Medikamentenwechsel

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von nilsholgerson, 3. November 2005.

  1. nilsholgerson

    nilsholgerson Neues Mitglied

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    2. November 2005
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    Guten Tag! Ganz neu bin ich hier im Forum.

    Und wer hier ist, hat doch meist zwei gleichwertige Gründe: Wenn möglich, Rat zu geben oder Rat und Hilfe zu finden....
    Seit vielen Jahren zwickt mich rheumatoide arthritis in mehr oder weniger allen Ecken.
    Im Sommer 2003 wurde ich (60 Jahre alt) in eine Testreihe für Humira aufgenommen. Damals war Humira in Deutschland noch nicht zugelassen. Und welch Wunder! Die 14-tägige Gabe bewirkte nach wenigen Monaten wirkliche Besserung. Ich fühlte mich gut wie seit Jahren nicht mehr!
    Dann - wie könnte es bei Rheumaerkrankungen auch anders sein - ein Rückschlag.
    Im Frühsommer 2004 bekam von heut auf morgen ein Erysipel. Nach längerer Beobachtung und Behandlungen wurde eine Mitursache auch Humira zugeschrieben. Und dieses, mir hilfreiche Medikament abgesetzt. Schade. Doch mit MTX und einer geringen Dosis Prednison blieb eigentlich alles noch ganz gut.
    Erst jetzt, seit Ende August, begannen die alten, zur Genüge bekannten Gelenkschmerzen und auch irre Schwellungen wieder.
    Die behandelnde Rheumatologin schlägt jetz vor, auf Enbrel zu setzen.
    Nun weiß ich nicht viel über Enbrel. Die Wirkungsweise ist wohl eine ganz andere, die Häufigkeit der Verabreichung ist häufiger (2x wöchentlich?)
    Vielleicht ist ja ein Leidensmensch hier, der Ähnliches schon erlebt hat.
    Leider hab ich aber auch den hintergründigen Verdacht, dass dieser Umstieg auch monetäre Gründen haben könnte.

    Mit hoffnungsvollen Grüßen
    wolfgang
     
  2. annerose

    annerose Neues Mitglied

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    Hallo nilsholgerson,
    bei mir war die Medikamentengeschichte umgekehrt,aber ich wolte es so.
    Ich habe auch seit 14 Jahren cP und alle Basisimedis durchgetestet, meist ohne Erfolg oder mit vielen Nebenwirkungen.
    vor 4 Jahren bekam ich dann Enbrel, was endlich Wirkung zeigte.
    Dieses Medikament wird 2x wöchentlich s.c. gespritzt.
    Der Vorteil von Humira ( spritzte ich seit Feb. diesen Jahres) ist, dass es nur alle
    2 Wochen gespritzt wird.
    Also ich kann nur sagen versuche es mit Enbrel.
    Gute Besserung und viele Grüßle aus Schwaben
    Annerose
     
  3. nilsholgerson

    nilsholgerson Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. November 2005
    Beiträge:
    47
    Vielen Dank, Annerose!
    Mal sehn, wie Frau Dr. Rheumatologin über Deine Erfahrungen und über meine letzten Untersuchungen spricht.
    Seit ein paar Stunden weiß ich, das der CRP-Wert innerhalb zwei Wochen von 6.5 auf über 40! gestiegen ist.
    Vor vier Wochen lag er bei 14,5....
    Alle anderen Wert liegen in normalen Grenzen.
    Seit ich das Erysipel hatte, sind die Entzündungsfaktoren scheinbar nicht mehr vernünftig in den Griff zu kriegen. Und ständig Antibiotika zu nehmen ist nun wirklich nicht das Ideale...
    Unter Humira hatte ich derartige Probleme nicht. Erst als dies Erysipel auftrat, das ja auch eine Entzündung ist und hohe CRP-Werte mit sich brachte, begann das irre Auf und Ab. Das Erysipel klang ab, CRP-Wert normalisierte sich und ich war längere Zeit gut drauf. Und jetzt wieder dieses ernome Wechselspiel!
    Annerose, vielleicht weißt Du Rat, vielleicht Du kennst jemanden mit ähnlichen Erfahrungen, vielleicht liest dies auch jemand und kann Hilfe anbieten!

    Vielen Dank
    Wolfgang
     
    #3 4. November 2005
    Zuletzt bearbeitet: 4. November 2005
  4. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo Wolfgang,

    mich wundert es garnicht, dass bei Dir die eigentlichen Beschwerden erst Wochen nach dem Absetzen von Humira aufgetreten sind - denn es ist ja nach dem Absetzen nicht sofort aus dem Körper verschwunden.
    ich selber habe mit Enbrel nur recht kurze Erfahrungen. Da es bei mir keine ausreichende Wirkung gezeigt hatte, wurde es nach ca. 3-4 Monaten gegen Remicade getauscht. Dass nehme ich nunmehr seit Feb. 04 und komme eigentlich ganz gut klar damit.
    Enbrel wir - wie Humira auch - s.c. gespritzt. Es gibt mittlerweile zwei Dosierungsmuster:

    1. 2 mal wöchentlich 25 mg oder
    2. 1 mal wöchentlich 50 mg.

    Die einmal wöchentliche Dosierung gibt es erst seit Anfang/Mitte 2005. Wobei hier das Echo ziemlich geteilt ist. Einige sind froh nunmehr nur nur einmal wöchentlich spritzen zu müssen - bei den anderen wirkt die doppelte Menge leider nicht für eine Woche, so dass diese Patientengruppe wohl besser bei der 2xwöchentl. Spritze bleibt.
     
  5. pumuckl

    pumuckl (Sym)Badisches Mädel

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    Hallo Wolfgang,

    bin mit Polyarthrose und Fibromyagie gesegnet, also keine cP. Das heißt, ich brauche kein Humira oder dergleichen, hatte aber vor kurzem auch ein Erysipel. Will damit nur sagen, wenn du kein Humira mehr spritzt, ist es auch keine Garantie, dass du kein Erysipel mehr bekommst.

    Wenn du mit Enbrel nicht so gut hinkommst, wäre es zu überlegen, ob du wieder zurück zum Humira gehst.

    Ich wünsche dir, dass eine geeignete Basis für dich gefunden wird, und dass du von einem erneuten Erysipel verschont bleibst.

    Herzliche Grüße
    pumuckl
     
  6. nilsholgerson

    nilsholgerson Neues Mitglied

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    Hallo, Lady trombone!
    Schönen Dank für Deine Erläuterungen!
    Ja, zurück zu Humira! Das ists, was mir bisher wirklich geholfen hat.
    Wie schlecht oder wie gut ein weiterer Medikamentenwechsel für den Körper, für den gesamten Organismus ist, weiß ich nicht.
    Ich bin jetzt 60 Jahre alt.
    Die Versuchsserie mit Humira hab ich einfach mitgemacht, weil ich versuchen wollte, Hilfe zu geben und Hilfe zu empfangen. Ich bin dankbar dafür, dass es mir geholfen hat.
    Liebe Grüße
    Wolfgang
     
  7. nilsholgerson

    nilsholgerson Neues Mitglied

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    Guten Tag, pumuckl!
    Tja, leider hatte ich nochmal so etwas wie einen Anflug eines Erysipels.
    Mir schien, da hatte ich enormes Glück, dass dies sofort richtig behandelt wurde und nach wenigen Tagen abklang.
    Meine Frage an Dich:
    Welche Medikamente erhieltest Du gegen dieses Übel?
    Und wie lange warst Du damit belastet?
    Schönen Dank und liebe Grüße
    Wolfgang
     
  8. pumuckl

    pumuckl (Sym)Badisches Mädel

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    Hallo Wolfgang,

    ich hatte auch das Glück, dass man das Erysipel im Anfangsstadium festgestellt hat. Ich hatte hohes Fieber ohne Anzeichen einer Erkältung, aber starke Schmerzen im Unterschenkel. Mir wurde ein Antibiotikum aus der Familie der Cefalosporine und Bettruhe verordnet. Wegen des Liegens musste ich Heparin spritzen. Nach 2 1/2 Wochen ging ich wieder arbeiten, aber ich fühle mich noch nicht richtig auskuriert von der Geschichte. Habe immer noch Schmerzen in beiden Unterschenkeln.

    Hab inzwischen gelernt, dass bei einem Erysipel das reine Penicillin das Beste sei. Wie wurdest du behandelt?
     
  9. nilsholgerson

    nilsholgerson Neues Mitglied

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    Guten Tag, pumuckl,
    ähnlich ergings mir mit der roten Sache auch....
    Penicillin, über eine Woche; tropf...tropf..tropf...
    und immer Ruhe, Ruhe, Ruhe....Bein hoch, warme und kalte Duschbäder...
    Schmerzen - habe manchmal so ein etwas müdes, leicht taubes Gefühl im Bein. Gut ist es, wenn ich mich viel bewege, gut fühl ich mich, wenn ich mit dem Radl fahr.
    Bin seit einiger Zeit dabei, richtig abzunehmen, um die Kochen und Gelenke etwas zu "entlasten". Klappt auch ganz gut. Bin von 106 kg runter auf 80 kg.
    ;-) Es kann ja auch nur gut sein, an spätere Zeiten zu denken und so den (hoffentlich nie erforderlichen!) Pflegern die Arbeit zu erleichtern.
    Schöne Grüße aus dem Norden
    Wolfgang
     
  10. nilsholgerson

    nilsholgerson Neues Mitglied

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    Hallo, Annerose,
    enbrel - seit ein paar Tagen nehme ich es.
    Die Wirkung kann ich natürlich noch nicht beurteilen
    Aber etwas anderes kann ich kaum glauben:
    Ist enbrel insgesamt wirklich für Rheumatiker konzipiert?
    Das Mittel an sich - mag es ja sein, aber!!!!
    Wer da Probleme mit den Fingern bzw. mit irgendwelchen Gelenken der Hände hat, wer schlecht kleine Gegenstände fassen kann, der ist angesch...
    Soviel Kleinkram kenne ich noch von keinem Medikament! Wie kamst Du damit zurecht?
    Eigentlich geht es ja nicht nur um enbrel. Andere Medikamente sind auch
    "kleinformatig" und schwer zugänglich verschweißt...
    Mit der Ärztin habe ich gesprochen; ich wollte gern, dass die Dame bereit ist, ein paar unterstützende Worte zu einem Brief an die Hersteller beizufügen...
    doch Frau Doc aber hat da Wasser in den Ohren und schüttelt dieses energisch raus..
    Da könnte man schon wieder mal sagen, sowas läßt auch tief blicken- einerseits Humira nicht zu verordnen und andererseits nicht mal den Wunsch nach optimierter Medikamentenverpackung zu unterstützen!
    An die KK habe ich geschrieben; mögen die sich auch mal für ihre Mitglieder gegen die Konzerne stark machen!
    Unserer Gesundheits-Urschl zu schreiben hieße gegen eine Wand zu reden...
    Vielleicht sollte man da mal etwas in Sammelaktionen über diverse Foren versuchen.
    Schön wärs, würden hier schon mal einige interessierte und positive Reaktionen ankommen...
    Danke!
    Annerose, ich wünsch' Dir ein prächtiges Wochende!
    nils
     
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