auswertungen zu dieser Thematik sind mir nicht bekannt.

    Bei der Impfung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Systemerkrankungen gibt es grundsätzlich ein „Für“ und ein „Wider“. Einerseits kann es durch die Impfung zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Andererseits sind Patienten mit entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Erkrankungen z.T. erheblich infektgefährdet, so daß bei ihnen eigentlich ein guter Impfschutz vor Infektionen sehr wünschenswert ist.

    Folgende Gesichtspunkte sind bei der Frage nach dem Für oder Wider einer Impfung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Erkrankungen abzuwägen:

    1. Impfungen können einen Schub einer entzündlich-rheumatischen oder immunologischen Erkrankung auslösen

    Ein wichtiger und vielfach unbekannter Aspekt ist, daß durch eine Impfung ein Schub der rheumatischen oder immunologischen Erkrankung ausgelöst werden kann oder die Entzündungsaktivität / Krankheitsaktivität der Erkrankung verstärkt wird. Wir selber haben dies in den letzten Jahren mehrfach gesehen. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Impfung mit einem sogenannten Lebendimpfstoff oder Totimpfstoff handelt (siehe zu dieser Unterscheidung unten Genaueres). In der wissenschaftlichen Literatur wurde ein solcher Effekt für Grippeschutzimpfungen und Impfungen gegen Hepatitis B bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) berichtet. Wir selber haben es mehrfach auch bei einer Grippeschutzimpfung bei Patienten mit einer chronischen Polyarthritis beobachtet. Schübe nach einer Grippeschutzimpfung sind weiterhin beschrieben worden für die Purpura Schönlein-Henoch und nekrotisierende Vaskulitiden.

    2. Impfungen können die laufende antirheumatische Therapie beeinflussen

    Möglicherweise wird durch die Impfung auch die laufende antirheumatische Therapie beeinflußt. Beispielsweise haben wir eine Patientin gesehen, bei der es eine Woche nach einer Grippeschutzimpfung erstmalig zu einer allergischen Reaktion auf die Goldtherapie gekommen ist. Bislang konnte diese Behandlung ohne Probleme und mit guter Wirkung durchgeführt werden. Ob tatsächlich ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der jetzt aufgetretenen Komplikation und der Grippeimpfung besteht, ist letztendlich nicht zu beweisen. Der enge zeitliche Abstand und der bisherige Behandlungsablauf läßt aber an die Impfung als Auslöser denken.

    3. Die Behandlung der rheumatischen oder immunologischen Erkrankung kann verhindern, daß die Impfung "angeht"

    Wenn Patienten geimpft werden, die mit Medikamenten behandelt werden, die das Immunsystem stark unterdrücken (z.B. Cortison in höherer Dosierung oder Immunsuppressiva oder aber auch Medikamente aus der Gruppe der TNF-alpha-Blocker wie Etanercept (Enbrel) oder Infliximab (Remicade)), möglicherweise auch aus der Gruppe der Interleukin-1-Blocker wie Anakinra (Kineret), stellt sich oft der gewünschte Effekt der Impfung gar nicht ein, weil das Immunsystem unter diesen Medikamenten die nötigen Antikörper, die durch die Impfung gebildet werden sollen, gar nicht produziert. Wenn bei solchen Patienten eine Impfung durchgeführt wird, sollte man in jedem Fall den eingetretenen Impfschutz durch entsprechende Blutuntersuchungen kontrollieren (Nachweis entsprechender Antikörper im Blut nach der Impfung).

    4. Die Impfung kann dazu führen, daß der Patient an der Krankheit erkrankt, gegen die er geimpft und vor der er eigentlich geschützt werden soll

    Bei Impfungen unterscheidet man zwischen Impfungen mit Totimpfstoffen und Impfungen mit Lebendimpfstoffen. Bei Totimpfstoffen spritzt man abgetötete Erreger oder Bestandteile von ihnen, die nicht ansteckend sind. Bei Lebendimpfstoffen verwendet man lebendige Erreger, die allerdings durch bestimmte Maßnahmen bzw. bestimmte Techniken in ihrer Gefährlichkeit stark abgeschwächt worden sind. Nach der Impfung macht der Körper bei solchen Lebendimpfstoffen eine schwache Infektion durch, erkrankt aber nicht ernsthaft an der Krankheit, gegen die er geimpft werden soll. Das Immunsystem des Körpers bildet allerdings auch gegen die abgeschwächten Erreger Antikörper, so daß man in der Folge auch gegen eine Ansteckung mit den "virulenten", "starken" Erregern geschützt ist.

    Ist nun das Immunsystem durch die rheumatische oder immunologische Erkrankung oder durch die medikamentöse Behandlung geschwächt, kann es dazu kommen, daß die normalerweise harmlosen, abgeschwächten Erreger des Impfstoffes zu eine schweren Erkrankung führen. Dies ist der Grund, warum Patienten mit entzündlich-rheumatischen und immunologischen Erkrankungen keine Lebendimpfungen bekommen dürfen (seltene Ausnahmen im Einzelfall ausgenommen), ebenso dürfen Patienten keine Lebendimpfungen erhalten, die Medikamente bekommen, die das Immunsystem schwächen oder in seiner normalen Funktion beeinträchtigen (z.B. Immunsuppressiva oder Cortison in höherer Dosierung (mehr als 5 - 10 mg Predisolon-Äquivalent), TNF-alpha-Blocker).
    Impfungen nach Beendigung einer immunsuppressiven Therapie sind nach einem Sicherheitsabstand von 6 Monaten möglich, nach einer höherdosierten Cortisontherapie sollte ein Sicherheitsabstand von 3 Monaten eingehalten werden.

    Da die Grippeschutzimpfung mit Totimpfstoff durchgeführt wird, ist sie in dieser Hinsicht kein Problem.

    5. Patienten mit entzündlich-rheumatischen und immunologischen Erkrankungen sind durch Infektionen z.T. stark gefährdet und sollten daher nach Möglichkeit durch Impfungen vor vermeidbaren Infektionen geschützt werden

    Da bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen und immunologischen Erkrankungen das Immunsystem gestört ist, sind sie bereits ohne eine immunsuppressive Behandlung erheblich infektgefährdet. Wenn solche Patienten an einer schweren Infektion erkranken, ist ihr Risiko, daran zu versterben, bis zu 10fach höher als bei Patienten mit intaktem Immunsystem. Das erhöhte Risiko gilt vor allem für Infektionen der Lunge und des Herzens. Deshalb gibt es Experten, die für Patienten mit entzündlich-rheumatischen und immunologischen Erkrankungen, insbesondere für Patienten mit einer schwer verlaufenden chronischen Polyarthritis und Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) eine Impfung gegen Grippe (Influenza) und Pneumokokken-Lungenentzündung (Pneumokokken) dringend empfehlen.

    Abschließende Beurteilung

    In den letzten Jahren habe ich bei meinen Patienten keine unerwünschten Folgen einer Grippeschutzimpfung beobachtet. Außerdem habe ich schon seit längerem über rheuma-online keine Mails mehr bekommen, in denen über Probleme nach einer Grippeschutzimpfung berichtet wurde. In Abwägung aller Argumente für und gegen eine Grippeschutzimpfung würde ich mich im Augenblick so äußern, dass die Vorteile der Grippeschutzimpfung die möglichen Nachteile bei weitem überwiegen, d.h. ich rate gegenwärtig zur Durchführung einer Grippeschutzimpfung, insbesondere auch dann, wenn aufgrund der individuellen Lebensverhältnisse ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit Grippe besteht

    [%sig%]
     
  6. Werner

    Werner Guest

    Hallo Leute,
    ich lasse mich jedes Jahr gegen Grippe impfen und bin seitdem von solchen schweren Verläufen verschont geblieben.
    Die Grippeschutzimpfung habe ich immer ein paar Tage nach MTX bekommen.
    Bis jetzt hatte ich keine Nebenwirkungen und ich denke, man sollte gerade diese Impfung nutzen, um den Körper vor den schweren Folgen einer richtigen Grippe zu schützen.

    Viele Grüße

    Werner
     
  7. Karola

    Karola Guest

    Hallo Biggi,

    habe letzten Oktober die erste Grippeschutzimpfung bekommen wg. Immunabschwächung durch Mtx und hab Anfang September e i n e Erkältung (keine Grippe) gehabt.

    Ich werde es wieder tun nächste Woche, aber selbst mein Hausarzt sagt, es ist besser zwischen zwei Mtx-Injektionen. (kriege z. Zt. 15 mg /Woche)

    Hoffe , ich konnte dir helfen.

    [%sig%]
     
  8. Mecki

    Mecki Guest

    Hallo Biggi,

    bekomme auch MTX und habe mich voriges und dieses Jahr gegen Grippe impfen lassen. Habe keinerlei grippale Infekte bekommen, nur den morgendlichen Schnupfen, den ich schon seit Jahren habe. Da gehen halt ein paar Taschenücher drauf, sonst nix. Ich bin auch ziemlich abgehärtet. Mein Mann und ich gehen jeden Tag (bei jedem Wetter - außer Glatteis) meistens 1 - 2 Stunden spazieren. Nur wenn es so richtig runterduscht und neblig ist, muß mal ca. eine halbe Stunde reichen.

    Liebe Grüße Mecki
     
  9. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Hi Biggi,
    soweit ich informiert bin, gehen nur "Lebendimpfstoffe" nicht. Grippe- oder auch Tetanus-Impfung scheinen kein Problem zu sein. Allerdings kann es sein, dass der Impfstoff nicht "richtig" wirkt. Hatte wg. Tetanus-Impfung grad eine Diskussion mit meinem Haus-Doc.
    Soweit ich weiß, gibt es hier bei Rheuma-online (A-Z) auch eine Rubrik, in der Du zu Impfungen unter Basismedis bzw. Cortison nachlesen kannst.
    Grüßle von
    Monsti
     
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