Wer weiß weiter bei Depressionen durch starken Medikamentencocktail? Bei Progredient

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Doegi, 16. November 2005.

  1. Doegi

    Doegi Der Alex
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    Hallo!

    Ich wurde gebeten, diese Frage zu posten:

    Wer weiß weiter bei Depressionen durch starken Medikamentencocktail? Bei Progredienter rheumatoider Arthritisi

    Nehme Humira 40mg s.c. (alle 10 - 14 Tage), Cortison 5 mg/Tag ,
    Ibuprofen (Deltaran zwischen 800 - 1200 mg/ Tag), Lantarel 20 mg/ Woche
    und merke, dass ich -abgesehen von Hautproblemen- jetzt starke
    Depressionen bekomme.
    Die Ärzte haben keine Ideen mehr, da ich am Ende der Therapieschiene
    angekommen bin. Voltaren/ Diclofenac vertrage ich nicht, ebenso wie
    diverse andere NSAR.
    Nun wurden mir Psychopharmaka gegen die Depressionen empfohlen, das will
    ich aber auf keinen Fall, noch mehr Chemi nehmen.
    Bisher behelfe ich mir mit dysto loges, eneinm pflanzlichen Mittel...oft
    aber nicht genug in der Wirkung.

    Wer hat eine Idee, bzw. Erfahrung?

    Sunnybone
     
  2. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    Depri?

    Hallo,
    ich kann nun nur für mich schreiben. Wegen vieler Schmerzen, allerhand Medikamente und alle damit verbundenen. Für mich denke ich, das die Schmerzen und die Hautbeteiligung irgendwann die Seele ins Ungleichgewicht treibt. Vor 2 Jahren habe ich eine Verhaltenstherphie gemacht, die hat mit zumindest geholfen, mit meiner Krankheit besser klar zu kommen. Ich kann anders mit meinem Umfeld umgehen. Wenn keine neunen Medikament, dann würde ich diesen Weg gehen. Denn wenn ich von Anfang an, gegen ein Medikament bin, kommt es bestimmt nicht zu einem guten Ergebniss.
    Liebe Grüße
    Gitta
     
  3. Elke

    Elke wünscht allen

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    hallo Sunnybone,


    ich habe viele erkrankungen die teils auch schon lebensbedrohlich waren und in gewisser weise auch immer sein werden, aus diesem grund bekam ich dieses jahr z.B. einen ICD (defibrilator) implantiert, meine rheuma basis soll auch umgestellt werden, nehme 15mg MTX und 20mg Arava dazu kommen noch Herz-, Magen-, Medis, Blutverdünner, Schmerzpflaster, Osteoporose Medis und auch ein Antidepresiva Medi.

    Ich würde so gerne einige Medis weg lassen, da ich einen medikamentösen Leberschaden habe, aber die Angst wieder eine schlimme Depression zu bekommen sind bei mir größer.
    Das Anti-Depri mittel ist nur noch ganz gering dosiert und ich hoffe es bleibt dabei, seit ca. 3 monaten habe ich auch wieder einen Psycho-Therapie Platz worüber ich sehr froh bin.

    Ich möchte dir mal so antworten: ich kann deine angst vor weiteren medis sehr gut verstehen, du musst für dich selbst abwägen wie du mit deiner situation klar kommst bzw. klar kommen kannst.
    ich denke am ende der therapieschiene zu sein ist sehr sehr hart!
    zu merken das die depris auch immer schlimmer werden ist ebenfalls sehr hart!
    das du hilfe brauchst steht ausser frage, ich denke mal aus meiner erfahrung heraus (aber jeder ist anders!) wird es sehr schwierig werden aus diesem teufelskreis alleine raus zu kommen.
    das schlimme an depris ist ja dieser efekt der Katze die sich in den Schwanz beist........man denkt und denkt und denkt und findet keinen ausweg, man kommt nicht zu ruhe
    da können die tabletten helfen diese gedanken zu blocken, damit man einen anderen gedanken fassen kann
    und da wäre dann ein Therapeut/in der nächste schritt, er/sie kann einem evtl. helfen den kreis zu durchbrechen und wenn man da angekommen ist kann man dann die medis reduzieren bis ausschleichen.

    Warte nicht zu lange, wenn du merkst das deine Versuche mit den Naturmittel nicht ausreichen dann lass dir vom arzt helfen, schnell ist man an einem punkt angelangt wo man meint es geht nichts mehr und dann ist der weg zum besseren vielllll weiter als wenn man rechtzeitig in den "saueren" apfel eines weiteren medis beist.

    ich hoffe ich konnte mich dir verständlich machen und wünsche dir alles gute und doch noch einen Therapieweg mit erfolg
    gruß
    elke
     
  4. Lela

    Lela Neues Mitglied

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    486
    hallo sunnybone, (hi auch dir doegi)


    hmmm. . . es gibt verschiedene ansätze depressionen zu behandeln, aber das gängige ist natürlich:

    -psychotherapie
    - mit medikamentöser behandlung (wenn starke depris sind)

    (informationen zb. beim bündnis gegen depression, auch online)

    ABER: eventuell könntest du ja auch eine ganzheitliche kur beantragen, wo man versucht deine psyche wieder auf vordermann zu bringen, z.b. durch psychologen und eine alternative medikamentöse behandlung (pflanzlich) oder diverse andere dinge. ich sah mal einen bericht im TV wo ein psychiater meinte, er würde immer an verschiedenen punkten zugleich ansetzen: psycholog. beratung, bewegung (so gut es geht), ernährung, dinge wie yoga, medis und da war noch mehr. (wirkt ja alles auch auf biochemie/stoffwechsel ein)

    wenn du nicht weg von zu hause magst, eventuell eine alternative behandlung zu den antidepressiva vor ort? durch traditionelle chinesische medizin, anthroposophie, klass. homöopathie etc.? sie beziehen sich ja auch auf die psyche. eine meiner freundinnen hatte gute erfolge bei depris mit der orthomolekularmedizin. aber auch hier gilt, nicht jedem hilft das gleiche! du musst da auch achtgeben, dass deine rheumabehandlung und das was dir sonst angeboten wird sich vertragen und nichts getan wird was das rheuma verschlimmern könnte, zb. immunstimulierendes!


    kurz noch zum schulmedizinischen, eventuell gäbe es ja relativ harmlose schulmedizinische antidepressiva? aber ich verstehe, wenn du die nicht auch noch nehmen willst...

    hast du eventuell weniger schmerzen, wenn du das corti noch erhöhst? oder wäre das zuviel?

    das sind so spontan meine ideen. wenn du dich ganz ko fühlst, wieso nicht eine entsprechende kur, die eben betonung nicht (nur) aufs rheuma legt, sondern den umgang mit chronischer krankheit, schmerzen und daraus folgender depris?

    von herzen gute besserung dem körper und der psyche,

    Lela
     
  5. susannegru

    susannegru Neues Mitglied

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    704
    Hallo,
    warst Du vor Deiner Krankheit schon depressiv?
    Bei mir kommen die Depressionen mit der Krankheit (RA und chron. Bronchitis durch autoimmun Störungen). Je stärker die Krankheit, je schlimmer die Depressionen. Deshalb hat eine Gesprächstherapeutin zum Glück auch die Behandlung abgelehnt. Zu Beginn der Krankheiten war ich selbstmordgefährdet. Man muss zum Psychiater, der sich auch mit den Medikamenten und den krankheiten auskennt.

    Ich habe dieselbe Medikation wie Du. Humira, MTX, 10 mg Predniloson, bis vor 4 Monaten noch Mobec dazu. Diesen Cocktail nehme ich seit Nov. 02, seitdem werden allerdings die Depris besser, seitdem ich Humira nehme, habe ich immer wieder gute Phasen, das Elendsgefühl, das ich früher hatte, verflüchtigte sich und damit auch die Depressionen. Immer, wenn ich das Gefühl hatte, nun geht gar nichts mehr, das ist jetzt die Pflegestufe (war auch noch die letzten beide Jahre vorübergehend der Fall), bekam ich schlimme Depris. Mir wurden dann Antidepresssiva angeboten, die ich aber wegen der ganzen anderen Medis ablehnte. Aber jetzt nach 3 Jahren Humira etc. geht es mir endlich super, körperlich und seelisch! Vielleicht musst Du noch mehr Geduld haben oder doch vorrübergehend auf die Antidepris zurückgreifen, ich glaube, die Depris kommen von der Krankheit und nicht von den Medis.
    Alles Gute wünscht Dir Susanne
     
  6. VerenaHH

    VerenaHH KrankeSchwester

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    Hamburg
    Hallöchen;

    ich war ja vor kurzem stationär wegen Depression. In der Uniklinik wurde mir ganz klar gesagt, dass Cortison am Anfang der Einnahme ein Stimmungshoch macht und nach längerer Einnahem Depressionen kommen können.
    Ich nehme jetzt täglich 80 mg Paroxetin, keinerlei negative Nebenwirkungen, ich bin noch immer ich selbst, aber die Depris sind weg.:D
    Ich denke es war vermutlich nicht das Cortison alleine, Krankheit und sonstige Probleme habe sicher auch dazu beigetragen. Gegen meine Rheuma nehme ich Medis, warum sollte ich gegen die Depri nicht auch was nehmen. Mir hilft es sehr und ich schlucke die auch schön weiter, denn in ein solches Loch will ich möglichst nieeee mehr fallen.

    Gruss
     
  7. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    ich hatte vor der diagnose meiner erkrankung (chron. polyarthritis) starke depressionen mit panikattacken. ich führe das auf meine ängste zurück (keiner wusste, was ich habe; probleme im job wegen häufiger au; partnerschaftl. probleme; und dann natürlich waren da die starken schmerzen und diese schlimme erschöpftheit)
    ich wurde dann auf das antidepressiva *seropram* (wirstoff citalopram) eingestellt.
    dieses medikament lies mich meine schmerzen nicht mehr so stark empfinden und verhalf mir zu einem guten schlaf.
    als ich dann die diagnose bekam, ging es mir auch seelisch besser (war ich doch kein hypochonder :p )
    meine medis sind so wie deine (lantarel= mtx, humira, bei bed. cortison und tramal)
    unter hohen dosen von cortison (>10 mg) bekomme ich auch ein stimmungstief, dass dann nach reduktion der dosis wieder verschwindet.

    ich wünsche dir alles gute,
     
  8. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo sunnybone,

    eine Psychotherapie ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert. Sind aber die Depressionen zu übermächtig, ist man ohne zusätzliches Antidepressivum kaum in der Lage, eine Therapie produktiv mitzugestalten.

    Ich nehme schon seit 1999 das Medikament "Seroxat" (Paroxetin, 20 mg). Erst damit war ich in der Lage, all das in jahrelanger Therapie Erlernte für mich umzusetzen. Mein Problem waren weniger Depressionen, ich habe eine "chronifizierte posttraumatische Belastungsstörung". Dass ich sie nach wie vor habe, weiß ich aufgrund eines optimistischen Medi-Absetzversuches vor gut zwei Wochen. Es war der pure Horror!

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  9. Tini2763

    Tini2763 Oberlausitzerin

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    Wie Lilly

    Hi. Bei mir ging es nach einer OP mit Knall und Fall Depressionen los. Nur - ich bekam die Ursache nicht mit, da ich nach der OP nicht wieder anfing mit Rauchen.

    So schob ich die Depris auf "Entzugserscheinungen". Da krank und Hartz IV - ging ich nach 6 Wochen Heldentum am 1.7. zum Arzt... Mit der Erkenntnis, das das von mir selbst nicht hinzukriegen war. Am 1.7., weil mich mir einbildete, dass ich und meine Kinder an den 10 Euro Zuzahlungen verhungern könnten. (Nicht lachen - ehrlich :( ) Nun, vor der OP habe ich monatelang keinen Hausarzt gesehen, ich war mal beim Orthopäden usw...

    Ich bekomme jetzt 20mg Citalopram und stehe am Anfang der Diagnostik von den Schmerzen, die da nachkamen (obwohl ich dem eigentlich sehr hilflos gegenüberstehe).

    Ich würde die Medizin nicht tauschen, da sie hilft. (Depressionen sind keine Form von Traurigkeit sondern ein Stoffwechselproblem). Diese Alpträume, Panikattacken, Herzrasen (bei normalem EKG)... brauch ich nicht mehr, nee Uäx.

    Die Depressionen - so denke ich mir heute, waren die Vorankündigung der Schmerzen, das ACHTUNG - hier-kommt-was-Symbol meines Körpers.

    Mal sehen, was draus wird.
     
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