habe ich Rheuma??

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von evelyn 54, 2. September 2006.

  1. evelyn 54

    evelyn 54 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    1. September 2006
    Beiträge:
    53
    Liebe erfahrene Mitglieder,

    ich bin neu in diesem Forum. Ich habe mich angemeldet, weil mein Rheumaarzt meint, dass ich Rheuma habe und ich als Mitglied in einem anderem Forum (hat nichts mit Rheuma zu tun) die Erfahrung gemacht habe, wie wichtig ein Erfahrungsaustausch sein kann.
    Zu meiner Person:
    Ich bin 52 Jahre alt, weibl., berufstätig, verheiratet mit 2 fast erwachsenen Söhnen.
    Seit Jahren hatte ich selber die Vermutung, dass ich Rheuma habe, da mir von Zeit zu Zeit immer mal die Mittelgelenke meiner Finger für ein paar Tage weh taten. Alle Rheumatests verliefen negativ.
    Vor 4-5 Jahren fingen meine Kniee an zu schmerzen. Nicht die Gelenke, sondern der Schmerz sass über den Kniescheiben, ähnlich einer Durchblutungsstörung (jetzt auch wieder). Die Kniee wurde nie dick und schmerzten meistens abends im Ruhezustand. Meine privaten Orthopäden haben mich daher an beiden Knien am Meniskus operiert. Sie haben gut verdient, die Schmerzen kamen aber von Zeit zu Zeit immer wieder.
    Oktober 2004 hörte ich von einem zum anderen Tag mit dem rauchen auf. Meine bis dahin schon 105kg steigerte ich zügig auf 132kg. Mir ging es sehr schlecht. Dazu kam, dass meine geliebte Tante letztes Jahr im Mai verstarb ( sie hatte die schlimmste Form von Lupus).
    Seit dem Tode meiner Tante tat mir jede Woche ein anderes Gelenk weh. Mal war es der rechte Knöchel, mal die linke Schulter, danach der rechte Ellenbogen. Ich kam mir vor wie ein Hypochonder. Mittlerweile ging ich zu einem ganz normalen Orthopäden, der mir immer Spritzen gab. Meine Schmerzen schob ich auf die enorme Gewichtszunahme.
    Letztes Jahr im September bekam ich einen Magenbypass operiert, d.h. dass ich nur einen winzigen Restmagen behielt und der Darm so verlegt wurde, dass eine Mangelversorgung eintritt. Es findet auch kaum eine Fettverwertung statt. Ich nahm sehr schnell 57kg ab und hatte die ersten 3 Monate nach der OP auch keine Schmerzen.
    Aber dann ging es los. Die Schmerzen hatten sich in meinen Händen festgesetzt. Mal war es ein Handgelenk, am nächsten Tag ein Fingerglied. Immer wechselnd. Morgens war der Schmerz am schlimmsten, wurde dann bis zum Abend geringen. Dafür fing er schon an, sich im nächsten Glied aufzubauen. Mein Internist konnte keine Rheumawerte feststellen. Also ging ich zu einem Rheumathologen, bei dem mein Arzt mir einen Termin gemacht hatte.
    Der Rheumaarzt fragte erst nur, wer in meiner Familie Schuppenflechte oder Rheuma gehabt hätte. Ich sagte, dass meine Tante an Lupus gestorben sei und mein Bruder vor der Pubertät die Schuppenflechte gehabt hätte. Der Rheumaarzt stellte daraufhin die Behauptung auf, ich hätte Rheuma. Ich reagierte sehr sauer und meinte, ich würde ihn nicht für wahrsagen sondern nur für fundiertes Wissen bezahlen.

    Danach begann er mich ordentlich zu untersuchen und Blut abzunehmen. Er versuchte mir auch zu erklären, was es mit dem Rheuma auf sich hat. Das habe ich aber leider nicht verstanden ( mein Verstand werte sich gegen das Rheuma).

    Ich habe super Blutwerte. Die Entzündungswerte sind sehr gering, ganz niedrige Colesterinwerte und was es sonst noch gibt. Nur der moderne Rheumafaktor ist über 5000. Was bei mir sehr schlecht ist, ist der Verhältnis der Fettsäuren. Die schlechten sind 10X so hoch wie die guten.
    Und hier beginnt mein Problem:
    Ich habe seit der Operation fast 7 Monate nur von Eiweisprodukten in etwas Fett zubereitet gelebt. Sowohl das Eiweiß als auch das Fett wurden angeblich ungenutzt ausgeschieden (das Fett sah ich in Form von Fettaugen in der Toilette). Wäre diese Sachen genutzt worden, hätte ich nicht so viel abgenommen. Aber wo kommen dann meine Fettsäuren her??

