MDK Besuch

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von ilma57, 12. April 2006.

  1. ilma57

    ilma57 Guest

    Mein Erlebnis mit dem MDK der Krankenkassen
    Die Einladung „meiner Betriebskrankenkasse“ (Tenor: „Wir wollen Ihnen doch nur helfen!“) erhielt ich am Freitagmittag für den folgenden Dienstag 11.04.06.
    Zum Glück hatte ich am Samstag früh einen „Spritzentermin“ bei der behandelnden Orthopädin/Schmerztherapeutin und konnte mir einen aktuellen ärztlichen Bericht für meinen Hausarzt/Rheumatologen ausstellen lassen. Am Montag früh Besuch beim Hausarzt/Rheumatologen zum Ausfüllen des „Formblattes“ Diagnose M 35.0 G.
    Folgendes in Kurzform: Termin 11.00 Uhr, kam etwas später, habe die Zeit falsch eingeschätzt, da ich seit kurzem Krücken benutze, brauche ich sehr viel mehr Zeit!
    Ca. 15 Minuten zu spät! Äußerst unfreundlicher Empfang an der Rezeption. Nach ca. 10 Min. wurde ich dann von dem „untersuchenden Arzt“ empfangen.
    Die mitgebrachten ärztlichen Berichte interessierten ihn nicht. Er verwies auf die Diagnose M35.0 G auf dem Formblatt der Krankenkasse. Die Krankheit sei seines Erachtens nach eine Sicca-Symtomactic. Die weiteren aktuellen Diagnosen der Fachärzte interessierten nicht eine Sekunde, die Schreiben konnte ich wieder mitnehmen.
    Nur das Formblatt der Krankenkasse war für ihn von Interesse, auf dem die Diagnose M35.0 G sowie die Verschlimmerung des Leidens angekreuzt war.
    Der untersuchende MDK-Arzt machte mich mehrmals auf mein Übergewicht aufmerksam, müsste mehr Sport treiben und die Ernährung ändern. (Woher weiß er wie ich mich ernähre?) Mein Hinweis auf die Einnahme von Cortison tat er mit der Hinweis ab, er nehme ja auch Cortison und habe nicht zugenommen. Meine gesundheitlichen Probleme interessierten ihn offensichtlich nicht. Die Untersuchung war Ruck Zuck erledigt. Vieles an der gestrigen Untersuchung erinnerte mich an die Untersuchung der MDK der BFA im Mai vergangenen Jahres zur Berentung.
    Um 11.50 stand ich wieder auf der Straße und teilte der Krankenkasse tel. meine Verwunderung mit. Ein weiterer Anruf bei der Sachbearbeiterin gegen 13.30 ergab: der MDK hatte bereits angerufen und ich sei ab 20.04.06 wieder fit für den allgemeinen Arbeitsmarkt und fähig leichte Tätigkeiten zu verrichten.
    Mein Gesundheitszustand hat sich verschlechtert. Das Mtx wurde von 15 mg auf 20 mg erhöht. Im Ergebiss sind jetzt etliche Nebenwirkungen eingetreten, Übelkeit, Brechreitz teilweise Diarrhö. Auch nehme ich kein Predni 2,5 mehr, sonder über einen längeren Zeitraum Syntestan 30 mg und jetzt 10 mg. Diese Erhöhung der Corti-Menge führt auch weiterhin nicht zu einer Verbesserung der Lebensqualität. U.a. ist meine Sehrkraft sehr viel schlechter geworden und ich habe immer wieder Zwischenblutungen! Trotz hoher Corti-Einnahme kam es zu einer Zunahme der Gelenkschmerzen und einer Entzündung des linken Sprunggelenks. Auch dieser Facharzt-Sonografie-Befund interessierte ihn nicht! Mit Hilfe der Medikamente u.a. Cortison, Tilidin 200/16, 2 bis 3 mal am Tag und zweimal 400 mg Deltaran (Entzündungshemmer) komme ich so über die Runden. Das heißt aber nicht schmerzfrei. Vom starkem Schwitzen und teilweisem Schwindel, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen und immer wieder Magen/Darmproblemen will ich erst gar nicht reden.
    Fakt ist mein „Gesundheitszustand“ hat sich verschlechtert, das Verhalten des MDK/Kasse tut ihr übriges!

    Ich weiß, vielen von Euch/uns geht`s nicht besser. Die Herangehensweise dieser Ärzte und Krankenkassen ist Teil dieser Gesundheitspolitik. Umso wichtiger ist, daß wir als Betroffene auch die Aktionen der Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen soweit es uns möglich ist, mit unterstützen.
     
  2. berlinchen

    berlinchen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    25. September 2003
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    2.518
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    Berlin
    hallo ilma,

    tut mir leid das zu lesen...es hört sich fast so an,als ob wir den gleichen doc beim mdk wie ich vor 1 jahr erwischt hast :eek:
    ich würde nach kurzem gespräch und mini untersuchung mit der begründung, da ich die schmerzen ja ein lebenlang haben würden und nicht immer deswegen zuhause bleiben kann für 3 std pro tag ,als gesund nachhause geschickt worden...das ich massiv erhöhte entzündungswerte hatte,war dem mann total egal.
    ich habe sofort widerspruch bei der krankenkasse eingereicht.mein arzt hat das gleiche gemacht.
    die chef-ärztin des mdks hat einen bösen brief von mir erhalten...alleine die ganze art und behandlung des gespräches war alles andere als ok. nach 6 wochen kam ein entschuldigungsschreiben der chefärztin inkl. einer kopie der begutachtung.(auf was die alles achten grrr)
    meinen widerspruch habe ich gewonnen.meine bkk hat dann doch nochmal den mdk in düsseldorf(wo die kk ihren sitz hat) per aktenlage entscheiden lassen und siehe da, ich war weiterhin krankgeschrieben:D
    das schlimmst für mich war zuerst das ich ohne geld da stand.....die krankenkasse war kurz der meinung,das sie kein krankengeld unter vorbehalt weiterzahlen müßten:mad:
    in einem kurzem telefonat mit einer netten anwältin des vds und dem richtigem satz in einem fax an die krankenasse,war dieses problem erstmal geklärt.
    ich mußte trotz starkem schubes mich sofort beim arbeitsamt melden.die haben mich unter vorbehalt arbeitslos gemeldet, hätten aber keine leistungen unter vorbehalt bezahlen müssen......
    Die krankenkasse hat sich nach dieser aktion sogar sehr intensiv drumm gekümmert, das schnellsten und nicht erst nach dem 3 monatigem urlaub der gutachter der bfa mein eu-renten antrag per aktenlage entgültig entschieden wird :)

    ich werde dich über ostern anrufen,wenn ich mehr kraft habe und es mir etwas besser geht als im moment...

    ich habe während dieser zeit gelernt um jede kleinigkeit zu kämpfen..auch wenn es kraft kostet,die wir kranken eigentlich für andere dinge brauchen würden...aber es lohnt sich und ich lasse mir nichts mehr gefallen.
    seit dem ist es bei keiner verordung mehr ein problem mir alles schnellsten, ohne nachfragen zu genehmigen :D

    ohne einen partner,der zumind die miete und die lebensnotwendigen dinge bezahlen können, hätte ich wohl noch massiver existensängste erleben müssen und natürlich auch die psychische hilfe..

    ich drücke dir die daumen und hoffe du und dein doc,haben den widerspruch schon an die krankenkasse geschickt??

    knuddler und liebe grüße
    sabine
     
  3. stoppelhopser

    stoppelhopser Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    883
    Ort:
    Hünsborn (Wenden) im Südsauerland
    hallo Ilma,

    was dir beim MdK passiert ist, ist echt die Höhe. Aufgrund deiner Situation solltest du, wie berlinchen schon gesagt hat, auf jeden Fall Widerspruch dagegen einlegen, denn so kann es echt nicht gehen.

    Meine Untersuchung letztes Jahr beim MdK existierte zwar auch nicht wirklich, aber das lag an dem super Arzt, der mir zugeteilt war. Da ich erst kurz vorher in der Rheuma-Klinik gewesen war und an meinen Diagnosen auch gar nicht gezweifelt wurde, hatte sich der Doc nämlich nur auf die Anamnese beschränkt und mit meinem Einverständnis die Untersuchungsbefunde aus dem KH-Bericht genommen. Er konnte ja vorher schon sehen, dass ich nicht wirklich laufe, sondern alles nur humpelnd zurück lege. Immerhin musste ich den ganzen Weg (er hatte das letzte Zimmer auf einem langen Flur) vor ihm herlaufen und so ergab bei mir eins das andere. Bei mir ging es aber auch nicht darum, dass das Krankengeld weitergezahlt wird, sondern dass ich eine Kur beantragen sollte, um eine Erwerbsfähigkeit wieder herzustellen.

    Dass ich wieder gesund bin, hat die KK dann im September nach Aktenlage festgestellt, hauptsächlich aufgrund des Entlassungsberichtes aus der Kur. Gegen den hab ich zwar Widerspruch eingelegt, da sehr viel falsch gewesen ist. Änderung des Entlassungsberichtes hab ich jetzt im März bekommen. Geändert wurde aber nur, dass ich doch noch ledig bin und nicht schon geschieden ;) Habe also meine "Gesundschreibung" von der KK erhalten und das war so ziemlich genau zwei Wochen vor meiner ersten Knie-OP, weil es mir ja so gut ging.

    Also Ilma, du siehst, der MdK könnte auch anders. Kopf hoch und Widerspruch einlegen. So dürfen die einfach nicht mit uns umgehen.

    Wünsche dir dafür viel Erfolg.

    stoppel
     
  4. ilma57

    ilma57 Guest

    Hallo Sabine, hallo Stoppelhopser,

    vielen Dank für Eure lieben Worte!
    Komme gerade vom Besuch der Krankenkasse.
    Übergab der Sachbearbeiterin folgendes Schreiben:

    Beschwerde



    Sehr geehrte Damen und Herren,

    hiermit widerspreche ich der mir tel. mitgeteilten Entscheidung des MDK, Herrn Dr. XXXXX, meine Arbeitsfähigkeit sei ab 20.04.06 wieder hergestellt und ich könnte mich ab diesem Zeitpunkt dem allgemeinen Arbeitsmarkt für leichte Tätigkeiten wieder zur Verfügung stellen.

    Mein gesundheitlicher Zustand lässt dies nicht zu!

    Anbei erhalten Sie die aktuellen ärztlichen Befunde, die von meinen behandelten Ärzten u.a. für den MDK ausgestellt wurden. Diese Schreiben mit den Diagnosen/Krankheiten interessierten den MDK nicht. Herr Dr. XXXXX hinterlies bei mir auch den Eindruck, daß er auf dem rheumatische Fachgebiet der Kollagenossen nicht so firm ist, da er der Meinung war/ist G 35.0 G sei eine Sicca-Symptomatik.
    Mit freundlichen Grüssen erhalten:



    Den VDK (bin Mitglied) und meinen Hausarzt habe ich über die mir tel. mitgeteilte Entscheidung informiert. Reagieren kann der Arzt, sowie VDK erst nach Vorlage der schriftlichen Entscheidung.
    Ein Äußerung der Sachbearbeiterin lies mich aufhorchen...ja Frau XXXX Diagnosen, heißt ja nicht daß man krank ist?!! :confused:
    Ihrer Meinung nach bräuchten wir demnach werder Ärzte noch Krankenkassen somit auch keine Sachbearbeiter bei den Krankenkassen? ......

    Mal schaun wie`s weitergeht ......:mad: .....wir wollen Ihnen ja nur helfen.....

    Wünsche Euch ein schmerzfreies Wochenende Ilma
     
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