Kortisonreduzierung = sinnvoll?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Mayin, 9. Februar 2006.

  1. Mayin

    Mayin Neues Mitglied

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    Hallo,

    ich nehme seit Mai letzten Jahres Prednisolon. Anfangs 30 mg, dann langsam runter bis auf 2,5 mg. Zwischen 5 mg und 2,5 mg wurde wöchentlich um 0,5 mg reduziert, was ich jedoch nicht gut vertragen habe (Gelenkschmerzen, weilzu schnell). Diese 2,5 mg-Dosis nehme ich seit Anfang November. Es wurde nicht weiter reduziert, weil ich einen längeren Reha-Aufenthalt (wg. Depression) hatte zur Vorbeugung, da dort keine Ärzte waren, die sich mit rheumatischen Erkrankungen (in meinem Fall Kollagenose) auskannten.

    Gestern war ich bei meiner Rheumatologin, die mir für die nächsten 3 Monate (bis zur nächsten Kontrolluntersuchung) folgenden Einnahmemodus vorgab: einen Tag 2,5 mg Prednisolon, einen Tag keinerlei Kortison, 3. Tag wieder, 4. Tag nicht usw.

    Hatte jemand von Euch schon mal dieses Einnahmeschema? Ich habe Angst vor Entzugssymptomen, zumal mein Körper ziemlich empfindlich reagiert und traue mich gar nicht, mal einen Tag das Kortison auszulassen.

    Hoffnungsvolle Grüße von Mayin
     
  2. Garfield

    Garfield Aktives Mitglied

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    Cushing-Schwellendosis

    Hey Mayin,

    den Corti-Stoss hast du ja mit der Cortisontreppe sehr schön auf deine 2,5 mg reduziert.


    Meine Fragen wären jetzt zunächst:


    Nimmst du noch andere Medis? Vor allem Basistherapeutikum?
    Wie kommst du denn grundsätzlich mit den 2,5 mg zurecht?


    Zu meiner Geschichte:
    Ich habe im letzten Jahr von zunächst 20mg DecortinH über die Cortitreppe auf 5mg reduziert - dann mit größeren Abständen (4 Wochen )immer um 1mg weniger, zuletzt von 3 auf 2,5 mg.
    Nachdem ich 2 Monate die 2,5mg genommen habe, habe ich auf Anraten meines HA in Absprache mit meinem Rheumidoc nur noch jeden 2.Tag die 2,5mg genommen.


    Neben Corti habe ich zusätzlich Enbrel, Mobec und Rifun genommen. Zusätzlich Atacand (wg.Bluthochdruck).

    Man liegt mit 2,5 mg DecortinH deutlich unter der sog. Cushing-Schwellendosis, ab der die typischen Anzeichen der Corti-Einnahme nicht mehr auftreten sollen (dünne Haut, Gewichtszunahme, Stiernacken usw).

    Bei Prednisol weiss ich es nicht, aber bei DecortinH liegt die Cushing-Schwellendosis bei 4-5mg (je nach Körpergewicht - Aussage meines Docs).


    Was ich damit sagen will, ist, wenn dein Körper die Dosis tolleriert (was letztlich ja nur noch eine Unterstützung deiner Nebennierenrinde darstellt), würde ich es eine Weile so machen, wie dein Arzt es dir vorgeschlagen hat.

    Sollten allerdings die Schmerzen massiv über mehrere Tage zunehmen, musst du sofort Rücksprache mit dem Arzt nehmen. Denn das bedeutet immer, dass die Entzündung vermehrt wütet und Zerstörungen in den Gelenken machen kann.


    Ich würde also mit dieser Medikation auf keinen Fall gegen die Wand fahren wollen und das auf Biegen und Brechen durchziehen, sondern nur solange es von deinem Körper so tolleriert wird.

    Das ist meine persönliche Meinung und ich hoffe, dass ich damit zu deiner Meinungsfindung beitragen konnte.


    Sicherlich werden (so hoffe ich) noch andere Erfahrungen an dich herangetragen werden.


    Bild dir deine Meinung


    Ich wünsche dir alles Gute und vor allem möglichst schnell eine schmerzfreie Zeit


    LG vom Niederrhein

    Garfield
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    #2 9. Februar 2006
    Zuletzt bearbeitet: 9. Februar 2006
  3. Mayin

    Mayin Neues Mitglied

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    Hallo Garfield,

    danke für deine Antwort!

    Ich nehme außer dem Prednisolon keine Basismedikation. Nur ein Antidepressivum (10 mg Citalopram). Ich komme mit den 2,5 mg sehr gut zurecht, möchte aber auf lange Sicht das Kortison reduzieren/absetzen, da ich momentan keine massiven Beschwerden habe und Kortison auf Dauer eingenommen ja doch beträchtliche Nebenwirkungen hat.

    Wann ist denn eine Basismedikation angezeigt? Meine Rheumatologin hat sich diesbezüglich noch nicht geäußert. Bei mir besteht - aufgrund von den Beschwerden und erhöhter ANA (jetzt 1: 2000irgendwas) - der V. a. eine undifferenzierte Kollagenose.

    Mit dem Schema Kortison 1 Tag nehmen/1 Tag aussetzen hattest du, wie ich deinem Bericht entnehme gar keine Schwierigkeiten/negative Auswirkungen?

    fragt Mayin
     
  4. Garfield

    Garfield Aktives Mitglied

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    Basismedis

    Nochmal hallo Mayin,

    das hast du richtig rausgelesen, ich hatte no probs und nehme jetzt seit gut 8 Wochen gar kein Corti mehr.:) :) :)
    Zwar zwickt es ab und an mal hier mal dort und es knackt verdächtig im Gebälk, aber ich denke ich kann gut damit umgehen und weiss auch abzuschätzen, wann Corti wieder angesagt wäre.
    Na ja - kein Wunder mit 20 Jahren PsA (Psoriasis Arthritis) im Rücken.:o

    Tja - leider kann ich dir nix zu Basismedis bei Kollagenose sagen.:rolleyes:

    Warte einfach mal ab, was hier noch an Antworten kommt.

    Noch einen schönen Tag
    vom schönen Niederrhein (leider heut ein wenig ruppig das Wetter):(
    grüßt

    Garfield
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