MTX-Lunge???

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von chorulira, 31. Mai 2006.

  1. chorulira

    chorulira Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Darmstadt
    Ich habe RA und war bis Januar diesen Jahres sehr gut
    eingestellt,mit MTX 25mg/wöchentl./i.m. und Arava täglich
    10mg.Als Schmerzmittel nahm ich Beofenac 2x täglich und
    Tramallong 200 auch 2xtäglich.

    Seit September etwa hatte ich einen trockenen Reizhusten,
    der immer am Wochenende (MTX-Tag war Donnerstags)
    zunahm.Im Januar bekam ich nun eine Lungenentzündung,
    musste Antibiotika nehmen und setzte deshalb die Rheuma-
    Medis ab.
    Schließlich musste ich sogar ins Krankenhaus.
    Dort wurde festgestellt, dass ich eine schwere Lungenentzündung
    mit Wassereinlagerung hatte.
    Dazu war meine Stimme fast völlig weg und ist auch bis heute
    noch nicht wieder völlig da, dafür aber immer noch dieser
    Husten, nicht mehr so stark aber eben auch nicht ganz weg.
    Die Ärzte im Krankenhaus sagten etwas von einer eventuellen
    MTX- Lunge.
    Keiner erklärte mir aber, was es damit auf sich hat.
    Ich war sehr lange im KH und liege auch jetzt noch, durch eine
    Fehlbehandlung, flach.
    Nun wollen meine Ärzte langsam die Rheuma- Medikamente
    wieder hochfahren, da ich einen Schub nach dem andren habe
    Sogar meine Augen sind in Mitleidenschaft gezogen.
    Auch mein Rheumatologe sagte nun, dass man eine MTX- Lunge
    nicht ausschließen könne und ich deshalb keines mehr nehmen
    solle (MTX bekam ich seit etwa Januar 2002).
    Versucht wird es nun erstmal nur mit Arava 20mg und einem
    sofortigen Cortison-Stoss (Cortison habe ich bisher noch nie
    bekommen) wegen der akuten Schübe.


    Was ist eigentlich ne MTX-Lunge??
    Wie vertragt ihr so einen 'Cortison-Stoss'(soll
    mit 60mg angefangen werden)?




    Liebe Grüße
    chorulira
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Kopiere dir mal etwas rein, das kann ich alles nicht so gut erklären, wie es schon auf R-O steht.

    Gruss kuki

    Extrem selten, aber sehr gefährlich sind Lungenentzündungen, die durch Lantarel ausgelöst werden (sogenannte Mtx-Pneumonitiden). Frühzeichen einer solchen Komplikation ist ein trockener Reizhusten, u.U. verstärkt jeweils nach Gabe bzw. Einnahme von Lantarel. Bei Verdacht auf eine Lungennebenwirkung des Lantarels muß man unbedingt mit dem Arzt darüber sprechen; außerdem sollte ein Röntgenbild der Lunge gemacht werden, da man in den meisten Fällen bei einer beginnenden Mtx-Pneumonitis, manchmal selbst bei einer ausgeprägten Mtx-Pneumonitis bei dem Abhören der Lunge mit dem Stethoskop nichts Krankhaftes hört, auch wenn im Röntgenbild schon beträchtliche Veränderungen zu sehen sind.
    Wenn Lantarel beim Auftreten einer gefährlichen Komplikation rechtzeitig abgesetzt wird, lassen sich bedrohliche Verläufe und vor allem auch bleibende Schäden fast immer vermeiden. Auch wenn es bereits zu Lungenveränderungen im Röntgenbild gekommen ist, bilden sich diese unter einer sofort eingeleiteten Therapie mit Cortison in der Regel zurück. Cortison muß in diesen Fällen aber unbedingt gegeben werden. Wenn der Verdacht auf eine Methotrexat-bedingte Lungenentzündung besteht, sollte sofort der behandelnde Rheumatologe aufgesucht werden. Bei gesicherter Diagnose ist in Abhängigkeit vom Untersuchungsbefund und Röntgenbefund eine stationären Behandlung in einer spezialierten Klinik nötig. Diese sollte in Abhängigkeit von den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten und Voraussetzungen nach Möglichkeit entweder in einem Rheumafachkrankenhaus oder in einer Lungenfachabteilung (Pulmologie) erfolgen, da der Verlauf der Methotrexat-bedingten Lungenentzündung u.a. auch entscheidend davon abhängt, ob die behandelnde Einrichtung diese Komplikation kennt und ausreichende Behandlungserfahrung damit hat.
    Nicht jede Veränderung an der Lunge oder nicht jede Erkrankung der Lunge, die während einer Behandlung mit Lantarel auftritt, ist eine Folge des Lantarels selber. Viel häufiger ist eine Lungenentzündung als Folge einer Infektion, meistens mit Viren. Eine ganze Reihe von virus-bedingten Lungenentzündungen sehen im Röntgenbild ganz ähnlich aus wie eine Lantarel-bedingte Lungenentzündung. Einige Experten sind der Ansicht, daß in der Mehrzahl der Fälle, bei denen eine Lantarel-bedingte Lungenentzündung diagnostiziert wurde, wahrscheinlich eine virusbedingte Lungenentzündung vorlag. Die Abgrenzung ist mit entsprechenden Methoden meist möglich, erfordert aber eine gute Zusammenarbeit zwischem dem Rheumatologen und Pulmologen (Lungenspezialisten).
     
  3. Blume2000

    Blume2000 Blume2000

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    ganz oben
    Mtx Lunge

    Hallo Chorulina,
    nach deinem Bericht zufolge hört sich das stark nach einer
    Mtx- Lunge.
    Schau mal auf dieser Seite nach,da ist es gut beschrieben:
    http://www.rheuma-online.de/medikamente/methotrexat/was-sind-die-haefigsten-nebenwirkungen-von-lantarel.html

    Ich hatte vor 5 Jahren auch
    Mtx genommen,und wie du Probleme mit den Augen und
    der Lunge bekommen.
    Danach Susfasalazin,und jetzt wieder Mtx als Spritze,
    seit einem halben Jahr.Bis jetzt weiter ohne Probleme.
    Hatte auch kurz mal Husten,der kam aber vom Magen.
    Ist durch Omebrazol weggegangen.
    Zu deiner anderen Frage kann ich dir nichts sagen.

    Alles Gute für dich
    Astrid
     
  4. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Brakel, Kreis Höxter
    Eine Gabe von 60mg als Cortison-Stoss zu bezeichen finde ich doch etwas lächerlich (entschuldige den Ausdruck) - aber ein richtiger Cortison-Stoß geht über mind. 3 Tage mit einer Tagesdosis von 250 - 500 mg als iv-Infusion (ggf. sogar noch mehr) -
    Ich selber habe sowohl im Herbst 2003 wie auch im Frühjahr 2004 jeweils einen Corti-Stoß bekommen. Beim ersten Mal waren es 250 mg an 3 Tagen - beim zweiten Stoß waren es 500 mg über 5 Tage - danach wurde dann sofort auf die vorherige Dosis zurückgesenkt.
    Da Du nur 60 mg nehmen sollst denke ich mal, das Du das ganze oral einnimmst. Dabei solltest Du bedenken, dass zum einen die Nebenwirkungen bei oraler Einnahme von Cortison deutlich höher liegen - zum anderen, dass Du wenn Du diese Dosis mehr als 3 tage einnimmst hier wieder ausschleichen musst. Zunächst in höheren Abständen (bei mir waren es seinerzeit 10 - 15 mg alle 3 -5 Tage) - jeweiter Du nach unten kommst desto kleiner müssen die Reduzierwerte werden und desto mehr Zeit müssen zwischen den einzelnen Reduzierungstagen liegen.

    Wichtig ist bei einer solch hohen Gabe von Cortison:

    1.) keinerlei Einnahme von NSAR und Cox-2-Hemmern - aufgrund der hohen Cortisondosis würden sich die Nebenwirkungen dieser Medikamente unverhältnismäßig erhöhen. So sollen NSAR bei einer regelmäßigen Corti-dosis von mehr als 10 mg und Cox2-Hemmer bei mehr als 15-20 mg nicht mehr regelmäßig eingenommen werden (eine Einzelgabe ist aber möglich).
    2.) eine Osteoprophylaxe mit Calcium und Vitamin D3 ist absolut notwendig - da die Corti-Dosis über 7,5 mg liegt (geringfügig - grins..) kannst Du Dir das vom Arzt aufschreiben lassen (aber bitte beides, denn eine alleinige Gabe von Calcium kann der Körper nicht so gut verarbeiten und scheidet das meisste wieder ungenuzt aus).
    3.) solltest Du aufgrund der Corti-Dosis zu Wasseransammlungen in den Beinen neigen, nimm bitte, bitte ein Entwässerungspräparat. Dass ist mir vor 2 Jahren zum verhängnis geworden. Denn dadurch das keine "körperliche" Ursache für die Wasseransammlungen vorlag ist der Schuss nach hinten losgegangen und mein Körper hat trotz massiver Entwässerungspräparate immer mehr eingelagert - was doch ziemlich körperliche Probleme (Nieren, Urinwerte, Herzprobs.....) nach sich zog.

    Übrigens wegen der Sache mit den NSAR - lass Dir vom Arzt für diese Zeit ein reines Schmerzmittel (Traml, Novalgin, ...) verschreiben - das darf man einnehmen - falls Paracetamol bei Dir helfen sollte, geht das natürlich auch (aber bitte nicht mehr als 6000 mg am Tag, da PCM ziemlich auf die Leber gehen kann).
     
  5. Bechtilein

    Bechtilein Mitglied

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    Hallo chorulira

    Es ist eine Weile her das Du geschrieben hast und diesen MTX Problem hattest.....und sehe es erst heute...warum?
    Weil ich das selbe Problem habe. [​IMG]

    Langes Reizhusten...Röntgen...Antibiotika....und schlussendlich, ein CT um sicher zu sein das mein Problem tatsächlich vom MTX kommt...und es ist so!

    Ich musste sofort MTX absetzen und auch Kortison nehmen....
    Was ich gerne von Dir wissen möchte....wie geht es Dir heute? Hat sich Deine Lunge wieder erholt?

    Ich mache mir natürlich Sorgen und frage mich ob es wieder gutwird....:confused:

    Wie es weiter gehen wird, weiss ich noch nicht...ich nehme sonst noch Humira jede Woche...Tramal..Novalgin und Lodin Retard in Reserve.

    Die Schmerzen sind wieder viel stärker geworden und frage mich was es noch gibt um es zu lindern....ich versuche es momentan mit alternative Mitteln...da es momentan, keine andere Möglichkeit gibt.....
    Es würde mich freuen zu lesen wie es Dir heute geht und welche Therapie Du jetzt nimmst.

    Ich schicke Dir liebe Grüsse und eine schöne Woche. [​IMG]

    Bechtilein [​IMG]
     
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