Reiten und Rheuma

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Brina1979, 7. April 2006.

  1. Brina1979

    Brina1979 Mitglied

    Registriert seit:
    7. April 2006
    Beiträge:
    62
    Ort:
    Immenhausen
    Hallo alle zusammen,

    hat jemand Erfahrungen mit Reiten und chronischer Polyathritis?
    Kann Reiten negative Auswirkungen auf die Krankheit haben?:confused:

    Hat jemand sonst noch ein paar nützliche Tipps im Umgang mit Pferd wenn die Knochen nicht mitspielen? Ich habe öfters das Problem, das ich den Sattel nicht hoch bekomme oder mich beim Putzen die Kraft verlässt.
    Aber wenn ich erst mal oben sitze gehts ganz gut ... :)

    Bin für Rückmeldungen dankbar

    Gruß
    Brina
     
  2. merre

    merre Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    4.192
    Ort:
    Berlin
    Sport und Rheuma

    Hi, also in unserer Kurklinik hat man in Vorträgen angemerkt, daß Gelenke auch bewegt werden müssen, selbst bei Rheuma. Deswegen werden bestimmte sportliche Aktivitäten auch durchgeführt und angeraten.
    Man sagt deswegen :
    "Daher wünschen sich Mediziner, dass Rheumapatienten Sport treiben. Ballsportarten mit vielen Drehbewegungen überfordern die Gelenke allerdings. Empfehlenswert sind zum Beispiel Schwimmen, Radfahren, Skilanglauf, Golf, Reiten oder Tanzen."
    Wobei ich auch einen bestimmten Entspannungsfaktor mit benennen würde, oder anders gesagt "eine Art Glücksgefühl". (brauchen wir dringend).
    Allerdings sollte man den Arzt konsultieren, vielleicht nicht gerade in eine akuten Entzündungsphase Sport treiben.
    Und der viel zitierte Satz aus dem Kurbetrieb: "morgens Fango - abernds Tango" ist garnicht so abwegig.

    Zum Reiten sagt man "man sollte das Pferd zu Fuß erreichen können, Hilfestellungen z.B. beim Aufsteigen sind erlaubt."

    Ich würde aber zum beispiel bei der Einnahme von Kortison die Frage einer Osteoporose (Knochendichte) abklären lassen, wegen der Bruchgefahr.
    Und die versicherungstechnische Seite sollte man nicht vergessen.
    Nachschauen ob diese berühmten "Ausschlußklauseln" irgendwie zutreffen könnten.
    Ja und Bescheid sagen wann man wo hinwill, bzw. Handy mitnehmen, falls das Pferd mal schlappmacht und abgeschleppt werden muß - bzw. man selber.
    Und schauen, wie einen das ganze bekommt....vor allem uns mal mitteilen...

    Gruß "merre"
    .
     
  3. dani

    dani ÖRL-Worker

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    481
    Ort:
    an der schönen Donau in Oberösterreich
    Hallo Brina,

    ich habe seit 20 Jahren sehr schwere cP und bin früher aktiv Springturniere und Vielseitigkeit geritten. Ich musste meinen Sport leider aufgeben.

    Das heißt aber nicht, dass das auch bei Dir der Fall sein muss. Ich bin schon noch einige Jahre nach Krankheitsbeginn geritten, nur musste ich immer mehr zurücktreten, da der Krankheitsverlauf so aggressiv war. Generell kann man mit "Rheuma" bzw. cP ohne weiteres Reiten!! Ich bin sogar noch aufs Pferd, als ich schon 2 künstliche Hüftgelenke hatte. Bei mir kam nur das Problem, dass ich durch jahrelange Cortisoneinnahme auch hochgradige Osteoporose bekam und dadurch ein Sturz vom Pferd fatale Folgen hätte.

    Generell gibt es aber KEINEN Grund nicht zu reiten! Wenn Du große Probleme mit dem Halten der Zügel bekommst, dann wirst Du dies ja ohnehin selber bemerken. Außerdem kommt es ja darauf an, welches Pferd Du reitest. Ich habe in meiner Jugend :rolleyes: auch viele Remonten eingeritten, also das spielst dann schnell nicht mehr.

    Merre hat Dir ja schon gute Tipps gegeben, welche Sportarten gut bei Rheuma sind.

    Also: so lange es Dir Spaß macht und Du Dich sicher fühlst, reite!

