Was Würdet IHR tun?- brauch Euren Rat

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von charlyM, 28. Juli 2006.

  1. charlyM

    charlyM Neues Mitglied

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    Hallo, alle zusammen....
    Ich hab ne große Bitte – könnt Ihr den folgenden Text mal lesen und mir dann mitteilen, was IHR machen würdet?? – weiß nicht mehr, was ich tun kann...
    Also – polymyalgie mit Schmerzen in den Muskeln, Bluthochdruck mit Attacken um die 200-230, Diabetes, Schwindel , irre Schmerzen im Schulter-Armbereich (deren Ursache bisher noch KEINER diagn. konnte ) und so etliche „Kleinigkeiten“ noch zusätzlich.....gehören zum normalen Alltag, mitsamt der dazu verordneten Medik. - - Der ganz normale „Wahnsinn“?? ...nein, Alltag !!! :
    – ich steh schon mit irren Muskelschmerzen auf, - heißt, oft schon vorm Frühstück= Diclo!! ...dann „schwanke“ ich durchs Haus wie sternhagelvoll...Wie ich ja schon nach der Reha berichtet habe, musste ich dort, als EINZIGE; mit nem Rollator rumlaufen.... Okay, DEN brauch ich hier im H. nicht – kann mich ja überall schnell festhalten......bzw. hinsetzen. Aber -
    - Spülen, Kochen usw. geht nur im Sitzen!, da ich mich nicht „halten“ kann... „fahre“ folglich mit meinem Drehstuhl durch die Küche und versuche, überall dran zu kommen...
    - Kochen – seit nem Jahr gibt’s fast NIX selbst gekochtes mehr –sondern, Dose auf, wenn möglich.!! schnell erhitzen –denn manchmal, wenn der Schwindel zu stark ist, muß ne Suppe od. Gemüse auch mal lauwarm gegessen werden.... Ansonsten, obwohl nicht gerade ideal, leben wir fast ausschliesslich von gekauftem Kartoffelsalat und fertigen Frikadellen unseres Metzgers. Ab und zu , als Alternative, gibt’s ein Würstchen aus der Mikrowelle !!- geht eben schneller. .( Kartoffelsalat, weil’s, wg. dem Zucker, oft gaaanz schnell gehen muß !!)
    - Überall im Haus sind Telefone verteilt – doch wenn ich runter oder rauf muß – sogar auf dem Weg zur Toilette –schlepp ich immer ein Handgerät mit - falls ich mal wieder irgendwo sitze oder liege und mich nicht rühren kann!! Denn der Schwindel KANN, muß nicht, aber KANN, std. anhalten.....mit totaler Hilflosigkeit, Bewegungslosigkeit!! - und das Einsacken der Beine ist ja schon an der Tagesordnung.......
    - hab jetzt, da es letztens auf der Kellertreppe passierte Schiß, runter zu gehen, wenn ich allein im Haus bin – Folge= die Wäsche ist seit 2 Tg fertig in der Maschine, heißt also – noch X waschen, damit sie nicht müffelt...und mein Mann muß dann den Trockner bedienen...
    Hab mir angewöhnt , wenn ich die Treppe nehmen muß, wenigstens immer 1ne Hand frei zu haben, zum Festhalten!!
    - steh oft schon ganz früh mit meinem Mann auf und leg mich im Wohnz. auf die Couch, da bin ich näher an der Haustüre, um evtl. Hilfe zu bek.
    - mein Mann hat immer das Handy im Dienst dabei, damit ich ihn, im Notfall, erreichen und er sich ablösen lassen kann – kein idealer Zustand bei der heutigen berufl. Situation - Kopfwaschen, wie diese Woche schon berichtet – oftmals über der Spüle mit kaltem Wasser, da ich mich nicht über der Wanne halten kann.....fange sofort an zu schwanken...
    - bei jeder körperl. Veränderung, bei jedem neuen Schmerz = Panik! – und die Frage – WAS ist das wieder??
    - dazu kommt –da ich`s ja noch nicht mal zu meinem Doc schaffe, geschweige denn nen Rheumafacharzt oder einen Diabetiker-Doc aufsuchen kann - vom Zahnarzt ganz zu schweigen, obwohl dringend erforderlich!! Shoppen, nun, was es nicht im Katalog oder bei QVC gibt, gibt’s hier auch nicht!! .... ansonsten , mein Mann muß einkaufen, Rezepte beim Doc abholen, zur Apoth. Bank usw. usw. Was natürlich auch bedeutet, dass ich noch länger ALLEINE im Haus bin und auf`m Sprung stehe....immer mit dem „hoffentlich geht`s gut“ im Nacken!!!
    - Tja und DAS ist eigentlich mein gr. Problem – die irrrre lange Zeit ALLEINE mit den gesundh. Problemen,!! Mein Mann sagt auch schon mal, wenn er noch was besorgen muß - „ach, komm ich halt ne halbe Stunde später, ist doch nicht schlimm“ ....Doch IST es !! - wisst IHR, wie lang ne halbe Std. sein kann?? – es kann die Hölle sein!!!
    - Denn wenn`s mir arg mies geht, dann heißt es natürlich auch, warum?? – das bedeutet = Blutdruck testen, Zucker testen....oder hab ich mich evtl. verrenkt ...und der Schwindel kommt daher??? ICH habs alleine am Hals, DAS raus zu bek......
    - Besuche, Feiern – auch Familienfeiern - oder Urlaub... kein Denken dran! Wär aber auch heute, wenigstens im Sommer, sowieso nicht möglich, wegen der Insektenallergie!! Hab deshalb ja überall Fliegengitter – damit ich mich wenigstens in dieser Hinsicht sicherer fühlen kann und nicht auch noch in der Wohnung „aufpassen“ muß.. Deshalb ist ja sogar ein KH-Aufenthalt im Sommer problematisch, denn überall reissen die Leute ja alles auf.....
    So liebe Mitrheumatiker – jetzt kennt Ihr meinen gaanz normalen Tag ...Nochmal, .ich wollt Euch nicht die Ohren volljammern.....nein, ich wollt EURE Meinung hören. . Versucht Euch diesen tollen Alltag mal vorzustellen und sagt mir, WAS IHR unternehmen würdet, WAS IHR machen würdet, um aus diesem Chaos raus zu kommen!!! – ich weiß es wirklich nicht mehr ( ( die ganze nächste Woche heißt es nämlich wieder - von 5 bis 15Uhr 30 „durchhalten“, egal, wie....) sorry, jetzt ist`s doch ein verdammt langer Text geworden....ging aber nicht anders.
    Macht es besser und es wär lieb von Euch, wenn Ihr mir EURE Meinung mitteilen würdet - - charly
     
  2. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    die Zeit allein

    Hallo Charly,

    hast Du schon mal dran gedacht Dir eine Gesellschafterin zu suchen?
    Es gibt einem, ähnlich den "grünen Damen" im KH doch hilfsbereite Unterstützung.
    Sicher kann man Dir über das Krankenhaus eine Kontaktadresse geben.
    Oder mach mal eine Anfrage im "Käseblättchen" der Zeitung.
    Auch andere Menschen sind einsam oder auch einfach nur ein Alltagsengel für andere um nicht allein zu sein.

    Liebe Grüße
    Kira
     
  3. Eleyne

    Eleyne Neues Mitglied

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    Hallo Charly,

    Dich hats ja ganz schön erwischt .. erstmal lieb in Arm nehm und drück ...

    Also ich würde an Deiner Stelle erstmal einen "Notrufknopf" besorgen, das ist ein Teil zum Umhängen, das du im Notfall (wenn du liegst bsp) drücken kannst und es kommt ein Sani oder eine Schwester, die dir helfen. Soweit ich weiß bieten das das Rote Kreuz oder Johanniter o.ä. Stellen an. Das würde Dir erstmal ein wenig Sicherheit zurückgeben. Du hättest nicht mehr das Gefühl, dass Du ewig liegen musst, wenns mal übel läuft ...

    Dann wärs doch ne Alternative, wenn Du Dir eine Hauswirtschafterin kommen lassen würdest, die dich im Haushalt unterstützt und auch kocht (damit mal wieder anständige Kost aufn Teller kommt ... ist ja auch für den Diabetes sehr wichtig) ... erkundige dich deswegen bei der Diakonie oder Caritas oder andere Sozialstationen, die vermitteln gerne auch solche Dienste (waschen, kochen, putzen, etc). Frag bei deiner Kasse nach, ob Du das vielleicht sogar bezahlt bekommst ... wenn nicht, dann erkundige dich vorher, was es kostet ... hab die momentanen Preise nicht im Kopf ... sorry ... aber fragen kostet bekanntlich ja nix ;)

    Wenn die Hauswirtschafterin für dich nicht in Frage kommt ... wie wärs mit Essen auf Rädern ... gibt diverse Stellen, wo du sowas bestellen kannst und soweit ich weiß, kann man auch probeessen um zu sehen obs schmeckt ... da gibts auch Diabetiker Kost ... noch so als Alternative zum kochen ...

    Lass Dich nicht unterkriegen ... fühl dich ganz dolle gedrückt ...

    Liebe Grüße

    Eleyne
     
  4. charlyM

    charlyM Neues Mitglied

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    was würdet IHR tun???

    Hi, dank Euch für die Antworten
    hab aber eins vergessen - ich hab schon einige Male ne Anzeige aufgegeben - es haben sich auch welche gemeldet, doch die wollten nicht nur 15 Euro die Stunde, sondern auch feste Zeiten!!
    Ich bräuchte aber jemanden, der kurzfristig abrufbar wäre und das ist meist unmöglich. ( ne Hilfe zum Putzen hab ich, sie kommt 1x die Woche - ist aber sonst berufstätig und so gehts nicht zwischendurch, leider)
    Aber, Eleyne - die Idee, mal bei ner Soz.-Stelle nachzufragen, ist gut...das werd ich mal machen. Evtl. haben die Frauen, die nur ab und zu was suchen und sonst nicht arbeiten.
    Eines muß ich aber noch klären - ums "einsam"-sein gehts nicht! Bin und WÄRE auch weiterhin eigentlich gern tagsüber allein z.H. , nur - ich halts wegen der vielen Beschwerden in den letzten Mon. nicht mehr aus!! ... mir sitzt die Angst vor dem " hoffentlich gehts gut.." im Nacken.
    Wünsch Euch alles Gute und etwas weniger Hitze - charly
     
  5. matzi

    matzi Bekanntes Mitglied

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    im Grünen
    Hallo charlyM.!

    Großartige Tipps kann ich Dir leider nicht geben, worauf ich geachtet habe,
    das sämtliche Ärzte die ich benötige auch Hausbesuche machen.
    Einschließlich der Zahnarzt!!

    Liebe Grüße
    Matzi
     
  6. Elke

    Elke wünscht allen

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    Hallo charlyM,

    ich möchte dir erstmal ganz dolle gute besserung wünschen und dich mal tröstend in die arme schließen !!

    was deine situation betrifft, ich habe auch große probleme, aber aus anderen krankheitsgründen als du. auch ich habe jeden tag angst das ich evtl. morgen nicht mehr da bin, das mich ein weiterer schlaganfall zum schwerstpflegefall macht oder das nun ja egal
    ich habe jeden tag mit angst zu gebracht und immer darauf geachtet das ich das telefon in greifnähe hatte aber im ernstfall könnte es mir passieren das es mir nichts nutzt, was wäre wenn ich nicht mehr sprechen kann???

    die lösung war und ist: ein Hausnotruf!!
    ich trage diesen knopf immer am handgelenk und es ist für mich schon beruhigent zu wissen das wenn ich stürtze und mal wieder nicht alleine aufstehen kann, dann drück ich drauf und ich werde von einer person des Johaniter Bundes gerufen, die person fragt mich ob ich sie hören kann und was los ist, dann kann ich sagen das ich hilfe brauche beim aufstehen oder das ich einen arzt brauche, und sollte ich mal nicht sprechen können wird auf grund meiner erkrankungen sofort ein notarzt team zu mir geschickt die sich sofort um mich kümmern.
    sicher es beschützt mich nicht vor solchen dingen, aber es hilft mir mich zuhause sicherer zu fühlen und doch etwas ruhiger den tag anzugehen, ja sogar so das ich manchesmal nicht daran denke das ich ja so karnk bin das morgen evtl. nicht mehr da sein könnte.
    gut im haushalt hab ich auch hilfe und zum glück auch schon eine große tochter und einen mann der am nachmittag nachhause kommt und somit auch das kochen übernehmen kann, wenn nötig, aber sollte auch das mal nicht mehr klappen werd ich auch die sozialdienste um hilfe fragen.

