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Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Lilly, 11. Januar 2006.

  1. Lilly

    Lilly offline

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    30. April 2003
    Beiträge:
    5.184
    Autoimmunthyreoiditis
    [​IMG] Prof. Dr. med. Rudolf Hörmann kommentiert:

    Als Arbeit für die Praxis haben wir für den Monat Januar 2006 eine Studie zur Assoziation von psychiatrischen Erkrankungen und Hashimoto-Thyreoiditis ausgewählt.
    Carta und Kollegen testeten Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis und schilddrüsengesunde Kontrollpersonen auf psychiatrische Auffälligkeiten. Sie finden depressive Symptome und Angststörungen gehäuft bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, und zwar unabhängig von der Schilddrüsenfunktionslage.

    Methodische Angaben:
    Studiendesign
    Fallkontrollstudie
    Patienten
    19 Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis und euthyreoter Funktionslage
    19 Patienten mit Struma und euthyreoter Funktionslage
    2 Kontrollgruppen von je 76 Patienten
    Methoden
    Durchführung einer kompletten Schilddrüsenuntersuchung einschließlich körperlicher Untersuchung, Laborwerten (Hormone und TPO-Antikörper) und Sonographie
    Durchführung eines psychiatrischen diagnostischen Interviews (nach den DSM-IV-Kriterien)
    Statistischer Vergleich der Ergebnisse

    Ergebnisse:
    Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis wiesen eine höhere Lebenszeit-Anzahl
    von depressiven Episoden (OR =6,6; CI 95% 1,2- 25,7),
    Angstzuständen (OR =4,9; Cl 95% 1,5- 25,4) und
    Sozialphobien (OR =20,0, CI 95% 2,3- 153,3) auf.
    Die Patienten mit Struma unterschieden sich hingegen nicht von den Kontrollen.

    Resümee:
    Die Studie unterstreicht die bekannte klinische Beobachtung eines gehäuften Vorkommens von psychiatrischen Auffälligkeiten bei Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, die auch unabhängig von der aktuellen Schilddrüsenfunktion auftreten.
    Wichtig ist zwischen psychischen Begleiterscheinungen der Hypothyreose, die meist gut auf eine Schilddrüsentherapie ansprechen, und einer echten Komorbidität, die einer fachpsychiatrischen Mitbehandlung bedarf, zu unterscheiden



    quelle: http://www.schilddruese.net/oeffentlich/wissenschaft/news/news6185.php

    Gelenkschmerz-Manual: Leitfaden empfiehlt frühzeitige Kooperation mit dem Rheumatologen

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    Wer behandelt den Patienten mit Rheumatoider Arthritis am besten? Eine provokante Frage, die jedoch nicht eines realen Bezugs entbehrt. Ist die Diagnose der entzündlichen Gelenkschwellung vorrangig Aufgabenfeld des Hausarztes oder vorrangig Domäne des internistischen Rheumatologen? Die Mehrzahl aller Patienten sucht beim Einsetzen von Symptomen zunächst beim Hausarzt Rat und Hilfe. Aber kann der Hausarzt angesichts der relativ geringen Fallzahlen und der großen Streubreite von Ursachen und Verlaufsformen tatsächlich die Diagnose ausreichend schnell und sicher stellen?

    Mit diesen Fragen beschäftigt sich das neueste Manual des Deutschen Hausärzteverbandes in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Rheumatologen, das im Oktober 2005 in Berlin vorgestellt wurde. Angesichts der Tatsache, dass nur 54,7% der Patienten mit Rheumatoider Arthritis von den Allgemeinärzten zum Rheumatologen überwiesen werden, und diese Überweisung erst nach einer durchschnittlichen Krankheitsdauer von 1,6 Jahren erfolgt, besteht Handlungsbedarf. Darum ist ein Schwerpunkt des von Hausärzten und Rheumatologen gemeinsam verfassten Manuals „Entzündliche Gelenkerkrankungen“ die Darstellung hausärztlichen Handelns bei der Befundung, das Berücksichtigen des „abwendbar gefährlichen Verlaufs“ und die frühzeitig einsetzende Kooperation mit dem Rheumatologen.
    Leitfaden vermittelt Grundlagen für Diagnostik und TherapieDas neue Manual beschreibt unter Berücksichtigung des hausärztlichen Praxisalltags die Krankheitsbilder bei Diagnostik und Therapie der Rheumatoiden Arthritis, der Psoriasis Arthritis und des Morbus Bechterew. So vermittelt Dr. Diethard Sturm, Hohenstein-Ernstthal, ausgehend von der hausärztlichen Arbeitsmethodik, die Grundlagen der Diagnostik bei Gelenkschwellungen und Bewegungseinschränkungen. Das von Prof. Klaus Wahle, Münster, entwickelte übersichtliche Diagnose- und Therapieschema hilft dem Leser, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt durch den richtigen Partner erbringen zu lassen. Es trägt zweifellos dazu bei, die Betreuungsdefizite bei Patienten mit entzündlichen Gelenkveränderungen und Bewegungseinschränkungen zu überwinden.

    Die Rheumatologen Prof. Klaus Krüger, München, und Dr. Edmund Edelmann, Bad Aibling, haben besonderen Wert darauf gelegt, dass ihre Darstellung der gebietsärztlichen Diagnostik und Therapie evidenzbasierten Kriterien entspricht, leitlinienkonform ist und synergistisch die hausärztliche Therapie ergänzt.