    Ideal ist es natürlich schon, wenn Du Dir gewisse Sache, wie Aufsatteln, Striegeln etc erleichterst oder Dir helfen lässt, da Du dadurch die Gelenke schonst. Aber ansonsten; viel Spaß!!!!!!! :)

    liebe Grüße und gute Ritt :D (beneide Dich :( )
     
  4. mayflower71

    mayflower71 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    4. Januar 2006
    Beiträge:
    36
    hallo brina


    ich hab auch cP und reite immer noch gerne.sicherlich hab ich probleme beim putzen,satteln und aufzäumen.ich hatte auch schon eine zeit da konne ich gar nicht reiten weil ich solche entzündungen hatte in den händen und ellbogen.aber wenns nur einbisschen geht,gehe ich reiten(ist gut für meine phsyche). bei allfälligen arbeiten wo halt nicht gut gehen muss ich hilfe annehmen(brauchte lange bis das mein dickkopf zuliess).mein doc sagt immer:wenn ich das gefühl habe es tut mir gut sollte ich darauf nicht verzichten.es sollte aber schon ein ziemlich sicheres pferd sein.ich zum beispiel: wir(mein mann und ich) haben 3 grosspferde und 1 kleinpferd und ein shetty.früher ritt ich alle von uns(ausser den shetty natürlich:) ) heute muss ich froh sein noch mit einem klar zu kommen. die anderen haben für mich zu viel kraft,die ich leider nicht mehr habe.also wenn es ein sicheres und braves pferd ist,ist dem reiten sicher nichts hinzuzufügen. so nun wünsch ich dir noch einen schönen nachmittag.
    liebe grüsse
     
  5. Katzenmami

    Katzenmami Neues Mitglied

    Registriert seit:
    22. Dezember 2005
    Beiträge:
    102
    Ort:
    München
    Hallo,

    also ich hab da nicht unbedingt ein gutes gefühl:mad:
    Bin früher selber Geritten und da wird man schon ganz schön durchgeschütelt und an einen evtl sturz darf ich gar nicht denken:(

    Warum besprichst du das nicht mit deinen arzt, der kennt am besten deine Knochen und gelenke...
     
  6. Easy

    Easy Das Schaf

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    797
    Ort:
    Friedberg/Wetterau
    Hallo,

    auch ich bin früher geritten (Isländer), hab nun aber schon seit gut 2 Jahren leider nicht mehr auf dem Pferd gesessen.

    Wenn du schon länger reitest, hast du doch sicher ein Gefühl dafür, was dir gut tut und was nicht, was funktioniert und was nicht mehr geht. Solange du auf deinen Körper hörst und dich nicht überforderst, kannst du meiner Meinung nach natürlich weiter reiten. Dass du damit aufhörst, wenn du das Pferd nicht mehr kontrollieren kannst, setzte ich einfach mal voraus ;) .

    Lieben Gruß

    Easy

    Ach übrigens: Ich bin damals auf einen Wintec-Sattel ausgewichen, die sind wunderbar leicht im Vergleich zu einem Ledersattel und die gibt es ja in den unterschiedlichsten Modellen, ich hatte sogar einen Töltsattel. Und einen Sattelgurt habe ich mir angeschafft, bei dem die Dornen automatisch einrasten bei Nachgurten - das fanden meine Finger klasse und Kraft gespart hat es auch.
     
  7. susannegru

    susannegru Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    704
    Hallo,
    Reiten hat mich mein Leben lang begleitet. Später hatte ich auch ein eigenes Pferd, mein ganzer Bekanntenkreis war darauf eingerichtet. Heute kann ich nur sagen, dass ich zu lange daran festgehalten habe und mir geschadet habe. Habe RA, besonders schlimm sind die Handgelenke betroffen, Putzen, Satteln, Zügel festhalten, sind einfach schlecht für entzündete Gelenke, da darf man nichts beschönigen. Gefährlich wird es, auch wenn das Pferd noch so brav ist, wenn die Morgensteifigkeit eigentlich den ganzen Tag anhält. Absteigen in steifem Zustand ist schon gefährlich, Pferde preschen mal nach vorne, ... Außerdem - wenn man als Pferdebesitzer - bei Wind und Wetter, Frost zum Pferd muss und es bewegen muss, die Kälte ist nicht gut für die Gelenke, besonders nicht bei der Belastung, die zwangsläufig entsteht. Es gibt Sportarten, die einfach besser sind (bin jetzt im Fitnessclub und trainiere je nach Fähigkeit). Für das psych. Wohlbefinden gibt es allerdings nichts Besseres als die Pferdewelt. Aber man sollte schon sehr genau den Verlauf seiner Krankheit beachten. Entzündete Gelenke sollten nicht belastet und der Kälte ausgesetzt werden. Gruß Susanne
     
  8. Equuleus

    Equuleus Neues Mitglied

    Registriert seit:
    31. März 2006
    Beiträge:
    14
    Hallo:)

