Abbruch der Kortisontherapie ohne arztliche Hilfe?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Mory, 29. Oktober 2005.

  1. Mory

    Mory Guest

    Hallo,

    ich kenne eine 65Jahre alt, sture Frau, die aufgrund ihres Rheumas taeglich ein Kortisonpraeparat einnehmen, sowie einmal woechentlich eine Kortisonspritze bekommen muss. Diese Frau ist meiner Ansicht nach, durch diese Medikation sturer und dickkoepfiger, als auch launischer geworden.
    Seit einem Tag ist sie nun der Meinung, dass es bessere waere, ihre Medikamente nicht mehr einzunehmen und auch keinen Arzt mehr aufzusuchen, was sie leider auch nicht mehr macht!
    Meine Frage an euch ist es, ob ihr mir sagen koennt, was die Auswirkungen von einem abrupten Kortisonentzug sein koennten?


    Vielen Dank
    Wuerde mich ueber viele Antworten freuen!!

    Mory
     
  2. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    kommt darauf an, wie hoch die dosis war, und wie lange sie das cortison schon genommen hat. es kann zu auswirkungen kommen, wie, das wiederaufflammen der erkrankung bis hin zum tod! (der körper kann nach langer kortisoneinnahme, das lebenswichtige hormon, nicht mehr selber so schnell produzieren) darum muss das medi in ganz kleinen schritten reduziert und ausgeschlichen werden!!!!
     
  3. kukana

    kukana in memoriam †

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    das ist ein versuch der voll daneben gehen kann. der körper benötigt cortison zum leben. durch die ständige zufuhr von ausserhalb stellt der körper seine eigene produktion ein. wenn jetzt das medikament auch noch wegfällt ist gar nichts mehr da. das heisst innerhalb von ein paar tagen wird es zu einer entzugsreaktion kommen. red ihr gut zu zum arzt zu gehen. cortison ist ein medikament das man ausschleichen muss und zwar langsam.


    gruss kuki
     
  4. klaraklarissa

    klaraklarissa Neues Mitglied

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    ich kann mich lilly und kuki nur anschließen. allein sollte man cortison nicht absetzen. klar ist zu diferenzieren, in welchen dosen und über welchen zeitraum es eingenommen wurde, aber deine schilderung, liebe mory, hört sich ja doch eher nach einer schon längerdauernden einnahme an.
    deiner bekannten muss bewusst gemacht werden, das sie sich in lebensgefahr begibt, wenn sie das medi abrupt absetzt.

    ich wünsche dir erfolg bei deiner sicherlich schwierigen mission.

    .... macht sie es doch allein und geht es ihr schlecht, würde ich an deiner stelle kurzerhand den notarzt rufen. vielleicht kann der sie dann überzeugen, das das nicht alles so einfach geht.

    hat sie sich mit ihren beahndelnden ärzten überworfen?

    blöde situation, leider auch für dich
     
  5. Mory

    Mory Guest

    Danke!

    Danke, danke, danke fuer eure hilfreichen Antworten.
    Die Tablettenpackung, fuer die taegliche Einnahme zeigt mir 25mg an.
    Die Spritze ist auf 10mg angesetzt. Angefangen hat sie mit der Behandlung ungefaehr im August.

    bis dahin,

    alles Liebe und Gute.
    Ich versuche mein Bestes.

    Mory
     
  6. Lilly

    Lilly offline

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    dann sie unbedingt dazu überreden die tabl, sofort wieder zu nehmen, oder den arzt zu verständigen! das ist eine hohe dosis!! kann sehr gefährlich werden!!!
     
  7. susannegru

    susannegru Neues Mitglied

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    Hallo,
    ich kenne die Probleme mit Cortisontabl. und Spritzen seit etlichen Jahren. Meine Mutter hat sie 30 Jahre mitgemacht, ich selbst nun auch schon seit über 20 Jahren. Eine solche Medikation von regelmäßiger hoher Tabl. einnahme und zusätzlich regelmäßigen Spritzen habe ich noch nichts gehört. Welche Krankheit liegt denn da überhaupt vor? In der Regel bekommt man Spritzen inzwischen nur noch im Notfall oder in ein bestimmtes Gelenk gespritzt.

