Könnte ich Rheuma haben?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Anja, 4. August 2002.

  1. Anja

    Anja Guest

    Hallo,
    es fing an letztes Jahr im November. Gegen abend kribbelten mir die Füße und ich wußte kaum, wie ich mich noch hinsetzen sollte. Tagsüber war es weg oder kaum zu bemerken. Dies hielt ca. 6 Monate an, dann war es verschwunden. Zwischenzeitlich erfolge eine Untersuchung beim Neurologen mit MRT Schädel (MS-Ausschluß), ohne Befund.
    Seit einigen Wochen habe ich neue Beschwerden. Ich habe Rücken- und Gelenkschmerzen in Knien(beim Bücken innendrin), Fingern und Armgelenken,Ellenbogen und besonders in den Schultern.Manchmal fühlt es sich so an, als wär ein Nerv eingeklemmt. Im Po habe ich ein Gefühl, als hätte ich Muskelkater(bes. nach dem Aufstehen oder wenn ich eine Zeit lang gesessen habe). Des öfteren schlafen mir nachts die Fingerspitzen ein je nachdem wie ich liege(meistens auf der Seite).
    Laut Orthopäde ist meine Wirbelsäule gerade und die Bandscheiben in Ordnung. Nur der oberste Bereich der Wirbelsäule verläuft nach vorne statt nach hinten (C4/5). Dadurch könnte es zu einem Druck auf die Nerven kommen. Ich soll deshalb bes. meine Halsmuskulatur stärken. Aber davon weden die ganzen Beschwerden wohl auch nicht kommen. Weiterhin wurde ein Bluttest auf Zeckenbiß veranlaßt, alle Blutwerte OK.
    Welchen Arzt soll ich noch aufsuchen? Könnten die Beschwerden von Rheuma oder einer Virusinfektion kommen? Hat jemand eine Idee?
    Danke
    Ulrike
     
  2. Barbara

    Barbara Guest

    Würde an deiner Stelle einen Rheumatologen aufsuchen. Bei mir ging es ähnlich los, zuerst beschwerden in schultern und rücken (wie verspannt) und konnte die schultern nicht richtig bewegen, dann schliefen mir nachts häufig die arme ein. Außerdem an meinem hintern und oberschenkeln starke schmerzen ähnlich wie du sie beschreibst - im April diesen Jahres die Diagnose SLE ...

    könnten bei dir natürlich auch andere dinge sein, will dir keine angst machen oder so, aber nachdem ja auch vom orthopäden schon einiges ausgeschlossen wurde würde ich dir eben einen rheumatologen empfehlen...

    liebe grüße
     
  3. Eli

    Eli Guest

    Hallo, Ulrike, ich empfehle Dir, einen Rheumatologen aufzusuchen, der wird ganz gewiss abklären können, ob Deine Beschwerden von einer rheumatologischen Erkrankung kommen können. Rheumatologen sind zumeist Internisten, diese müssen aber die Zusatz-Facharztausbildung Rheumatologie gemacht haben, um sich Rheumatologe nennen zu dürfen. Es gibt aber auch Orthopäden mit der Zusatzausbildung zum Rheumatologen. Auch habe ich schon Anästhestisten mit dieser Zusatzausbildung gehört. Am besten suchst Du im Internet in Deiner Stadt oder in der Nähe Deines Wohnortes oder Du schaust mal im Telefonbuch (Gelbe Seiten). Häufig firmieren allerdings die Rheumatologen unter Internisten oder Orthopäden, dann steht aber, soweit ich weiß, Rheumatologie zumeist dabei. Hoffentlich hilft Dir das weiter. Ich drücke Dir die Daumen, dass es kein Rheuma ist. Freundliche Sonntagsgrüße, Eli
     
  4. Myrine

    Myrine Guest

    Hallo Ulrike!

    Bei mir fing es auch so an! Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, ständige Infekte, Müdigkeit. Irgendwann konnte ich nicht mehr sitzen und liegen, kaum bücken. Mein Orthopäde schloss einen Bandscheibenvorfall oder Hexenschuss aus und überwies mich in die nächste Uniklinik zum Skelletszinti. Da wurden dann entzündliche Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule festgestellt!

    Dann ging es ab zum Rheumatologen. Ich habe zwar immer noch Schmerzen, aber es ist besser geworden und das Kind hat wenigstens einen Namen und man wird nicht mehr überall als Simulantin abgestempelt!

    Myrine
     
  5. Emma

    Emma Guest

    Hallo Ulrike!

    Würde Dir auch einen Rheumatologen empfehlen. Allerdings eher einen internistischen Rheumatologen!
    Da Du schreibst, dass die Blutwerte in Ordnung sind, kann Dir unter Umständen nur eine Rheumaklinik helfen! Da werden die Untersuchungen geballt gemacht. Bei mir dauerte es etwa 2 Wochen, bis sie zu einer Diagnose kamen. Aber wie oben auch schon gesagt, endlich ist man keine Simulantin mehr!

    Viel Glück!