    liebe charlym, vielleicht denkst du mal über solch einen hausnotruf nach, ok es ist nicht ganz billig, aber die sicherheit ist es auf jeden fall wert.
    ich habe mich bei allen erkundig, also bei dem DRK, Johanniter, ASB und die Malteser, dabei habe ich erfahren das sich die Johanniter sich deutschlandweit auf den hausnotruf spezialisieren und die anderen organisationen ziehen sich mehr und mehr auf dem gebiet zurück, dies habe ich auch von meiner schwester bestätigt bekommen( sie ist beim ASB eine höhere Person).
    Ich bin sehr zufrieden mit den Johannitern, es gibt dort einige verschiedene varianten des Hausnotrufes, du kannst dich jederzeit dort darüber informieren.
    bei mir kam eine sehr netter Mann der mir alles erklärte und als ich sagte das ich gerne wissen würde wie das ganze funktioniert, hat er alles angeschlossen (binnen 5 min.) und gab mir den Notrufknopf, dann sollte ich in die äußerste ecke unseres hauses gehen und mal draufdrücken, ich war überrascht ich hörte dort auch die stimme die mich sofort mit meninem namen ansprach und sie konnte mich verstehen ohne das ich schreien musste, ich war sooooo froh und fragte ab wann ich es denn haben könne und er sagte: Das ist nun Ihnen und ab sofort sind wir jeder Zeit für sie da! *hab ich mir gefreut* Ach ja du musst KEIN Mitglied bei ihnen werden!!

    Überlege es dir und weiterhin toi toi toi, lass wieder von dir hören !!!
    ganz liebe grüße

    elke
     
  7. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Hallo liebe Charly,

    mit Bedrücken lese ich deine Zeilen ... es muss schwer für dich sein und ich kann wahrscheinlich nur annähernd deine Angst nachempfinden.

    Dennoch, genau diese Angst musst du in den Griff bekommen. Und ich finde Elkes Vorschlag mit dem "Hausnotruf" hervorragend. Auch deine Ernährung muss sich ändern - Dosen- und Fertignahrung vom Metzger. Bäh! Rollender Mittagstisch - ein Versuch ist es wert und allemal besser als diese scheußliche Kost. Inzwischen müsste es ja einige solcher Möglichkeiten geben. Soziale Hilfsdienste können dir da sicher gut Auskunft geben ... Telefonier halt mal rum!

    Ich habe für mich gelernt im Leben: Im Grunde ist man doch alleine. Vor allem in dem Sinne, dass nur du alleine deine Angst in den Griff bekommen kannst. Nutze die Möglichkeiten, die sich dir bieten. Lasse deinen Ängsten keinen Raum, gehe deiner Verzweiflung aktiv entgegen. Du kannst das.

    Es gibt einen kleinen Trick - sicher hilft er dir auch, wenns dir mal wieder ganz bange ist. Du malst mit einem wasserfesten grünen Filzer einen kleinen Kreis - auf deine Schulter beispielsweise. Gehts dir nicht gut, dann "drücke" diesen virtuellen Knopf :D und du hast für eine Stunde Ruhe und kannst dich entspannen. Glaub mir, es funktioniert ... die Psyche ist ein wahres Wunder - nutze die Kraft der positiven Gedanken! :)

    Und, wie dein Männe das meistert ... Wahnsinn! Gib ihm das Gefühl, dass er das hervorragend tut und dich wunderbar beschützt. Das hat er verdient.

    Schööönen Tag!
    Rosarot
     
    #7 29. Juli 2006
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juli 2006
  8. Eleyne

    Eleyne Neues Mitglied

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    :) genau so einen Hausnotruf meinte ich mit Notrufknopf zum Umhängen ... danke für die genaue Bezeichnung und die Tipps, wo man das Teil bekommen kann. Ich habs während meiner Zeit als ambulante Schwester zwei- dreimal gesehen und die Patienten waren sehr zufrieden damit ... :)


    Liebe Grüße

    Eleyne
     
  9. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Hab mal ein bisschen gegoogelt:

    Links:

    Johanniter Hausnotruf
    Malteser Hausnotruf
    Hausnotruf beim DRK
    Caritas Hausnotruf
    ASB

    Info von wdr.de:

    Zuhause alt werden: Das Hausnotruf-System hilft dabei

    [​IMG] Bis ins hohe Alter fit und mobil bleiben, einen eigenen Haushalt führen und am besten in den angestammten vier Wänden wohnen. Wer möchte das nicht? Was aber ist, wenn die Gesundheit nicht mehr mitspielt und man gelegentlich auf Unterstützung angewiesen ist?

    Ambulante Pflegedienste und Hilfe durch Verwandte können helfen, dass sich die Unterbringung in einem Pflegeheim erübrigt. Doch Pflegedienst oder Angehörige sind nicht ständig anwesend oder greifbar. Kranke und alte Menschen fürchten besonders Situationen, in denen sie sich plötzlich unwohl fühlen und Hilfe benötigen. Oder sie haben Angst, in der eigenen Wohnung zu stürzen oder bewusstlos zu werden, ohne das dies jemand rechtzeitig registriert und Hilfe ruft.

    Die Installation eines Hautnotruf-Systems kann hier für eine Lösung sorgen. In Deutschland nutzen 250.000 Menschen dieses Angebot. Das Prinzip ist so einfach wie wirksam. Der Nutzer trägt einen Sender am Körper (zum Beispiel am Handgelenk oder an einer Schnur um den Hals), über den per Knopfdruck ein Alarmsignal ausgelöst werden kann. Dieses Signal wird über ein in der Wohnung aufgestelltes Basisgerät an eine Notrufzentrale weitergeleitet.

    Man muss mit einer einmaligen Anschlussgebühr rechnen, die meist um 20 Euro liegt. Die monatliche Grundgebühr für das Gerät sollte 18 Euro nicht übersteigen. Allerdings sollte man nicht nur nach dem günstigsten Angebot schauen, sondern auch noch auf andere Kriterien achten: Sehr wichtig zum Beispiel ist es, dass über das Gerät tatsächlich 24 Stunden täglich ein Bereitschaftsdienst erreichbar ist. Im Angebot sollte enthalten sein, dass der Anbieter für die Installation und Inbetriebnahme des Notrufgerätes sowie für eine Einweisung durch geschultes Personal sorgt. Angebote, bei denen das Gerät einfach nur per Post zugestellt wird, sollte man nicht akzeptieren.

    Die Kosten für den Notrufdienst braucht man unter Umständen nicht selbst aufzubringen: Möglicherweise übernehmen die Pflegekassen oder das Sozialamt die Anschlussgebühr und die monatlichen Gebühren. Die Pflegeversicherung trägt die Kosten, wenn für die betroffene Person schon andere Leistungen durch die Pflegeversicherung erbracht werden. Das Sozialamt kommt für die Kosten des Hausnotrufs auf, wenn das Einkommen des Nutzers unter einer bestimmten Bemessungsgrenze liegt.

    Vor der Entscheidung für ein bestimmtes Hausnotruf-System sollte man sich gut informieren. Ansprechpartner sind zum Beispiel der Bundesverband Hausnotruf (Adresse unten) oder Organisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund, die Arbeiterwohlfahrt, der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter-Unfall-Hilfe, das Deutsche Roten Kreuz oder die Volkssolidarität. Die Stiftung Warentest hat im Juli 2003 Hausnotruf-Systeme getestet. Das Ergebnis kann bei der Entscheidung hilfreich sein.


    Schöne Grüße
    Rosarot
     
  10. cecile.verne

    cecile.verne Neues Mitglied

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    9. September 2005
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    Ort:
    Kanton Fribourg, Schweiz
    Für mich ein grosses Fragezeichen!!!

    Hallo CharlyM

    Das ist ja ganz extrem, was Du uns da erzählst. Dass Du mit so wenig Hilfe auskommen musst erstaunt mich schon sehr.
    Gut, hier in der Schweiz sind die Regelungen oft anders, aber ich arbeite als medizinische Praxisangestellte und sehe deshalb etwas hinter die Kulissen. Hier würde in etwa so vorgegangen:
    Der Hausarzt, der natürlich Kenntnis von der Situation haben müsste, würde erst mal eine Einweisung in ein Krankenhaus veranlassen. Dort würde mal nach allen Seiten rum versucht werden, die Situation zu analysieren und eine medikamentöse Therapie würde eingeleitet. Anschliessend, je nach Situation, käme eine Reha-Behandlung in einem Zentrum warscheinlich zur Sprache um einen Uebergang nach Hause vorbereiten zu können. Dort müssten auch einige Massnahmen ergriffen werden: Betreuung durch Spitex (bis zu 7 x wöchentlich, je nach Bedarf). Spitex ist eine spitalexterne Krankenschwester. Zusätzlich würde eine Haushaltshilfe organisiert, die alle nötigen Arbeiten im Haus übernimmt und, wenn nötig auch Mahlzeiten kocht. Gleichzeitig würde ein Securitel (Notruf am Handgelenk) veranlasst. Ueber ein eventuelles Behindertentaxi würden die nötigen Besuche beim Arzt ermögicht.

    Meine Frage: ist Dein HA informiert über Deine Situation? Wenn nein, sofort Kontakt aufnehmen und ihn um Hilfe bitten. Er ist Dein Ansprechpartner und weiss, wie er Hilfe organisieren muss.

    Ich hoffe, dass Du Deine Energie so aufbringen kannst, Hilfe zu verlangen und darauf auch zu bestehen!!

    Lg
    cecile.verne
     
  11. charlyM

    charlyM Neues Mitglied

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    528
    was würdet IHR tun??

    Hallo, meine Lieben
    1000 Dank für Eure Antworten und Tipps.
    Ich machs jetzt mal ohne direkte "Anrede",sonst muss ich dauernd rauf und runter...
    Die Idee mit dem Hausnotruf wed ich nächste Woche mal checken...allerdings ist ein gr. Problem - unser Hund! Okay, der tut zwar nix, doch er käfft, sobald sich jemand dem Haus nähert, wie ein Irrer...Doch d a s kann man ja trotzdem mal mit den Leuten klären.
    JAA - meine Ärztin weiß über alles Bescheid. Hab sie schon zigX darauf angesprochen, was ich tun kann - wie wir weiter vorgehen können und auch, ob SIE nicht evtl. ne Pat. hat, die ich, bei Bedarf, rufen könnte. ( ist ja heute nicht so einfach, entweder die Leute sind berufstätig, haben Kinder. wollen ein Schweinegeld oder sind selbst krank) Doch am Montag will sie kommen, dann werd ich das Thema nochX anschneiden...wir müssen endlich mal in die Gänge kommen...
    Okay, die Fertiggerichte sind nicht ideal -ist klar - doch sie helfen mir, weil ich oftmals das Essen vergesse !!! und es dann irre schnell gehen muß !! Ausserdem, durch den Schichtdienst meines Mannes ist`s sowieso etwas chaotisch!
    KH und REHA - tja, davon hatte ich mir ja auch einiges versprochen - doch OHNE Erfolg!! Der KH-Doc sah mich schwanken, wie volltrunken und meinte, ich könne ja in seine Ambulanz kommen,der Bus hielt ja vorm Haus... toll, ich komm ja noch nicht mal, ohne nen stützenden ARM, bis zum Törchen...und ansonsten hielt er mich für topfittttt....
    Rosarot - ja, du hast schon Recht, die Angst muß ich in den Griff kriegen - doch dieses ewige " hoffentlich krieg ich nicht noch einen Schlaganfall"....macht mich total platt. Denn, wie - jetzt muß ich mal nachschauen .. ELKE war`s - schon schrieb, ich konnte ja auch plötzlich nicht sprechen...und DAS verfolgt einen, ob man will oder nicht, auf Schritt und Tritt. Habe zwar zig Nr. mit Direktwahl gespeichert - SMS vorbereitet, doch dieses... es KOMMT nix ....die Stimme ist weg...ist ne verdammt niederschmetternde Erfahrung.
    Matzi - okay, wenn man mit Knacks im Kreuz liegt oder mt hohem Fieber, kommen die Ärzte ins Haus -aber WIE hast Du es geschafft Ärzte zu finden, die auch sonst ins Haus kommen?? Vor allem, wie kommst Du an nen Zahnarzt, der Hausbesuche macht???
    So,liebe Leute - ich werd mich am Montag mal an die Strippe hängen und sehen, was ich ausrichten kann....sooo gehts nicht weiter, hab ja jetzt schon Schiß, weil wieder Frühdienst aufm Plan steht und es mir morgens besonders mies geht.
    Nochmals - vielen Dank Euch allen... ich wünsch Euch ein beschwerdefreies Wochenende und sage "bis dann" - charly
     
    #11 29. Juli 2006
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juli 2006
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