TV-Tipps

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Sabinerin, 6. Dezember 2005.

  1. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallöchen zusammen,

    heute mittag lief die Wiederholung von "WDR Service Gesundheit". Das Thema war "Rheuma frühzeitig erkennen und behandeln – Diagnose und Therapie heute".

    Den Tipp konnte ich nicht mehr so schnell online stellen.

    Informationen zur Sendung findet Ihr hier:

    http://www.wdr.de/tv/service/gesundheit/inhalt/aktuell/

    bzw. unter www.wdr.de dort unter Fernsehen, dort unter Servicezeit.

    Wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr die aktuellen TV-Tipps in den Thread schreiben, sodaß man auch später noch evt. auf der jeweiligen HP des Fernsehsenders nachschauen kann.

    Viele Grüße
    Sabinerin
     
  2. uma

    uma Neues Mitglied

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    22
    Halo Sabiner,



    ich habe die Sendung auch gesehen.

    Verstört hat mich aber nun, dass man die Basismedis absetzen kann, wenn man längere Zeit keine Schmerzen hätte. Ich weis langsam nicht mehr was ich tun soll.



    Die Frau im TV hat ja auch ihr Basismedikament nach Ärzterat abgesetzt. Und sie hatte verdammt oft und heftige Schübe. Nun ging es ihr ja nach einem Klinkaufenthalt (Essen) total gut. Dann aber ganz ohne Medis, ich verstehe es nicht.



    Hier gibt es ja viele Beiträge, die so etwas unverantwortlich finden, ich halte mich auch an Erfahrungen vieler andere, das hilft ja immer mit.



    Da ich seid 3 Jahren meistens Schübe im November bekomme, die halten dann bis Märs an, bin ich verunsichert was.



    Aber das ist mein Problem, wolle damit sagen, dass eine solche Sendung auch Verunsicherung mit sich bringt.



    Gruß, Uma
     
  3. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Uma

    Hallo Uma,

    ja, der Punkt "Ich konnte die Medikamente absetzen und es geht mir gut!" hat mich auch gewurmt.
    Es freut mich zwar, daß es dieser Frau besser geht...warum, wieso, weshalb blieb bei diesem Beitrag offen.

    Das ist etwas, was mich bei diesen Fernsehsendungen stört. Es wird ein 3 Minuten Beitrag gesendet, die Hintergrundinformationen bleiben aus und das Fazit lautet:
    "Geh zum Arzt, nimm einige Medikamente, mach Ergo und KG und dann ist alles wie vorher!" Das ist genau die Information, die die Patienten eindeutig nicht brauchen.


    Uma, was diese Frau betrifft, bleibt einfach vieles offen:
    1. welche Medikamente hat sie genommen?
    2. warum wurden diese abgesetzt?
    3. ist sie in Remission? Wenn ja seit wann?


    Die Verunsicherung ist verständlich und nachvollziehbar.
    Das Problem bei Fernsehsendungen ist halt, daß nicht alle Informationen mitgeteilt werden können, aus Zeitgründen.
    Deshalb werden nur gewisse Informationen z.B. Art der Erkrankung, Medikation präsentiert. Das Fazit ist dann häufig, daß man das richtige Medikament finden muß. Danach ist alles ganz easy, ganz leicht.

    Solche Intentionen werden gerne von Menschen aufgegriffen und Patienten bekommen das gezeigt mit dem Hinweis "Siehst Du, so einfach ist das. Warum geht das nicht bei Dir??"

    "Rheuma" ist ein allgemeiner Begriff und umfasst 400 verschiedene Erkrankungen. Selbst wenn man "nur" die bekanntesten nimmt, reicht ein Fernsehbeitrag von 10-30 min (und das ist in der Fernsehwelt schon viel Zeit!)nicht aus, um die Komplexität zu verdeutlichen.

    Es ist gut, daß in solchen Sendungen wichtige Informationen überbracht werden, daß z.B. eine rheumatoide Arthritis eine Autoimmunerkrankung und kein Hirngespinst ist und daß es nicht vom Patienten selbst "verursacht" wurde.
    Das ist ja schon mal ein guter Ansatz, aber das eigentliche Problem fängt ja danach erst an: Ängste, beruflicher und sozialer Art, Unsicherheiten, Bewegungseinschränkungen, die sich in Beruf und Freizeit auswirken, Familienplanung etc.
    Das alles betrifft ja nicht nur Patienten mit einer RA, sondern alle Patienten mit chronischen (Schmerz-)Erkrankungen.

    Das, was nach der Diagnosestellung kommt, ist ja das, was den meisten Patienten zu schaffen macht....


    Viele Grüße
    Sabinerin
     
  4. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    hallo uma,

    ich kann nicht mitreden, was den tv-beitrag betrifft, habe ihn
    nicht gesehen. aber sabinerin hat ja jede menge richtiges
    dazu geschrieben.

    ich möchte dazu sagen, dass ich das für einigermassen verständlich halte, aber dies ist nur meine persönliche meinung.
    denn wie willst du sonst herausfinden, ob du längst in einer remission
    bist? bei mir war es folgendermassen: auf grund einer leukopenie
    musste ich ratzfatz mtx und resochin absetzen,
    ( es ging mir die ganze zeit während der basis sehr gut)
    und erwartete das schlimmste, logischerweise. einen schub ohne ende, so ganz ohne medi, ausser niedrigdosiertem cortison. aber nix passierte! ich war in remission.

    das ist jetzt 1.5 jahre her.
    sollte ich jemals wieder basismedis nehmen müssen, kann ja sein,
    und es geht mir nach bestimmter zeit längere zeit ausgezeichnet,
    würde ich auch, nach absprache mit meinem prof., wieder absetzen.
    so gesehen kann ich sagen, dass meine entscheidung seinerzeit nicht wieder mit einer basis zu beginnen für MICH richtig war. bei dieser entscheidungsfindung haben mir liebe menschen hier geholfen! :D

    lieben gruss marie
     
  5. Locin32

    Locin32 Immer neugierig

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    NRW-Ruhrgebiet
    Hallo Ihr lieben,

    ich habe den Bericht durch Zufall auch gesehen.
    Mich stört bei dem ganzen nur immer wieder das wenn es einen Bericht über Rheuma gibt ,immer nur die Rheumatoide Arthritis angesprochen wird.
    Was ist mit der PSA die auch ohne große Gelenkschwellung oder Morgensteifigkeit einhergehen kann oder mit den Kollagenosen?
    Und lt. Aussage des Rheumatologen ist durch Blutuntersuchungen immer zu erkennen ob ein Rheuma vorliegt oder nicht.
    Dann verstehe ich nicht warum hier so viele immer noch nicht eindeutig wissen was sie haben :confused: wenn es doch so einfach ist.
    Ich denke das diese Berichte eher Schaden als Nutzen,zumindestens den Menschen denen mal wieder gesagt wurde sie können keine Schmerzen haben da man ja im Blut nichts sieht.
    Das ist meine Meinung dazu,so! :D

    Liebe Grüße
    Locin32
     
  6. uma

    uma Neues Mitglied

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    Danke für eure Antworten!



    LOCIN, genau so sehe ich das auch, wenn das alles so einfach währe, ginge es vielen besser.



    MARIE, ja das mit der "remission"
    stimmt, nur hatte ich mich hier an die Beiträge gehalten, die Erfahrungen anderer und jetzt ärgert mich das ganz dolle. Da fast alle dagegen sind die Medis abzusetzten.


    Ich sollte mal mehr in meinem Körper einhören, ich gebe mir Mühe.



    SABINER, ich sehe, ich muss noch viele Informationen sammeln, danke auch dir für deinen Beitrag.



    Gruß, Uma
     
  7. shirana

    shirana Auf den Hund gekommen *g*

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    vor dem Wasser, hinter dem Wasser überall Wasser ;
    Hallo ihr´s,

    ich hab den Bericht durch zufall ( zappen *g*) mitbekommen.

    Herrlich...dachte ich, endlich mal jemand , der richtig über Rheuma und deren Folgen aufklären kann. Ein Arzt der aufklärt, weil uns Patienten hört man ja nicht zu, schon gar nicht die eigene Familie und Freunde.

    Hab mich gerade richtig in die Kissen gelümmelt ( weil die Hüfte mir gerade was anderes sagen wollte) ...schon ging meine Flappe nach unten und ich muss sagen, ich war enttäuscht.

    OK...es bleibt nicht wirklich Zeit , gerade über so ein komplexes Thema wie Rheuma ausführlich aufzuklären.

    Aber genau das , was ihr oben schon angesprochen habt, war das was mich ärgerte.
    Der Bericht darüber, das die Dame ihr Medi absetzen konnte , sie viel Ergo und KG macht, es ihr dadurch auch besser geht. Ich freu mich für sie , das es ihr besser geht, keine Frage.
    Aber wie kam das rüber?

    Rüber kam es so:

    Ich hab Rheuma, geh zum Arzt, nimm eins von den tollen Medis ( probier aber vorher noch die anderen erst aus, schiet watt ob die Nebenwirkungen), mach regelmässig Ergo und KG und dann geht es mir gut und ich kann bald wieder all das machen, was ich vorher machte.

    Hääää??? Falscher Film?

    Erstmal einen Arzt zufinden, der sich auf eine Diagn. und Therapie einlässt ist schonmal ein Spiessruten lauf.

    Dann bekommt man sicherlich nicht von jedem das verschrieben , was helfen könnte.
    Achso....nicht zuvergessen...aufgrung der ganzen Beschwerdepoblematik , kann man nicht mehr arbeiten gehen, wer soll denn die ganze Zuzahlung leisten. Für manche sind schon die 1% ne menge geld.
    Ich verzichte mittlerweile auf KG ( ich versuch sie weiterhin selber zu machen und hoffe einfach , das sich keine Fehler einschleichen. Wohltuende Lymphdrainigen sind gestrichen, einfach zu teuer die Zuzahlung, hab also weiterhin dicke Beine und Gelenke)

    Von den Amtsreitereien, wie Versorgungsamt und Rentenanträge sprech ich jetzt mal nicht.

    Aber wenn eh schon skeptische Familienangehörige und oder Freunde und Bekannte das sehen, kein Wunder das die denken, ich mach alles falsch und hab nur das falsche Medikament.

    Warum wurde nie erwähnt, wieviel Pausen die Dame machen muss am Tag?
    Welche Hilfsmittel sie nehmen muss um den Alltag zu bewältigen, wieviel nimmt ihr Mann weiterhin noch ab an Arbeit? Geht sie denn noch arbeiten?
    wieviele haben den "Luxus" , wegen ihrer Krankheit zuhause bleiben zu können, weil der Partner verdient?
    Nur dann hat man auch die Kraft, Geld, Zeit und Nerven...für die minimale Weiterversorgung für sich zu kämpfen.

    Ich meine , das überhaupt berichtet worden ist über Rheuma, ist gut. Es ist schwierig , das wichtigste hervorzuheben. Das Rheuma jedes Alter anfällt, wird mittlerweile auch bekannter, das es schwierig zu behandeln ist, hört und sieht man auch häufiger . jetzt wird es langsam zeit darüber zu berichten, was rheuma noch anstellt mit uns. Die psychosozialen folgen müssen unbedingt hervorgehoben werden. Das sind die Dinge, die rheuma so schwer machen.

    Wenn das Umfeld klappt, könnte man mit rheuma leben, leichter lernen damit zu leben. Wenn es einem etwas einfacher gemacht werden könnte.
     
  8. adina

    adina Mitglied

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    Beiträge:
    567
    @shirana,

    du hast es wirklich auf den Punkt gebracht.

    Aber das ist bei diesen Sendungen die Regel.

    Und die liebe Familie glaubts natürlich so.

    Weshalb stellen wir uns denn nur so ....... an???????????????????????????????
    LG adina :(
     
  9. shirana

    shirana Auf den Hund gekommen *g*

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    976
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    vor dem Wasser, hinter dem Wasser überall Wasser ;
    Ich glaub weniger , das das die Regel bei den Sender ist.

    Der absolute Nachteil ist wirklich, die Sendezeit und das komplexe Thema.

    Erstmal muss man die Zuschauer darüber aufklären, was Rheuma ist, wie man diagnostiziert, wie man grundbehandelt und was es an Medis neu auf dem Markt gibt.
    Das haben sie auch gemacht.
    Für uns ist das schon alles ein alter Hut. Es gibt aber tausende von Rheumapat. die es noch nicht wissen und nicht hier bei RO sich informieren können.

    Leider ist dann meistens Schluss mit der Sendezeit.

    Da Rheuma aber mittlerweile ein Thema geworden ist, was fast so häufig in Gesundheitssendungen benannt wird ( so kommt es mir auf jeden Fall vor), wie Herz-Kreislauf erkrankungen, Asthma usw....
    wird es jetzt endlich Zeit, weiter darauf einzugehen. d.h. die allg. Informationen nur anschneiden und auf das eingehen, auf das Dr. Karger im Fernsehen nur sehr wenig zeit hatte anzusprechen. Das waren dort z.B. die Hilfsmittel. Netterweise wurde auch erwähnt, das man das genannte Messer in einem blau gelben Möbelhaus billiger bekommt und die gleiche Funktion hat *bg* und *zwinker*.

    Und diese Themen sind es die weiter besprochen werden müssen. sie hätten bei der Frau weiterdrehen sollen und zwar zuhause. Wie geht sie jetzt mit allem um, auf was musste sie wirklich verzichten usw...

    Ich denke, das das Thema Rheuma in der Öffentlichkeit bereit ist, weiter ausgebaut zu werden. Die direkten Themen anzusprechen, wie so auch schon oben genannt worden sind.
     
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