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gisipb · 23. Mai 2006

Pflegeversicherung !
18:00
ZDF.reportage: Oma im Minutenraster
Unterwegs mit Gutachtern der Pflegeversicherung
Film von Carsten Rüger

Frau B., 92 Jahre alt, ist aufgeregt: Heute soll der „MDK“, der Medizinische Dienst der Krankenversicherung, zu ihr kommen. Ein Gutachter wird ihre Pflegebedürftigkeit prüfen, und dann wird sich entscheiden, welche Pflegestufe Frau B. bekommt. Seit Einführung der Pflegeversicherung haben „MDK“-Mitarbeiter mehr als zehn Millionen Gutachten erstellt.
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http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,3932436,00.html

Schicksale in Tabellen erfassen
Der "MDK" besucht, begutachtet und empfiehlt. Und wenn dann die Entscheidung der Kasse über die Pflegestufe kommt, herrscht bei Patienten und Angehörigen manchmal bittere Enttäuschung. Für beide Seiten - Patient und Gutachter - ist es keine einfache Aufgabe, mit Hilfe von Tabellen, Minuten und Kästchen ein Schicksal fair und gerecht zu "erfassen".

ZDF.reporter Carsten Rüger begleitet eine "MDK"-Mitarbeiterin bei ihren Überprüfungen und spricht mit Menschen wie der 80-jährigen Frau N. und ihren Kindern darüber, wie sie den Besuch der medizinischen Gutachterin erlebt haben.
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Hier könnt ihr schreiben:

http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/5/0,1872,2345029,00/F2788/

LG Gisi

Guten Tag, ich bin in Bayern (und ganz Deutschland) als öffentlich bestellter und beeidigter Gutachter für Sozialgerichte tätig, wenn der Betroffene mit der Einstufung des MDK nicht einverstanden ist und beim zuständigen Sozialgericht Klage erhoben hat.
In dem Beitrag des ZDF wird festgestellt, dass die Pflegeminuten berechnet werden, die eine Pflegefachkraft (Profi) zur Pflege benötigt, dies ist nach dem SGB XI § 19 nicht richtig, da die Zeit festgestellt wird, die eine Laienkraft, eine nicht erwerbsmäßig tätige Pflegeperson benötigt.
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Hallo,

Herr Felzmann hat eben richtig gestellt, dass es bei der Berechnung der Pflegezeiten um Zeiten geht, die durch Laienpflegekräfte erbracht werden. Eine weitere Richtigstellung scheint mir wichtig. In der Reportage wurde keine klare Trennung zwischen Kranken- und Pflegekasse vorgenommen. Dies ist aber wichtig, um verstehen zu können, warum bestimmte Leistungen (z.B. Aufkleben des Schmerzspflasters) nur eingeschränkt berücksichtigt werden. Es entsteht ein falscher Eindruck, wenn gesagt wird, dass man jahrelang in die Krankenkasse eingezahlt hat und jetzt nicht eingestuft wird. Der Beitrag zur Pflegeversicherung liegt bei 1,7% bzw. 1,95% für Kinderlose, der Beitrag zur Krankenversicherung je nach Krankenkasse etwa über 12%.
Die Pflegeversicherung war von anfang an als Teilkaskoversicherung angelegt. Dies wurde zwar beiläufig von einer Gutachterin in der Reportage genannt, sollte aber deutlicher herausgestellt werden. Es geht nicht darum, alle pflegerischen Leistungen (z.B. von einem ambulanten Pflegedienst) finanzieren zu können, sondern lediglich einen Teil davon. Vor zehn Jahren (vor Einführung der Pflegeversicherung) mussten ambulante Pflegeleistungen vollständig privat bezahlt werden. Ein Hautpgrund für die Einführung der Pflegeversicherung war, dass die Zahl der Sozialhilfeempfänger stark stieg. Um die Pflegeversicherung verstehen zu können, muss man sich von der Vorstellung der Vollversicherung lösen. Auch in anderen Versicherungen (z.B. Krankenversicherung) geht man mittlerweile dazu über, die private Beteiligung zu erhöhen (vgl. Praxisgebühr), weil sonst eine Finanzierung überhaupt nicht mehr möglich wäre.

[...]*
* Anmerkung der Redaktion: Der externe Link wurde entfernt. Das ZDF kann keine Verantwortung für den Inhalt der Seiten Dritter übernehmen.
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Meine Mutter ist Pflegestufe 1 wird vom Pflegedienst betreut. Leider benötigt Sie mehr Zeitaufwand den ich leisten kann und mache. Ich bekomme keinen Freizeit ausgleich weil ich ja ihre Tochter bin, aber woher soll ich immer die Zeit nehmen führe ja auch mein eigenes Leben. Ich bin erst 26J. und Ärgere mich das die Bedarfspflege die so viel zeit beanprucht nicht Honoriert wird. Sie fällt bei vielen sachen aus dem Raster weil sie noch ihren stolz besitzt und mit 48j. noch vieles selber machen will aber es nicht klappt. Aushelfen kan ich ja , einfach alles stehen lassen weil ihr ja sonst niemand anderes ihr da helfen kann. Verstehe ja auch das sie noch jung ist und nicht im Mehrbett Zimmer alt werden will aber der Staat sollte sich was einfallen lassen das mehr sachen abgedeckt werden. Denn so wie es momentan aussieht will ich nicht unbedingt alt und krank werden.
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Die Minutenzählerei bei der Pflege kenne ich nur zu gut ... seit fast 1,5 Jahren kämpfe ich darum, daß die Pflegekasse das Pflegegeld für meine Tochter weiterzahlen soll.
Nach einem Gutachten des MDK vom Juli 2004 stellte die Pflegekasse die Zahlung mit der Begründung "Ihre Tochter ist nicht mehr behindert genug, um Anspruch auf Pflegegeld zu haben" ein.
Eigentlich ein Witz, denn meine Tochter hat das Down-Syndrom und trotz ihrer inzwischen 24 Jahre besteht noch immer ein Hilfebedarf in der Grundpflege.
Die Pflegekasse jedenfalls stufte aufgrund dieses Gutachtens meine Tochter von der bisherigen Pflegestufe 2 in Pflegestufe 0 ein.
Nachdem alle Widersprüche von der Pflegekasse abgeschmettert wurden, läuft nun seit Januar 2005 eine Klage beim Sozialgericht.
Der momentane Stand ist, daß es zwei Gutachten gibt (eines vom MDK und eines von einer vom Gericht bestimmten Gutachterin), die den Pflegeaufwand auf 24 bzw. 26 Minuten bei der Grundpflege festgelegt haben und ein Gutachten neueren Datums (wiederum von einem vom Gericht bestellten Gutachter) hat den Pflegeaufwand bei 50,5 Minuten festgelegt, dies ist völlig ausreichend für Pflegestufe 1 und mehr möchte ich auch gar nicht erreichen.
Inzwischen weiß ich, daß der MDK nicht unbedingt einen Arzt schickt, der auch wirklich Ahnung von dem hat, was er begutachten soll.
Ganz wichtig ist, daß bei einer Begutachtung immer zusätzlich eine neutrale Person als Zeuge anwesend ist.
Vier Ohren und vier Augen hören bzw. sehen einfach mehr und im Streitfall kann das sehr wichtig werden.
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Jetzt schreibt ihr das nicht nur Alte Menschen davon betroffen sind
auch junge Leute sind in diese Lage und brauchen Hilfe.

LG Gisi

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