MTX Linderung Nebenwirkungen

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von tanni75, 27. Juni 2006.

  1. tanni75

    tanni75 Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    30
    Hallo zusammen,
    ich suche Hilfe für meine Freundin.Aufgrund eines erneuten Schubes von Morbus Still hat meine Freundin nun MTX 15mg zum Spritzen bekommen.
    Nach der Spritze gestern ist sie heute total müde und fertig.
    Wie lange dauert es so in der regel,bis due Müdigkeit verschwindet,geht das jetzt etwa immer so? Sie hat grade einen neuen Job angefangen und musste gleich aussetzen.In einer Woche wollte sie wieder loslegen,aber mit so einer Müdigkeit?
    Ich finde das schrecklich,hab ihr vielleicht Tipps, wie man sich ein wenig wieder fit wird nach MTX? Wann ist der beste Tag zum Spritzen, wenn man arbeiten gehen will und habt ihr auch ein paar Ratschläge und Erfahrung gemacht, welche Lebensmittel das ganze von der Verträglichkeit verbessern können?
    Wir danke Euch für jeden noch so kleinen Tipp.
    Alles Liebe und Gruß
    Tanni75
     
  2. Lilly

    Lilly offline

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    5.184
    hallo tanni,

    lieb von dir, wie du dich um deine freundin kümmerst ;) .

    mtx bleibt ca. 48 stunden lang im körper, dann sollte sie wieder fit sein.
    bei mir ist die müdigkeit immer nach mtx und bei vielen anderen usern im forum stellt es auch ein problem dar.

    in diesem fall wäre es freitag abends- man verschläft dann auch die nebenwirkungen. manche user sind dann am nächsten tag sogar wieder fit :) .

    an erster stelle steht die folsäure- hoffe, dass der doc deiner freundin darann gedacht hat, dieses vitamin zu verordnen (mtx ist der antagonist von folsäure, es kann zu mangelerscheinungen kommen)

    ... dann das trinken- viel trinken (aber kein alkohol am mtx tag und bis 48 stunden danach ;) )

    alles was man zu mtx wissen soll, findest du hier:

    http://www.rheuma-online.de/medikamente/methotrexat.html

    viel erfolg bei der therapie!
     
  3. sameta

    sameta Das Leben ist schön!!!

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    Es braucht Zeit und Geduld..................

    Hallo Tanni

    ich denke, diese Werte können bei jedem von uns verschieden sein. Deine Freundin wird ihre eigenen Erfahrungen machen müssen und versuchen, die beste Lösung zu finden.
    Ich muss zum Glück momentan nur 10mg MTX pro Woche nehmen, verteilt auf 2 Gaben, am Dienstag und am Freitag.
    Nachdem ich anfangs auch täglich sehr müde war und keine Kraft hatte, ist dies jetzt nach etwa 4 Monaten gänzlich verflogen. Plötzlich kann ich wieder fit aufstehen und bleibe es auch meistens den ganzen Tag über. Ich habe wieder Kraft und Lust, Dinge zu tun, die ich vorher einfach nicht mehr tun könnte. Das betrifft auch die einfachsten Arbeiten im Haushalt.

    Obwohl ich einen Magenreflux und einen Reizdarm habe und nicht nur ich, sondern auch der Arzt, angenommen haben, dass ich nach einem Versuch mit Tabletten auf Spritzen umsteigen müsse, war dies nicht der Fall. Ich vertrage die Medikamente (es sind deren viele, über 50 pro Woche, darunter Folsäure und Cortison) sehr gut. Nachdem es mir ganz am Anfang nach der Einnahme von MTX und der Folsäure leicht übel wurde, war auch diese unangenehme Nebenwirkung innert sehr kurzer Zeit (1 Woche etwa) gänzlich weg.

    Ich denke, dass im Fall Deiner Freundin auch eine "Angewöhnungsphase" mit unerwünschtem Nebeneffekt in Kauf genommen werden muss, bevor sich das Ganze einpendelt. Die Empfehlung anderer Forumsteilnehmer, das MTX (bekommt sie denn auch Folsäure ?) abend einzunehmen, um die stärkeren Nebenwirkungen "zu verschlafen", ist bestimmt hilfreich. Ich persönlich nehme die Tabletten morgens etwa um 8 h und die Folsäure (nicht an denselben Tagen, versteht sich !) jeweils abends.

    Für die Ernährung ist sicher zu empfehlen, möglichst leichtverdauliche Nahrungsmittel zu bevorzugen, um den Magen nicht noch zusätzlich zu belasten.

    Auf jeden Fall wünsche ich Deiner Freundin alles Gute und dass sie möglichst bald den für sie "richtigen Weg" finden wird.

    Liebe Grüsse und einen sonnigen Tag

    sameta :)
     
  4. tanni75

    tanni75 Neues Mitglied

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    Hallo Lilly und hallo Sameta,
    vielen Dank für Eure Antworten!
    Ja, die Ärztin hat daran gedacht Folsäure aufzuschreiben,aber hat nur etwas von einer Einnahme von einer Tablette am Tag nach der Spritze gesagt...hier lese ich z.T. dass es täglich genommen wird.Was ist denn da nun richtig?
    Wie lange hat es denn bei Euch im Schnitt gedauert,bis ihr eine spürbare Wirkung von MTX bemerkt habt?Das ist wohl auch unterschiedlich denke ich.
    Ich muss sagen, dass ich ziemlich Angst hatte, als es nun mit MTX losgehen sollte, aber ich habe ein wenig Hoffnung bekommen, dass ihre Odysse nun ein Ende finden könnte und dass es ihr wirklich hilft.Sie nimmt bisher auch immer wieder Corstison,es wird grade von 50 mg wieder auf 10 reduziert,dazu noch als Schmerzmittel Tramal.
    Ich hoffe, dass es heute besser sein wird.Ich berichte hier wieder, was sich neues ergibt.
     
  5. Emu

    Emu Neues Mitglied

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    Hallo Tanni 75,

    ich komme am besten zurecht, wenn ich relativ Leichtes esse, bei Übelkeit hilft mir Nux Vomica D6 (Danke für den Tip hier im Forum!!), nach 24 Stunden nehme ich einmal die Folsäure (erst 5mg, jetzt 10 mg/einmal wöchentlich) und ab dann geht es schon wieder besser.
    Ich nehme MTX meist zwischen 12 und 14 Uhr, 2 Stunden später kommen dann bei mir die Nebenwirkungen.
    Mir hilft es, wenn ich dann morgens viel erledigen kann, abends gehe ich dann früh ins Bett und wenn man dann am nächsten Tag aufwacht, weiß man, daß es einem nur bis mittag so schlecht geht.
    Ich habe es auch abends probiert, schlief dann aber schlecht, wachte morgens benommen auf und hatte dann einen ganzen vollen Tag mit den Nebenwirkungen zu kämpfen.

    MTX zeigte seine volle Wirkungen bei mir nach ca. 1/2 - 3/4 Jahr, aber mir ging es in der Zeit von Woche zu Woche besser.

    Liebe Grüße
    vom
    Emu
     
  6. sameta

    sameta Das Leben ist schön!!!

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    Keine Angst - habt Vertrauen !

    Liebe Tanni ;)

    vonwegen Angst, ich hätte mit der MTX-Therapie schon vor vielen Jahren beginnen sollen, habe mich aber aus Angst (nachdem, was ich im Internet über dieses Medikament sowie hier von Betroffenen gelesen habe) strikte geweigert. Damals hatte ich die Chance, dass ich Vioxx erhielt, das mir über 3 Jahre hinweg noch ein angenehmes Leben ermöglicht hatte. Mit dem Verbot von Vioxx Ende 2004 war es jedoch vorbei und mir ging es, egal welches andere Medikament versucht wurde, immer schlechter. Innert wenigen Wochen konnte ich mich kaum mehr bewegen, Spaziergänge von einer halben Stunde waren schon ein Erfolgserlebnis. Dir Opiate, die ich normalerweise nur hin und wieder nahm, musste ich zusehends erhöhen, bis ich täglich die Höchstdosis einnahm und die Schmerzen dennoch unerträglich waren.
    Die MTX-Therapie, die ich nun als unumgänglich akzeptieren musste, konnte ich erst anfangs Februar 2006 beginnen, da ich vorher hauptsächlich in Paris zuhause war.
    In einem eher erbärmlichen Zustand habe ich am 6 Februar mit MTX angefangen. Mein Arzt hat mit einer minimalen Dosis begonnen, um allmählich auf die für mich nötige Menge zu kommen und somit nicht mehr als nötig zu verabreichen. Die Folsäure bekam ich erst 3 Wochen später dazu, (der Körper hatte ja noch genug Vorrat), damit klar war, wie das MTX wirkt, bzw. wie ich er vertrage.
    Nach und nach wurden die Medis angepasst. Lange Zeit bin ich fast verzweifelt, denn es ist kein schönes Gefühl, soviel Chemie zu schlucken und trotzdem in einem so schlechten Gesundheitszustand zu sein.
    Aber schon der Arzt hat mir gesagt, dass ich Geduld haben müsse und es zwischen 6 Wochen und 6 Monaten dauern könne, bis eine MTX-positive-Wirkung spürbar wird.
    Anfangs Juni habe ich dann eine ganz plötzliche Wendung um 180° erlebt. Es geht mir heute viel besser! Ich kann wieder längere Spaziergänge ohne oder mit erträglichen Schmerzen machen, ich habe Lust auf Hausarbeit, ich fühle mich fit tagsüber und nachts kann ich endlich wieder schlafen (Die Schmerzen waren vorallem beim Liegen unerträglich). Es ist, als man auf einen Knopf gedrückt hätte, als ob ich ein anderer Mensch wäre.
    Ich kann es selbst noch kaum so richtig glauben und hoffe, dass dies der Anfang von einer langen Zeit ist, in der ich wieder ein lebenswertes Leben leben darf.
    Meine heutigen Medikamente sind:
    MTX 2 x wöchentlich 5 mg (Di+Fr) (morgens)
    Folsäure 4 x wöchentlich 1 mg (Mo/Mi/Do/So) (abends)
    Cortison 7 x wöchentlich 5 mg (morgens zwischen 6 + 8 Uhr)
    Mefenaminsäure 3 x täglich 500mg (mo/mi/ab)
    Ranitidine 7 x 150 mg (morgens)
    Livial 7 x 1.25 mg (abends)

    Je nach Besserung und Stabilität wird sich der Arzt für eine Reduktion von Cortison entscheiden. Ich hoffe, dass ich mit der Zeit evt. ohne auskommen werde. Der Augenarzt hat bei der Kontrolle vor 2 Wochen einen leichten Schleier von beginnendem Grauen Star diagnostiziert, dessen Ursache die langfristige Einnahme von Cortison ist.

    Betreffend Ernährung, so ist es enorm wichtig, dass der Körper nicht übersäuert ist, bzw. wird. Da der Körper selber Säure produziert jedoch keine Basen, ist eine grosse Zufuhr von Nahrungsmitteln nötig, die sich basisch verstoffwechseln. Das zu befolgen heisst auch, weniger Schmerzen bzw. Schübe zu haben.
    Am besten ist, Deine Freundin informiert sich eingehend darüber.

    Ich wünsche Dir einen sonnigen Tag mit ebensolchen Grüssen :)

    sameta
     
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