als ob man nicht schon bestraft genug wäre

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von wolke, 19. Dezember 2005.

  1. wolke

    wolke Mitglied

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    nach dem ich das ganze letzte Jahr krank war, bemühe ich mich nun wieder um eine neue Arbeitsstelle. Da ich einmal einen Pflegeberuf gelernt habe ist das ja nicht ganz so einfach, das war mir ja schon klar aber was mir doch ein loch in den bauch ärgert ist, das in den stellenanzeigen suggeriert wird das man als schwerbehinderter willkommen ist. Ich kann euch sagen das ist gelogen, man schreibt das rein damit man sozial aussieht und kann mit körperlich eingeschränkten menschen garnichts anfangen, weil die aufgrund der personal und kostenstruktur voll im pflegealltag eingebunden wären, was ja natürlich schwere körperliche arbeit bedeutet und schichtdienst also alles was ich nicht mehr wirklich machen kann.
    Ich bin richtig verärgert über sowas, den eigentlich hofft man doch darauf das man wieder eine arbeit findet und dann sowas und das arbeitsamt oder andere behörden wollen darauf nicht reagieren und belehren einen nur ständig das man weitermachen soll. Das ist doch echt lächerlich.
     
  2. Widder44

    Widder44 Flieger

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    Hallo Wolke

    Ich muß Dir in Deinen Ausführungen völlig Recht geben .
    Habe cp kann auch vieles nicht mehr und dann nervt einen
    das AA mann soll weiter suchen und machen helfen tuen
    die Dir auch nicht . Viele liebe Grüße
    Widder
     
  3. Lilly

    Lilly offline

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    liebe wolke,

    leider kenne ich das problem nur zu gut. habe vor meiner berentung auch im krankenpflegeberuf gearbeitet. in unserem beruf gibt es keinen *schondienst*. ich konnte mit meinen einschränkungen keinem arbeitsprofil gerecht werden, dass mit der krankenpflege im einklang steht :( . das ist auch der grund meiner berentung...........
     
  4. Bod1961

    Bod1961 Neues Mitglied

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    Was geht ?

    Ich habe Eure Probleme gelesen.Natürlich ist es schwierig,mit solchen Beschwerden und Einschränkungen wieder in Arbeit zu kommen.Das kenne ich nur zu gut.Nach vielen Jahren MB in der Expressverlaufsform ist mein Beruf Zimmermann davongeflogen.Aufgegeben habe ich dennoch nicht.Ich habe mich fair begutachten lassen.Dann habe ich dem Gutachten entsprechend einen Antrag auf beruflicher Rehabilitation gestellt.Das ist unser Recht !.Ab ging es bis Mai zur Schule,Bereich Lager und Logistik.Ich bezog während der Schule gutes Geld, 75 Prozent des Letzten Jobs in Höhe des Tariflohnes.Egal ob Tariflohn gezahlt wurde.Nun wollte ich aber ungebremst losarbeiten.Dann kam der nächste Schlag,ich habe in den Fußgelenken MB.Logistik geht also nicht mehr.Neues Gutachten,neue berufliche Reha.Call Center.Ich bin immer quirrlig in Action,obwohl ich auch manchmal nicht mehr mag.Nicht aufgeben,seine sozialen Rechte wahrnehmen,nach vorne schauen.Damit bin ich immer gut gefahren.beschäftigung lässt oft die miese Situation vergessen.Im Moment bin ich gänzlich außer Gefecht,aber auch der Winter vergeht.Ich wünsche Euch viel Glück im Job und erträgliche Zustände.
    Liebe Grüße von Bodo.
     
  5. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Hi bodo,

    MB ist nicht cP oder Lupus oder.......................

    Jede rheumatische Erkrankung hat andere Auswirkungen auf seinen Träger, jeder Kranke hat andere Einschränkungen, keines hat der andere und keine 2 haben das selbe.

    Ich habe cP und bin das Leben in Person, quirlig, immer in Action, obenauf und immer bereit, was zu tun nur............................. ich bin Industriekaufmann von Beruf und den kann ich nicht mehr - egal in welcher Form ausüben.

    Selbst wenn ich mir alle Mühe gebe, mögen die verkrümmten brennenden Hände und Finger keinen Kuli mehr halten, keinen Telefonhörer, keinen Aktenordner, keine Kaffeetasse und kein Besteck. Da geht morgens keine Strumpfhose an und kein Schuhbändel zu. Da brennen die Augen und trotz Brille siehste nix. Du kannst dich nicht bücken, nicht knien und nicht auf eine Leiter steigen. Jede Treppenstufe ist eine Qual und die Belastbarkeitsgrenze sinkt dramatisch - für jede Stunde Arbeit brauche ich 2 Stunden Ruhe.

    Ich kann nicht mehr 4,6 und schon garnicht 8 Stunden sitzen; ich kann keine 10 Minuten stehen, keine 200 m laufen, keine 1 Stunde Auto fahren, kein Fahrrad besteigen und keine Tüten tragen. Die Badewanne ist zur Dusche degradiert mit Einstiegshilfe aussen und innen.

    Ja, viele hier würden gerne, wenn man sie liesse und ihnen hülfe und es ein wenig leichter machen würde - nur leider leben wir alle in einer gesundheitsorientierten, fitnessgeilen und leistungsgemessenen Gesellschaft, die Krüppel, Kranke und Hilfsbedürftige ignoriert, belächelt, tritt und manchmal auch prügelt.

    Allein der Wille zählt nicht immer und hilft auch wenig.

    Frohe Weihnachten wünsche ich dir.

    Pumpkin, 55 Jahre und endlich in Dauerrente
     
  6. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo zusammen,

    möchte mich Bodo anschließen, denn auch ich stelle mir längst nicht mehr die Frage, was nicht mehr geht, sondern die Frage nach dem "Was geht noch?"

    Ich habe nicht nur cP, bin Pflegegeldempfängerin und im Moment noch 70%ig schwerbehindert (wird auf 100% erhöht, sagte man mir schon). Natürlich hat meine heutige Tätigkeit nichts mit dem zu tun, was ich einst gelernt hatte (Studienrat). Da wir in einer Ferienregion leben, haben wir in unserem vor 5 Jahren erbauten Haus eine Ferienwohnung eingerichtet. Die Vermietung derselben ist mein Part. Wir haben die Fe-Wo als Unternehmen angemeldet, d.h. ich bin selbständig und verdiene damit bedeutend mehr, als würde ich halbtags als Sekretärin o.ä. arbeiten gehen. Großer Vorteil: Ich kann mir die Arbeitszeiten meistens einteilen und habe interessanten Kontakt zu ganz unterschiedlichen Menschen. Wenn zeitliche und bei körperliche Not angesagt ist, kann ich auch jemanden bezahlen, der mir gewisse Arbeiten abnimmt.

    Nebenbei erledige ich kleine redaktionelle und graphische Aufträge. Bringt nicht viel, aber ein nettes Zubrot. Ich könnte auch Schulungen anbieten, wenn ich denn wollte. Manchmal (allerdings eher widerwillig, weil nicht so mein Ding) arbeite ich in der Rezeption eines unserer Hotels.

    Ein Rentenantrag ist bei mir 1. gar nicht möglich, weil ich fast immer selbständig war und nie bei der BfA eingezahlt hatte, 2. wäre ich daran auch gar nicht interessiert - neeeee, das ist so gar nicht mein Ding! Ich werde immer irgendwas arbeiten (können/wollen). Irgend etwas wird mir auch ganz bestimmt einfallen, da bin ich sicher. Momentan bin ich ausgelastet ... :D

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  7. Lilly

    Lilly offline

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    lieber bodo,

    nach 26 dienstjahren in einem pflegeheim, tag - nachtschicht, einer abgearbeiteten wirbelsäule (mein doc: wenn ich jetzt nur das röntgenbild betrachte und nicht ihr gesicht, würde ich sagen, diese ws gehört einer 60- 65 jährigen frau- da war ich gerade mal 38 :rolleyes: )- cp und fibromyalgie, polyneurophatie, schilddrüsenunterfunktion usw.- diese liste könnte ich noch vorführen- kann ich mir nicht vorstellen, noch irgendeinen beruf ausüben zu können. ich wurde vom meinem dienstgeber pensioniert. hätte eine möglichkeit bestanden, mich anderwertig einsetzten zu können, hätte das magistrat mich nicht berentet. für eine umschulung bin ich mit 45 jahen zu alt..........und ehrlich gesagt- ich bin froh, wenn ich meinen haushalt noch auf die reihe bekomme ;) - ohne hilfe
     
  8. Bod1961

    Bod1961 Neues Mitglied

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    Was ist alt ?

    Hi Ihr alle , danke für die Beiträge.Schön,dass es so schnell zu regen Antworten kam.Das freut mich sehr.Ich selber habe hier nur aus meiner Sicht geschrieben.Ich weiß,dass jede Krankheit anders verlaufen kann.Einige meiner Freunde sind bereits im Rollstuhl oder völlig versteift.Ich bin mitten drin,meine Tochter auch.Mir bleiben nach Aussagen vom Doc noch einige Jahre,die ich halbwegs mit Höhen und Tiefen im Berufsleben umgeschult versuchen kann.Rente ist ja ok,ich kann es mir jedoch nicht leisten.

    Ich bin 45 Jahre alt.Für Rente zu jung !!! Da kommt nichts bei raus.Nach kaputten und verknöcherten Wirbeln, dicken Fußgelenken,steifer Wirbelsäule, Augenentzündungen und Dauermedikamenten Valeron und Tramal,so wie Kortison und TNF Alpha - Höchstdosis 500 mg alle 6 Wochen, bin ich dennoch immer auf der Suche nach Chancen im Arbeitsleben.Ich wäre auch froh,mich nicht quälen zu müssen.Mag sein,dass ich eventuell zu hart zu mir bin.Auch 2 Stunden zu arbeiten,würde Sinn machen.Bei meiner jetzigen Umschulung in Berlin auf der Call Center Akademie in der Klasse waren 2 Rollstuhldamen,2 Blinde Frauen,und Frauen mit Behinderungen.Der Hahn im Korb war ich :). Wir alle wollten es noch mal probieren,den Strohhalm festhalten. Ich will noch was tun im Rahmen meiner Möglichkeiten.Wie jeder seine Möglichkeiten selbst erlebt und einschätzt,ist ja individuell.Ob MB,Crohn,lupus,oder viele andere Krankheiten die ich nicht alle erwähnen kann,jeder hat doch sein Päckchen damit zu tragen.Keine Krankheit ist die schlimmste,weil es schlimmere gibt.

    In diesem Sinne wünsche ich Euch nochmals erträgliche Zustände,den MB - lern Kopf hoch,und einen langsamen oder kaum aktiven Verlauf.Schubfrei !!!!!

    Liebe Grüße von Bodo
     
  9. wolke

    wolke Mitglied

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    bei mir geht es ja nicht um die frage

    ob ich noch will oder möchte. Ich würde mir trotz meiner vielen einschränkumgen noch zutrauen einen job anzunehmen evtl. sogar vollzeit,aber mich will keiner !!!!!!!!!!!!!. Selbst mit guten qualifikationen und bereitschaft zur flexibilität ist man für arbeitgeber unbequem.
    Hier geht es weniger darum das man keine perspektive mehr sieht oder zu traurig ist um den po vor die türe zu schieben, hier geht es darum das unsere gesellschaft gerne nach timbuktu spendet aber keine lust hat, junge oder auch ältere menschen mit körperlichen einschränkungen einstellen möchte. Man muß leistungsfähig, gutaussehen, allzeitbereit und beinhart sein.
    Keine rmöchte von meiner berufserfahrung profitieren, keiner will sehen das ich schon eine rehamaßnahme gemacht habe um im pflegebereich zu bleiben.
    Und wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich nicht so ohne weiteres bereit all meine erfahrungen und weiterbildungen ant akta zu legen um irgendeinen job zu machen hauptsache etwas. Das sehe ich dann auch nicht ein. Ich habe auch ein recht meine erlernten Fähigkeiten einzusetzen und darf dann wohl auch erwarten das man in der Arbeitswelt einen platz findet. Denn wenn man einen hat werden auch erwartungen an uns gestellt und da nimmt man nicht wirklich rücksicht auf die defizite. Entweder du paßt ins gesellschaftsbild und kannst mithalten oder eben nicht. Und dann hast du Pech.
     
  10. Lilly

    Lilly offline

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    hallo wolke,

    so verhält es sich auch- leider.
    in den aufnahmekriterien der krankenpflegeschulen steht der satz : Körperliche und psychische Gesundheit......das sagt ja schon alles, was man von dem namen *sozialberufe* halten kann ;)

    aber das weisst du als lehrerin für gesundheitsfachberufe selber....
     
    #10 20. Dezember 2005
    Zuletzt bearbeitet: 20. Dezember 2005
  11. jutta S.

    jutta S. Guest

    Eingliederung von Schwerbehinderten

    ......war ja das Anfangsthema und da kann ich nur zustimmen.
    Die Stellenmärkte haben überhaupt kein Interesse einen Schwerbehinderten aufzumehmen. Mit einer cP kommen Schübe, man ist öfter gar nicht oder weniger als eingeplant arbeitsfähig, kurz und gut ein Rheumatiker kann nicht als kontinuirliche Arbeitskraft eingesetzt werden.
    Schwerbehinderte mit anderen Erkrankungen/ Behinderungen sind da eher einzuplanen.
    Der Arbeitgeber weiß ja nie , hat der schwerbehinderte Arbeitnehmer nun viele gute Phasen, oder mehr schlechte oder fällt er ganz aus.
    Somit geht es hier gar nicht um die Schwerbehinderung an sich ,sondern um die Unbeständigkeit unserer Erkrankung.
    Auch ein Gesunder , der mal viel , mal weniger, ganz wenig oder gar nicht einsatzfähig ist, wird keine Arbeit bekommen.
    Kein Arbeitgeber kann es sich leisten so eine Variable mit durch zu schleifen.
    Ich verstehe da einige Betriebe schon, die wollen nicht aus Mitgefühl einen Kranken aufnehmen, sondern weil sie Gelder dafür bekommen. Und da nimmt man lieber einen Rollstuhlfahrer o.ä. der den ganzen Tag trotzdem seine Arbeit tut, als einen Rheumatiker , der nie einzuschätzen ist.
    So ist nun mal die Realität, alles dreht sich wie üblich ums liebe Geld
     
  12. -Aufrecht-

    -Aufrecht- Neues Mitglied

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    In Zeiten der Vollbeschäftigung, in der jede Hand gebraucht wird, werden die Gesetze zum Schutz von Behinderten klaglos von den Arbeitgebern umgesetzt.
    Nur haben wir uns wohl auf ewig von der Vollbeschäftigung verabschiedet. Da ist es egal, weshalb Du behindert bist. Man bekommt Dich als Behinderten so schnell nicht mehr quit, wenn man Deine Arbeitskraft nicht mehr benötigt. Da nimmt man lieber einen pflegeleichten "Gesunden" für "hire und fire"

    Die Gesetze zum Schutz, wenden sich dann heute in Rezessionszeiten, gegen den Behinderten. Ich sehe das ganz nüchtern.

    Einen neuen Job zu finden, habe ich vor etwa 10 Jahren aufgegeben. Bin in der glücklichen Situation Arbeit zu haben, die mir (mittlerweile) Spaß macht, mich fordert, aber körperlich nicht überfordert.
    Wenn Firmen Behinderte einstellen, machen sie es gerne auf Empfehlung. Vielleicht habt ihr ja im Bekannten-, Verwandten-, Freundeskreis Leute, die in ihren eigenen Firmen mal die Augen und Ohren aufsperren. In grösseren Betrieben müssen offene Stellen erst firmenintern ausgeschrieben werden. Ich weiss, dass die wenigsten Posten durch externe Vermittlung besetzt werden.

    Ich kann nur allen Betroffenen viel Geduld, vor allem aber viel Glück wünschen.

    LG

    Michael
     
  13. buepi

    buepi Neues Mitglied

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    ja so ist die gesellschaft leider, wie schon einige gesagt haben. wenn man nicht mehr fit genug ist, hat man schon ausgedient. meine mutter sowie meine tante sind beides krankenschwestern. ich könnte diesen beruf selbst als "gesunde" nicht machen glaub ich, da es doch (meines erachtens) zu schwerarbeit gehört, was aber nicht so in derpolitik angesehen wird.

    ebenfalls verstehe ich es wie schwer es ist einen beruf zu finden wo man uneingeschränkt so arbeiten kann was möglich ist.

    meinen traumbeurf werde ich leider auch nie ausüben können.

    wir sitzen alle im selben boot.

    lg und frohe weihnachten
     
  14. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    in österreich fallen krankenpflegeberufe unter das *schwerarbeitergesetz*
     
  15. buepi

    buepi Neues Mitglied

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    echt? seit wann ist das jetzt?
    ich weiß davon, dass krankenschwestern etc. bisschen mehr geld bekommen. oder ist dass das jetzt schon? dadurch dass mir meine mutter wenn nur bisschen was erzählt, weiß ich da nicht viel mehr drüber. auch weil ich sonst mit der materie so gut wie nichts zu tun hab (also jetzt als arbeitende in einem krankenhaus/pflegeheim) etc.

    lg
     
  16. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    kann jetzt leider nirgends den gesetzesbeschluss finden. muss aber ca. im jahre 2003 erfolgt sein. hier ein auszug:

    quelle: http://www.oegkv.at/index.php?id=510

    dafür bekommen wir ja pro geleisteten nachtdienst 2 gutstunden. nur bei der kommenden pensionsreform wegen dem schwerarbeitergesetzt sind wir noch nicht berücksichtigt, aber ich denke, das kommt auch noch ;)
     
  17. buepi

    buepi Neues Mitglied

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    naja, zählt nicht dazu, also passt das dann schon was ich bis jetzt weiß ... meine mutter arbeitet in einem pflegeheim und ich weiß nicht wie es auf "normalen" stationen so zugeht, nur alten meist auch schweren leuten helfen sich umzusetzen, umzulegen damit sie sich nicht wundliegen etc. ist genauso schwerarbeit wie wenn man "jüngere" patienten so betrauen muss damit sie sich nicht wundliegen, leute die im rollstuhl sitzen ihnen helfen sich umzusetzen etc. das versteh ich nicht. *seufz*

    ist halt jetz tauch die frage ob die "altenpflege" genauso "geriatriezentren" meinen. ...

    lg
     
  18. Lilly

    Lilly offline

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    ....ich habe in einem geriatriezentrum (pflegeheim) gearbeitet, und habe die 2 stunden bekommen....
     
  19. buepi

    buepi Neues Mitglied

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    meine mutter bekommt auch ng's (nachtgutstunden oder so heißt das) und zuschläge beim geld, aber es wurde ja davon gesprochen das zu erhöhen oder so weils damals ja als "mittelschwer" oder so irgendwie angesehen wurde (halt eben nciht als die schwerarbeit schlechthin) und ja.

    ich muss meine mutter mal fragen.

    lg
     
  20. Trixi

    Trixi (vor)laut

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    Hallo,

    also - ich hab den Thread erst heute gelesen und kann dazu auch jede Menge berichten. Ich steh mit meiner Meinung genau zwischen den Feststellungen von Wolke und der Meinung von Bodo.

    Ich hab 10 Jahre im öffentlichen Dienst gearbeitet und bin da beinahe krepiert vor Langeweile. In einer Hochphase meiner cP habe ich dann durch Abendschule eine zusätzliche Ausbildung gemacht und dann die Stelle im öff. Dienst gekündigt. Ich hatte es so satt da, dass ich kündigte bevor ich etwas neues fand. Dazwischen zog ich erstmal von zu Hause aus etc.

    Vom Arbeitsmarktservice war keine Hilfe zu erwarten, die verurteilten mich erstmals schwer dafür, dass ich einen geschützten Arbeitsplatz im öff. Dienst freiwillig aufgab und kamen mit dem Satz an: "Sie werden nie was finden!" (Zitat).

    Bei der aktiven Jobsuche erlebte ich dann meine erschreckenden Wunder, die mich die Gesellschaft von einer völlig neuen Seite betrachten lassen. Niemand will Menschen aus dem Kreis der begünstigten Behinderten. Sobald man nur erwähnt, dass man eingeschränkt ist (sofern man überhaupt zurückgerufen wird) kommen Fragen und Feststellungen die teilweise massiv in die Intims- und Privatsphäre eindringen. Das erschreckende ist, dass Organisationen/Firmen denen man eine soziale Einstellung zudenkt, sofort absagen, also von sozialem Engagement nichts zu sehen. Selbst bei der Stadt Wien hab ich mich mit allen nötigen Unterlagen beworben, worauf mir telefonisch mitgeteilt wurde, sie würden mich zu einem Gespräch beten, ich solle auf ein zweites Telefonat mit einer Terminvereinbarung warten. Dieses zweite Telefonat fand bis heute nicht statt (ist mittlerweile 5 Jahre her).

    Nach 114 schriftlichen Bewerbungen hab ich dann aufgegeben und nur mehr telefonisch auf Stellenanzeigen reagiert. Bei den Ersttelefonaten hab ich erstmals nichts von der Erkrankung erwähnt und wurde meist sofort zu einem Gespräch gebeten. Erst bei diesem ersten Gespräch erkannten die potentiellen Arbeitgeber, womit sie es bei mir zu tun haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber meist schon durch Retorik und Fähigkeiten von der cP abgelenkt. Zwei Wochen nach der ersten Telefonbewerbung hatte ich zwei Jobangebote in der Tasche und durfte als kleines Seelentrösterchen letztendlich sogar wählen.

    In meinem jetzigen Job selbst mache ich nur positive Erfahrungen. Ich habe seit meiner Einstellung noch nie irgendeine negative Bemerkung mir oder meiner cP gegenüber gehört. Binnen kürzerster Zeit bin ich meine kleine "Karriereleiter" die mit meiner Ausbildung möglich ist raufgeklettert und jetzt bin ich in einer Führungsposition in der ich Arbeit einfach verteile, wenn ich nicht kann.

    Mein Schluss meiner eigenen Geschichte ist, dass man kämpfen muss mit aller Kraft, bis man eine Stelle hat und die Leute dann letztendlich total davon überzeugen muss, dass der Körper nicht will, der Geist aber schon. Kämpfen muss man immer - aber mal ehrlich, welcher Rheumatiker ist kein Kämpfer? Mein Tipp an junge Rheumatiker: gönnt euch eine gute Ausbildung oder besser eine topqualifizierte Ausbildung. Bildung Bildung Bildung!! Nur damit ist es möglich in dieser schwierigen Situation in der Arbeitswelt Fuß zu fassen und eine Position in der berufsbedingten Hierarchie zu erreichen, in der es ab und an auch möglich ist, sich Freiheiten zu nehmen.

    Alles Gute von ganzen Herzen an alle Jobsuchenden!

    Trixi
     
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