gesetzlich und privat Versicherte künftig gleich zu behandeln.

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von nora9, 18. November 2005.

  1. nora9

    nora9 Guest

    [font=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][size=-1]gesetzlich und privat Versicherte künftig gleich zu behandeln.

    [/size][/font][font=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][size=-1]kann man die Pläne von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt [/size][/font][font=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][size=-1]aktiv [/size][/font][font=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][size=-1]unterstützen, zB.eine gemeinsame unterschrift aktion starten?!? Schmidt will Ärzte zwingen, gesetzlich und privat Versicherte künftig gleich zu behandeln. Dafür sollen die Honorare für die Mediziner angeglichen werden.
    [/size][/font][font=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][size=-1]
    Zurzeit würden Kassenpatienten benachteiligt, obwohl sie auch hohe Beiträge monatlich zahlen und kronisch kranke haben gar keine wahl sich anders zu versichern.

    Ärzte(verbände) die dagegen sind sollen kassenärztliche zulassung abgeben und dann an ihren privatpatienten weiter gut verdinen!
    [/size][/font][font=Verdana, Arial, Helvetica, Geneva, sans-serif][size=-1]
    [/size][/font]
     
  2. cpschaf

    cpschaf Neues Mitglied

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    Na, ja, ich weiß nicht so recht ob ich unsere
    liebe Ulla da unterstützen werde. Ich selber habe
    noch nie eine Benachteiligung als Kassenpatient
    erleben müssen.

    Ich weiß aber, das durch die Zahlungen der Privatpatienten
    einiges mehr in die Kassen der Doc's fließt. Und so kann
    er einige Anschaffungen für seine Praxis vornehmen.
    Und von diesen profitieren wir als Kassenpatient dann auch.

    Kleine Geschichte am Rande:

    Ich saß vor ein paar Jahren im überfüllten Wartezimmer
    meines Hausaztes. Und wartete...............
    Eine "Dame" , mußte wohl auch schon länger warten.
    Sie ging dann etwas erbost zur Anmeldung und meinte:
    " Wie lange dauert das denn noch hier? Ich bin krank
    und Privat schließlich zahle ich ja auch genug."

    Die Mädels sagten zu ihr: " Unsere Kassenpatienten sind auch
    krank, sonst wären die nicht hier."
     
  3. nora9

    nora9 Guest

    Bin beeindruckt mit Aussage Kassenversicherte sind , und dürfen ,auch krank sein!

    Unethische und unmoralische ausreden werden überflüssig wenn Arzthonorare für die gleiche Leistung gleich werden!




    Warum bekommt ein Arzt für gleiche arbeit weniger Geld wenn er einen Kassenpatient behandelt?

    Kann ein Handwerker oder ein Anwalt zwei verschiedene
    Gebührordnungen haben ? Eine für junge , eine für alte ,eine für Frauen eine für Männer ,eine für deutsche eine für Migranten …..schöne alte /neue Welt!
     
  4. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

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    Hallo!

    Gleichbehandlung wäre schon gut, aber wenn Ulla Schmidt Gleichbehandlung fordert, dann meint sie damit nichts anderes, als dass die Ärzte für Privatpatienten zukünftig gleich wenig Geld bekommen wie für Kassenpatienten. Und was haben wir dann erreicht? Ärztepleiten, noch weniger Ärzte. Und wenn die Privatversicherten in die gesetzliche Krankenversicherung eingeschlossen werden, können gut funktionierende Unternehmen der privaten Krankenversicherungen dicht machen. Entlassungen und mehr Arbeitslose sind die Folge.
    Für mich ist das alles nur Polemik.
     
  5. nora9

    nora9 Guest

    gesetzlich und privat Versicherte künftig gleich zu behandeln

    liebe amulan für mich sind diese deine beiträge widersprüchlich!
    es geht nicht darum ob gesundheitminister/in ulla schmidt oder anders heißt,ob sie spd oder cdu mitglied ist , sondern um gleichbehandlung der menschen in einem sozialstaat!

    Es hat niemand gesagt für behandlung von pp weniger geld , warum nicht für kp mehr geld ?



    wieso sind privatkassen so gut ,mit kleineren beiträgen können sie mehr für das gleiche bezahlen? wirtschaftlich unsinnig ?!?

    hast recht alles nur polemik und einfach meine dusslige frage!

    amulan heute

    Hallo!

    Gleichbehandlung wäre schon gut, aber wenn Ulla Schmidt Gleichbehandlung fordert, dann meint sie damit nichts anderes, als dass die Ärzte für Privatpatienten zukünftig gleich wenig Geld bekommen wie für Kassenpatienten. Und was haben wir dann erreicht? Ärztepleiten, noch weniger Ärzte. Und wenn die Privatversicherten in die gesetzliche Krankenversicherung eingeschlossen werden, können gut funktionierende Unternehmen der privaten Krankenversicherungen dicht machen. Entlassungen und mehr Arbeitslose sind die Folge.
    Für mich ist das alles nur Polemik.[/QUOTE]

    amulan gestern

    Hallo!

    hoffentlich ist das jetzt keine zu dusslige Frage, aber ich versteh nicht, wie es sein kann, dass der Arzt bei Überschreitung des Budgets aus eigener Kasse draufzahlen muss (oder hab ich das falsch verstanden?). So vom gesunden Menschenverstand her kann das doch gar nicht rechtmäßig sein. Im Einzelfall müsste sich der Arzt ja unterlassener Hilfeleistung schuldig machen, nur um sein Budget einzuhalten, oder wie? :confused: Laufen da eigentlich irgendwelche Klagen dagegen?
     
  6. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    ich bin auch bei einer gesetzlichen kk versichert. warum soll ein priv. versichterter pat. für die selbe leistung mehr bezahlen und dann keine vorteil davon zu haben?? sein wir mal realistisch.
    einerseits wird immer geschrieben, dass priv. pat. bevorzugt werden. gut- dafür müssen sie auch mehr löhnen! dann lese ich wieder, dass das bei manchen ärzten nicht vorkommt,- aber warum zahlt dann der priv. versicherte pat. dann mehr und wofür?? :confused: .

    ich finde es für richtig, dass sowas wie eine honorarnote eingeführt wird. zb. eine blindarm op kostet xxxx, für alle pat. gleich. wer mehr komfort und service haben will, der soll eine zusatzversicherung vorweisen... die grundversorgung sollte für alle menschen gleich gut sein.

    in österrich läuft das gut. ich fühle mich als kk verischerte sehr gut betreut und bekomme überall und ohne schwierigkeiten die nötige behandlung. für *extras* zahle ich gerne priv. (die zusatzversicherung kostet ja auch geld, aber das geld ist es mir wert!)
     
  7. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Gleichbehandlung wäre zu schön um wahr zu sein.
    Aber Frau Schmidt wurde ja bereits von CDU/CSU aufs heftigste kritisiert (kann ich auch irgendwie verstehen, denn das Thema Gesundheit wurde ja nun wegen den großen Differenzen extra aus den aktuellen Verhandlungen ausgeklammert).
    Die Frage die sich im übrigen stellt - auf welches Niveau soll den angeglichen werden??? Wird wohl auf eine Kürzung der GOÄ-Vergütungen hinauslaufen und das hieße wiederum, dass noch mehr Arztpraxen zumachen müssen, da zumindest in ländlichen Gebieten die Arztpraxen sich ohne die Privatliquidationen gar nicht mehr halten können (vielleicht die Praxen noch, bei denen eh in den nächsten 2-3 Jahren wg. Alter die Kassenzulassung wegfällt). Und was das heißt will ich mir gar nicht erst vorstellen.
     
  8. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

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    Hallo!

    Liebe Nora,

    es ist völlig klar, dass die Bezahlung auf das Niveau der gesetzlichen KK abgesenkt wird. Woher soll denn bitteschön das Geld kommen, jetzt plötzlich noch mehr zu bezahlen, wo doch bisher schon das Geld nicht reicht??

    Solltest du mich irgendwie in der Richtung falsch verstanden haben, dass ich gegen Gleichbehandlung bin, dann will ich mal ganz deutlich sagen: ich bin für Gleichbehandlung, für Abschaffung von ungerechten und unsinnigen Budgets (wobei ich wie in dem einen Beitrag geschrieben, wirklich nicht ganz sicher bin, ob ich das Konzept des Budgets richtig verstanden habe). Der Vorschlag von Ulla Schmidt bringt uns ganz sicher nicht näher an Gleichbehandlung. Die gute Frau hat, wie alle Politiker zur Zeit, egal zu welcher Partei sie gehören, völlig den Bezug zur Realität, den Bezug zu den Menschen verloren und stochert nur im Nebel herum. Das ist wie bei der Mehrwertsteuererhöhung und vielen anderen unsinnigen Dingen, die jetzt beschlossen worden sind, von denen jeder weiß, dass sie kontraproduktiv sind, weil aber die Politiker keinen Plan haben, wird es eben so beschlossen, damit irgendetwas beschlossen ist. Das ist zum heulen.

    Mein Rheumatologe hat übrigens auch keine 2 Wartezimmer und auf meinen Ersttermin musste ich genauso lange warten wie jeder andere auch. Und das finde ich auch in Ordnung. Ich will keine Bevorzugung, weil ich privat versichert bin (wobei ich ja nur zu 50% privat versichert bin, der Rest ist Beihilfe). Was ich mir wünschen würde, wäre dass alle Patienten gleich GUT, nicht aber gleich SCHLECHT behandelt werden.
    Momentan liegen aber wohl die Finanzen bei den gesetzlichen KK so im Argen, dass an eine Erhöhung der Kosten überhaupt nicht zu denken ist. Das ist reine Illusion. Auch wenns schön wäre!
     
    #8 18. November 2005
    Zuletzt bearbeitet: 18. November 2005
  9. üpoi

    üpoi Neues Mitglied

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    Bin strikt dagegen!!!!

    Bin strikt dagegen!!!! :eek: Dann würde ich ja auch wie der letzte Mensch behandelt und müsste wie die Kassenpatienten Monate auf Termine warten und stundenlang im Wartezimmer sitzen.
    Gott sei dank trägt nur meine Frau dieses Schicksal. Meine Kinder und ich sind privat versichert. :D
     
  10. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Da zwingt es mich förmlich an die Tastatur, auch wenn meine Handgelenke aufjaulen: Ich hab heute morgen in der Zeitung gelesen, dass die Krankenärztliche Vereinigung Ungleichbehandlungen bestreitet. In welcher Welt leben diese Damen und Herren eigentlich, frag ich mich?
    Ich bin privat versichert (Beihilfe und Rest bei einer privaten KV). Meine Freundin, die ebenfalls die "Lebensgefährtin" cP hat, ist gesetzlich versichert. Wir sind beim gleichen Rheuma-Doc in Behandlung. Ich bekomme Magenschutz - ungefragt - sie nicht, ich bekomme mobec verschrieben, sie nicht. Sie wartete mehr als 3 Monate auf einen Termin bei der Rheuma-Doc, ich bekam nach Hinweis darauf, dass ich privat versichert sei, einen Termin für ca. 4 Wochen später.
    Sieht so eine Gleichbehandlung aus?
    Aber objektiv betrachtet, muss man doch wohl feststellen, dass die Medizin in den vergangenen Jahrzehnten gewaltige Fortschritte gemacht hat und nicht billiger geworden ist. Könnte es nicht einfach auch so sein, dass diese Medizin mit den jetzigen Beiträgen (meine beiden Töchter sind gesetzlich versichert) einfach nicht mehr bezahlbar ist? Für unseren Anteil an der privaten Versicherung bezahlen mein Mann und ich eine ziemlich horrende Summe und die wird von Jahr zu Jahr ordentlich angepasst.
    Bei mir hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es Veränderungen geben muss, damit das System nicht kollabiert. Aber ich möchte auch Gerechtigkeit und gleich gute Chancen für Alle, die krank werden ohne Rücksicht auf die Art ihrer Versicherung. Das Schlimme für mich ist nur, dass Alle, die an den notwendigen Veränderungen arbeiten, Politiker, Ärztevertreter, zwangsläufig wahrscheinlich keine Ahnung haben, wie es ist, pflichtversichert zu sein und einer optimalen Behandlung hinterherrennen zu müssen. Wie soll ich diesen Leuten trauen, eine relativ optimale Reform zu machen?
    Bleibt mir wirklich nichts anderes übrig, als zum Egoisten zu mutieren und nur zu sehen, dass es mir gut geht und alles Andere egal sein zu lassen? Ganz ehrlich, ich bin ratlos, wie eine Reform aussehen sollte, damit Allen die gleiche Qualität der Behandlung zugute kommen kann.
    Eine wütende und ratlose JMCL, die Euch Allen ein schönes Wochenende wünscht
     
  11. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

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    He üpoi,

    ich hoffe, das war in irgendeiner Weise ironisch gemeint :confused: ?!
    Es stimmt doch so gar nicht! Und wenn man tatsächlich mal bei so einem Arzt landet, bei dem Kassenpatienten länger im Wartezimmer sitzen, dann muss man halt wechseln. Bei den meisten Ärzten ist es nämlich nicht so! Ist doch hier auch schon geschrieben worden. Und ich war selbst auch bis zum Beginn meiner Ausbildung ganz normal in der gesetzlichen KK versichert, und auch während einer halbjährigen Arbeitslosigkeit 1996 nochmal. Ich habe nie einen Unterschied gemerkt und fühlte mich damals genauso gut versorgt wie die anderen Patienten. Es hängt eben auch viel vom Arzt ab und seiner Berufsauffassung, und wir haben schließlich die freie Arztwahl, dann muss ich ja nicht stundenlang im Wartezimmer sitzen, wenn ich den Eindruck habe, dass bei diesem Arzt Privatpatienten schneller drankommen, oder?

    Nachtrag: Angleichung der Honorare in Richtung der Privatpatienten würde bedeuten, dass die Beiträge für gesetzlich Versicherte steigen müssten. Das geht nicht. Manch gesetzlich Versicherter würde sich auch umgucken, wenn er sehen würde, wie hoch die Beiträge der Privatversicherten sind. Es ist eben nicht immer alles schwarz oder weiß. Ich finde, man sollte da im Sinne der Sachlichkeit keine Neiddiskussion aufbauschen. Von den Politikern wird das dann nur ausgenutzt, um unter dem Beifall der breiten Masse weitere Einsparungen einzuführen, die am Ende die Situation für alle nur noch weiter verschlechtern... naja, so sehe ich das wenigstens.
     
    #11 19. November 2005
    Zuletzt bearbeitet: 19. November 2005
  12. kukana

    kukana in memoriam †

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    <Angleichung der Honorare in Richtung der Privatpatienten würde bedeuten, dass die Beiträge für gesetzlich Versicherte steigen müssten. Das geht nicht.>


    nee, ich glaube das läuft eher darauf aus, die preise für medikamente anzugleichen, und honorare für ärzte zu kürzen. d.h. für private auch eine grenze einzuführen? dazu eine angleichung nch oben für die pflichtversicherung. die bürgerversicherung lässt grüßen.

    der hartmann bund geht doch bereits auf die barrikaden und das wird noch richtig zoff geben. ich gucke ab und zu mittwochs abends die diskussionen *hart aber fair*auf wdr, da wird von seiten der politiker auch häufig abgewiegelt, das wäre doch alles noch gar nicht im gespräch etc. pp. und insgeheim hauen sie einem am nächsten tag das beschlossene papier um die ohren.


     
  13. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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  14. Lecram

    Lecram Mitglied

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    Hi Sonja! :)

    Ich denke, es ist leichter gesagt, als getan, wenn du meinst, man sollte als gesetzlich Versicherter einfach den Arzt wechseln, wenn er Privatpatienten bevorzugt. In vielen Bereichen, vor allem in der Rheumatologie, gibt es im Endeffekt gar keine Konkurrenz. Das heißt, es besteht in vielen Regionen Deutschlands faktisch keine Wahlmöglichkeit.

    Gesetzliche Krebspatienten, die dringend ein MRT benötigen, verschenken kostbare Wochen (das erzählt mir mein Hausarzt!!!) ein Privatpatient bekommt noch am selben Tag einen Termin, egal worum es geht.

    Das mit der breiten Masse stimmt meistens. ABER in diesem Fall finde ich es ja schon einmal schlimm, wenn du überhaupt von Neiddiskussion sprichst. Damit setzt du schon einmal voraus (übrigen zu recht), dass es einen Unterschied gibt. Denn Neid entsteht nicht grundlos. Versteh mich nicht falsch: ich bin schon für Wettbewerb, ich bin auch dafür, dass der, der mehr arbeitet, mehr verdient usw.. Aber im Bereich der Gesundheit darf es einfach keine Unterschiede geben, nicht einmal minimale. Es muss jeder die gleiche, hochwertige Leistung erhalten. Alles andere finde ich unmoralisch.

    Und was ich auch total ungerecht finde: alle vergleichen die privaten direkt mit den gesetzlichen. Das geht doch überhaupt nicht!
    Die privaten Krankenkassen picken sich doch nur die gesündesten Besserverdiener heraus, während die gesetzlichen Krankenkassen die Alten und Kranken versorgen müssen. Dann gibt es noch die zum Teil sehr hohe Selbstbeteiligung, die viele Privatversicherte davon abhält, gleich wegen jedes Schnupfens zum Arzt zu rennen. Wäre eine Idee, das auch bei den gesetzlichen stärker einzuführen.
    Wenn alle Kranken und Risikogruppen gerecht verteilt werden, wären die privaten auch nicht viel wirtschaftlicher, davon bin ich überzeugt! Zumindest bestünde dann endlich mal ein echter Wettbewerb zwischen den privaten und gesetzlichen.

    Im Schnitt sind deshalb die Privatpatienten auch was den Beitrag angeht besser gestellt, als wenn sie gesetzlich versichert wären (die meisten wechseln ja des Sparens wegen). Und die Beihilfebezieher, zu denen ich übrigens auch gehöre, sowieso.
    Dass die privaten Krankenkassen im Alter teurer werden, da man sein eigenes Risiko abdeckt (und nicht das solidarische in der Gesellschaft!), ist nun einmal Ironie des Schicksals. Dafür hat man, als man jung war, auch eine Menge gespart. Gleichmäßig betrachtet, sind die privaten günstiger.

    Deshalb wäre ich für mehr gleichberechtigten Wettbewerb. Und Mehr Wettbewerb führt zu mehr Qualität und Kosteneinsparung. Stichwort: alle müssen alle aufnehmen. Und das ohne Aufschlag und nicht nur in einer minderwertigen "Basisversicherung". So würde auch niemand seinen Arbeitsplatz verlieren, der bei einer privaten Krankenversicherung arbeitet.

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende noch
    Marcel
     
  15. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    30. April 2003
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    hi marcel,

    dem kann ich mich nur anschliessen!

    mit deinem beitrag gehe ich grösstenteils konform,
    ich könnte mich auch auf eine einheits-krankenversicherung
    für ALLE einlassen.

    übrigens, das ist ja nicht neu, ulla schmidt hat schon vor längerer zeit
    die im eingangsposting erwähnten äusserungen gemacht.

    lieben gruss marie
     
  16. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Das Problem ist, dass die verschiedenen Kassen von den Beitragsgeldern unterschiedlich viel/wenig für die Behandlung der Patienten weitergeben.

    Es ist also NICHT die Frage, ob der Privatversicherte oder der Kassenversicherte mehr Beitrag zahlt. Es ist eine Tatsache, dass die Privatversicherungen mehr von dem Geld weitergeben und in die Behandlung investieren. Das können sie auch, weil sie eben so manche Arbeit nicht tun müssen (Rentenangelegenheiten, Haushaltshilfen, Kuren usw...)

    Auch innerhalb der gesetzlichen Kassen gibt es Unterschiede, zwischen Ersatzkassen und RVO Kassen.

    Daher kommen dann auch unterschiedliche Behandlungen.

    aktuelles Beispiel, das gerade viel diskutiert wird:

    Bei einer Verengung der Herzkranzgefäße wird das Gefäß durch einen Katheter erweitert und ein sogenannter Stent eingeschoben. Das ist ein Röhrchen, das dieses Blutgefäß offen hält. Es gibt nun unterschiedliche Stents.
    Der normale Stent verschließt sich häufig innerhalb weniger Jahre wieder.

    Der sog. "beschichtete Stent" (hat eine zusätzliche Beschichtung als Schutz) hält 10 mal so lange offen. Kostet aber auch doppelt so viel.

    Aber:
    Die normalen Kassen weigern sich die Kosten für diese beschichteten Stents zu übernehmen, der weltweit eingesetzt wird.
    Die Folge ist natürlich eine Ungleichbehandlung, denn welche Klinik kann pro Patient noch 1000 Euro zuschiessen.

    Der Privatpatient bekommt den besseren Stent, weil ihre Kassen auch die Materialkosten übernehmen.
    Das ist eine reine Entscheidung der Krankenkasse , nicht der behandelnden Krankenhäuser.

    Die Frage ist nun, ändert sich das auf das höhere Niveau oder sinkt es auf das niedrigere ab.
     
  17. Amulan

    Amulan Ich bin harmlos!

    Registriert seit:
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    Hi nochmal,

    wahrscheinlich nerve ich schon :D , aber ich wollte noch was zum Thema schwarz und weiß sagen.
    Es ist ja so, dass die gesetzlich Versicherten nicht nur Nachteile, und die Privatversicherten nicht zur Vorteile haben, sondern auch andersrum.
    Die Private KK kennt zum Beispiel Leistungen wie Haushaltshilfe oder Mutter-Kind-Kuren nicht. Bei einer Kur muss man immer draufzahlen. Der Beitrag steigt im Alter an und für jedes einzelne Familienmitglied, das mitversichert ist, muss man extra teuer bezahlen.
    In der gesetzlichen Versicherung ist die ganze Familie kostenlos mitversichert. Es gibt diese extra Leistungen wie oben erwähnt (Haushaltshilfe z.B.), viel Gesundheitsberatung, Ernährungskurse etc. (meine private KV käme nie auf die Idee, sowas anzubieten), und die Beiträge sind an das Einkommen angepasst, d.h. können im Alter auch mal sinken, wenn das Einkommen sinkt.
    Eine private KK kümmert sich nicht um die Liquidität ihres Versicherten. Wenn z.B. ein Kleinselbstständiger seine Beiträge nicht mehr zahlen kann, weil das Geschäft schlecht läuft, dann ist der Versicherungsschutz eben weg, und die gesetzliche nimmt ihn nicht, weil er nicht versicherungspflichtig beschäftigt ist und für eine freiwillige Versicherung auch nicht die nötigen Vorversicherungszeiten hat.
    Die gesetzliche KK wurde eingeführt, weil es einmal so war, dass arme Leute sich ihre Krankenbehandlung nicht leisten konnten. Die gesetzliche sollte sicherstellen, dass jeder, auch wenn er wenig Geld hat, im Krankheitsfall medizinisch versorgt wird. Den Leuten mit höheren Einkommen wurde zugetraut, dass sie ihre Krankheitskosten selber zahlen, deshalb wurde für sie keine Versicherungspflicht eingeführt.
    Wenn alle Leute gleich VIEL Geld hätten (nicht etwa gleich WENIG), dann könnte man die gesetzliche KV abschaffen und alle Leute könnten selber für ihren Versicherungsschutz sorgen.

    Also sehe ich das Problem eher darin, dass es Leute mit viel und Leute mit wenig Geld gibt, und dass die Kluft immer größer wird. Daran sollte man was ändern!! Das wäre eher so mein Auftrag an die Politiker - wenn Angela Merkel schon immer vom Wählerauftrag redet....

    ICH komme übrigens aus einer Arbeiterfamilie und weiß, wenn es die gesetzliche KV nicht gäbe, wäre in meiner Familie womöglich keiner krankenversichert gewesen, weil kein Geld dafür da war. Jetzt bin ich Beamter, weil das Geld nicht für ein "richtiges" Studium gereicht hat, hab immer noch wenig Geld, bin aber privat versichert und fühle mich in der Gruppe der anderen Privatversicherten immer ein wenig unterprivilegiert. :D Ich merke auch, dass ich mir einige Zuzahlungen, die besser betuchte Privatversicherte so nebenher zahlen, nicht leisten kann. Z.B. ständig Eigenbeteiligung bei KG, Massagen o.ä., die jährliche Kostendämpfungspauschale, von Wellness und Kuren ganz zu schweigen.

    Also wie gesagt, das Hauptproblem liegt in den sozialen Unterschieden reich und arm, da müsste man ansetzen.
    So, genug gefaselt :D
     
  18. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Krankenversicherungen

    Ein schwieriges, weil umfangreiches und kompliziertes Thema. Man muß vor allem auch die Budgetverordnungen und die Pauschalzahlungen für bestimmte Leistungen berücksichtigen.
    Außerdem sind nicht alle Arztpraxen und insbesondere Untersuchungseinrichtungen wie Labore, Röntgenpraxen oder ähnliche für alle Leistungen zugelassen.
    Eine Röntgenpraxis zum Beispiel mit hoher Auslastung (da sind dann auch lange Wartezeiten bedingt), hat günstigere Preise als ähnliche Einrichtungen (Geräte), die manche Praxen zur Sofortuntersuchung hätten.
    Und ist das Budget für einen Arzt ausgeschöpft, kann es schon einmal sein, daß man auf das nächste Quartal "vertröstet" wird.
    Ausnehmend davon sind Akutfälle, hier ist aber die Frage, ob z.B. bei einer Krankenhauseinlieferung wirklich all das sein muß, was provilaktisch angeordnet wird.
    Ebenfalls zu beachten die Frage, warum bestimmte Verordnungen ärztlicherseits umfangreich begründet werden müssen, obwohl "meiner Meinung nach", der Sachbearbeiter bzw. manchmal sogar der medizinische Dienst der KK das fachlich garnicht nachvollziehen kann.

    Was fehlt ist eine Art Obhutspflicht, daß auch sichergestellt wird, daß jeder die notwendige medizinische Versorgungsleistung erhält.
    Hier scheint mir manchmal eine gehörige "Blauäugigkeit" seitens des Gesetzgebers gegeben zu sein. Siehe Ulla Schmidt, die bei beispielzeigender Kritik immer meint......diesen Einzelfall regeln lassen zu können.
    Ob das Einzelfälle sind ?

    Also sollte man bei der nach wie vor zu allgemeinen Sachlage und Verteilung von Mitteln oft nach dem Gießkannenprinzip , versuchen in bestimmten Fällen mit der Krankenkasse Einzelfallregelungen zu treffen.

    Ich glaube bei unserem Workshop in DÜdo gab es betreffs des Besipiels zu der Zusammenarbeit Rheumaambulanz mit der DAK einen sehr positiven Ansatz, wie man effektiver und nicht zugleich teurer bestimmte Fragen lösen kann.

    Und man sollte bei dem Potential von sachbearbeiterischer Leistung in den KK doch die Ärzte zu ähnlichen Forderungen z.B. der Abrechnung entlasten.

    Vor allem sollten alle, die sich entscheidungsrechtlich mit der Thematik beschäftigen auch die entsprechenden Fähigkeiten vorweisen können.

    Wenn ein Arzt, der fachlich gut ausgebildet ist eine Diagnose stellt, sollte man z.B. diese anerkennen und Patienten nicht in einen mühlenartigen "Nachweisstress" von Diagnosen schicken - das wird dann wohl teuer.....
    Also wieder das Thema fachlich mitreden zu können und nicht finanz-und verwaltungstechnisch reinzurden....(Meinung des Verfassers).

    Ja denn einen angenehmen Sonntag noch "merre"
     
  19. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    17. Juli 2004
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    Rheinland-Pfalz
    Es ist alles nur eine Sache des Geldes.
    Gehe ich als Privatpatient zum Hausarzt, habe ich keine Vorteile. Der Arzt ist auf Beide angewiesen. Also werden sie auch gleich behandelt. Gehe ich zum röntgen, ist das schon gaaaaaanz anders. Innerhalb von 14 Tagen, nach Erhalt der Rechnung, muss ich diese bezahlen und die Praxis hat Geld zu Verfügung. Wann Geld von der Krankenkasse kommt steht in den Sternen. Was denkt ihr nun , welcher Patient wird bevorzugt. Thema Medikamente: Ja wir bekommen alles verschrieben ! Wir gehen in die Apotheke und bezahlen.
    Wenn der Antrag von der KK zurück kommt, steht da NICHT ERSTATTUNGSFÄHIG aber wir haben es ja schon bezahlt und auch oft schon verbraucht. Das tut oft weh denn wir sind auch nur Otto normal Verbraucher.
    Zum Schluss möchte ich sagen, wir haben wohl Vorteile. Aber nicht nur.
    Liebe Grüße Poldi
     
  20. nora9

    nora9 Guest

    soll das amerikanische "Modell", hier in Deutschland fröhliche Urstände feiern?!?
    Der "Unbezahlbare Sozialstaat" ist eine Mär die auch durch ständiges Wiederholen nicht wahrer wird. Gibt es oder gab es in diesem reichen Land überproportional steigende Sozialleistungen, auch wenn die marktradikalen Ideologien dies vorgaukeln?!?
     
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