    Ich bin Berufsreiter und einen volltime Job kann ich natürlich nicht mehr machen, aber ich mache priv. Unterricht und Beritt. Da ich selbst einen
    Jungen habe,denn ich auch selbst anreiten werden muß ich sagen, mir geht es psychisch besser, wenn ich bei den Pferden bin,auch wenn die Schmerzen mal größer sind.Ich empfinde sie dann nicht so heftig.
    Mein Rheumatologe meint auch,mann darf das, woran das Herz hängt nicht einfach aufgeben. Er fragt mich auch immer wieder danach. Auf jedenfall fühl ich mich mit meinen Pferden besser.
    In diesem Sinne
    Liebe Grüße
    Equuleus
     
  9. Brina1979

    Brina1979 Mitglied

    Registriert seit:
    7. April 2006
    Beiträge:
    62
    Ort:
    Immenhausen
    Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten.

    Wenn es nach meinem Hausarzt geht, dürfte ich mich nur in Watte packen und nicht mehr bewegen. Die Ärzte in der Klinik meinen allerdings, ich soll alles machen was mir Spaß macht und sie sehen auch im Reiten kein Problem.

    Ich muss auch dazu sagen, das ich nur freizeitmäßig reite und jetzt anfange in Richtung Dressur Unterricht zu nehmen. Ich achte auch darauf, mich nicht zu übernehmen. Das Pferdchen das ich reite ist auch so was wie ne Lebensversicherung. Ganz brav und faul!

    Zur Zeit denke ich auch darüber nach, mir ein eigenes anzuschaffen. Nachdem ich eure Beiträge gelesen habe, bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher. Bei der Reitbeteiligung kann jederzeit die Besitzerin einspringen, wenn es mir nicht gut geht.

    Schon komisch, kann teilweise die bürste beim putzen nicht halten, aber wenn ich erst mal oben bin gehts mir prima.

    Ich glaube, mein Hauptproblem ist derzeit, das ich nicht so voll belastbar bin wie früher. Dann geht mir alles nicht schnell genug, habe keine geduld. Wenn ich morgens aus dem Bett krabbele, bewege ich mich wie ne 80-jährige (bin aber erst Mitte 20). Bin nur noch müde und ach alles schei...
    Sorry, hatte irgendwie ein besch... Wochenende, aber das passt hier gerade glaube ich nicht hin.

    Vielen Dank nochmal für eure Antworten.

    Gruß
    Brina
     
  10. sonnenliebe

    sonnenliebe Mitglied

    Registriert seit:
    16. März 2004
    Beiträge:
    169
    Ort:
    Baden-Württemberg
    Hallo Brina

    ich habe auch CP seit ich 17 bin und bin noch jahrelang geritten. Habe besonders mit den Knien Probleme gehabt, war beim Reiten aber auch kein Problem, nur beim Aufsteigen :) jetzt reite ich nicht mehr, da ich Angst vorm Runterfallen habe. hatet früher ein eigenes Pony das ich bestens kannte, bei fremden Pferden überwiegt inzwischen leider die Angst. Aber sollte ich jemals ein "lammfrommes" Pferd unterbekommen, dann würde ich es wieder ausprobieren!!

    LG, sonnenliebe
     
  11. bebe03

    bebe03 Bechti-Mädel

    Registriert seit:
    5. August 2005
    Beiträge:
    249
    Ort:
    Kassel
    Huhu Brina

    Hast mir ja schon ne pn geschrieben aber ich dachte mir ich erzähle auch mal meine erfahrungen.
    Also mein rheuma hat vor 2 1/2 Jahren begonnen und es ging mir sehr schlecht. Vor ca 1 Jahr hat mich die leidenschaft nach den pferden wieder gepackt. Und ich habe mit meinen ärzten drüber gesprochen und die meinetn ich solle es ausprobieren und wenn es gut tut soll ich es machen. Okay habe mir dann ein lammfrommes pferd gesucht (sehr faules Kaltblut mit weichen gängen). Und das klappt prima. Nach der zeit habe ich dann auch noch weitere pferde geritten und mittlerweile geht das bei jedem pferd prima und ich bin glücklich wie nie:D Klar merke ich auch wenn es mir vom wetter her nicht so gut geht das ich kürzer treten muss aber bis jetzt klappt das alles. Habe übrigens auch ne reitbeteiligung und viele andere pferdchen die ich jederzeit reiten kann. Ich reite in Ihringshausen dürfte dir ja was sagen. Ich muss dazu aber auch sagen das ich keine cp habe sondern MB

    Meld dich mal#
    Gruss bebe
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden