Selbsteinschätzung ...........

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von jutta S., 17. Februar 2006.

  1. jutta S.

    jutta S. Guest

    Ich habe euch ja erzählt dass ich mit meiner 70% Schwerbehinderung einen Arbeitgeber gefunden hat, der mich trotzdem will.
    Gestern fand das Gespräch statt, indem er mir erklärte dass ich "erst einmal" 2 täglich von 8.30- 12.00 Uhr arbeiten soll.
    Jeden Tag 3 1/2 Stunden ist doch nicht viel ........Oder doch???
    Die Nacht war der Horror , mußte Schmerzmittel zusätzlich einwerfen um die Nacht durchzuhalten. Allerdings bin ich seit letzte Woche Freitag ehe im Minus - Bereich, ist mal wieder ein Schub am arbeiten:( .
    Nun soll ich heute morgen ganz normal hin, nur zum Gespräch und ich will eigentlisch schon wieder einen Rückziehr machen, zu blöd, ich habe so eine Angst das nicht zu schaffen.
    Die Arbeit selbst ist nicht das Problem, doch die 3 1/ Stunden, jeden Tag..............ich weiß nicht. Gestern hätte ich zu allem Ja und Aamen gesagt , doch heute .......mein Kreislauf spinnt, mein Lendenwirbelbereich ist sehr schmerzhalft, diesmal sind Hüften und Knie mal wieder dran, scheiß Migräne und natürlich passend zum Kostüm Depris und Selbstzweifel.:cool:
    Ich möchte kneifen, tus aber nicht, möchte aber gerne sagen dass ich erst einmal wenigstens während des Schubes nur alle´2 Tage erst einmal kommen will, habe aber Angst dass der dann nicht mehr an mir interessiert ist, es ist wie im Karusell in meinem Gefühlsleben:eek: .......
    Ich kann mich überhaupt nicht selbst einschätzen......................
     
  2. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    2.068
    Ort:
    überall
    psychologisch gesehen..............

    Liebe Jutta,

    eine alte Weisheit sagt und beweist, wir sind, was wir denken.

    Du bist aufgewühlt, unsicher, nervös und prompt reagiert dein Körper darauf. Die Seele ist der Kern unseres Seins und nur wer im Einklang mit sich selbst ist, hat weniger Probleme im Leben.

    Immer, wenn ich (cP) die Chance bekam etwas zu arbeiten, wurde ich garantiert krank. Irgendwann habe ich mich in Therapie begeben und gelernt, meine eigenen Stärken zu nutzen und heute gehe ich gelassen an alles heran.

    3,5 Std. am Tag können viel und wenig sein. Es ist eine Frage der biologischen Uhr, ob es die richtige Uhrzeit ist. Du wirst es schon schaffen. Wenn du erstmal den ersten Tag hast, sieht die Welt anders aus.

    Denke daran: Du bist, was du denkst ! :)

    Alles Gute, Glück, Durchhaltevermögen und Standkraft wünscht dir

    Pumpkin
     
  3. Lunatica1

    Lunatica1 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    13. Januar 2006
    Beiträge:
    33
    Ort:
    Hannover
    Hallo Jutta,

    ich kann deine angst gut verstehen. ich habe im September nach 1,5 Jahrne krankschreibung wieder angefangen zu arbeiten - allerdings seitdem auch nur noch 4 Std. täglich - ich bekomme eine halbe EU Rente. Die zwar nicht wegen Rheuma ( das trat erst danach auf ) sondern wegen eines schweren Lymphödems ( bin deshalb 100 % schwerbehindert )

    Ich hatte wahnsinnige Angst dass ich diese 4 STd. vielleicht auch nicht schaffen würde, aber als ich dann die ersten Tage hinter mir hatte war ich so glücklich dass ich wieder arbeiten konnte und mit diesen 4 Std. komme ich supergut zurecht.

    Ende Oktober bekam ich Probleme zunächst mit einem Handgelenk und dann nach und nach mit allen Gelenken am Oberkörper- also schultern - ellenbogen und handgelenke. Mein erster momentan noch anhaltender schwerer Rheumaschub. Ich habe seit Monaten nicht mehr länger als 1,5 STd. am Stück geschlafen und habe seit Dezember täglich leichtes Fieber, aber die 4 Std. Arbeit haben trotzdem lange zeit noch gut geklappt.

    Erst vorletzte woche wurde es mir dann doch zuviel und jetzt bin ich krankgeschrieben. Aber ich war fasziniert wie gut mir die Arbeit davor die ganze zeit trotz der starken schmerzen die ich hatte und des schlechten allgemeinzustandes tat. in der Zeit die ich bei der Arbeit war gings mir immer deutlich besser. Sicher in psychologischer Effekt..

    Ob dir die 3,5 Std. gut tun werden keine Ahnung. Aber ich glaube es ist die innerliche Angst die dich jetzt stark blockiert.. Probier es aus.. freu dich auf die arbeit ( was du ja eh tust ) und guck einfach wie es läuft.. ich wünsche dir dass es dir richtig gut tut und du gut damit klar kommst

    gruß barbara
     
  4. Tini2763

    Tini2763 Oberlausitzerin

    Registriert seit:
    11. Oktober 2005
    Beiträge:
    288
    Ort:
    Sachsen
    Versuch es

    Hallo. Ich würd gern arbeiten, das schon seit Jahren. Im Moment bin ich seelisch und körperlich aber eher zeimlich fertig, was die Suche nicht leichter macht. Im Moment suche ich ehrlich gesagt gar nicht mehr, weil ich erst mal etwas auf die Füße kommen will.

    Aber wenn jetzt einer käme, 3,5 Stunden - ich würde sehr gern. Ich habe im letzten Jahr einen 1,50-€-Job gehabt, ist nicht das wahre. Ich würde gern "richtig" arbeiten, so mit Geld und dem Gefühl, irgendwo gebraucht zu werden.

    Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Du hast ja auch geschrieben, du hast jemanden gefunden, der dich trotz 70% will. Na, das ist doch schon eine absolute Vertrauensbasis, weil du die Krankheit niemals verstecken musst. (bei 1,50 - Euro-Job durfte ich nicht mehr wie eine Woche krank sein :confused: :eek:. Der Endeffekt war, dass ich im Oktober aufgeben musste)
    Versuche es doch einfach. Du kannst immer hinterher sagen, du hast es wenigstens versucht... Ich bin mir sicher, du schaffst das. ;)
     
  5. kukana

    kukana in memoriam †

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    13.139
    Ort:
    Köln
    hi,
    ich sehe du sollst ab 8:30 arbeiten. das ist für rheumatiker eher ungünstige zeit. kannst du deine arbeitszeiten nicht auf nachmittags legen? meist gehts uns ja am frühen morgen schlechter, ich hab immer vollzeit gearbeitet auch im stärksten schub und bin oft schon vor 6 uhr aufgestanden, damit ich es schaffe bis 8 uhr einigermassen fit ins büro zu kommen. aber das war manches mal ziemlich hart.

    aber versuchen würde ich es an deiner stelle schon.

    gruss und viel erfolg, kuki
     
  6. Calendula

    Calendula Die Ringelblume

    Registriert seit:
    28. September 2005
    Beiträge:
    843
    Ort:
    Nord-Württemberg
    Ich kann das soooo gut nachvollziehen. Ich arbeite seit Anfang Januar wieder und mir geht es zunehmend schlechter. Gestern hat mich mein Hausarzt gefragt, ob das "denn mit dem Arbeiten sein muss" und ich habe ihm gesagt, ich will es jetzt erstmal bis Ende Februar durchstehen (eine Woche, Ende Januar war ich schon krank, mich hat ein grippaler Infekt ins Bett gelegt und meine Gelenke zickten erst recht rum). Ich will einfach nicht wahrhaben, dass ich eigentlich nicht mehr so kann, wie früher und ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe. Jetzt habe ich fast 2 Monate hinter mir und zähle die letzten 2 Wochen bis Ende Februar um ein Resümee ziehen zu können. Wie dieses aussieht, kann ich mir schon vorstellen und der Gedanke gefällt mir ganz und gar nicht.

    Was ich damit sagen will ist, dass ich mich selbst nicht wirklich gut einschätzen kann und mein persönliches Umfeld fördert eher den Gedanken, dass ich arbeiten gehen soll. Immerhin sind wir auf meine Einkommen angewiesen. Würde ich nicht arbeiten gehen, müssten wir einige sehr schmerzhafte Einschnitte finanzieller Natur vornehmen. Alles in Allem nicht gerade förderlich, um sich selbst realistisch einschätzen zu können.

    Manchmal ist es deshalb besser sich auf die Meinung eines anderen Menschen verlassen zu können und ich werde mich deshalb mit meinem Arzt darüber unterhalten und seine Meinung als das Zünglein an der Waage nehmen, weil ich glaube, dass er meine gesundheitliche Situation besser überblicken kann, als ich oder meine Familie, die wir allesamt "betriebsblind" sind.

    Vielleicht schaffe ich es einen Kompromiss zu finden - im Moment zeichnet er sich jedoch (noch nicht?) ab.

    Liebe Grüße,
    Calendula
     
    #6 17. Februar 2006
    Zuletzt bearbeitet: 18. Februar 2006
  7. Lunatica1

    Lunatica1 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    13. Januar 2006
    Beiträge:
    33
    Ort:
    Hannover
    @ calendula

    wieviel stunden arbeitest du denn täglich? wenn vollzeit wäre doch vielleicht halbtags ein kompromiss oder? hast du schon mal darüber nachgedacht eine teil eu rente zu beantragen.

    ich selber beziehe ja eine halbe eu rente auf zeit ( auch wenn mir alle ärzte sagen dass ich die für immer benötige was auch gut sein kann aber kommt zeit kommt rat.. ) und arbeite 4 std. , damit geht es mir finanziell fast so als würde ich vollzeit arbeiten und die 4 std. schaffe ich seit september recht gut.. bis auf die letzten 2 wochen.. momentan bin ich ja leider auch krank geschrieben weil mein schub mich so umhaut... aber ich hoffe wenn ich noch eine woche dranhänge die ich zu hause bleibe geht es wieder..

    liebe grüße

    barbara
     
  8. Calendula

    Calendula Die Ringelblume

    Registriert seit:
    28. September 2005
    Beiträge:
    843
    Ort:
    Nord-Württemberg
    Ich arbeite derzeit vollzeit. Ich kann keine EU-Rente beantragen, da ich die gesamte Zeit über freiberuflich tätig war. Ich habe eine "Dread-Desease- und Grundfähigkeiten-Versicherung", die aber erst zahlt, wenn ich in meiner Krankheit einen bestimmten "Fortschritt" erreicht habe. Der ist aber (eigentlich glücklicherweise noch) nicht erreicht. Krankschreiben lassen kann ich mich für max. 18 Monate (ich bin gesetzlich versichert), dann würde die Versicherung aussteuern und das wäre finanziell fatal. Eine Halbtagstätigkeit ist leider nur sehr, sehr schwer zu finden. Die meisten Kunden erwarten "vollen Einsatz". Also werde ich weiterkämpfen, bis es nicht mehr geht bzw. tatsächlich der Versicherungsfall eintritt, den ich eigentlich nicht will! Ich will ja noch nichtmal wahrhaben, dass es nicht mehr so geht, wie früher. :rolleyes:

    Liebe Grüße,
    Calendula
     
  9. jutta S.

    jutta S. Guest

    Ich habe die Arbeit schon gerne um diese Zeit genommen, da mein Sohn da im Kiga ist und ich nachmittags nicht arbeiten könnte.
    Allerdings besteht auch die Möglichkeit dass ich abends mal arbeiten könnte, im Augenblick muss ich erst einmal fühlen wie ich es überhaupt so schaffe.

    Die Mischung aus Euphorie und Versager-Panik wechseln, es ist ja so.....
    schaffe ich es gut , freue ich mich natürlich, doch schaffe ich es nicht, muss ich mal wieder erkennen wie wenig ich noch leisten kann.
    Hier Zuhause konnte ich immer behaupten, mich will ja keiner, aber ich würde ja........doch nun nimmt mich einer und es zeigt sich was ich wirklich noch kann, der Spiegel rückt mir vor die Nase und ich fürchte mich davor.

    Auch habe ich Angst das meine cP aufblüht..........und , und, und....tausend Gedanken, tausend Gefühle, doch egal ich werde es anfangen verscuhen sachlich zu bleiben und hinzusehen, vielleicht kann ich mich irgendwann ein wenig besser einschätzen, erst mal gehts Montag los, alles weiterre wird sich zeigen
     
  10. SchirmerElke

    SchirmerElke Stehaufmännchen

    Registriert seit:
    2. Mai 2003
    Beiträge:
    426
    Ort:
    Buchen/Odw.
    Liebe Jutta,

    ich kann DIch gut verstehen. Man meint man schafft es nicht und im Kopf
    dreht sich das Karusell. Versuche den Kopf auszuschalten, es ist sehr schwer,
    und lass es an Dich rankommen.
    Du schaffst es, wenn Du es willst, und wenn Du dann mal mittendrin bist
    geht es leichter.
    Also, genieße das Wochenende und versuch zu schlafen, und alles
    Gute

    wünscht schirmchen.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden