Weiß nicht mehr weiter - Daumensattelgelenksarthritis bei Bechterew?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von hannilein, 1. Juni 2006.

  1. hannilein

    hannilein die Espressosüchtige

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    Hallo Leute!

    Heute brauch ich auch mal Euren Rat. Ich habe seit einigen Monaten ziemliche Probleme mit Entzündungen in den Handwurzelknochen (Mond- und Kahnbein) sowie dem Daumensattelgelenk in der rechten Hand. Im Oktober letzten Jahres wurde bereits eine Synovektomie an einigen Stellen der Hand gemacht, allerdings nicht im Daumenbereich. Mal davon abgesehen, dass die OP nicht den erwünschten Erfolg hatte, macht der Daumen und der Bereich mit Mond- und Kahnbein (also direkt neben dem Daumen) zunehmend Ärger. Beim MRT wurde bereits eine knöcherne erosive Veränderung arthritischer Natur festgestellt - toll, ich dachte immer, erosive Veränderungen sind den RA-Patienten vorbehalten. Mein Ergotherapeut verdreht schon liebevoll die Augen, wenn ich komme und alles ist wieder dick und schmerzhaft. Eine Injektion von Cortison ins STT-Gelenk (so heißt das Gelenk, steht wohl für scaphoid-trapezium-t... Gelenk) hat zwar etwas Linderung gebracht, aber Schmerzen hab ich immer noch. Da ich in meinem Beruf als Krankenschwester auf Intensiv nicht eben wenig mit den Händen machen muss, weiß ich momentan echt nicht weiter. Olli, mein Ergotherapeut möchte mich am liebsten in den Vorruhestand schicken, na klar - mit 35, super Idee. Aber mal ehrlich, ich weiß nicht wie lange ich damit noch arbeiten kann, zumal die anderen Gelenke auch nicht in Ordnung sind und meine Basismedis so ziemlich ausgereizt sind. Ich habe jetzt eine Daumenorthese verschrieben bekommen der Firma "HAKUPA", damit kann ich aber kaum was machen, weil es nur drückt.
    Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht, was hat Euch dabei geholfen?
    Wie häufig sind eigentlich erosive (also knöcherne) Veränderungen der Gelenke bei Bechterew?
    Danke Euch jetzt schon mal!
     
  2. KayC

    KayC Stehauffrauchen

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    Hallo Hannilein,

    ich denke erosive Veränderungen bei Bechterew sind nicht selten. Ein "buntes" Bild, also Erosionen neben Zysten und Anbauten z.B. im ISG ist ja oft ein Zeichen von Sakroilitis und ist beim Bechti ein Diagnosezeichen. Bei mir wurde jetzt die Diagnose auf PSA geändert, deswegen kann ich da jetzt nicht mehr so mitreden. Aber als es noch Bechterew hieß, wurde die Diagnose wegen dieser Veränderung in meinem ISG gestellt. Aber an den Gelenken sind Erosionen schon seltener, da hast Du recht. Allerdings eher weil der Bechti einfach anders frisst (da passieren einfach andere Dinge in den Gelenken/obwohls genau so schmerzt) und die Entzündungen in der Peripherie meist nicht von Dauer sind. Ausnahmen bestätigen die Regel...

    Ist der Daumen das einzige Gelenk welches Probleme macht? Reicht die Basis mit Humira(?) vielleicht nicht? Arbeitest Du Vollzeit?

    Ich habe nach der Synovektomie noch eine chemische Synoviorthese machen müssen, arthroskopisch war nicht alles zu entfernen. Erst danach hatte ich wirklich Ruhe in dem Gelenk.

    Denk mal über eine chemische Synoviorthese nach, es gibt Menschen, bei denen die radioaktive Syno nicht reicht. Die chemische wird dann nämlich zwei-dreimal in kurzem Abstand von einigen Tagen wiederholt. Ich habe damit recht gute Erfahrungen gemacht.

    Alles Gute
    Katharina
     
  3. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo KayC,

    lt. Rheumatologie der MHH unterscheidet sich der MB von der RA eben gerade dadurch, dass MB eben nicht zu erosiven Veränderungen führt und wenn doch, dann erst nach mehreren Jahren und nicht besonder ausgeprägt. Das ist z.B. ein Grund dafür, dass MB - im Verhältnis zu anderen entzündlich rheumatischen Erkrankungen - schwieriger zu diagnostizieren ist (besonders bei Frauen, da hier auch noch häufig die typischen Wirbelsäulenzeichen fehlen.
     
  4. KayC

    KayC Stehauffrauchen

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    Hallo Birgit,

    Ich habe MB diagostiziert bekommen, wegen dieser erosiven Veränderungen im ISG. Bei mir wird nach wie vor eine Mischform vermutet, konnte aber nie bewiesen werden. Die Diagnose ist kürzlich geändert auf PSA, das kommt dem am nächsten, mein Onkel hatte PSO.

    Wem sagst Du das, ich bin 10 Jahre ohne Diagnose rumgerannt. :(

    Katharina
     
  5. hannilein

    hannilein die Espressosüchtige

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    Ich denke schon, dass meine Basis mit Humira, Cellcept und Cortison nicht ausreicht. Aber meine Rheumatologen reden sich sich langem erfolgreich ein, dass alles gut ist - na ja, eine erhöhte Krankheitsaktivität ist schon zu verzeichnen, aber kein Grund, irgendwas zu ändern. Wahrscheinlich haben sie auch Angst, was zu ändern, weil ich auf so vieles mit massiver Leberwerterhöhung reagiere und schon ziemlich viel ausprobiert habe. Durch meine Vollzeitstelle wird alles auch nicht gerade besser, aber was will man machen (wie sagt man so schön: "Ich war jung und brauchte das Geld") :(
    Eine chemische Synovektomie wird bei uns in der Gegend nicht gemacht, soweit ich weiß, ich kenne zumindest niemanden. Mein Handchiriurg denkt gerade wieder über eine evtl. chirurgische Sanierung nach, aber die soll nicht wirklich einfach sein. Außerdem bin ich da nicht so begeistert von, da ich dann schon wieder so lange ausfalle. Momentan beiße ich mich auf Arbeit so durch.
     
  6. KayC

    KayC Stehauffrauchen

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    Hallo Hannilein,

    ich habe die CS immer in Sendenhorst bei Münster machen lassen. Das geht nur stationär. Das würde ich einer evtl. OP immer noch mal vorziehen, gerade wenn es jetzt "nur" das Handgelenk ist. Du würdest dann eben nur ein paar Tage ausfallen.

    Lieben Gruß
    Katharina
     
  7. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Hannilein

    Hallo Hannilein,

    es wäre in der Tat zu überlegen, ob Du an den betroffenen Gelenken chemische Synoviorthesen machen lässt.

    Bei einzelnen, schlimmer entzündeten Gelenken wird i.d.R. (Ausnahmen gibt es immer) erst mit Cortisonspritzen behandelt, danach mit Radio- oder chemischer Synoviorthese und wenn das keine Besserung bringt wird operiert.

    Ich habe einen aggressiven Verlauf (RA) mit entsprechender Aktivität. Deshalb lasse ich die entsprechenden Gelenke mit der CS behandeln und merke, daß nach einiger Zeit die gesamte Krankheitsaktivität etwas zurückgeht.

    Ob es in Deiner Nähe eine Rheumaklinik gibt, die auch CS durchführt weiß ich nicht, aber Hannover-Sendenhorst hat eine Entfernung von ca. 170km. Für einen Versuch wäre es doch wert, diese Strecke zu fahren.

    Viele Grüße
    Sabinerin
     
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