    Ich muss jetzt jede Woche 15mg MTX spritzen. Anfangs sollte ich 10mg Cortisom nehmen und wöchentlich um 2,5mg reduzieren. Das geht aber nicht. Unter 7,5mg ahne ich Schmerzen in den Handgelenken. Seit einer Woche nehme ich Fischölkapseln und rede mir ein, dass es meinen Händen gut geht. Aber meine Kniee schmerzen wieder.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, das da etwas nicht zusammen passt. Kann man sich die Schmerzen in den Händen und Knien auch einreden??

    Liebe Grüße
    Evelyn
     
  2. Diana1970

    Diana1970 Ruhrpottgöre

    Registriert seit:
    26. Juli 2005
    Beiträge:
    1.435
    Ort:
    Im Revier
    Hallo Evelyn,
    erst einmal ein Herzliches Willkommen hier!
    Schön daß du hergefunden hast.Du hast vollkommen recht,der Austausch mit Betroffenen ist sehr sehr wichtig.Man fühlt sich nicht mehr so alleine und bekommt außerdem Informationen
    die man sonst nicht erhalten würde.

    Zu deiner Diagnose würde ich sagen,du solltest daran arbeiten sie zu aktzeptieren und deinem Doc mehr Vertrauen entgegenzubringen;)
    Wenn er sie gestellt hat und du außerdem MTX bekommst hat das wohl schon einen handfesten Hintergrund.
    Sämtliche Basismedis sind nämlich keine "Bonbons" die einfach so auf Verdacht verschrieben werden.
    Er wird dir vermutlich erklärt haben,daß es auch rheumatische Erkrankungen gibt bei denen die Laborwerte unauffällig sind.
    Näheres dazu findest du hier
    http://www.rheuma-online.de/a-z/s/seronegative-spondarthritis.html

    In solchen Fällen werden dann Genmarker herangezogen und das Beschwerdebild.Das ist wie ein Puzzle,aber ein guter inernistischer Doc kann das zusammensetzen.Ich hatte im letzten Jahr auch das Glück auf einen solchen zu treffen,nach 7 Jahren Ärztehopping:rolleyes:

    Ich habe auch schon sehr lange Darmprobleme und beschäftige mich seit einiger Zeit damit.
    Meine laienhafte Meinung dazu ist,daß die Enzyme,die in deiner Bauchspeicheldrüse zur Eiweiß-und Fettverwertung gebildet werden,den Darm nicht mehr ungehindert oder ausreichend passieren können.
    Ursache kann aber auch eine chronische Pankreatitis sein,die auch zu Diabetes führen kann da sie außerdem das Insulin produziert.

    Hierbei kommt es dann zu Fettstühlen und starker Gewichtsabnahme.
    Du solltest schleunigst die Sache ärztlich abklären.
    Das hört sich wirklich so ganz und gar nicht gut an bei dir.

    Ich hoffe dir geholfen zu haben.Es werden sich aber sicher auch noch andere zu deinen Fragen äußern.

    Lieben Gruß,
    Diana
     
  3. Lilly

    Lilly offline

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    5.184
    hallo,

    und herzlich willkommen im forum :D .

    fett kann ohne kohlenhydrate nicht verstoffwechselt werden, es wird ungenützt ausgeschieden. (das fett brennt nur im feuer der kohlenhydrate ;) )

    das verhältnis von hdl und ldl sollte ca. 60:40 betragen.
    du hast dich die letzte zeit falsch ernährt- eigendlich nur durch tierische fette- die sicher für den anstieg des ldl verantwortlich gemacht werden können. (ein wenig fett wird auch bei fast nur eiweisshältiger nahrung aufgenommen, da ja auch fleisch- wenn auch nur sehr wenig- kohlenhydrate hat)
    du solltest auch den harnsäuregehalt im blut bestimmen lassen- deine ernährungsgewohnheiten könnten gicht ausslösen!

    das ldl legt sich an die gefässwände an und begünstigt ausserdem noch artheriosklerose (herzinfarkt- gefährdet!)

    du solltest deine ernährung umstellen, mehr pflanzliche fette (mehrfach ungesättigte fettsäuren) einplanen, dann wird sich das verhältnis hdl zu ldl bald wieder normalisieren.

    das du an chron. polyarthritis (neuer name = rheumatoide arthritis)erkrankt sein könntest, würden deine entzündungswerte und der rheumafaktor im blut bestätigen.

    hier kannst du alles über dieses krankheitsbild nachlesen:

    http://www.rheuma-online.de/krankheitsbilder/chronische-polyarthritis.html
     
    #3 2. September 2006
    Zuletzt bearbeitet: 2. September 2006
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