    Emma
     
  6. Angie

    Angie Guest

    Hallo Ulrike,
    schließe mich den anderen an. Auch bei mir war man ewig auf Suche, viele Jahre lang bin ich in die psychosomatische bzw. Simulanten-Ecke gestellt worden. Das war schrecklich, zumal ich förmlich gespürt hatte, wie mein Körper gegen sich selbst agiert.
    Leider (bzw. für mich zum Glück) wurden die Entzündungen in den Gelenken immer heftiger und irgendwann wirklich für jeden Blinden erkennbar. Meine zu 99% sichere Diagnose - Psoriasis-Arthritis) habe ich aber auch erst seit etwa einem Monat (nach ca. 10 Jahren Odyssee).
    Ich wünsche Dir von Herzen, dass es bei Dir wesentlich flotter geht. Außerdem wünsche ich Dir möglichst wenig Schmerzen, erholsame Nächte und einen guten Rheumatologen!
    Liebe Grüße aus Tirol von
    Angie
     
  7. inse

    inse Guest

    Hallo!
    Es ist erstaunlich,wieviel Leidensgenossen es doch gibt...
    Meine Psoriasis arthritis wurde übrigens auch so spät erkannt, weil ich einerseits irgendwann keine Lust mehr hatte, mit den unterschiedlichsten Beschwerden zum Arzt zu gehen (Jetzt weiß ich aber,daß sie alle dazugehörten)und als eingebildeter Kranker zu gelten,andererseits sind bei dieser Form von Rheuma keine Rheumafaktoren im Blut nachzuweisen.Das hält die Ärzte wohl ab, in dieser Richtung weiter zu suchen. Außerdem hatte ich keine Hauterscheinungen ( jedenfalls habe ich sie nicht bemerkt).
    Nur an Röntgenaufnahmen der Hände und Füsse kann man diese Form der Rheumaerkrankung erkennen.-
    Seit etwa 1 1/2 Jahren stecke ich jetzt in einem sehr schmerzhaften Schub und werde nach Cortisontherapie, die leider nicht besonders angeschlagen hat, jetzt auf MTX umsteigen. Hoffentlich bringt das was....
    Ich habe aber grosse Hoffnung, denn mein Vater mit über 80 Jahren ist wieder aus seinem Rheumaschub nach etwa vierjähriger Leidenszeit herausgekommen und meine Freundin hat schon drei Schübe so überstanden und ist schon seit ein paar Jahren beschwerdefrei - warum sollen wir das nicht auch schaffen können!?! In diesem Sinn eine möglichst schmerzfreie Woche euch allen! Und Tschüss bis irgendwann mal wieder.... inse
     
  8. nati

    nati Guest

    hallo, ulrike


    wenn du zu einem facharzt gehst und er findet nichts, das heißt, alle blutwerte sind in ordnung und auch sämtliche bildgebenden verfahren, dann lass dich auf fibromyalgie untersuchen. das wäre auch noch eine möglichkeit.


    alles liebe und viel glück nati
     
  9. Angie

    Angie Guest

    Hallo Nati,
    der Mensch ist leider nicht wie eine bestimmte Automarke, wo Du sicher sein kannst, dass dieses oder jenes Teil hier oder dort zu finden ist und nach Jahren erfahrungsgemäßg diese oder jene Macken hat.
    Bei mir sah es so aus, dass das klinische Bild immer eindeutig für eine cP sprach (symmetrisch stark geschwollene, überwärmte und äußerst schmerzhafte Gelenke überall), die (punktuell durchgeführte) Ultraschalluntersuchung ebenfalls, die Röntgenaufnahmen sagten (zum Glück noch) nix, Laboruntersuchungen sprachen erst für eine streptokokken-iniziierte, später für eine EBV-bedingte Arthritis bzw. (überhöhte ANAs) für eine Kollagenose. BSG und CRP waren aber stets im Toleranzbereich (übrigens selbst bei schwersten, eitrigen Infektionen!). Ich glaubte wirklich, langsam irre werden zu müssen!
    Diagnose seit ca. 4 Wochen (u.a. dank DocLs Tipps): Psoriasis-Arthropathie neben nachgewiesener Fibromyalgie. Bei mir ist bezüglich der Gelenkbeteiligung beides: cP-ähnliche Entzündungen in nahezu sämtlichen Gelenken, die der Körper zu bieten hat, daneben auch noch eine (wohl für die Pso-Arthropathie typische) Entzündung im Kreuzbein.
    Allerdings - das macht die Diagnose sicher leichter - habe ich auch eine (grad zum Glück mal wieder ruhende) Psoriasis. Die habe ich seit etwa meinem 8. oder 9. Lebensjahr und war bis zum etwa 17. Lebensjahr permanent da, seitdem kommt sie zum Glück nur noch in (etwa 10-15 Monate anhaltenden) Schüben und auf die Kopfhaut beschränkt.
    Du siehst, so einfach ist alles nicht. Wir sind nun mal keine Maschinen, außerdem können auch mehrere Erkrankungen nebeneinander bestehen, was eine klare Diagnose natürlich nicht unbedingt erleichtert.
    Dir und allen anderen eine möglichst beschwerdefreie und zufriedene Zeit!
    Grüßle aus Tirol von Angie
     
  10. Angie

    Angie Guest

    Hallo Inse,
    komisch, bei mir hatte Cortison nach monatelangem Dauerschub wie ein Wundermittel gewirkt. Aber, da kann man mal wieder sehen, wie unterschiedlich jeder auf jedes einzelne Mittel reagiert.
    Drücke Dir die Daumen, dass MTX jetzt bei Dir gut anschlägt, bitte drück mir die Daumen, dass es auch bei mir gut hilft.
    Grüßle von Angie
     
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