    Ein Absetzen von 25 mg Prediniloson von heute auf morgen, das ist der totale Horror! Susanne
     
  8. Mory

    Mory Guest

    Hallo,
    ich habe mit Engelszungen versucht sie zu ueberreden. Ich habe es geschafft, das sie sich die woechentliche Spritze(von Nachbarin-keine aerztin) hat geben lassen. Ich konnte sie jedoch nicht ueberzeugen, ihre taegliche Tablette einzunehmen.(seit 3 Tagen)
    Ihre Sturheit und ihre aggressiven Reaktionen sind immer noch vorhanden. Seit zwei Tagen sieht sie sehr sehr schwach aus, hat Augenringe und ist sehr Muede.
    Ich gebe nicht auf, werde weiterhin versuchen, sie zu ueberreden, zu einem Arzt zu gehen.
    PS: Ich habe einen Bericht von Edy gelesen und der erinnerte mich, das ich vergessen habe wie och ihr Wert war. Beim letzten Test war er 1200 und wie ihr wisst ist ist 20 erlaubt.
    Ihre Krankheit ist rheumatische Artrithis(oder so, weiss keinen genauen Namen, da ich mich nicht in Deutschland befinde) und sie hat die meisten Schmerzen im Knie.

    Danke, Mory
     
  9. Lilly

    Lilly offline

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    hi morty,

    nett von dir, dass du dich um die dame kümmerst. ich an deiner stelle würde den arzt der dame darüber informieren, dass sie das cortison nicht nimmt. fällt für mich unter *selbgefährdung*, und da wäre ärztl. hilfe von nöten!
    der ausdruck rheumatoide arthritis ist richtig.


    nach pötzlichen entzug von kortison kann es zu symthomen wie einer *addison- krise* kommen:








    quelle: http://64.233.183.104/search?q=cache:vQCYFgX3P7UJ:www.medizinfo.de/endokrinologie/nniere/nnrinsuffizienz.htm++addison+krise&hl=de
     
  10. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Brakel, Kreis Höxter
    hallo,


    bei jahrelangem Cortisonbedarf - auch wenn die tägl. Dosis unter 5mg liegen sollte - kann ein abruptes Absetzen von Cortison im besten Fall einen Schub auslösen. Ich betone hier besonders, dass dieser Schub die beste Möglichkeit ist, denn die schwerwiegenste Folge kann der Tod sein - und hier übertreibe ich leider nicht.
    Cortisol ist ein körpereigenes Hormon welches in der Nebennierenrinde produziert wird. Wird dieses Hormon von außen zugeführt, reduziert sich die körpereigene Produktion bis hin zum völligen erliegen dieser Erzeugung. Eine Reduzierung von körpereigenem Cortison beginnt schon, wenn das Hormon über mehr als 3 Tage zugeführt wird, daher ist es in solchen Fällen wichtig das von außen zugeführte Cortison schrittweise zu reduzieren, um dadurch die körpereigene Erzeugung wieder "anzuwerfen".
    Bei einem Cortisonkonsum der gleichbleibend über mehrere Jahre stattfindet, kann es sogar dazu kommen, dass der Körper nicht mehr in die Lage versetzt werden kann dieses Hormon selber zu produzieren.
    Da aber Cortison zu den Lebensnotwendigen Hormonen zählt kann eine Unter- oder Nichtproduktion durchaus zum Tode führen.
    Fast jeder von uns hat es doch bestimmt schon mitbekommen, dass man sich absolut schlappt und unmotiviert fühlt, wenn man mal die cortisoneinnnahme vergessen hat - das sind hier auch die Frühsymtome - wird dann nicht reagiert kann es zum körpereigenen Zusammenbruch kommen (Notarzt!!!).

    Mach doch dieser Dame klar, dass sie absolut unverantwortlich und grob Fahrlässig handelt. Versuche bei Deiner Schilderung der möglichen Folgen nicht zu vorsichtig ranzugehen - hier muss man - zumindest sehe ich das so - das Ganze wirklich krass dalegen - ansonsten hast Du keinen Erfolg.
    Ich kann nachvollziehen, dass man irgendwann einfach keine Lust mehr hat zum Arzt zu gehen und/oder die ewigen Medikamente einzunehmen - aber dass hier ist garantiert der falsche Weg. Deine Bekannte sollte sich eher jemanden - profesionelles - suchen um mit ihm/ihr die Probleme und Ängste besprechen, dass wäre hier viel sinniger.
     
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