Basistherapie, einzige Möglichkeit bei Cp?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Kati, 29. September 2002.

  1. Kati

    Kati Guest

    Hallo Ihr Lieben,
    bei mir wurde vor etwa 2 Jahren reumathoide cP festgestellt.
    Bislang habe ich nur von Zeit zu Zeit Cortison genommen, aber
    meine Reumathologin drängt mich jetzt zur Basistherapie. Ich habe aber Angst vor den Nebenwirkungen und habe auch schon öfters
    gehört, dass diese Basismedikamente auf Dauer garnicht so gut helfen. Würde mich dehr freuen, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen
    oder Meinungen dazu schreibt.
    alles Gute Euch allen
    Kati
     
  2. monsti

    monsti Guest

    Hallo Kati,
    habe Psoriasisarthritis vom cP-Typ und habe auch ein Jahr lang nur Cortison genommen, kam aber nie unter 6,25 mg täglich, so dass mir im Februar dringend zu einer Basistherapie geraten wurde. Erst hatte ich Quensyl (ähnlich wie Resochin) probiert, mit dem Ergebnis, dass ich nur Nebenwirkungen hatte (ständige Übelkeit und Magenschmerzen). Seit Juli bekomme ich MTX i.m. gespritzt. Seit knapp zwei Wochen merke ich, dass das Mittel tatsächlich hilft. Bin wieder viel munterer, brauche weniger Schlaf und habe nur noch eine knappe Stunde mit der Morgensteifigkeit zu tun (im Gegensatz zu 3 Stunden vorher). Habe heute meine tägliche Cortison-Dosis auf 5 mg reduziert. Mal sehen, wie ich damit klarkomme.
    Deine Angst vor Basismedis verstehe ich eigentlich nicht so recht, zumal Du doch auch Cortison nimmst. Glaubst Du im Ernst, die Nebenwirkungen von Cortison seien geringer als die der Basis-Medis? Der Vorteil von Cortison ist doch nur der, dass das Zeug irre schnell wirkt. Bei Basismedis muss man sich halt erst mal eine gewisse Zeit gedulden, bis man die Wirkung spürt. Aber im Gegensatz zu Cortison können sie halt den Gelenkzerstörungen nachhaltig entgegenwirken.
    Liebe Grüße aus Tirol von
    monsti
     
  3. Birte

    Birte Guest

    Hallo Kati,

    ich nehme seit über 4 Jahren zwischen 10 und 20 mg MTX in Tablettenform in der Woche. Es hilft mir nach wie vor gut, obwohl es eine Weile gedauert hat, bis die Wirkung begann.
    Nebenwirkungen habe ich keine, bis auf das häufige Ausbleiben der Menstruation (und da bin ich bestimmt nicht böse drum).

    Am Anfang habe ich auch gezögert und der Beipackzettel ermutigt einen auch nicht gerade. Aber ich bin für mich froh, dass ich damit meine Spondarthritis (meist) unter Kontrolle habe und die Entzündungsaktivität abnimmt bzw. ganz verschwindet.

    Ich denke, dass generell jeder für sich selbst entscheiden muss, was er tun möchte. Ich halte es aber auch für wichtig, dass man die Entzündungsherde unter Kontrolle bekommt - wie auch immer - denn je mehr die Gelenke angegriffen werden, desto grösser die Schmerzen auch in nicht entzündlichen Phasen.

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen,

    Liebe Grüsse,

    Birte
     
  4. HALLO KATI
    Meine cP hab ich seit März 2000 da das Basis Medikament
    arava nicht angeschlagen und sonst auch nichts geholfen hat
    wurde ich austherapiert
    Mein Glück war das ich so an Tnf-alpha Blocker und MTX kam
    ich bin in der Uni-Klinik in Freiburg in Behandlung (und in
    guten Händen) seit Juni kann ich wieder 5 Std am tag arbeiten
    was sonst nicht mehr möglich gewesen wäre
    mein Cortison hab ich beim minimum
    ich denke das ich ohne Basis Medikament heut nicht mehr laufen
    könnte von den Schmerzen mal abgesehen das hat mir meine Ärztin in der Uni-Klinik am Montag bestätigt
    mir gehts seit geraumer Zeit sehr gut von Zipperlein abgesehen
    die sind eher harmlos
    eine grosse Wahl hast du nicht also mach dich schlau wo du kannst und entscheide dich schnell die Zeit läuft gegen dich
    ich wünsch dir alles gute viele Grüsse Gerhard
     
  5. gisela

    gisela Guest

    Hallo Kati,
    ich habe Psoriasisarthritis(Cp ausgelöst durch Schuppenflechte). Ich nehme jetzt seit fast 4 Jahren MTX, Cortison und nach Bedarf Ibuprofen. Am Anfang meiner Therapie habe ich nur noch gehumpelt, konnte meine Hände nicht mehr richtig bewegen und habe keine Nacht mehr durchgeschlafen vor lauter Schmerzen. Heute nach fast vier Jahren mit dem Basismedikament habe ich mein Leben wieder einigermaßen im Griff. Kann wieder normal laufen usw. Die Lebensqualität ist enorm gestiegen.

    Ich muß allerdings dazu sagen, das ich MTX sehr gut vertrage. Am Anfang der Therapie hatte ich zwar viel Infekte, das habe ich aber mit Zink-Tabletten gut in den Griff bekommen. Die Infekt-Anfälligkeit hast Du aber bei Cortison auch und noch so einiges an Nebenwirkungen.

    Das Cortison drückt halt nur den Entzündungsschmerz weg, es hilft nicht gegen die Zerstörung der Gelenkinnenhaut. Das hilft halt nur ein Basismedikament.

    Ich würde Dir raten, probiere es einfach. Wenn Du das Medikament nicht verträgst, dann muß sich Dein Arzt was anderes einfallen lassen. Trau Dich. Ich habe gute Erfahrungen gemacht.

    Liebe Grüße
    gisela
     
  6. Pedi

    Pedi Guest

    Hallo Kati
    Ich habe seit 15 Jahren Psoriasisarthritis.Ich habe vieles ausprobiert:Schmerzmittel am Anfang,dann Basismedis ,dann nur Heilpraktiker(Akupunktur über 4 Jahre ) Und heute bin ich wieder bei den Basismedis.MTX + Arava
    Nach 4 Jahren Heilpraktiker konnte ich kaum mehr laufen oder meine Hände benutzen.Und heute bin ich seit 2 Jahren wieder bei den Basismedis und es geht mir sehr gut.Ich kann mein Rheuma fast vergessen und bin schmerzfrei!

    Ich hab mich sehr gegen die verdammte Chemie gewehrt, auch weil ich noch recht jung war.Aber heute bin ich sehr dankbar, dass es die olle Chemie gibt.
    sie macht mein Leben wieder lebenswert und hilft hoffentlich eine Gelenkzerstörung zu verhindern.
    Von den Nebenwirkungen merke ich zum Glück nichts.
    Die Basismedis brauchen halt ca. 6-10 Wochen bis sie wirken.
    Viel Glück
    Pedi
     
  7. kukana

    kukana Guest

    hallo kati,

    ich kann das was oben beschrieben ist nur bestätigen. meine sehr aggressiv verlaufende cP konnte mittels mtx gestoppt werden. heute nach 2 1/2 jahren reduziere ich es bereits, kann auf schmerzmitel verzichten und benötige kein cortison. meine gelenke sind heil geblieben, man sieht allerdings leichte veränderungen, die aber nicht weiter stören. ich kann bisher noch vollzeit arbeiten, merke aber manchmal erschöpfungszustände, die ich auf die cP schiebe, denn die erkrankung selbst ist ja nicht verschwunden, sie schläft zur zeit nur...hoffentlich lange.

    meine vorhergehende behandlung mit homöopathischen mitteln hat dagegen gar nichts genutzt.

    gruss kukana
     
  8. betty

    betty Guest

    Liebe Kati,

    als mir vor ein paar Monaten nach CP-Befund, (wahrscheinlich auch noch LUPUS und Morbus Bechet)von der Rheumatologin zu Resochin-Basismedi-Behandlung geraten wurde, und ich auch schon bei der Augenärztin war, da durch das Resochin dollste Sachen am Auge passieren könnten, habe ich mich erstmal zu homöopathischen Mitteln entschlossen, denn die harten Drogen wollte ich erst nehemen, wenn die Hömos nicht helfen.
    Ich nehme die Gluboli jetzt seit 2 Monaten und nach anfänglicher Verschlimmerung habe ich allmählicher die Dosis erhöht und bin jetzt nach 3 Monaten wieder bei der Hälfte angelangt und sie haben bei mir wesentliche Beschwerden zum Besseren verändert. Ich hatte bereits Immunangriffe auf Herz, Niere u.ä. , die sind jetzt total weg.
    Ich spüre auch, wie der Körper aufatmet, weil er nicht ständig gegen was ankämpfen muss... Ich bin insgesamt viel erholter,als vordem....
    Also momentan gibt es für mich keinen Grund Basismedis zu nehmen und ich hoffe, es bleibt dabei. Wenn nicht, hab ich beruhigender Weise für 2 Wochen Basismedis in der Schublade...., bis ich zum Rheumaarzt komme...
    Also ich kann nur raten es vor einer Basismedi-Behandlung auszuprobieren. Gerade wenn man keine andere Chemie vorher genommen hat, so wie ich, scheint eine gute Wirkung gelingen zu können.Für nähere Details kannst Du mich gern anmailen...
    Alles Gute, betty
     
  9. Hofi

    Hofi Guest

    Hallo Kati,


    Ich bins auch mal wieder. Z.Zt. bin ich im Krankenhaus und nutze die Kältekammer. Es st schon erstaunlich wie gut man sich durch den Kälteschock bewegen kann. Aber auch auf deine Frage der Basistherapie zurückzukommen. Bei mir hat es lange gedauert bis ich maine Psorias Arthritis akzeptiert habe und ich mich zur Basistherapie entschlossen hatte. Ich bin allerdings mit MTX (als Tabletten und als Spritzen) in Komb.mit Sulfasalazin mit den Nebenwirkungen gar nicht klar gekommen. (Schwindel,Überlkeit,Benommenheit) so dass es vor ca. 4 Wochen abgesetzt wurde. Es hatte auch nicht den gewünschten Erfolg. Ich wurde auf Arawa umgestellt. Zumindestens die Nebenwirkungen sind geringer (die fühlbaren)
    Nun hoffe ich darauf, dass die Kältetherapie auch noch Pluspunkte bringt.

    Drückt mir die Daumen.
     
  10. baba

    baba Guest

    Hallo Kati

    Ich habe seit 7 Jahren cP und werde seit 4 Jahren nun antrhoposopisch behandelt (ähnlich der Homöopathie), ich habe in den ersten drei Jahren keine Medikamente genommen, da ich noch keine genaue Diagnose hatte.
    Mir geht es sehr gut und ich habe seit drei jahren keine(!) Gelenkinnenhautschwellungen mehr gehabt und meine Blutewerte sind alle TOP.
    Also, sofern du einen guten Homöopathen hast, der sich wirklich auskennt, ist die Naturheilkunde eine gute Alternative zur Schulmedizin bzw. Basistherapie.
    Leider gibt es aber auch hier Erkrankte die NICHT auf die Homöopathie ansprechen und dann sollte unbedingt zur Basis gewechselt werden.

    lg
    baba
     
  11. Nefer

    Nefer Guest

    Hallo Kati!
    Basistherapie ist schon wichtig, wenn man die Krankheit dauerhaft in GRiff bekommen will.Ich hab seit 14 Jahren cP und bin nach Umwegen wieder bei Goldspritzen gelandet. Cortison konnte ich wieder absetzen, die Basis( Gold:tauredon)hilft mir sehr gutund die Nebenwirkungen sind bei mir unbedeutend ( habe bischen empfindlichen magen dadurch). So ist auch trotz der cP ein fast ganz normales Leben möglich.
    Alles Gute wünscht Dir Kathrin ( Nefer)
     
  12. Zu diesem Thema ein dringender Appell, nicht die Zeit davonlaufen zu lassen und nicht Chancen zu verpassen, die man später nie mehr wiederbekommt!

    Ich habe im folgenden einen Bericht aus dem Kompetenznetz Rheuma kopiert, der zeigt, wie wichtig eine Basistherapie so früh wie irgend möglich ist.

    <b>Basistherapie bei RA: Sofort ist besser als früh</b>

    Eine unverzügliche Basistherapie, die alle Möglichkeiten bis hin zur Kombinationstherapie ausschöpft, bietet bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) die besten Chancen, den Verlauf günstig zu beeinflussen und bleibende Gelenkschäden zu vermeiden. Als „Frühtherapie“ zählte bisher ein Beginn innerhalb der ersten drei Erkrankungsjahre. Neue Daten zeigen, dass es sich lohnt, bereits unmittelbar nach Diagnosestellung alle therapeutischen Register zu ziehen, also statt der „Frühtherapie“ eine „Soforttherapie“ anzustreben.

