Hallo, seit Mitte Augus leide ich an Arthritis (Kniegelenk links, Sprunggelenk rechts) Nach längerer Zeit konnte man feststellen dass bei mir 3 verschiedene Ursachen für diese Arthritis in Frage kommen. Zum einen wurde bei mir ein erhöhter Borellien-Titer festgestellt, zum Anderen ein stark erhöhter Chlamydia-Pneumonie-Titer (Chlamydien) und zum dritten Symptome einer rheumatischen Arthritis (Spondylarthritis). Es ist also nicht klar, ob die Arthritis eine Lyme-Arthritis (Borellien), infektreaktive Arthritis (Chlamydien) oder Spondylarthritis, oder aber auch eine Kombination aus allem ist. Zunächst wurde eine Therapie mit Doxycyclin, Sulfasalazin (Basistherapeutika) und bei Bedarf NSAR begonnen woraufhin auch eine deutliche Besserrung eintrat. (leider kann man nicht feststellen, ob die Antibiose erfolgreich war oder das Sulfasalazin) Nach 2-monatiger Antibiose entschied man das Antibiotika abzusetzen und den Krankheitsverlauf weiter zu beobachten, die Therapie mit Sulfasalazin wurde fortgeführt. Nach 3-wöchiger Pause stellten sich erneut leichte Beschwerden ein, jedoch lang nicht so wie 3 Monate zuvor. Der Borellien-Titer einer weiteren Blutkontrolle war ebenso weiterhin erhöht, die Chlamydien sind nicht mehr festzustellen. Daraufhin verschrieb mir mein Rheumatologe ein weiteres Antibiotikum, Amoxicillin für weitere 25 Tage. Nun hab ich aber gelesen (leider erst zuhause im Beipackzettel), dass Amoxicillin nicht in Kombination mit Sulfonamide eingenommen werden sollte, da es sich bei Amoxicillin um ein bakterizides Antibiotikum handelt und Sulfasalazin unter Anderem eine bakteriostatische Wirkung besitzt (bakterizide und bakteriostatische Antibiotika soll sich ja gegenseitig aufheben) Da ich den Rheumatologen leider nicht mehr erreichen konnte um Nachzufragen ob diese Kombination erwünscht war oder es ein Versehen war, und sich dieser ab nächster Woche im Urlaub befindet, bin ich mir über mein weiteres Verhalten unsicher. Soll ich beide Medikamente in Kombination weiterhin nehmen? (es könnte ja sein, dass die bakteriostatische Wirkung von Sulfasalazin im Gegensatz zu seiner antirheumatischen Wirkung so gering ist, dass sich die beiden Medikamente nicht erheblich beeinflussen, es steht ja schließlich im Beipackzettel dass man es nicht sollte, jedoch nicht, dass man es nicht darf?) Soll ich die Sulfasalazin-Therapie abbrechen und erst nach Beendung der 25-tägigen Antibiose wieder beginnen? Soll ich weiterhin Sulfasalazin nehmen und die Antibiose nicht beginnen? Viell. hat jemand von Euch damit Erfahrung oder kennt sich damit aus. Desweiteren wäre ich ebenso über andere Tipps erfreut, da mich die Ungewissheit über meine nicht vollständig diagnostizierte Krankheit und deren weiteren Verlauf selbst krank macht. Vor allem jetz, wo sich die Beschwerden wieder allmählich einstellen und sich die Therapie in Frage stellt. Ich dank Euch schon im Vorraus für Eure Hilfe!
hallo andi, also ich würde sagen, das deine frage dringend etwas für den doc l ist. schreibe ihm doch rasch eine nachricht, er wird dir bestimmt ziemlich prompt antworten. außerdem müßte doch dein rheumadoc eine vertretung haben ......auch dort könntest du noch einmal nachhaken. oder rheumaklinik anrufen, das ginge auch. die helfen auch, wenn not am mann ist.
hallo andi! ich würde das sulfasalazin nicht unterbrechen und die antibiose mit dem arzt neu absprechen!! direkt am montag! möglich wäre doch auch z.B. ein makrolid (roxithromycin) gegen die borellien. würde auf jeden fall eine antibiose machen! dann stehen die chancen ja gut, dass du wieder ganz fit wirst! lg von kate
p.s. denke eigentlich nicht, dass das amoxicillin gr0ß die wirkung des sulfasalazins beeinflusst, aber umgekehrt wäre mir das risiko zu groß (auch wenn das sulfa ja kein "klassisches" antibiotikum ist), dass das sulfa die wirkung des antibiotikums in irgendeiner form beeinträchtigt und du die borellien weiter mit dir rumschleppst......
Hallo! vielleicht kannst du ja auch bei den Herstellern der beiden Medis nachfragen - die müssten das ja eigentlich am besten wissen (sollte man meinen! ).
Hallo Andi, ich kann Kate nur zustimmen. Ich Nehme auch Sulfasalazin und mußte schon öfter Antibiotika nehmen. Mit dem Roxithromycin hat das z. B. sehr gut geklappt (da hatte ich ne Eitrige Kehlkopfentzündung). Aber manche Antibiotikas helfen ja nur bei bestimmten Erregern. Ich nehme den Beipackzettel vom Sulfa immer mit zum Hausarzt. Dann kann er immer gucken, was ich nehmem darf und was nicht. Gruß Sylvi
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich hab dann am Samstag bei nem Arzt angerufen, welcher mir empfahl, vorerst beides weiter in Kombination zu nehmen, da seiner Meinung nach der "Querschnitt" beider Medikamente (also jener Querschnitt an Wirkstoffen, die sich gegenseitig kompensieren) sehr gering ist und somit keine erheblich Beeinflussung beider Medikamente vorliegt. Am darauffolgenden Montag sprach ich mit meinem Hausarzt (mein Rheumatologe befindet sich ja im Urlaub), mit dem ich mich darauf einigte, dass ich das Sulfasalazin vorerst absetze und nur das Antibiotika nehme, da durch einen weiteren Test die Borreliose bestätigt wurde und durch eine Kernspintomographie vorerst eine rheumatologische Ursache meiner Gelenkentzündungen ausgeschlossen werden kann. Die Antibiose ist bei dieser Diagnose also das wichtigere Medikament und sollte nicht durch etwas Anderes kompensiert werden. Natürlich hätte ich auch eine andere Antibiose beginnen können, aber auch dies ist laut meines Hausarztes nicht zu empfehlen, da sich bei so kurzer Einnahmedauer Resistenzen bilden könnten. Somit hab ich das Sulfasalazin jetz abgesetzt und nehme weiterhin Amoxicillin. Und in ner Woche, wenn dann mein Rheumatologe wieder kommt, werd ich den mal kontaktieren. Viele Grüße, Andi