Nun kammen sie wieder, die Winter-, Advents- und Weihnachtsgedichte: Es treibt der Wind im Winterwalde Es treibt der Wind im Winterwalde Es treibt der Wind im Winterwalde die Flockenherde wie ein Hirt, und manche Tanne ahnt, wie balde sie fromm und lichterheilig wird, und lauscht hinaus, den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin, bereit - und wehrt dem Wind und wächst entgegen der einen Nacht der Herrlichkeit. von Reiner Maria Rilke Eine schöne Adventszeit wünscht Euch allen
Rauhreif vor Weihnachten Das Christkind ist durch den Wald gegangen, Sein Schleier blieb an den Zweigen hangen, Da fror er fest in der Winterluft Und glänzt heut' morgen wie lauter Duft. Ich gehe still durch des Christkind's Garten, Im Herzen regt sich ein süß Erwarten: Ist schon die Erde so reich bedacht, Was hat es mir da erst mitgebracht! von Anna Ritter (1865-1921)
Barbaratag von Hans Carossa Kirschenzweige bringt ein Mädchen Über kahle kalte Heide. Dämmertag ist Nacht geworden Dörfchen blinkt wie Lichtgeschmeide Engelstimme singt vom Himmel: Dunkler Reiser, seid erkoren. Staubverweht sind lang die Blumen, Feld und Garten eingefroren. Ihr nur werdet grünend leben, wenn der Erde Pflanzen fehlen. Heilige Nacht wird Blüten treiben, und ein Glück kommt in die Seelen. Letztes Rot verlischt am Walde Ton in Lüften bebt entschwindend. Über die verhüllte Heide Haucht der Bergwind, Schnee verkündend.
[size=+2]Heym, Georg (1887-1912)[/size] [size=+1]Der Winter[/size] Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land, Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigen Einander mit der ausgestreckten Hand Der Horizonte violettes Schweigen. Hier treffen sich auf ihrem Weg ins Leere Vier Straßen an. Die niedren Bäume stehen Wie Bettler kahl. Das Rot der Vogelbeere Glänzt wie ihr Auge trübe. Die Chausseen Verweilen kurz und sprechen aus den Ästen. Dann ziehn sie weiter in die Einsamkeit Gen Nord und Süden und nach Ost und Westen, Wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit. Ein hoher Korb mit rissigem Geflecht Blieb von der Ernte noch im Ackerfeld. Weißbärtig, ein Soldat, der nach Gefecht Und heißem Tag der Toten Wache hält. Der Schnee wird bleicher, und der Tag vergeht. Der Sonne Atem dampft am Firmament, Davon das Eis, das in den Lachen steht Hinab die Straße rot wie Feuer brennt
Der Wald-Nikolaus Dichter unbekannt Es rauscht der Wind im Winterwalde durch die kühle graue Flur und ein Jeder hofft, - schon balde find er St. Niklolauses Spur. Ach, wann wird er endlich kommen, dieser heiß ersehnte Gast? Kinder blicken teils benommen von Baum zu Baum, von Ast zu Ast. In den Blicken heißes Sehnen, Fragen, was wird dann geschehn? Und mancher tut schon mal erwähnen, "Ich hab St. Nikolaus gesehn." Langsam neigt der Tag sich nieder, Die Winternacht, sie steigt herauf, als ein leises Raunen wieder, stoppt der Kinder frommen Lauf. Da aus dunstigem Gefilde steigt wie eine Nebelnacht, ein stilles schattiges Gebilde, und die Dämmerung ist erwacht. Kinderblicke werden helle die Gesichter sind verzückt, als Niklaus an der Tagesschwelle, tritt in ihren Sehnsuchtsblick. Du guter alter Nikolaus, du Freund der Kinder nah und fern, leer Deinen Sack heut bei uns aus, wir alle haben dich so gern.
Guten Abend allerseits, habe für Euch auch ein paar Wintergedichte gefunden: Arnim, Achim von / Clemens Brentano [size=+1]Drey Winterrosen[/size] Es ritt ein Herr mit seinem Knecht, Des Morgens in dem Thaue, Was fand er auf der Heide stehn? Ein wunderschöne Jungfraue. "Gott grüß euch Jungfrau hübsch und fein, Gott grüß euch Auserwählte, Wollt Gott ich sollt heut bey euch seyn, In euren Armen schlafen." "In meinen Armen schlaft ihr nicht, Ihr bringt mir denn drey Rosen, Die in dem Winter wachsen sind, In voller Blüt erschlossen." Er schwang sich in den Sattel frei, Dahin so thät er traben, Da wo die rothen Röslein stehn, Um Fräuleins Gunst zu haben. Der Röslein warn nicht mehr denn drey, Er brach sie an den Stielen, Er schütt sie der Magd in Geren frei, Nach allem ihren Willen. Da sie die rothen Röslein sah, Gar freundlich thät sie lachen: "So sagt mir edle Röslein roth, Was Freud könnt ihr mir machen?" "Die Freud, die wir euch machen wohl, Die wird sich auch schon finden, Jetzund geht ihr ein Mägdlein jung, Aufs Jahr mit einem Kinde." "Geh ich mit einem Kindelein, So muß es Gott erbarmen, Hab ich doch nur eine halbe Nacht, Geschlafn an deinen Armen." "So klage nicht mein Töchterlein, Und weine nicht so sehre, Es ist geschehn; manch Jungfräulein Kam noch zu großen Ehren." Das hat gesungen ein Reuter gut, Ein Berggesell hat ihn verdrungen, Er trinkt viel lieber den lautern Wein, Denn Wasser aus kühlem Brunnen [size=-1](aus: [/size]Des Knaben Wunderhorn[size=-1])[/size] Claudius, Matthias (1740-1815) [size=-1]gestorben am 21.1.[/size] [size=+1]Der Winter[/size] Der Winter ist ein rechter Mann, kernfest und auf die Dauer; sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an. Er scheut nicht süß noch sauer. Er zieht sein Hemd im Freien an Und läßt‘s vorher nicht wärmen, Und spottet über Fluß im Und Kolik in Gedärmen. Aus Blumen und aus Vogelsang Weiß er sich nichts zu machen, Haßt warmen Drang und warmen Klang Und alle warmen Sachen. Doch wenn die Füchse bellen sehr, Wenn‘s Holz im Ofen knittert, Und an dem Ofen Knecht und Herr Die Hände reibt und zittert, Wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht und Teich und Seen krachen; das klingt ihm gut, das haßt er nicht, dann will er sich totlachen. Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus beim Nordpol an dem Strande; doch hat er auch ein Sommerhaus im lieben Schweizerlande. Da ist er denn bald dort bald hier, gut Regiment zu führen, und wenn er durchzieht stehn wir und sehn ihn an und frieren. Eichendorff, Joseph Freiherr von (1788-1857) Verschneit liegt rings die ganze Welt Verschneit liegt rings die ganze Welt, Ich hab nichts, was mich freuet, Verlassen steht ein Baum im Feld, Hat längst sein Laub verstreuet. Der Wind nur geht bei stiller Nacht und rüttelt an dem Baume, Da rührt er seine Wipfel sacht Und redet wie im Traume. Er träumt von künftger Frühlingszeit, Von Grün und Quellenrauschen, Wo er im neuen Blütenkleid Zu Gottes Lob wird rauschen. Weber, Friedrich von (1813-1894) Es wächst viel Brot in der Winternacht, weil unter dem Schnee frisch grünet die Saat; erst wenn im Lenze die Sonne lacht, spürst du, was Gutes der Winter tat und hier sind noch ein paar Gedanken eines Gärtners dazu: Capek, Karel (1890-1928) Wintergedanken eines Gärtners Alljährlich pflegen wir zu sagen, daß die Natur ihren Winterschlaf antrete... Du lieber Gott, und das soll Schlaf sein? ... Eher möchte man sagen, die Natur habe aufgehört, nach oben zu wachsen, weil sie keine Zeit dafür hat. Sie krempelt sich nämlich die Ärmel auf und wächst nach unten... Hier wachsen neue Stengel; von hier bis dort, in diesen herbstlichen Grenzen drängt das märzliche Leben hervor, hier unter der Erde wird das grosse Frühlingsprogramm entworfen. Jetzt, wo der Garten im Schnee versinkt, erinnert sich der Gärtner plötzlich, das er eines vergessen hatte: den Garten anzusehen. Denn dazu ... hat er ja niemals Zeit gehabt. Wollte er im Sommer den blühenden Enzian betrachten, mußte er unterwegs stehenbleiben, um den Rasen von Unkraut zu reinigen. Wollte er sich an der Schönheit des Rittersporn erfreuen, mußte er ihm Stöcke geben... Standen die Flammenblumen in Blüte, jätete er die Quecken aus... Was wollt ihr, immer gab es etwas zu tun. Kann man denn die Hände in die Taschen stecken und im Garten herumgaffen? Ich wünsche Euch eine schöne und herrliche Winterzeit Colana
Der Winter hat sich angefangen, der Schnee bedeckt das ganze Land, der Sommer ist hinweggegangen, der Wald hat sich in Reif verwandt. Die Wiesen sind vom Frost versehret, die Felder glänzen wie Metall, die Blumen sind in Eis verkehret, die Flüsse stehn wie harter Stahl. Wohlan, wir wollen wieder von uns jagen durchs Feuer das kalte Winterleid! Kommt, laßt uns Holz zum Herde tragen und Kohlen dran, jetzt ist es dran. Rist, Johannes (1607-1667)
Am Himmel, da funkeln die Sterne so klar, auf Erden, da jubelt die fröhliche Schar. - So tönen die Glocken von Jahr zu Jahr, so klingt es und hallt es auch heute, o seliges Weihnachtsgeläute!
Willkommen, lieber Winter, Willkommen hier zu Land! Wie reich du bist, mit Perlen Spielst du, als wär' es Sand! Den Hof, des Gartens Wege Hast du damit bestreut; Sie an der Bäume Zweige Zu Tausenden gereiht. Dein Odem, lieber Winter, Ist kälter, doch gesund; Den Sturm nur halt' im Zaume, Sonst macht er es zu bunt! Elisabeth Kulmann
[size=+2][/size] Der Frost hat mir bereifet des Hauses Dach; Doch warm ist mir's geblieben im Wohngemach. Der Winter hat die Scheitel mir weiß gedeckt; Doch fließt das Blut, das rote, durchs Herzgemach. Der Jugendflor der Wangen, die Rosen sind Gegangen, all gegangen einander nach - Wo sind sie hingegangen? ins Herz hinab: Da blühn sie nach Verlangen, wie vor so nach. Sind alle Freudenströme der Welt versiegt? Noch fließt mir durch den Busen ein stiller Bach. Sind alle Nachtigallen der Flur verstummt? Noch ist bei mir im Stillen hier eine wach. Sie singet: "Herr des Hauses! verschleuß dein Tor, Daß nicht die Welt, die kalte, dring ins Gemach. Schleuß aus den rauher Odem der Wirklichkeit, Und nur dem Duft der Träume gib Dach und Fach!" Ich habe Wein und Rosen in jedem Lied, und habe solcher Lieder noch tausendfach. Vom Abend bis zum Morgen und Nächte durch will ich dir singen Jugend und Liebesweh. Rückert, Friedrich (1788-1866)
Der Schneemann Steh, Schneemann, steh, Und bist du auch von Schnee, So bist du doch ein ganzer Mann, Hast Kopf und Leib und Arme dran, Und hast ein Kleid, so weiß und rein, Kein Seidenzeug kann weißer sein: Du stehst so stolz und fest und breit Als wär' es für die Ewigkeit. - Steh, Schneemann, steh! - Wenn ich dich recht beseh': So fehlt dir nichts auf weiter Welt Du hungerst nicht, sorgst nicht um Geld. Ich glaub' auch, daß dich gar nichts rührt, Und wenn es Stein und Beine friert; Der Frost, der andre klappern läßt, Der macht dich erst recht hart und fest - Steh, Schneemann, steh! Die Sonne kommt, Juchhe! Jetzt wirst du erst recht lustig sein! - Was ist denn das? Was fällt dir ein? Du leckst und triefst ohn' Unterlaß, O Schneemann, Schneemann, was ist das? Das schöne warme Sonnenlicht, Der Menschen Lust erträgst du nicht? Weh, Schneemann, weh! Du bist doch nichts als Schnee! Dein Kopf war dick, doch nichts darin, Dein Leib war groß, kein Herz darin, Und das, was andre fröhlich macht, Hat dir, du Wicht, nur Leid gebracht. Ich glaub', ich glaub', manch Menschenkind Ist grade so wie du gesinnt: Schnee, nichts als Schnee! Robert Reinick (1805-1852)
Schneeglöckchen Die Sonne sah die Erde an, Es ging ein milder Wind, Und plötzlich stand Schneeglöckchen da, Das fremde blasse Kind. Und plötzlich brach mit Pomp und Braus Der alte Winter auf, Die Wolken eilten pfeilgeschwind Zum dunklen Nord hinauf. Eisscholle lief, Schneeflocke schmolz, Die Stürme heulten drein, Schneeglöckchen stand gesenkten Haupts In dem Gewühl allein. Ei komm! Du weißes Schwesterlein, Wie lange willst du stehn? Der Winter ruft, das Reich ist aus, Wir müssen nach Hause gehn! Und was nur rings auf Erden trägt Die weiße Liverei, Das schürze sich, das tummle sich Zur Abfahrt schnell herbei! Schneeglöckchen sah sich bebend an Und dachte halb im Traum: »Was soll um Winters Liverei Der grüne, grüne Saum? Wob ihn wohl um das weiße Kleid Des Winters rauhe Hand? Wo komm' ich her? wo geh' ich hin? Wo ist mein Vaterland?« Verfasser unbekannt
Hermann Löns, 1866-1914 Über die Heide geht mein Gedenken Annemariee, nach dir, nach dir allein, Über die Heide möchte ich wandern, Annemariee, bei dir zu sein. Über die Heide flogen die Schwalben, Annemariee, sie grüßen dich von mir, Über die Heide riefen die Raben, Annemariee, Antwort von dir. Über die Heide pfeifen die Winde, Annemariee, und alles ist voll Schnee, Über die Heide ging einst mein Lieben Annemariee, ade, ade.
Nur einmal bringt des Jahres Lauf uns Lenz und Lerchenlieder. Nur einmal blüht die Rose auf, und dann verwelkt sie wieder; nur einmal gönnt uns das Geschick so jung zu sein auf Erden: Hast du versäumt den Augenblick, jung wirst du nie mehr werden. Drum lass von der gemachten Pein um nie gefühlte Wunden! Der Augenblick ist immer dein, doch rasch entfliehn die Stunden. Und wer als Greis im grauen Haar vom Schmerz noch nicht genesen, der ist als Jüngling auch fürwahr nie jung und frisch gewesen. Nur einmal blüht die Jugendzeit und ist so bald entschwunden; und wer nur lebt vergangnem Leid, wird nimmermehr gesunden. Verjüngt sich denn nicht auch Natur stets neu im Frühlingsweben? Sei jung und blühend einmal nur, doch das durchs ganze Leben! Richard v. Wilpert (1862 - 1918)
Viola Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein, In den Auen läutest du, Läutest in dem stillen Hain, Läute immer, läute zu, läute immer zu! Denn du kündest frohe Zeit, Frühling naht, der Bräutigam, Kommt mit Sieg vom Winterstreit, Dem er seine Eiswehr nahm. Darum schwingt der goldne Stift, Daß dein Silberhelm erschallt, Und dein liebliches Gedüft Leis' wie Schmeichelruf entwallt: Daß die Blumen in der Erd' Steigen aus dem düstern Nest, Und des Bräutigams sich wert Schmücken zu dem Hochzeitsfest. Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein, In den Auen läutest du, Läutest in dem stillen Hain, Läut' die Blumen aus der Ruh'! Du Viola, zartes Kind, Hörst zuerst den Wonnelaut, Und sie stehet auf geschwind, Schmücket sorglich sich als Braut. Hüllet sich in's grüne Kleid, Nimmt den Mantel sammetblau, Nimmt das güldene Geschmeid, Und den Brillantentau. Eilt dann fort mit mächt'gem Schritt, Nur den Freund im treuen Sinn, Ganz von Liebesglück durchglüht, Sieht nicht her und sieht nicht hin. Doch ein ängstliches Gefühl Ihre kleine Brust durchwallt, Denn es ist noch rings so still, Und die Lüfte weh'n so kalt. Uns sie hemmt den schnellen Lauf, Schon bestrahlt von Sonnenschein, Doch mit Schrecken blickt sie auf, Denn sie stehet ganz allein. Schwestern nicht, nicht Bräutigam Zugedrungen! und verschmäht! Da durchschauert sie die Scham, Fliehet wie vom Sturm geweht. Fliehet an den fernsten Ort, Wo sie Gras und Schatten deckt, Späht und lauschet immerfort, Ob was rauschet und sich regt. Und gekränket und getäuscht Sitzet sie und schluchzt und weint, Von der tiefsten Angst zerfleischt, Ob kein Nahender erscheint. Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein, In den Auen läutest du, Läutest in dem stillen Hain, Läut die Schwertern ihr herzu! Rose nahet, Lilie schwankt, Tulp' und Hyazinthe schwellt, Windling kommt daher gerankt, Und Narciss' hat sich gesellt. Da der Frühling nun erscheint, Und das frohe Fest beginnt, Sieht er alle, die vereint, Und vermißt sein liebstes Kind. Alle schickt er suchend fort, Um die eine, die ihm wert, Und sie kommen an den Ort, Wo sie einsam sich verzehrt. Doch es sitzt das liebe Kind Stumm und bleich, das Haupt gebückt, Ach! der Lieb' und Sehnsucht Schmerz Hat die Zärtliche erdrückt. Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein, In den Auen läutest du, Läutest in dem stillen Hain, Läut Viola sanfte Ruh'. Franz von Schober (1798-1882)
Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Der alte Winter will heraus, er trippelt ängstlich durch das Haus, er windet bang sich in der Brust und kramt zusammen seinen Wust. Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Er spürt den Frühling vor dem Thor, der will ihn zupfen bei dem Ohr, ihn zausen an dem weißen Bart nach solcher wilden Buben Art. Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Der Frühling pocht und klopft ja schon, horcht, horcht, es ist sein lieber Ton! Er pocht und klopfet, was er kann Mit kleinen Blumenknospen an. Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Es kommt der Junker Morgenwind, ein bausebackig rothes Kind, und blast, daß alles klingt und klirrt, bis seinem Herrn geöffnet wird. Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Es kommt der Ritter Sonnenschein, Der bricht mit goldnen Lanzen ein, Der sanfte Schmeichler Blüthenhauch Schleicht durch die engsten Ritzen auch. Die Fenster auf, die Herzen auf! Geschwinde! Geschwinde! Zum Angriff schlägt die Nachtigal, und horch, und horch, ein Wiederhall, ein Wiederhall aus meiner Brust! Herein, herein, du Frühlingslust! Wilhelm Müller (1794-1827)
Wintergedicht Der Winter ist bald um Schnee liegt noch viel herum Diese weiße Pracht ich hab Sie langsam satt Will lieber Blumen sehn Mensch das wäre schön Gucki
Gucki, ich bin auch dafür!!!!! [FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular]1. Winter, ade ! Scheiden tut weh. Aber dein scheiden macht, daß mir das Herze lacht, Winter, ade ! Scheiden tut weh. 2. Winter, ade ! Scheiden tut weh. Gerne vergeß ich dein, kannst immer ferne sein. Winter, ade ! Scheiden tut weh. 3. Winter, ade ! Scheiden tut weh. Gehst du nicht bald nach Haus, lacht dich der Kuckuck (die Gucki) aus. Winter, ade ! Scheiden tut weh. [/FONT][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular] [/FONT][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular] Worte: Heinrich Hoffmann von Fallersleben Weise Fränkisches Volkslied "Schätzchen Ade" (1816)[/FONT][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular] [/FONT][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular] [/FONT][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Swiss,SunSans-Regular][/FONT]
Nach grüner Farb mein Herz verlangt in dieser trüben Zeit, der grimmig Winter währt so lang, der Weg ist mir verschneit. Die süßen Vöglein jung und alt, die hört man lang nit meh. Das tut des argen Winters Gwalt, die treibt die Vöglein aus dem Wald mit Reif und kaltem Schnee. Er macht die bunten Blümlein fahl im Wald und auf der Heid, dem Staub und Gras allüberall, dem hat er widersait. All Freud und Lust wird jetzo feil, die uns der Sommer bringt. Gott geb dem Sommer Glück und Heil, der zieht nach Mittentag am Seil, dass er den Winter zwingt. Altes Volkslied
So treiben wir den Winter aus durch unsre Stadt zum Tor hinaus. Es wartet draußen schon der Mai, den Sommer holen wir herbei. Wir stürzen ihn vom Berg zu Tal damit er sich zu Tode fall. Wir jagen ihn unter die Heiden, daß er den Tod muß leiden. Und haben den Winter wir ausgetrieben, so bringen wir den Sommer wieder, den Sommer und den Maien mit Blümelein mancherleienl