    Eine Studie von Dr. Valerie Nell aus der Abteilung für Rheumatologie der Universität Wien hat die Krankheitsverläufe früh erkrankter Patienten evaluiert und dabei erhebliche Unterschiede in Abhängigkeit vom Beginn der Basistherapie festgestellt. Die Fallkontrollstudie verglich 20 RA-Patienten, die bereits nach einer mittleren Krankheitsdauer von drei Monaten (VERA=very early RA) mit der Basistherapie begonnen hatten, mit 20 weiteren, bei denen die Basistherapie erst mit Verzögerung, d. h. nach einer mittleren Krankheitsdauer von 20 Monaten (LERA=late early RA) eingeleitet worden war. Über drei Jahre erhielten alle Probanden eine Basistherapie nach identischen Standards. Das Durchschnittsalter betrug 54 Jahre, 75 % waren weiblich. Einen positiven Rheumafaktor wiesen zu Studienbeginn 45 % der VERA- und 40 % der LERA-Patienten auf.
    Die Parameter der Krankheitsaktivität und die Besserung nach den Kriterien des American College of Rheumatology (sog. ACR-Ansprechen) wurden im ersten Jahr alle drei Monate und danach jährlich gemessen. Außerdem ermittelten die Untersucher jährlich das Fortschreiten der im Röntgenbild sichtbaren Gelenkzerstörung.

    Trotz vergleichbarer Therapie war schon nach 3 Monaten bei der Krankheitsaktivität und den Funktionsindices ein signifikanter Unterschied zugunsten der früher behandelten Gruppe erkennbar. Dieser Trend setzte sich über die gesamte Studiendauer fort. Nach 3 Jahren hatte sich die Krankheitsaktivität bei 70 % der VERA-Patienten um mindestens 20 % verbessert, gegenüber nur 40 % der LERA-Gruppe. Erosionen im Röntgenbild zeigten 15 LERA-, aber nur 7 VERA-Patienten.

    Das Ergebnis macht deutlich, wie wichtig die frühe Diagnose und die rasche Krankheitskontrolle für das weitere Schicksal des Patienten sind. Offenbar ist das zerstörerische Potenzial der Erkrankung am Anfang besonders hoch.

    Mit den besten Grüßen

    Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer (Doc.L)
     
  13. Angie Opitz

    Angie Opitz Guest

    Servus Doc L.,
    danke für Deine Intervention! Leider, leider ist es aber so, dass bei vielen Ärzten die Klappe runter geht, wenn von Basis-Medis die Rede ist. War bei meinem Hausdoc erst einmal auch so. Inzwischen arbeiten wir gemeinsam am Problem, weil die rheumatologische Betreuung hier in Tirol einfach nur unter aller Sau ist (sorry). Bei Patienten und (noch schlimmer) bei Ärzten gibt es z.T. heftige Vorbehalte gegen jede wirksame Basis-Medikation. Musste meinen Doc förmlich vergewaltigen, mir endlich etwas zu geben, was mir tatsächlich hilft (im Moment MTX, 10 mg i.m.).
    Aber auch der Beipackzettel zu MTX ist schuld: darf dieses Mittel doch nur ein rheumatologisch erfahrener Arzt verschreiben/verabreichen, natürlich nur unter strengsten Vorsichtsmaßnahmen. So ein Mist aber auch. Auf der anderen Seite gibt es die Diskussion zur Selbstspritzung s.c. durch die Patienten. Jaja, ich weiß, sie müssen das alles schreiben.
    Mein Hausdoc kriegt von mir immer alle aktuellen Infos (aus rheuma-online z.B. ;o). Zum Glück ist er einer, der nicht unter Profilneurose leidet und gerne dazulernt. Kürzlich meinte er zu mir: Mensch, Angie, bist ja schon fast eine Rheumatologin, weißt doch schon viiiiiel mehr als ich. Klasse, unsereins in der rheumatologischen Wüste bleibt ja auch nix anderes übrig als sich anderweitig zu informieren. Man lernt schließlich nie aus!
    Grüßle vom Pillersee!
    Monsti
     
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