    Pharmakologische Übersicht und Checklisten erleichtern die BehandlungEine gemeinsame Herausforderung für Hausarzt und Rheumatologe ist die medikamentöse Therapie mit dem Anspruch, den Krankheitsverlauf soweit wie möglich aufzuhalten und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Dabei sind die Hauptziele die Reduktion der Schmerzen und der Entzündung sowie eine langfristige Suppression der Krankheitsaktivität. Prof. Jürgen Christoph Frölich, Hannover, lieferte für das neue Manual eine klinisch pharmakologische Übersicht zur Basistherapie mit den Hinweisen, die für die Langzeitbetreuung der Patienten durch den Hausarzt relevant sind.

    Eine wertvolle Hilfe für den Praxisalltag stellen auch die Checklisten zur programmierten Diagnostik von Braun/Mader (2002) dar, die sich zum Lumbalschmerz, Kreuzschmerz, Gelenkschmerz und zur chronischen Polyarthritis im Anhang des Manuals befinden.

    Das Manual unter folgender Anschrift zu beziehen:
    kybermed communication GmbH & Co., Sinninger Str. 44, 48282 Emsdetten,
    Fax: 0 25 72/93 54-44

    Nach einer Pressemitteilung (Deutscher Hausärzteverband e. V.)

    be, 04. Januar 2006

    quelle: http://www.cortisonpartner.de/rheumatologie/cp/cp_weiteres/kooperation-leitfaden.htm?si=wR3.1eWLM6.23YFLX.2M******

    Eingangskriterien für Studien sollten an DAS28 angelehnt werden

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    Die Identifikation von Patienten mit aktiver Rheumatoider Arthritis (RA), die für die Teilnahme an klinischen Studien zur Beurteilung der Wirksamkeit von DMARDs gesucht werden, erfolgt normalerweise anhand von 4 Standardkriterien, von denen 3 erfüllt sein müssen (mind. 6 schmerzhafte Gelenke, mind. 6 geschwollene Gelenke, BSG mind. 28 mm/h, Morgensteifigkeit mind. 45 min). Die Frage ist, ob die Teilnehmer an klinischen Studien, die anhand dieser Kriterien ausgesucht werden, mit den Patienten, wie sie in der klinischen Routine angetroffene werden, bezüglich ihrer Krankheitsaktivität vergleichbar sind. Außerdem wird diskutiert, ob die Auswahlkriterien für die Teilnahme an klinischen Studien geändert werden sollte. G.H. Kingsley et al. griffen beide Aspekte auf und untersuchten, wie viele Routinepatienten eine ausreichende Krankheitsaktivität besitzen, um die Rekrutierungskriterien zu erfüllen (Rheumatology 2005; 44: 629–632).

    Die Autoren analysierten 3 Patientengruppen aus Routinenachsorgekliniken: eine Querschnittskohorte (A) von 504 Patienten, eine longitudinale Kohorte (B) von 156 Patienten, die über 2 Jahre hinweg mindestens 4 Mal von einem Rheumatologen untersucht wurde, und eine Querschnittskohorte (C) von 94 Patienten, die neu mit einer Therapie mit DMARDs oder Biologika begonnen hatte. Anhand der Standardkriterien wurde definiert, ob die Patienten die Eingangskriterien für eine aktive Erkrankung erfüllen oder, ob sie sich in Remission (keine schmerzhaften oder geschwollenen Gelenke, BSG <30 bzw. 20 mm/h, Morgensteifigkeit höchstens 15 min) bzw. in einem Stadium zwischen aktiver Erkrankung und Remission befinden.
    Vergleichbare Krankheitsaktivität In Kohorte A erfüllten 38% der Patienten die Eingangskriterien, in Kohorte B waren es 68% an mindestens einem Untersuchungstermin. Das heißt, viele Patienten haben eine geringere Krankheitsaktivität als die Rekrutierung voraussetzt, erfüllen aber in den meisten Fällen die Eingangskriterien im Laufe der Zeit. Das Patientenkollektiv in klinischen Studien besteht also aus Patienten, bei denen die Krankheitsaktivität zum Zeitpunkt der Auswahl sehr hoch ist. Das entspricht meist dem Zeitpunkt, an dem die bestehenden Therapieregime überdacht werden. In Übereinstimmung damit konnten die Wissenschaftler zeigen, dass 62% der Patienten aus der Kohorte C die für einen Einschluss in eine Studie erforderliche Krankheitsaktivität aufwiesen. Die Autoren schließen daraus, dass sich die Ergebnisse klinischer Studien allgemeine Gültigkeit haben und nicht nur spezifisch für die ausgesuchte Studienpopulation sind.

    Klassifikation mit DAS28 Des Weiteren versuchten die Wissenschaftler zu klären, ob es simplere und weniger restriktive Eingangskriterien gibt, die besser mit dem Disease Activity Score (DAS28) und den ACR-Responder-Kriterien korrespondieren. Die Überprüfung der Eingangskriterien ergab, das der Parameter Morgensteifigkeit nur wenig Einfluss auf die Klassifikation der Krankheitsaktivität hat. Die anderen 3 Parameter dagegen sind essentiell. Ein DAS28 von mind. 5,4 entsprach weitgehend der bisher üblichen Aktivitätsbeurteilung.

    Fazit: Die Ergebnisse von Therapiestudien, welche die gegenwärtigen Standardeingangskriterien benutzen, besitzen allgemeine Gültigkeit. In Zukunft sollte allerdings erwogen werden, DAS28-basierte Kriterien für die Rekrutierung einzusetzen, so die Autoren.

    Renate Ronge, Münster

    Aus Aktuelle Rheumatologie 6/2005

    be, 04. Januar 2006

    quelle: http://www.cortisonpartner.de/rheumatologie/weitere-beitraege/eingangskriterien.htm?si=wR4.1eWLMZ.3FmY3m.20******


    ich hoffe, es war etwas interessantes für euch dabei
     
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